Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Komisches verhalten

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Frage: Komisches verhalten

Mama2020L

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Hallo, mein Kind ist 5,5 Jahre alt und seit genau 2 Wochen geht sie plötzlich super ungerne zur Kita. Sie schreit dort so, dass ich sie schon 2 mal abholen musste. Grund dafür ist nur, dass sie nachhause will sagt sie. Desweiteren sagt sie seit dem ständig dass ihr etwas weh tut. Der Kopf, der Bauch, der Fuß, die Nase, der Zahn etc. Das geht durchgehend so. Es ist nichts passiert wodurch wir alle uns erklären könnten was los ist. Sie ist vor 10 Monaten Schwester geworden aber auch da sehe ich aktuell kein Problem, keine Eifersucht oder ähnliches. Sie bekommt ganz viel Liebe und Aufmerksamkeit. Jetzt sagte sie plötzlich, dass es sich anfühlt manchmal als wäre ich nicht ihre Mama, oder ihr Zuhause wäre ihr Zuhause und manchmal fühle sie sich als wäre sie gar nicht hier auf der Welt. Ich kann die Situation aktuel nicht einschätzen. Ist das eine Entwicklungsphase? Sie testet sich ihre Grenze Wieder extrem  aus. Wie kann ich am besten mit allem umgehen? Manchmal kommen jetzt auch tropfen pipi in die Hose was noch nie war. 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihre Tochter zeigt keine Eifersucht, vermutlich weil Sie es Ihnen recht machen möchte. Sie wird dennoch unbewusst mit der Entthronung durch das Geschwister und die damit verbundene Liebesverlustangst beschäftigt sein. Vermutlich möchte Ihre Tochter Zuhause bei Ihnen sein, um die Situation besser im Blick zu haben. Kinder fürchten oft, dass das kleine Geschwister und die Mutter ihre Beziehung in ihrer Abweseneheit intensivieren könnten. Sie wären dann von der guten Beziehung zur Mutter ausgeschlossen. Ihre Tochter möchte aufpassen, dass Sie ihr nicht vom Geschwister weggenommen werden. Wenn Ihre Tochter ihre Gefühle schildert, können Sie so darauf eingehen, dass ihre Angst vor Liebesverlust kleiner wird. "Du sagst, dass es sich anfühlt, als wäre ich nicht deine Mama. Ja denkst du denn, ich will nur die Mama von ... sein? Ich bin genauso deine Mama und das bleibe ich auch." "Natürlich ist hier dein Zuhause und hier gehörst du hin. Ich würde nie auf dich verzichten." So kann Ihre Tochter sich wieder Ihrer unerschütterlichen Liebe versichern. Das kann ihr helfen, ihr Kontrollbedürfnis mehr aufzugeben und den Kiga wieder problemlos zu besuchen. Es könnte helfen, wenn Sie das Einnässen ignorieren. Ihre Tochter sollte nicht das Gefühl haben, Sie durch negative Aufmerksamkeit an sich binden zu können. Positive Aufmerksamkeit und viel Lob, weil sie eine tolle große Schwester ist, helfen ihr in dieser Phase. Suchen Sie auch nach Gelegenheiten, in denen Ihre Tochter Vorteile davon hat, die "Große" zu sein, sie kann mehr, darf vielleicht mehr. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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