Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

unsicher - vermeidene Bindung?

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: unsicher - vermeidene Bindung?

Sara.J

Beitrag melden

Guten Tag, momentan befindet sich meine Tochter (21. Monate)  in der Eingewöhnung (Berliner Modell). Die ersten beiden Tage hat sie sich quasi direkt auf die Erzieherinnen eingelassen und eine Stunde gespielt+ sich nicht für mich interessiert (auch nicht wirklich geschaut); am Ende konnte ich sie zumindest ohne Protest nehmen und gehen. Am dritten Tag hat sie wenigstens am Anfang mal 2/3 geschaut, aber hat um mich einen Bogen gemacht und mich am Ende kurz angeschaut und gleich weitergespielt. 4. Tag - erste Trennung (5 Minuten). Hat mir zum Abschied gewunken und war laut Erzieherin auch irritiert / hat sich aber ablenken lassen. Wiedersehensfreude nicht erkennbar- lediglich ein kurzer Blick und sie hat sich wieder der Erzieherin zugewandt/ mir aber dann hinterhergeschaut. Die Erzieherinnen beschreiben sie als interessiert, kontaktfreudig (nimmt Kontakt & Hilfe an/ sucht auch - zB durch Weiterreichen von Gegenständen - Kontakt zu Kindern & Erzieherinnen. Eine Erzieherin beschrieb sie auch als vorerst vorsichtig / etwas reserviert. Was mir auch aufgefallen ist: zu Hause redet sie schon viel - in der Krippe eher wenig (aber auch generell vor anderen außer meinem Mann und mir). Als wir zu Hause waren waren, hat sie gekuschelt; mit mir gespielt und geredet. Und generell ist sie zu Hause so: signalisiert, wenn sie auf den Arm will/ schläft neben mir und kuschelt sich oft dabei an mich. Sucht mich, wenn ich kurz aus dem Zimmer bin. Kommt mit Spielzeug oder wenn sie Hilfe braucht.  Ich habe sie nicht schreien gelassen, sie viel getragen, sie getröstet, war eigentlich fast immer da... Ich kann mir dieses distanzierte Verhalten in der Krippe nicht erklären. Also grade diese Verbindung zwischen 'sofort losstürmen, aber etwas reserviert sein und Mama komplett ignorieren' macht mir unheimliche Angst. Ist das nicht ein klssisches Bild einer unsicher - vermeidenden Bindung?   


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, Sie müssen sich wegen des Verhaltens Ihrer Tochter keine Sorgen machen. Ihre Tochter hat für sich einen Weg gefunden, mit der Trennungssituation umzugehen. Sie verleugnet unbewusst die Trennung und tut so, als gebe es diese gar nicht. Dazu darf sie Sie aber nicht anschauen oder muss einen Bogen um Sie machen. Es kann sein, dass sich dieses Verhalten noch ändert. Zur Zeit hilft es Ihrer Tochter jedoch, sich auf die Krippe und die damit verbundenen neuen Entwicklungsaufgaben einzulassen. Mit einer unsicher-vermeidenden Bindung hat dieses Verhalten nichts zu tun.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

hallo herr dr. posth, meine kleine (9 monate) ist derzeit sehr anhänglich und klammert sehr. zuhaus ist sie in ihrem entdeckerdrang kaum zu bremsen. doch sind wir irgendwo unterwegs, z.b. zu meiner krabbelgruppe, mutiert sie zum stockfisch und lässt meine knie kaum noch los. auch wenn ich nur einen meter von ihr weich, ist dann großes gezetere. ...

hallo herr dr. posth: zu ihren fragen: meine tochter fremdelt eigentlich nicht sehr stark. sie benötigt immer ein paar min. wenn jemand fremdes kommt auf meinem arm. dann gehts eigentlich ganz gut. ich bemühe mich immer, sie erst auf meinem arm zu nehmen und sie mit der fremden person vertraut zu machen.auch war sie als baby kein typisches schreik ...

Lieber Dr. Posth, aufgrund verschiedener Beobachtungen,denke ich, dass meine Tochter (2 J.)eine unsicher-ambivalente Bindung zu mir aufgebaut hat.Ein paar Eckdaten:Schreibaby-ich konnte sie oft nicht beruhigen,meine Nerven lagen irgendwann blank,war gereizt,trotzdem nie schreien gelassen,konnte aber oft nicht helfen;KISS-Syndrom;mied ab Geburt jede ...

Guten Tag und entschuldigen Sie, wenn ich mich schon wieder an sie wende! Ihre Antwort zu meinem letzten Posting http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Beschleunigte-Losloesung-oder-doch-nicht_45368.htm hat mich doch sehr verunsichert, traurig und auch wütend gemacht. Was kann ich nun tun, um die verpasste sichere Bindung zu meinem Sohn hinzubeko ...

Hallo, meine Tochter ist 5 Jahre, diagnostiziert ca. 1 1/2 bis 2 Jahre entwicklungsverzögert. Ängstlich, schlechte Wahrnehmung... Diagnostiziert wurde eine Beziehungsstörung. Alles passt auf die unsicher ambivalente Bindungsstörung. Das Verhalten von mir (Mutter) trifft ebenfalls zu (hab ich von meienr Mutter). Bin selbst schon daran eine Verhal ...

LieberDr.Posth, wir haben einen Sohn von3,5J.Die ersten2,5J war ich emotional sehr labil.Ich habe mich viel veruns lassen und nicht erk o gefühlt wie der richtige Umg mit einem kl Kind ist.Seit 1J aber hat sich die Sit.stark verbessert.Ich bin nun uns ob ihm das sehr geschadet hat.Er ist sehr unsicher im Umg mit anderen Menschen.Versteckt sich,sch ...

Sohn (21,5 Mon) hat Kennz. einer vermeid.unsicheren Bindung. Vor 4 Wo haben wir mit der Eingew./Krabbelstube begonnen. Ich habe mich im Vorfeld leider nicht mit dem Thema Eingewöhnung auseinandergesetzt und musste jetzt feststellen, dass das ein fataler Fehler war. Ich war 3 Tg da, am 4.Tg.0,5 Std weg - als ich zurückkam zeigte er mir begeisternd e ...

S.g.Dr.Posth! Habe Frage zum Verhalten unserer Tochter, 15 Monate alt. Ich habe sie nach den Empfehlungen dieses Forums erzogen, bin mir aber trotz allem nicht sicher, ob eine Sichere Bindung zustande kam. Vieles spricht dafür, aber manche verhaltensweisen geben mir Rätsel auf. So zB ist sie noch immer sehr anhänglich, will nicht recht zu Papa. Wen ...

Sohn (13M) als Baby Neugeborenes wenig geweint, wollte nur wenig Körpernähe, spät Blickkontakt. Sucht bis heute nicht viel körperliche Nähe außer nachts. Noch gestillt und Familienbett, nie schreien gelassen. Ab 5. Monat teilweise stark gefremdelt, mittlerweile anfangs skeptischer Blick, dann kontaktfreudig. In neuen Situationen erstmal in meiner ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir Sorgen um die Bindung zwischen meiner 10 Monate alten Tochter und mir.  Schon im Krankenhaus hat meine Tochter mit mir keinen Blickkontakt aufgenommen, dafür aber mit dem Papa, der sie anfangs allein mit dem Fläschen fütterte, da ich Stillprobleme hatte. Noch lange Zeit danach hat sie nur den Papa ange ...