Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Unsicher Bindung - was tun???

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: Unsicher Bindung - was tun???

MaiNeu

Beitrag melden

Guten Tag und entschuldigen Sie, wenn ich mich schon wieder an sie wende! Ihre Antwort zu meinem letzten Posting http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Beschleunigte-Losloesung-oder-doch-nicht_45368.htm hat mich doch sehr verunsichert, traurig und auch wütend gemacht. Was kann ich nun tun, um die verpasste sichere Bindung zu meinem Sohn hinzubekommen? Wie soll ich mich nun verhalten? Was kann evt. mein Mann dazubeitragen? Sollen wir uns professionelle Hilfe holen??? Ich bin wütend, weil ich damals meiner Hebi und der KiÄ vertraut habe. Nun muss ich lesen, dass mein Handeln falsch war. Mein Sohn nahm nicht gut zu, war nach dem Stillen unzufrieden, so dass ich mit dem Zufüttern gestartet habe. KiA meinte er sei bereits am zahnen und dann gebe es das schon mal, das das Kind nicht mehr an die Brust will. Hebi empfahl mir zu stillen und danach noch die Flasche anzubieten. So kam es wohl, dass er nur noch die Flasche wollte. So erkläre ich es mir zumindest heute... Lg MaiNeu


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Stichwort: beschleunigte Loslösung Hallo, leider kommen immer wieder solche Fehlinterpretationen des Säuglingsverhaltens vor. Davor sind auch Hebammen und Kinderärzte nicht geschützt. Eltern haben leider keine Garantie, dass das, was die Fachleute sagen, richtig ist. So würden der KiA und die HA darauf angesprochen, sicher behaupten, sie hätten Sie richtig beraten und die Beratung im Internet sei falsch. Allerdings sind wir alle ja jetzt ein Stück weiter und wissen, wie das Kind "danach" reagiert, und dadurch lassen sich Irrtümer von damals aufdecken, nämlich durch das Kind selbst. Sie können sich aber damit trösten, dass alles zählt, was das Kind an einfühlsamer Zuwendung in seinem frühen Leben erhält. Und dann haben Sie ja auch gesehen, dass sich die Natur selbst Auswege schafft, wie z.B. die "beschleunigte Loslösung". Auch wenn in diesem Moment der Vater zum Zuge kommt und nicht so sehr die Mutter (sie aber auch, weil sie die Hinwendung ihres Kindes zum Vater positiv unterstützen kann), so geht der Mutter nichts verloren, weil sie auch jetzt noch mit zuverlässigen Bindungsangeboten ihrem Kind hilft. Die Bindungstheorie propagiert kein Ausschließlichkeitsprinzip in der Hinsicht, dass es nur so richtig ist und funktioniert, wenn alle Vorgaben optimal erfüllt werden. Im Gegenteil ist sie ein recht flexibles System, das einfach nur gute Voraussetzungen für die weitere seelische Entwicklung schafft. Aber das endet nicht am Ende des 1. Lebensjahres. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

hallo herr dr. posth, meine kleine (9 monate) ist derzeit sehr anhänglich und klammert sehr. zuhaus ist sie in ihrem entdeckerdrang kaum zu bremsen. doch sind wir irgendwo unterwegs, z.b. zu meiner krabbelgruppe, mutiert sie zum stockfisch und lässt meine knie kaum noch los. auch wenn ich nur einen meter von ihr weich, ist dann großes gezetere. ...

hallo herr dr. posth: zu ihren fragen: meine tochter fremdelt eigentlich nicht sehr stark. sie benötigt immer ein paar min. wenn jemand fremdes kommt auf meinem arm. dann gehts eigentlich ganz gut. ich bemühe mich immer, sie erst auf meinem arm zu nehmen und sie mit der fremden person vertraut zu machen.auch war sie als baby kein typisches schreik ...

Lieber Dr. Posth, aufgrund verschiedener Beobachtungen,denke ich, dass meine Tochter (2 J.)eine unsicher-ambivalente Bindung zu mir aufgebaut hat.Ein paar Eckdaten:Schreibaby-ich konnte sie oft nicht beruhigen,meine Nerven lagen irgendwann blank,war gereizt,trotzdem nie schreien gelassen,konnte aber oft nicht helfen;KISS-Syndrom;mied ab Geburt jede ...

Hallo, meine Tochter ist 5 Jahre, diagnostiziert ca. 1 1/2 bis 2 Jahre entwicklungsverzögert. Ängstlich, schlechte Wahrnehmung... Diagnostiziert wurde eine Beziehungsstörung. Alles passt auf die unsicher ambivalente Bindungsstörung. Das Verhalten von mir (Mutter) trifft ebenfalls zu (hab ich von meienr Mutter). Bin selbst schon daran eine Verhal ...

LieberDr.Posth, wir haben einen Sohn von3,5J.Die ersten2,5J war ich emotional sehr labil.Ich habe mich viel veruns lassen und nicht erk o gefühlt wie der richtige Umg mit einem kl Kind ist.Seit 1J aber hat sich die Sit.stark verbessert.Ich bin nun uns ob ihm das sehr geschadet hat.Er ist sehr unsicher im Umg mit anderen Menschen.Versteckt sich,sch ...

Sohn (21,5 Mon) hat Kennz. einer vermeid.unsicheren Bindung. Vor 4 Wo haben wir mit der Eingew./Krabbelstube begonnen. Ich habe mich im Vorfeld leider nicht mit dem Thema Eingewöhnung auseinandergesetzt und musste jetzt feststellen, dass das ein fataler Fehler war. Ich war 3 Tg da, am 4.Tg.0,5 Std weg - als ich zurückkam zeigte er mir begeisternd e ...

S.g.Dr.Posth! Habe Frage zum Verhalten unserer Tochter, 15 Monate alt. Ich habe sie nach den Empfehlungen dieses Forums erzogen, bin mir aber trotz allem nicht sicher, ob eine Sichere Bindung zustande kam. Vieles spricht dafür, aber manche verhaltensweisen geben mir Rätsel auf. So zB ist sie noch immer sehr anhänglich, will nicht recht zu Papa. Wen ...

Sohn (13M) als Baby Neugeborenes wenig geweint, wollte nur wenig Körpernähe, spät Blickkontakt. Sucht bis heute nicht viel körperliche Nähe außer nachts. Noch gestillt und Familienbett, nie schreien gelassen. Ab 5. Monat teilweise stark gefremdelt, mittlerweile anfangs skeptischer Blick, dann kontaktfreudig. In neuen Situationen erstmal in meiner ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir Sorgen um die Bindung zwischen meiner 10 Monate alten Tochter und mir.  Schon im Krankenhaus hat meine Tochter mit mir keinen Blickkontakt aufgenommen, dafür aber mit dem Papa, der sie anfangs allein mit dem Fläschen fütterte, da ich Stillprobleme hatte. Noch lange Zeit danach hat sie nur den Papa ange ...

Guten Tag, momentan befindet sich meine Tochter (21. Monate)  in der Eingewöhnung (Berliner Modell). Die ersten beiden Tage hat sie sich quasi direkt auf die Erzieherinnen eingelassen und eine Stunde gespielt+ sich nicht für mich interessiert (auch nicht wirklich geschaut); am Ende konnte ich sie zumindest ohne Protest nehmen und gehen. Am d ...