Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Verhalten 5 Jähriger

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Verhalten 5 Jähriger

k_ristina

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Liebe Frau Henkes! Ich habe zwei Söhne (5 Jahre und 2 Jahre). Seit Ferienbeginn (vor zirka 3 Wochen) fällt der Große bzw. sein Verhalten negativ auf. Es gibt Momente wo er ganz lieb zu seinem Bruder ist, super miteinander spielen und liebevoll mit ihm uns uns redet, aber es gibt leider auch viele Momente, wo er einfach nur Blödsinn macht und den Kleinen ärgert. Was macht er? Er schubst zB den Kleinen absichtlich die Rutsche runter, er hält den Kleinen beim Fuß fest, er sagt dass er den Kleinen wo runterschubsen wird, er nimmt dem Kleinen Sachen aus der Hand, in der Früh weckt er ihn absichtlich auf, er macht ihm die Tür zu oder sperrt ihn ein, wenn der Kleine etwas zeichnet, dann wird das vom Größen bekrizelt usw. Es fallen oft Wörter wie Kacka, Pupsi, scheiße, dumm, blöd, aber auch im Umgang mit anderen Kindern/Leuten. Wenn man von ihm etwas verlangt, dann kommt sowieso "Nein, mach ich nicht". Wir haben im gesagt, dass er aufhören soll solche Sachen vor anderen Leuten/Kindern zu sagen, da es nicht schön ist und er auch seinen Bruder in Ruhe lassen soll, aber er macht einfach weiter und irgendwann schimpfen und schreien wir und es kommt zu Drohungen und Tränen. Mein Mann hat da viel weniger Geduld als ich. Ich merke auch, dass dem Großen langweilig ist, denn er möchte sich nicht alleine beschäftigen, aber ich bin nun einmal mit beiden Kindern alleine und wir spielen, basteln oder sind draußen gemeinsam. Ich schaffe es manchmal nicht einmal die Sachen vom Frühstück wegzuräumen, weil der Große den Kleinen ärgert und der Kleine dann nur bei mir sein und getröstet werden will und der Große dadurch weniger Aufmerksamkeit bekommt. Wenn ich einmal alleine nur mit dem Großen bin, dann möchte er mit mir auch nichts machen, denn alles ist blöd. Was kan ich machen, damit die Situation zu seinem Bruder und auch der Umgang mit anderen Personen besser wird?  Vielen Dank und einen schönen Abend noch. LG Kristina 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihr ältester Sohn hat in der Rivalität mit dem jüngeren Bruder gelernt, dass ihm negatives Verhalten die größte Aufmerksamkeit von Ihnen und Ihrem Mann bringt. Daher sollten Sie versuchen, dem negativen Verhalten nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Suchen Sie stattdessen jede Möglichkeit, positives Verhalten zu loben. Lassen Sie Ihren Großen beim Tisch abräumen helfen und loben ihn dafür, wie gut er Sie schon unterstützen kann. Dann hat er gar keine Zeit, den kleinen Bruder zu ärgern. Sie können einem Fünfjährigen auch schon vermitteln: "Ich hätte viel mehr Zeit für dich, wenn ich nicht immer den Kleinen trösten müsste, weil du ihn ärgerst." Das muss er dann aber auch merken könne, wenn er es versucht. Setzen Sie ihm wenige Grenzen. Sorgen Sie aber dafür, dass er diese einhält. Dafür wäre es hilfreich, wenn Sie nicht auf Schimpfen und Drohungen zurückgreifen würden. Ihr Sohn wird das viel besser lernen, wenn Sie dabei ruhig und gelassen bleiben. Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist, wenn ein Kind einen dermaßen provoziert. Ihr Sohn kann sich dann jedoch viel besser an Ihnen orientieren, als wenn er merkt, dass er mit seien Provokationen eines Fünfjährigen solchen Ärger bei Ihnen auslösen kann. Das gibt ihm unnötig zu viel Macht. Ignorieren Sie die Wörter, die Ihr Sohn benutzt. Versuchen Sie höchstens sie scherzhaft abzuschwächen. Erwachsene sollten sich von diesen Wörtern nicht provoziert fühlen. Sie kommen in diesem Alter ohnehin häufig vor. Kinder können das untereinander regeln. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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