jbfl22
Guten Abend Frau Henkes, ich habe eben gesehen, dass heute bereits eine Frage zum Thema Eingewöhnung gestellt wurde, dennoch ist unser Fall etwas anders, weshalb ich hoffe, dass Sie auch mir Ihre Einschätzung mitteilen können. Mein Sohn ist 1,5 Jahre alt (bzw. knapp 20 Monate alt) und befindet sich seit 06.10. in der Eingewöhnung. Von Anfang an hat er recht häufig meine Nähe gesucht und sich immer wieder mit Blicken rückversichert, dass ich noch da bin. Das war ich von der Eingewöhnung meiner Tochter damals nicht gewöhnt. Trotzdem wurde leider recht schnell die erste Trennung versucht, die schief ging und ich musste nach 1-2 Minuten wieder rein kommen. Ein paar Tage später hat es dann geklappt, zwei Tage lang für eine halbe Stunde und dann gesteigert auf inzwischen 3 Stunden. Allerdings klammert er sich jedes Mal, wenn wir uns der Kita nähern, an mich und weint sehr stark, wenn er übergeben wird. Er hört zwar sehr schnell nach der Trennung auf zu weinen, lässt sich ablenken, geht zu seiner Bezugerzieherin zum Kuscheln und setzt sich auf ihren Schoß, er isst aber z.B. beim Frühstück gar nichts. Heute hat er immerhin beim Mittagessen etwas mitgegessen. Allerdings hat er die ersten Male, die er alleine bei den Großeltern war, auch erstmal nichts gegessen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass er sein unbeschwertes Verhalten verloren hat. Egal wo wir sind, er sucht die Sicherheit bei mir, traut sich nirgendwo mehr alleine hin (wo er sich eigentlich auskennt und regelmäßig ist) und macht kehrt, wenn eine andere (eigentlich bekannte) Person auf ihn zukommt. Heute hatte ich einen späten Termin und der Papa wollte ihn ins Bett bringen. Als ich nach Hause kam, habe ich ihn schon furchtbar schreien hören und er hat sich erst beruhigt und sofort an mich geklammert, als ich dazu kam. Das war früher auch nie so. Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe Angst, dass die Eingewöhnung seinem "Vertrauen in die Welt" schadet und dass er auf einmal überall nur noch Verlustangst spürt. Wir haben leider etwas Zeitdruck, weil ich am 01.11. eine neue Stelle antrete. Im Zweifel muss der Papa übernehmen, aber ich habe Sorge, dass er sein Vertrauen nicht so schnell oder gar nicht wieder erlangt. Was kann ich tun, um zu unterstützen? Oder hilft hier nur Zeit? Kann sein Vertrauen oder sogar unsere Bindung nachhaltig dadurch gestört werden? Ein Nachsatz noch: er freut sich, wenn ich ihn abhole und wenn er weint, beruhigt er sich sofort, sobald er in meinem Arm ist. Ich würde mich sehr über Ihre Einschätzung freuen und wünsche Ihnen noch eine angenehme Woche.
Guten Tag, die Eingewöhnung in eine Kita ist für Anderthalbjährige eine große Entwicklungsaufgabe, die sie sehr herausfordern kann. Das bedeutet nicht, dass sie diese Aufgabe nicht bewältigen können. Ihr Sohn hat sich auf die Eingewöhnung gut eingelassen. Es ist verständlich, dass ihm nach zwei Wochen die Trennung von Ihnen noch schwerfällt. Er lässt sich jedoch gut und schnell beruhigen. An den Mahlzeiten wird er sich zunehmend beteiligen. Es ist ganz normal, dass Ihr Sohn sich in dieser völlig neuen Lebenssituation wieder viel Rückversicherung bei Ihnen holen möchte. Das ist eine sinnvolle Bewältigungsstrategie, um mit der aktuellen Verunsicherung fertig zu werden. Gewähren Sie ihm Ihre beruhigende Nähe. Wenn er in der neuen Situation wieder sicher ist, wird er zu der bisherigen Unbeschwertheit finden. Weder das Urvertrauen noch die Bindung an Sie werden durch die Eingewöhnung gestört. Ihr Sohn sucht zunächst neue Orientierung in der für ihn fremden Situation, die er nicht versteht. Er wirft Ihnen nicht vor, ihn in die Kita gebracht zu haben. Für Ihren Sohn ist es hilfreich, wenn Sie ihm vermitteln, dass Sie ihm zutrauen, diese neue Situation zu bewältigen. Es geht nicht um die Worte allein, sondern er muss Ihre Gewissheit spüren. Wenn Sie unsicher sind, wird er sich nicht einlassen können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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