Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kind (bald 3 Jahre) bevorzugt nur Papa und andere Mütter

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kind (bald 3 Jahre) bevorzugt nur Papa und andere Mütter

MamavonKeno

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Guten Abend,  mein Kind ist seit heute in der Eingewöhnung im Kindergarten. Es sieht jetzt schon so aus, dass ich als Mama Morgen ihn bereits an der Tür abgegben kann. Er kennt die Einrichtung, weil er schon in der Krippe dort war und bereits seit Wochen in der Gruppe hospiziert. Bereits in der Eingewöhnung in der Krippe hat er sehr schnell Vertrauen zur Erzieherin aufgebaut. Heute hat er dann die neue Erzieherin auch gleich umarmt. Als wir mittags gegangen sind, ist mein Kind komplett eskaliert. Haut, beißt, schrie wie am Spieß und wollte bleiben. Dieses war jetzt der Auslöser Ihnen zu schreiben. Ich habe einfach das Gefühl er will nicht bei mir bleiben, sogar lieber in der Fremdbetreuung sein.  Dazu kommt, dass mein Kind ein absoulutes Papa Kind ist. Wenn Papa nach Hause kommt wird gejubelt, mit ihm gespielt, mit auf Toilette geangen überall wo Papa ist, ist auch das Kind. Beim Essen wird neben ihn sein Stuhl gestellt. Ich darf überhaupt gar nichts, wenn ich da bin. Bei ihm wird sogar gekuschelt. Ich schlafe bei ihm immer noch im Bett und morgens als erstes "mein Papa". Ich fühle mich einfach nur noch außen vor. "Gut genug" bis Papa da ist. Ich war 1,5 Jahre zu Hause. Mein Mann nimmt nie frei und ist trotzdem der Held. Es ist immer nur Papa Arm, Papa spielen, Papa umziehen, Papa ins Bett bringen. So denke ich mir ich kann ausziehen, es wäre ihm egal.  Sind wir mit anderen Müttern mit Kindern verabredet, sollen nur diese Mütter mein Kind an die Hand nehmen, auf dem Arm oder Schoss. Ich darf dann nicht. Er fängt an zu brüllen und Nein Mama und dann nur zu meiner Freundin.  Ich fühle mich total abgelehnt.  Nach der Geburt hatten wir kaum Körperkontakt. Nach der Geburt konnte ich nicht viel mit ihm anfangen. Ich war total fertig - nur am weinen und war überfordert. Im Wochenbett hat mein Mann hat sich z.B. mit ihm immer zu Hause hingelegt und erwartet dass ich den Haushalt mache.  Muss ich mit meinem Kind zu einem Psychologen um die Bindung aufzubauen? Andernfalls denke ich wirklich drüber nach Auszuziehen, weil mein Kind mich eh nicht braucht - auch wenn es mir in der Seele weh tut.  Von meinem Mann kommt keinerlei Unterstützung dahingehend. Wenn das Kind mich haut oder sowas wird nicht mal gesagt, hau Mama nicht. Er darf einfach alles bei ihm und von mir bekommt er auch mal für extremen Unsinn Ärger. 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie sollten unbedingt davon ausgehen, dass Ihr Kind Sie braucht, auch wenn es das zurzeit nicht so zeigt. Ihr Kind hat eine Bindung an Sie, die ihm so selbstverständlich ist, dass es sich traut, auch seine Hinwendung zu anderen Menschen zu zeigen. Kleinkinder müssen das zeigen und leben dürfen, um zu altersgerechter Autonomie zu finden und sich von beiden Eltern geliebt zu fühlen. Sie erwarten zu Recht, dass die Eltern das aushalten und brauchen diese Erfahrung auch. Die Triangulierung scheint in Ihrer Familie noch nicht ausreichend geglückt. Sie können das Miteinander-zu-dritt sein noch nicht genießen. Es scheint zwischen Ihrem Mann und Ihnen Konkurrenz um Ihr Kind zu geben, die Sie als kränkend erleben. Ich empfehle Ihnen, das auf der Erwachsenenebene zu klären. Ihr Sohn hat mit seinen drei Jahren keine Verantwortung für diese Konstellation. Es könnte hilfreich sein, wenn Sie als Eltern sich professionelle Unterstützung suchen, um Ihre Situation als Eltern zu klären. Besprechen Sie mit ihrem Mann, dass Sie sich seine Unterstützung wünschen, wenn Ihr Kind Sie angreift. Ihr Kind erwartet das geradezu vom Vater. Gestehen Sie sich zu, dass Sie alle einen schwierigen Start hatten. Es lohnt sich oft, diese Anfangsbedingungen aufzuarbeiten, um die Beziehungen aller drei miteinander zu verbessern. Hier können Sie Ihrem Kind ein Vorbild sein. Zeigen Sie sich selbstbewusst und machen Sie sich bei ihm wichtig. Betonen Sie Ihre besondere Position als Mutter. Bitten Sie andere Mütter, sich nicht um Ihr Kind zu kümmern, sondern es immer wieder an Sie zu verweisen. "Das macht deine Mama mit dir. Ich mache das bei meinem Kind." Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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