Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Trödeln, Konzentrationsschwierigkeiten

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Trödeln, Konzentrationsschwierigkeiten

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Hallo! Mein Sohn, 6 Jahre, 1. Schulstufe, recht gut in der Klassengemeinschaft eingebunden aber keinen „besten Freund“. Er war immer kognitiv weit, konnte mit 4 einfache Rechnungen lösen, lesen hat er sich selbst vor Schulbeginn beigebracht. Er war immer schon sehr verträumt und konnte sich sehr lange und intensiv mit einem Thema seiner Wahl beschäftigen (meist irgendwelche ausgestorbenen Tiere), war sehr konzentriert. Problem in der Schule: er trödelt stark, macht nicht vorwärts, schafft nur die hälfte der Rechnungen bei Tests , schweift immer wieder in Gedanken ab, kann sich schwer auf vorgegebene Themen konzentrieren. Daheim bei der Hausübung dasselbe Problem: v.a. beim Rechnen braucht er ewig, schweift gedanklich immer wieder ab... bei komplexeren geht es besser..oft sagt er dass es ihm egal ist wenn er lange braucht, aber er sitzt oft 3 Stunden an den Hausübungen (wären in 30 min machbar). Ich weiß nicht wie ich unterstützen kann. Ich muss immer daneben stehen und ihn erinnern weiterzumachen... es belastet uns beide...sind frustriert. Wir haben jetzt mit Sanduhr/ best. Zeitraum vorgegeben versucht... auch nicht besser. Ich habe das Gefühl dass er sich seit Schulbeginn „rückentwickelt“ .... Wie kann ich helfen? Vielen Dank! Liebe Grüße


Hallo, das ist für mich keine einfache Frage, weil ich eigentlich möchte, dass die Breite der Verhaltensmöglichkeiten akzeptiert und individuell gefördert wird. Dazu ist unser Schul-(Leistungs-)System (Walldorf und evtl. Montessori mal ausgenommen) meist nicht in der Lage. Klassengröße und -zusammensetzung, Curriculum usw. frustrieren auf Dauer auch die motivierten LehrerInnen. Leistung ist messbar, Phantasie, Neigungen usw. nicht und bekommen so nur einen relativen Stellenwert. Wenn Alternativen nicht möglich sind, wäre die Lehrerin die erste Ansprechpartnerin. Mit ihr könnte überlegt werden, wie die Aufmerksamkeitsspanne Ihres Sohnes genutzt und/oder beeinflusst werden kann. Auch zu Hause ist langes Sitzenlassen oft nicht von Vorteil, eher helfen geplante Unterbrechungen/Abwechslungen und wechseln des Focuses. Auf diese Weise könnte vorsichtig Einfluss genommen werden, ohne die Fähigkeiten Ihres Sohnes zu sehr zu beschränken. Je mehr das Vorgehen mit der Lehrerin gemeinsam überlegt wird, desto größer sind die Chancen (eine einfühlsame Lehrerin vorausgesetzt). Dr.Ludger Nohr


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