Sonnenblume_24
Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter ist 12 Monate alt und hängt sehr an mir als Mama. Aktuell ist ihr Schlafverhalten verändert und sie schläft tagsüber nur noch einmal. Gestern hatte sie eine schlechte Nacht und wurde zudem auch noch bei ihrem Mittagsschlaf von lauten Nachbarn geweckt. Daher wollten wir es an diesem Tag noch einmal mit einem zweiten Schläfchen versuchen. Hierbei sollte der Papa sie begleiten. Dazu muss noch gesagt werden, dass sie bis circa einen Tag zuvor ausschließlich zu mir wollte und bei Papa sofort gequengelt oder sogar geweint hat. Nun war es so, dass sich dies eigentlich vorübergehend wieder gelegt hatte und somit der Papa den Schlaf begleiten sollte. Leider war es jedoch so, dass sie auf seinem Arm bitterlich anfing zu weinen und der Papa dann mit ihr ins abgedunkelte Zimmer zum schlafen gegangen ist. Normalerweise hätte ich ihn sofort gestoppt und die Kleine getröstet, hatte aber Angst vor seiner Reaktion, da er mein Trösten meist vorschnell findet und genervt ist. Ungefähr 5-10 Minuten weinte sie dann teils bitterlich und ließ sich nicht beruhigen. Erst, als er das Zimmer wieder verließ und ich sie auf den Arm nehmen konnte, hat sie sich beruhigt. Nun meine Frage: Kann das ihrer Bindung zu mir oder ihrem Urvertrauen geschadet haben? Vor meinen Augen ist der Papa mit dem bitterlich weinendem Kind ins andere Zimmer gegangen und ich fühlte mich total schlecht. So eine schmerzhafte Erfahrung wollte ich ihr eigentlich immer ersparen und sie immer sofort trösten, wenn sie mich braucht. Vielen Dank für Ihre Einschätzung.
Guten Tag, Sie müssen sich um die gute Bindung Ihrer Tochter an Sie keine Sorgen machen. Die hat Bestand, weil sie bereits ein Jahr die Erfahrung gemacht hat, dass Sie umfassend auf ihre Bedürfnisse eingehen. Sie war zudem auf dem Arm des Vaters, der ihre zweite bedeutsame Bezugsperson ist. Ihren Worten entnehme ich, dass der Vater Ihrer Tochter gerne intensiver in die Betreuung der Tochter einbezogen würde. Das ist ein sehr verständlicher Wunsch, da Ihre Tochter mit einem Jahr zunehmend nicht mehr so eng ausschließlich an Sie gebunden bleibt. Gleichzeitig scheint es Ihnen nach einem Jahr intensiver Betreuung und Zuständigkeit für die Tochter nicht leicht zu fallen, die Aufgaben ein wenig abzugeben. Dies sollten Sie in ruhigen Gesprächen - ohne Angst oder Genervt sein - mit Ihrem Mann klären. Sie können dann zum Wohle Ihrer Tochter, für die der Vater zunehmend wichtiger wird, ausprobieren, wie der Kontakt intensiviert werden kann. Um es für Ihre Tochter leichter zu machen, wäre es sicher günstig, wenn der Vater sich zunächst in entspannten Situationen mehr um sie kümmert. Das festigt die Beziehung der beiden und begünstigt eine stärkere Hinwendung Ihrer Tochter zum Vater. Dann wird auch die Einschlafbegleitung durch den Vater mit der Zeit selbstverständlich. Für Sie entstehen dadurch mehr Freiräume, in denen Sie entlastet werden und wieder mehr Zeit für sich haben. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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