Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Plötzlich Trennungsangst und Ablehnung Papa

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Plötzlich Trennungsangst und Ablehnung Papa

Ichmagkekse00

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Guten Morgen,  unsere Tochter ist jetzt knapp 22 Monate alt.  Seit ca. 3 Wochen haben wir jedoch das 2 Probleme. Es ist eigentlich nichts passiert was das erklären könnte...Zum einen hat sie plötzlich wieder enorme Trennungsängste entwickelt...wenn ich irgendwohin gehe fängt sie sofort an zu schreien. Tagsüber ist's okay wenn sie beim Papa oder bei meiner Mama oder bei den Tanten ist. Bei meiner Schwiegermutter ging es z.B. garnicht..Sie geht erst im August zur Tagesmutter, also bin ich den ganzen Tag bei ihr.  Ist es normal dass das in dem Alter nochmal vorkommt?  Das zweite Problem ist dass sie ihren Papa aktuell abends komplett ablehnt...tagsüber fragt sie ständig nach ihm und da ist es auch okay wenn die 2 alleine sind; aber sobald es ins Bett geht, geht das Theater los...die letzten Monate war das kein Problem. Ich hab sie bettfertig gemacht und mein Mann hat sich mit ihr hingelegt und noch was vorgelesen. Jetzt möchte sie nicht mal mehr in seinem Arm liegen zum vorlesen. Sobald ich aus dem Schlafzimmer gehe, fängt sie an zu weinen. Also legen wir uns aktuell beide mit ihr hin, weil ganz ohne Papa geht's dann auch nicht...Ich möchte sie aber auch nicht weinen lassen.. Mein Mann ist aber dadurch natürlich auch aktuell ziemlich geknickt dass sie ihn so ablehnt...seit Anfang Januar war er allerdings arbeitsmäßig sehr eingespannt und oft abends im Krankenhaus, da sein Papa bis vor kurzem im Krankenhaus lag...Aber ins Bett gebracht hat er sie trotzdem fast jeden Tag. Ist das vielleicht nur eine Phase? Hängt das vielleicht auch mit den Trennungsängsten zusammen? Oder liegt es eventuell daran dass der Papa oft erst spät zuhause war?


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihre Tochter befindet sich vermutlich in der Wiederannäherungskrise. Die ist in diesem Alter typisch. Kleinkinder genießen zunächst die mit der motorischen Entwicklung gewonnenen Möglichkeiten. Sie können sich plötzlich von der Mutter entfernen und werden ein Stück autonomomer. Irgendwann merken sie dann, dass das auch umgekehrt gilt. Die Mutter könnte sich vom Kind entfernen. Auch wird zunehmend deutlich, dass Mutter und Kind ganz unterschiedliche Absichten haben können. Das verunsichert Kinder in diesem Alter vorübergehend und führt zu Trennungsangst. Diese psychischen Entwicklungsprozesse sind notwendig. Sie werden sich so auch bei Ihrer Tochter abspielen. Für sie ist es hilfreich, wenn Sie ihre Angst akzeptieren und das Bedürfnis nach Nähe zulassen. Wenn Ihre Tochter dadurch nach einiger Zeit wieder die nötige Sicherheit gefunden hat, werden diese Trennungsängste verschwinden. Die aktuelle Phase wirkt sich auch auf das Verhalten dem Vater gegenüber aus. Da die Mutter in der ersten Zeit meist die engste Beziehung zum Kind hat, beziehen sich die Trennungsängste auf sie. Daher will Ihre Tochter derzeit nur von Ihnen ins Bett gebracht werden. Der Vater Ihrer Tochter muss keine Verschlechterung der Beziehung zu seiner Tochter befürchten. Ihr Verhalten hat auch nichts mit seinem Spät-nach-Hause kommen zu tun. Er sollte sich weiterhin um die Tochter bemühen. Wenn Ihre Tochter die Wiederannäherungskrise erfolgreich durchlaufen hat, wird sie sich dem Vater wieder intensiver zuwenden und sich auch von ihm ins Bett bringen lassen. Dann bietet die Beziehung zum Vater verstärkt die Chance, von der Mutter etwas unabhängiger zu werden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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