Vijo
Sehr geehrte Frau Henkes, ich hätte Fragen zu vier kleineren Problemen, die sich im Laufe der Zeit ergeben haben. Mein Sohn ist aktuell 14,5 Monate. Er ist knapp über 3 Wochen zu früh geboren, war sehr klein und leicht, hat mit ca. 3 Monaten eine sehr anstrengend Schreiphase gehabt und weiterhin Probleme vor allem mit dem einschlafen. Ich bin seit Geburt in Elternzeit und kümmere mich um die "care"-Arbeit. Aufgrund unseres Wohnortes haben wir sehr wenig Hilfe von Angehörigen und "stemmen" das meiste alleine. Mein Sohn und ich verstehen uns meistens sehr gut, aber in sehr stressigen Phasen (Zähne, Schub) haben wir uns auch schon in die Haare bekommen. Mein Sohn ist sehr anhänglich. Wenn er bei seinem Vater oder anderen Angehörigen ist, dann ist alles in Ordnung und er spielt schön. Allgemein liebt er Menschen und lacht jeden an. Kaum sieht er jedoch mich, will er sofort zu mir und hört auf zu spielen, weint, wenn ich das Zimmer verlasse, will dauernd auf den Arm etc. Meist gehe ich auf ihn ein und gebe ihm, das was er will, aber ich muss auch mal auf Toilette oder möchte gerne mal in Ruhe meinen Teller leer essen. Ich bin mir unsicher, wie ich mit ihm umgehen soll und habe dann eine schlechtes Gewissen/schlechtes Gefühl, wenn ich das Zimmer verlasse und er weint dann oder ich ihn nicht hochnehme. Wie kann ich besser mit diesen Situationen umgehen? Mein Sohn hasst es gewickelt und angezogen zu werden. Es gibt jeden Tag Geschrei und Weinen. Wenn ich ihn hinlege und ausziehe, ist noch alles in Ordnung. Das weinen fängt meistens mit dem Anziehen der Windel an. Er hat ein Spielzeug, das nur am Wickeltisch liegt, ich habe schon versucht alles ganz langsam zu machen, nicht dass ich ausversehen grob bin, habe versucht alles ganz schnell zu machen, zu singen, zu schäkern .... es bringt nichts. Das ganze zieht sich jetzt schon sehr lange. Haben Sie irgendeinen Tipp, dass nicht jeder morgen mit Schreien und Weinen beginnt? Mein Sohn fängt jedes Mal an zu weinen, wenn er in den Autositz gesetzt wird. Er beruhigt sich dann nach kurzer Zeit und kurze Fahrten gehen problemlos. Bei längeren Fahrten (40 Minuten) wird er zum Ende etwas undleidlich und bei ganz langen Fahrten sitze ich immer hinten bei ihm und das klappt sehr gut. Klar, quengelt er Abundzu oder weint auch mal, wenn es sehr lange dauert, aber im großen und Ganzen klappt die Fahrt selber recht gut. Als er klein war, hat er im Auto geschlafen. Es gab dann aber eine Phase, da konnte er nicht mehr schlafen und hat viel geweint und geschrien beim Autofahren, dass wir nur noch das nötigste gefahren sind. Dann haben wir einen neuen Sitz gekauft und er hat plötzlich wieder im Auto geschlafen. Das hat aber nur wenige Wochen angehalten und we hat erneut nicht mehr geschlafen, viel gequengelt und teilweise dann auch geweint (wenn er müde war oder die Fahrt zu lange gedauert hat). Bis er vor 4 Wochen plötzlich wieder im Auto eingeschlafen ist. Das reinsetzproblem hält aber trotzdem weiter an. Haben Sie einen Rat? Bei meiner letzten Frage, bin ich mir nicht sicher, ob ich "bei Ihnen richtig bin". Mein Sohn hat erst sehr spät angefangen zu essen. Er mochte keinen Brei, er mochte kein Baby led weaning, er hat eigentlich bis 10,5 Monate kaum etwas gegessen. Auch jetzt isst er relativ wenig und es ist sehr abhängig von Schüben, Zähnen etc. ob er überhaupt etwas isst. Wenn er isst, kann ich ihm keinen Teller hinstellen, sondern muss ihm jedes Teil einzeln geben, weil er sich alles, was auf seinen Teller liegt auf einmal rein stopft und dann, weil er es natürlich nicht runterbringt, anfängt das Essen aus seinem Mund zu holen. Wir versuchen ihm klar zu machen, dass er erst kauen und schlucken muss, aber er versteht das nicht. Demnächst geht er in die Kita und ich habe bedenken, dass ihm dort keiner beim Essen hilft und er dann gar nichts isst. Ist er einfach noch zu klein oder kann ich ihm das irgendwie beibringen? Vielen Dank im voraus. Mit freundlichen Grüßen vijo
Guten Tag, Ihr Sohn zeigt das typische Verhalten von Einjährigen. Er ist auch jetzt, zu Beginn des zweiten Lebensjahres, noch sehr an Sie gebunden und sucht Ihre Nähe. Das ist völlig in Ordnung. Wenn Sie den Raum verlassen, fühlt Ihr Sohn sich noch verlassen und weint daher. Sie können ihn zur Toilette mitnehmen. Sie müssen ihn jedoch nicht in jeder Situation auf den Arm nehmen. Wenn Sie essen wollen, kann Ihr Sohn in Ihrer Nähe sein, aber auf dem Boden bleiben oder im Kinderstuhl sitzen. Sie bleiben dabei mit ihm in Kontakt. Natürlich kann sich in disen Situationen auch der Vater um ihn kümmern. Das Wickeln und Anschnallen im Auto lehnt Ihr Sohn ab, weil es seine Bewegungsfreiheit einschränkt. Bei Einjährigen ist aber gerade der Bewegungsdrang sehr groß, da die motorische Entwicklung in diesem Alter rasch voranschreitet. Trösten Sie Ihren Sohn, weil es für ihn so schlimm ist, stillhalten zu müssen. Zeigen Sie ihm so, dass Sie seinen Ärger verstehen, das Wickeln oder Anschnallen aber trotzdem sein muss. Auch wenn Ihr Sohn Ihre Worte noch nicht versteht, spürt er Ihre Haltung, die ihm hilft, das Stillhalten besser zu ertragen. Aus dem Wickeln können Sie ein Spiel oder Bewegungsspiel machen. Sie können Ihrem Sohn eine Aufgabe geben, wenn Sie ihn in den Kindersitz setzen. Lassen Sie ihn etwas Interessantes festhalten o.ä.. Beim Essen lernen ist es wichtig, dass Ihr Sohn Freude am Essen entwickelt. Lassen Sie ihn ruhig mit dem Essen matschen oder zuviel in den Mund stecken, was er dann wieder ausspuckt und erneut in den Mund steckt. Für Einjährige gehört neben der Sättigungs- und Geschmackserfahrung auch dazu, dass sie erfahren, wie sich verschiedene Nahrung im Mund anfühlt und was man im Mund und auf dem Teller mit der Nahrung machen kann. Beibringen können Sie das "vernünftige Essen" einem Einjährigen noch nicht, aber Sie können ihm den Erfahrungsraum des spielerischen Herangehens ans Essen ermöglichen. Sie haben den/die Kinderarzt/ärztin sicher bereits auf die geringe Nahrungsaufnahme angesprochen, um das gute Gedeihen zu sichern. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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