Nina893
Hallo Frau Dr. Henkes, seitdem mein Sohn 1,5 ist, ist er jedes 2. Wochenende, und teilweise in den Ferien eine Woche, bei seinem Vater der 200 km entfernt wohnt. Dieser ist nun vor ein paar Wochen zu seiner Freundin und ihren Kindern (4 und 9) gezogen. Mein Sohn versteht sich auch mit allen gut. Vor ca. 6 Wochen fing es an das nachdem er zurückgekommen solche Aussagen wie "Ich will bei Papa bleiben, nicht bei Mama", "Ich sag Mama haut mich, dann kann ich bei Papa bleiben.", "Ich mach dein Haus kaputt damit ich zu Papa komme", etc Das legt sich nach den ersten Tagen. Auch ist das Verhalten unmöglich hauen oder nicht ins Bett gehen sind nur bsp. Das habe ich allerdings der Umstellung zugeschrieben. Ich muss dazu sagen das ich vor 5 Monaten Zwillinge bekommen habe und das letzte Jahr emotional extrem schwierig war. Er hat mich oft traurig gesehen, auch verliere ich schnell die Geduld und werde lauter, vor allem wenn alle drei gleichzeitig losschreien. Er liebt seine Geschwister, auch meinen neuen Partner und hat hier ein intaktes Umfeld aus Tanten, Onkel, Cousinen/Cousins, Oma, Opa,... Bei denen ist er auch sehr gerne. Natürlich muss er durch die Zwillinge etwas zurück stecken. Ich weiß das sein Vater bei weitem nicht so streng ist und ihm vieles durchgehen lässt. Auch verbote werden nicht eingehalten, leider ist die Tochter seiner Freundin extrem verzogen und ich bemerke Verhaltensweisen von ihr an ihm. Weiter wird extrem mit unangebrachten Aussagen gearbeitet wie z.B. Papa ist dann aber sehr traurig, etc Ich bin extrem verzweifelt weil solche Aussagen natürlich sehr weh tun, ich stelle mich sehr in Frage und weiß nicht ob es an mir liegt, dem schimpfen, den Geschwistern, ... oder ob nicht doch irgendwas von außen eingeredet wird. Einige Aussagen finde ich für einen 3 jährigen doch extrem oder sind solche Aussagen normal? Nach ein paar Tagen ist das wieder rum und er will auch nicht mal mit seinem Papa telefonieren. Achja verlassen hat und er als mein Sohn 7 Monate alt war, meinen neuen Partner habe ich kennengelernt da war er 1 Jahr und 4 Monate alt. Ich spreche nie schlecht über seinen Vater in seiner Anwesenheit. Das ist mir auch extrem wichtig, allerdings ist unser Verhältnis nicht so gut nachdem was vorgefallen war. Somit beschränke ich den Kontakt auf alles was das Kind betrifft, allerdings mit einem normalen Umgangston wenn man sich trifft. Ich hoffe sie können mir hier einen Rat geben. Lg
Guten Tag, ich gehe davon aus, dass Ihr Sohn zurzeit sehr verunsichert ist, weil seine beiden Lebensräume bei Mutter und Vater sich stark verändert haben. Sowohl bei Ihnen als auch beim Vater ist er plötzlich einer von dreien, einmal der Älteste, einmal der Jüngste. Ihr Sohn muss befürchten, die Aufmerksamkeit beider Eltern zu verlieren, was ihn sicherlich sehr verunsichert und Liebesverlustangst auslöst. Lassen Sie Ihrem Sohn Zeit, sich an die neuen Lebenssituationen zu gewöhnen und helfen Sie ihm, seinen sicheren Platz in Ihrer Familie zu finden. Was in der Familie des Vaters geschieht, können Sie nicht beeinflussen, auch nicht, ob und wie über Sie geredet wird. Das müssen Sie auch nicht, denn für Ihren Sohn ist es entscheidend, wie gut und sicher ihrer beider Beziehung ist. Bei Ihnen hat er seinen Lebensmittelpunkt. Dort muss er nun die Entthronung durch gleich zwei neue Geschwister verkraften. Das ist für einen Dreijährigen eine schwierige Aufgabe. Ihr Sohn fürchtet, Sie an die Zwillinge zu verlieren. Vermitteln Sie ihm, dass er bei Ihnen einen sicheren Platz hat, den ihm die Geschwister nicht streitig machen können. In der aktuellen Situation ist es nicht verwunderlich, dass Ihr Sohn sich bei den Besuchen beim Vater entlastet fühlt. Während bei Ihnen der Alltag stattfindet, ist er dort zu Besuch, wobei die Erziehung vielleicht nicht so im Mittelpunkt steht und Ihr Sohn derzeit mehr Aufmerksamkeit genießt. Das lässt ihn bei dem Wechsel zurück zu Ihnen wünschen, er könne beim Vater bleiben. Akzeptieren Sie die Äußerungen Ihres Sohnes und bleiben Sie gelassen. Kinder entwickeln ihre starken Bindungen dort, wo ihr Lebensmittelpunkt ist und ein Elternteil sich vorwiegend um sie kümmert. Ihr Sohn weiß, wo dieser Platz ist. Er muss aber mit drei Jahren auch äußern dürfen, dass er sich eine Umgebung wünscht, die ihn weniger fordert und keine Ängste auslöst, dass seine neuen Geschwister ihm die Liebe und Aufmerksamkeit der Mutter entziehen könnten. Es hilft Ihrem Sohn, wenn Sie ihm auf seine Äußerungen antworten: "Ich hab dich so lieb, dass ich dich bei mir behalten will." Ihre Lebenssituation mit drei kleinen Kindern ist sehr anstengend. Versuchen Sie möglichst viel Unterstützung durch Ihre Familie zu bekommen, damit Sie den Alltag gelassener und geduldiger durchstehen können. Das kommt allen Familienmitgliedern zugute. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
SuJam
Dein Sohn wird Angst haben die Liebe des Vaters an die Kinder der neuen Freundin zu verlieren. Wenn er bei dir ist hat er keine Kontrolle darüber und vermutlich deshalb Phantasien/ den Wunsch beim Vater zu wohnen. Du selbst solltest an deinem Selbstwertgefühl arbeiten bevor dein Sohn deine Selbstzweifel für sich zu nutzen weiß. Jede Mutter ist mal überfordert, macht nicht alles richtig und es gibt schwere Zeiten, aber deshalb sich selbst und die Liebe des Kindes in Frage stellen? Ich denke das brauchst du nicht. Du gibst sicher dein Bestes, sonst würdest du hier nicht schreiben und dich sorgen.
Nina893
Hallo SuJam, danke für deine Antwort ☺️ Die Liebe meines Kindes stelle ich nicht in Frage, aber wie du richtig erkannt hast mich selbst. Ich weiß das er zu kurz kommt und versuche das dann etwas zu kompensieren z.B. nur wir zwei einkaufen oder am Abend Puzzle, spielen. Tatsächlich hab ich enorm Angst ihn zu verlieren. Aber du hast recht, ich muss an meinen Selbstzweifeln arbeiten. Und der Punkt mit den anderen Kindern ist echt interessant 🤨 Danke dir 🤗 Lg
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