Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Essen reduzieren

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Essen reduzieren

Schnecki2014

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Liebe Frau Henkes! Ich habe Ihnen vor einiger Zeit wegen meinem Zwillingssohn geschrieben. Vielen Dank für Ihren Input in dieser Sache. Heute geht es um seinen Bruder (8). Ich habe in den letzten Monaten beobachtet, dass Essen für ihn sehr wichtig ist. Er isst gern viel, süß und deftig, bei Gemüse hauptsächlich Salat. Wenn er nach der Schule noch in den Park geht, holt er sich von seinem Taschengeld gern Snacks im Supermarkt um die Ecke, hier meistens Laugenstangerl, Eistee und Süßes. Nun macht es sich schön langsam bemerkbar. Er ist noch lange nicht dick, wird aber sichtlich speckig. Vor einigen Wochen ist er sehr unglücklich zu mir gekommen, hat gemeint, dass er fett (seine Worte) wird und er sich beim Fussball nicht mehr ordentlich bewegen kann und er will abnehmen. Ich habe gesagt ich helfe ihm. Das habe ich in letzter Zeit umgesetzt, bin aber auf viel Widerstand gestoßen, weil er dann in der Situation selbst (wenn ich zB nur 2 Kugeln Eis kaufe oder den dritten Knödel beim Mittagessen verbiete) doch nicht so dringend abnehmen will. Ich bin mir jetzt unsicher, wie ich weiter vorgehen soll. Ich habe selbst durch das Verhalten meiner Mutter in meiner Kindheit/Jugend eine Essstörung entwickelt (sie hat mir immer erklärt, ich sei zu fett und mir das Essen weggenommen) und bin übergewichtig. Das möchte ich natürlich bei meinen Kindern vermeiden, bin aber wahrscheinlich bei meiner Großzügigkeit mit ungesundem Essen bei ihm über das Ziel hinausgeschossen. Meine beiden anderen Kinder können sich gut selbst regulieren  und sind sehr schlank. Ich möchte, dass er ein natürliches Körpergefühl hat und jetzt halt einfach nicht mehr zunimmt, bis er den nächsten Wachsstumsschub hinter sich hat. Abnehmen ist ja nicht nötig in seinem Alter. Aber kann ich das gegen seinen Widerstand durchsetzen, ohne dass es zu einer Essstörung bei ihm führt? Wenn er nichts gesagt hätte, hätte ich ihn wahrscheinlich weiter essen lassen. Danke für Ihre Hilfe, Schnecki


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie sollten den Wunsch Ihres Sohnes abzunehmen nicht unterstützen und auch sein Essen nicht reduzieren. Ein gutes Körpergefühl entsteht, wenn Kinder sich in ihrem Körper wohlfühlen. Das gelingt mit gesunder Ernährung und viel Bewegung. Es könnte helfen, wenn Sie den Speiseplan der Familie umstellen, ohne dass es um das Zunehmen Ihres Sohnes geht. Dann kann es für eine Weile eben keine Knödel mehr geben oder Sie haben nur so viele gekocht, dass alle nur zwei bekommen können. Da Ihr Sohn Fußball spielt, bewegt er sich vermutlich ausreichend. Für Ihren Sohn wäre es vermutlich hilfreich, wenn Sie herausfinden könnten, was dieses verstärkte Essensbedürfnis ausgelöst hat. Häufig spielen unbewusste Prozesse oder Konflikte eine Rolle, das sogenannte Kummeressen. Ein ruhiges Gespräch in einer entspannten Situation bietet sich an, um etwas über die psychische Stimmung Ihres Sohnes zu erfahren.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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