Zebrakraut
Sehr geehrte Frau Henkes, Ich würde Sie gerne um Rat fragen was die Beziehung unserer Tochter zum Papa bzw auch zu mir betrifft. Und noch eine zweite kleinere Frage möchte ich auch gerne anhängen, Ich hoffe das ist ok. Verzeihen Sie bitte den langen Text. Kurz zum Hintergrund: Unsere Tochter ist 17 Monate alt, von Anfang an ein sehr willensstarker und wacher Mensch. Es war schon immer sehr kräftezehrend mit ihr und so ein "intensives" Verhalten haben wir sonst noch nie erlebt. Wir waren teilweise wirklich absolut verzweifelt. Bitte nicht falsch verstehen, sie ist gleichzeitig ein toller Wirbelwind und für jeden Spaß zu haben. Wir lieben sie innig und ich gebe wirklich alles um sie zufriedenzustellen. Der Papa war das ganze erste Jahr auch in Elternzeit, aber er hatte immer Probleme sich mit ihr zu beschäftigen bzw hat ihn das ständige Schreien und "niemals gut genug" sein sehr mitgenommen. Er hat sich also eher immer um den Haushalt etc gekümmert oder sich auch einfach zurückgezogen. Sie ist sehr neugierig und toll entwickelt und auch sehr lieb zu uns. Natürlich trotzt sie gerade auch stark, aber sie lässt sich idR sehr schnell beruhigen bzw ablenken. Jetzt zum Problem: Sie will immer nur zu mir, ich kann den Raum nicht ohne sie verlassen (das war schon immer so), sie läuft mir hinter bzw wenn Papa in dem Raum mit ihr ist, weint sie bitterlich. Er darf sie nicht hochnehmen, keine Bücher vorlesen, nicht spielen etc. Bzw wenn es klappt dann kommt sie nach ca 2 min doch zu mir gerannt. Das einzige das klappt, manchmal selten schaffen wir es, dass die beiden zusammen spazieren gehen (leider nur nach "Bestechung" mit einem Keks oä) Gleichzeitig fragt sie andauernd wo Papa ist wenn er arbeitet und wenn er zu Hause ist, dann ruft sie ihn auch, dass er in den selben Raum wie wir kommen soll. Ich beschäftige mich den ganzen Tag mit ihr, wir lesen unendlich viel, machen zusammen Haushalt, sie will ununterbrochen mit mir "reden", singen, tanzen, gehen raus. Sie kann nur an der Brust einschlafen und schläft auch nur bei mir. Wir sind wirklich 24/7 zusammen. (Sie will auch mit mir duschen und auf die Toilette.) Ich brauche dringend mehr Entlastung, ich verstehe nicht warum Papa nicht akzeptiert wird. Ist die Bindung irgendwie gestört, weil er sie im ersten Jahr "abgelehnt" hat? Es war teilweise schon sehr hart, aber ich denke er kam einfach selbst nicht zurecht. Oder mache ich etwas falsch? Mir kommt es einfach nicht richtig vor ihre Bedürfnisse nicht zu erfüllen, auch wenn mein Umfeld da anderer Meinung ist. (Ich solle sie schreien lassen usw.....) Vielleicht wissen Sie einen Rat. Aktuell handeln wir nach dem Motto, dass sie ein Kleinkind ist und wohl einfach viel ihre Mama braucht und machen es eben so mit. Nun zu meiner zweiten Frage: Wie viele Kontakte zu Gleichaltrigen braucht sie in ihrem Alter? Ich habe mich nun mit ihr an 2 Nachmittagen in Mutter-Kind-Gruppen angemeldet. Das war bis vor kurzem leider total undenkbar. Ansonsten sehen wir ca. 1x/Monat meine Eltern. Unsere Tochter spielt sehr gerne mit der Oma und möchte sie von sich aus anrufen usw. aber der Opa darf ihr ja nixht zu nahe kommen. Und gelegentlich treffen wir Freunde von uns, aber niemanden so regelmäßig, dass unsere Tochter eine Bindung zu jemanden aufbauen konnte. Haben wir ihr geschadet mit den wenigen sozialen Kontakten? (Sie hat es die ersten 10 Monate überhaupt nixht vertragen wenn wir jemanden getroffen haben und immer nur geweint) Reichen die 2 Nachmittage in einer Gruppe? Ich bedanke mich für Ihre überaus wertvolle Arbeit. Freundliche Grüße
Guten Tag, ich denke nicht, dass die Beziehung Ihres Mannes zu seiner Tochter gestört ist. Sie intensiviert sich nur später als die zur Mutter. Babys sind schon durch das Stillen besonders eng an die Mutter gebunden. Nun ist Ihre Tochter bald anderthalb und braucht das Stillen zur Ernährung nicht mehr. Wenn sie abgestillt ist, hat auch der Vater größere Chancen, von seiner Tochter als Bezugsperson akzeptiert zu werden. Ihr Verhalten zeigt ja, dass er wichtig für sie ist. Sie fragt nach ihm und will ihn dabei haben. Die Rolle des Vaters wird in der Regel im zweiten Lebensjahr intensiver, wenn Kinder versuchen, sich altersgerecht von der Mutter zu lösen. Dann wird der Vater in der Triangulierung bedeutsam. Mit siebzehn Monaten sind Kinder meist noch am liebsten mit ihren Eltern zusammen. Ihre Tochter hat guten Kontakt zu den Großeltern und kennt andere Menschen in Ihrem Umfeld. Durch Spielgruppen kann sie jetzt verstärkt andere Kleinkinder kennenlernen. In diesem Alter spielen Kinder noch nicht wirklich miteinander. Aber sie können Kontakt zu anderen Kindern aufnehmen und deren Verhalten kennenlernen. Dabei entsteht häufig ein wachsendes Interesse an anderen Kindern, das der Entwicklung förderlich ist. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Zebrakraut
Sehr geehrte Frau Henkes, Ich weiß nicht ob sie meinen Nachtrag noch sehen, mir ist noch ein wichtiges Detail eingefallen, das mir schon Sorgen bereitet. Unsere Tochter akzeptiert es überhaupt nicht wenn ich mich mit etwas anderem beschäftige als mit ihr. So ist sie zb sofort in Tränen aufgelöst wenn ich Klavier spiele oder nimmt mir sofort die Stifte aus der Hand wenn ich malen möchte usw... Und allgemein ist es bei uns recht friedlich daheim, aber eben nur, weil wir ihr nachgeben überall wo es nur irgendwie möglich ist. Sonst wäre hier die Hölle los. Wir schimpfen nicht mit ihr, es gibt nur ein ruhiges "stopp". Das hat idR schon ein großes Weinen zufolge.. Ist das überhaupt sinnvoll so? Freundliche Grüße
Ähnliche Fragen
Liebe Frau Henkes, ich habe das Problem dass sich mein Sohn nur noch von seinem Vater ins Bett bringen lässt und auf mich oft mit aggressiven Verhalten reagiert. Unser Sohn ist jetzt 19 Monate alt und hat ein enges Verhältnis zu seinem Vater und mir. Wir haben uns die Elternzeit von 14 Monaten geteilt. Um das Abstillen mit 16 Monaten zu er ...
Liebe Frau Henkes, ich bin aktuell in der 37. SSW mit unserem zweiten Kind. Unsere Tochter ist knapp 2,5 Jahre alt. Seit einigen Wochen hat sie eine extrem ausgeprägte Papa Phase. Sie hatte das immer mal wieder und ich weiß, dass das normal und nichts Schlimmes ist, aber dieses Mal ist es für mich emotional nicht so einfach, da sie mich extrem ...
Guten Morgen, unsere Tochter ist jetzt knapp 22 Monate alt. Seit ca. 3 Wochen haben wir jedoch das 2 Probleme. Es ist eigentlich nichts passiert was das erklären könnte...Zum einen hat sie plötzlich wieder enorme Trennungsängste entwickelt...wenn ich irgendwohin gehe fängt sie sofort an zu schreien. Tagsüber ist's okay wenn sie beim Papa ode ...
Guten Abend, mein Kind ist seit heute in der Eingewöhnung im Kindergarten. Es sieht jetzt schon so aus, dass ich als Mama Morgen ihn bereits an der Tür abgegben kann. Er kennt die Einrichtung, weil er schon in der Krippe dort war und bereits seit Wochen in der Gruppe hospiziert. Bereits in der Eingewöhnung in der Krippe hat er sehr schnell Ver ...
Mein Kind wird bald 1 Jahr alt und seit einigen Tagen lässt es sich nur vom Papa beruhigen. Mein Partner ist die primäre Bezugsperson und deshalb fand ich es normal, dass die beiden enger sind. Ich konnte mein Kind aber trotzdem immer trösten, beruhigen, ins Bett bringen ... Seit ca. 1 1/2 Wochen geht das nicht mehr und es schreit so lange, bis ...
Liebe Frau Henkes, mich beschäftigt die Frage, bis zu welchem Alter ein Kind (in diesem Fall meine Tochter) ihren Vater für die gesunde psychische und seelische Entwicklung benötigt. Meine Tochter ist 2 Jahre alt und die Beziehung zwischen mir und meinem Mann war schon vor der Geburt sehr schwierig. Er ist leider sehr narzisstisch veranlagt ...
Hallo, Normalerweise durfte nur ich meine Tochter zum Schlafen begleiten. Seit sie 10 Monate ist macht sie nur noch 1 x Nap der dann 2,5-3h geht. Jetzt mit 14 Mo. waren wir an einem Punkt wo sie nach kuscheln und Fläschchen auf Ihr Bettchen gezeigt hat und nach dem Ablegen irgendwann ihre Position fand und schlief. Zunächst wundervar ABER: ...
Hallo, meine Tochter (12 M) lässt sich leider nur von mir als Mama ins Bett bringen. Mein Mann hatte jetzt zwei Monate Elternzeit und hat sich auch intensiv Zeit für sie genommen und sich gekümmert. Tagsüber ist sie gerne bei ihm aber sobald es Richtung Abend geht klammert sie sich an mich. Wir haben immer mal wieder ein paar Versuche gestarte ...
Hallo Frau Dr. Henkes, seitdem mein Sohn 1,5 ist, ist er jedes 2. Wochenende, und teilweise in den Ferien eine Woche, bei seinem Vater der 200 km entfernt wohnt. Dieser ist nun vor ein paar Wochen zu seiner Freundin und ihren Kindern (4 und 9) gezogen. Mein Sohn versteht sich auch mit allen gut. Vor ca. 6 Wochen fing es an das nac ...
Liebe Frau Henkes, unser Sohn ist inzwischeb 3.5 Jahre alt und eigentlich schon immer ein Papakind. Wenn er sich weh tut, will er fast nur vom Papa getröstet werden, am liebsten soll der Papa vorlesen und ihn ins Bett bringen. Das geht schon immer so und ist nicht nur eine Phase. Ich bin richtig traurig, wenn ich bei meinen Freundinnen sehe, da ...
Die letzten 10 Beiträge
- 7 jähriger sich wehren
- Kleinkind akzeptiert Papa nicht
- Sohn ist unbelehrbar und nicht einsichtig und reagiert oft mit Aggression
- Verhalten meiner fünfjährigen Tochter macht mir große Sorgen
- Ausgrenzungserfahrung im Kindergarten
- Manipulation durch Freunde
- Gefühlssturm
- Rückstellung Einschulung Junikind
- Umgang mit dem Tod des Uropas
- Ärgern von Geschwistern