Liebe Frau Henkes, ich gewöhne gerade meine dreijährige Tochter in den Kindergarten ein. Sie war vorher nicht in der Fremdbetreuung. Es ist jetzt bereits die 7. Woche. Es hat gut angefangen, ich konnte die ersten Tage dabei sein, da ist sie mit den anderen Kindern im Spiel versunken, war zwischendurch bei mir aber hat dann zurück ins Spiel gefunden. Ab da wo sie wusste ich bleib kurz und wir trennen dann, hat sie mich nicht mehr aus den Augen gelassen. Aber als ich weg war hat es wohl gut funktioniert, in der 3. Woche war sie sogar schon bei einem kleinen Ausflug dabei. Meiner Meinung nach hatte sie auch schon einen guten Bezug zu beiden Erzieherinnen aufgebaut, die wirklich lieb und bemüht sind. Dann haben wir die Zeit gesteigert, auf 3,5 Stunden. Seitdem ist der Wurm drin. Sie mag nicht mehr hingehen. Am Abend schon sagt sie weinend, sie will morgen nicht in den Kindergarten. Sie wacht nachts auf und fragt „Mama muss ich heute in den Kindergarten?“. Ich erkläre ihr, dass ich arbeiten muss. Dass es okay ist wenn sie mich vermisst und dass sie gleichzeitig versuchen kann etwas zu finden was ihr dort Spaß macht! Sie ging letzte Woche ganz gut rein, ist selber reingelaufen, allerdings mit unsicherem Blick… Beim Abholen geht sie immer mit einer Erzieherin an der Hand durch den Garten. Aber wenn ich sie frage wie es war sagt sie „nicht gut ich hab nach dir geweint“, „ich hab dich so vermisst“. Wenn ich sie frage was sie gemacht hat sagt sie „gar nichts“. Ich hab’s im Rollenspiel daheim versucht rauszufinden, sie spielt den Kindergarten zuhause gerne nach! Da hat sie ein anderes Kind gespielt, das über sie spricht und meinte „die … weint immer“. Die Erzieherin hat mir jetzt auch gesagt dass sie non stop an ihr hängt, nur auf dem Schoß sein möchte und Angst hat mich zu verpassen… sie findet nicht ins Spiel und nimmt auch keine Spieleinladungen an. Das war neu für mich, bisher meinten sie sie spielt immer wieder und braucht dann immer wieder kurz jemanden…  Wenn ich meine Tochter frage, warum sie nicht in den Kindergarten möchte sagt sie „ich hab Angst dass du nicht wieder kommst“. Ich versichere ihr natürlich dass ich sie immer abhole. Sie sagt oft „und was ist wenn ich weinen muss?“… Ich muss auch dazu sagen dass es bisher keine Konstanz gab. Wir hatten ständig Pausen drin, manchmal 4 oder 5 Tage mit dem Wochenende, da sie oder die Erzieher krank waren… mehr als 3 mal die Woche war sie nicht und das noch zerstückelt. Ich bin wirklich ratlos. Wir haben noch eine Woche bis Weihnachten, dann ist 2,5 Wochen zu. Danach starten neue Kinder in der Gruppe… und wir ziehen auch noch um, zwar nur ums Eck aber trotzdem startet da das packen usw jetzt auch schon! Ich würde meine Tochter generell als sehr offen, fröhlich, willensstark und selbstbewusst bezeichnen. Gleichzeitig sehr Mama orientiert und sensibel! Sie ist sprachlich und kognitiv ihrem Alter voraus, auch nach Meinung der Kinderärztin und der Erzieher. Was können wir und die Erzieher konkret tun, um ihr Sicherheit zu geben? Wie können wir die Eingewöhnung wieder in eine gute Richtung lenken? Mein Mann und ich waren so überzeugt, dass es so genau das richtige ist, wir ne tolle Gruppe erwischt haben aber mittlerweile belastet das Thema Kindergarten unsere ganze Familie. Vielen Dank vorab für Ihre Antwort! Liebe Grüße