S.Schmidt
Liebe Frau Henkes, Ich bin ziemlich verzweifelt, was unsere Abende angeht und vielleicht haben Sie einen Rat für uns. Unsere optimale Abendroutine sieht so aus: gemeinsam Essen, dann geht meine Tochter (11 Jahre, Einzelkind) ins Bad waschen+umziehen, Zähne putzen. Danach in ihr Zimmer, trägt in ihr Tagebuch ein, liest evtl noch etwas, bis wir zu ihr kommen und ihr gute Nacht sagen. So klappt es auch öfter. Allerdings gibt es soo viele Abende, die sehr schlecht laufen und wir sind mittlerweile, weil es schon so oft in der Vergangenheit vorkam, von ihrem Trödeln getriggert bzw. schnell auf 180... es ist keine Seltenheit, dass unsere Tochter 1-1,5 Stunden im Bad rumtrödelt. Erst vor ein paar Tagen war dies wieder extrem der Fall. Wenn es mal wieder so schlimm war, gibt es die Konsequenz, dass sie sich dann zB für eine Woche vor dem Abendessen fertig machen muss. Auch aktuell ist das die Ansage bis Sonntag. Ich habe sie heute auch noch daran erinnert. Sie hat es nicht gemacht und wir haben es dann vergessen. Natürlich habe ich mich auch über mich selbst geärgert. Nach dem Essen ist sie ins Bad mit dem Hinweis (nachdem schon 15min vorüber waren), sich doch nun erst recht zügig fertig zu machen, auch als Ausgleich dafür, dass sie es nicht vorher gemacht hatte. Außerdem mit dem Hinweis nichts anderes zu machen außer die paar Handgriffe, die wirklich zu tun sind. Das Ergebnis: sie ist wieder ewig im Bad, wir rufen sie dauernd, es vergeht dennoch eine ganze Stunde. Ich war wirklich sauer und enttäuscht, dass sie heute auch so getrödelt hat, statt sich dann mal etwas zu beeilen (sie kann es ja!), auch als Ausgleich dafür, dass sie es vorher nicht gemacht hat (von alleine wäre sie nicht drauf gekommen, stattdessen haben wir ihr sogar sagen müssen, dass wir das erwarten) und dass sie, und das mal wieder, dieselbe Situation hat geschehen lassen, die ihr erst vor ein paar Tagen Ärger und Konsequenz eingehandelt hat. Darüber hinaus weiß sie doch, dass es uns so sauer macht und mir gelingt es ehrlich gesagt dann auch nicht mehr, ihr liebevoll gute Nacht zu sagen. Das müsste ihr doch wichtig sein?! Mir doch eigentlich auch, aber ich schaffe es nicht, nachdem ich mich mind. 1h über sie geärgert habe... Ich bin doch auch manchmal schon müde... aber dann fühle ich mich später auch schlecht, denn so sollte man abends nicht auseinander gehen... wieso aber lässt sie es immer wieder darauf ankommen? Nachdem ich mir heute einfach nicht mehr zu helfen wusste, habe ich ihr gesagt, dass sie mir heute Abend eine Stunde (Nerven) gestohlen hat und ich ihr dafür morgen ihre Handyzeit stehle (sie darf nur 1h). Ich wollte, dass die Konzequenz irgendwie im Zusammenhang steht... aber es erscheint mir trotzdem nicht richtig und ich möchte mit solchen Strafen eigentlich nicht arbeiten. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll... heute hat sie sich dann trotz Bitte, nur die relevanten/vereinbarten Sachen zu machen, gemütlich Fuß- und Fingernägel geschnitten und was auch immer noch in dieser Stunde. Wie bekommen wir das unter Kontrolle? Wir weisen sie manchmal extra vorher darauf hin, zügig zu sein, nicht wieder eine Stunde zu brauchen, es steht eine Uhr im Bad... es belastet mich so sehr und ich möchte abends liebevoll auseinander gehen und nicht sauer und genervt. Es scheint ihr nicht egal zu sein, aber sie weiß doch vorher, worauf ihr Verhalten hinaus läuft... wieso vermeidet sie das nicht? Sie ist 11 Jahre alt, sie muss doch in der Lage sein, sich in angemessener Zeit fertig zu machen ... (wir müssen morgen auch noch früh raus) Vielleicht haben Sie einen Rat für uns, es belastet uns alle sehr. Im Voraus vielen Dank für die Zeit, die Sie sich nehmen.
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