Hallo Frau Henkes, Im Moment ist unser Kleiner (3 Jahre alt) sehr trotzig, testet Grenzen und möchte vieles nicht machen (besonders beim Anziehen, aufräumen und aufs Klo gehen). Er sagt beim Anziehen oft er will das nicht oder: "Ich kann das nicht", obwohl er sich inzwischen ganz gut schon selber anziehen kann. Wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, wird er ganz gereizt und es ärgert ihn. Auch beim Aufräumen klappt es nur nach mehrmaligem Anlauf und sehr spielerisch. Er möchte am liebsten natürlich weiterspielen. Beim Aufs Klo gehen (er trägt noch Windel), sagt er er möchte nicht und möchte gewickelt werden. Anfangs war er da sehr neugierig. Diese Woche wurde mir sehr oft von seiner Erzieherin gespiegelt, dass er rebellisch war und nicht gehört hat. Ich habe dann gesagt, dass er ganz klar in der Trotzphase steckt und sie hat es abgetan als: "Das sollte mit 3 abgeschlossen sein." Ich fand das sehr seltsam, da ich schon oft gehört habe, dass die Trotzphase länger gehen kann. Sowieso ist ja jedes Kind anders. Sie meinte, dass er direkt mitmacht, wenn ein anderes Kind Quatsch macht und sich aus der Ruhe bringen lässt. Sie hat aber auch aufgezählt, wann er mitmacht und das waren klar Aktivitäten, die ihn interessieren. Ich habe den Eindruckt, dass er dort nicht gesehen wird und vielleicht deswegen Aufmerksamkeit sucht und deswegen "lauter" oder hibbeliger wird. Kann es sein, dass er in solchen Situationen unterfordert oder überfordert ist? Auch, wenn ich viel über die Autonomiephase gelesen habe, mache ich mir Sorgen, dass mehr dahinter steckt und er sich dort unsicher fühlt. Ich weiß auch nicht mehr, wie ich mit den Erziehern darüber reden soll, da dort Personalmangel herrscht und oft keine Zeit dafür ist. Als ich ihn heute abgeholt habe, saß er alleine und wollte nicht zu den anderen an den Tisch, hatte die Socken und Hausschuhe ausgezogen und sie weggeworfen. Die Erzieherin sagte, er wollte sie nicht anziehen. Ich habe ihn auf dem Heimweg gefragt, warum er nicht mit den anderen am Tisch saß und er meinte: "Der Tisch war schon voll."  Vielleicht haben Sie einen kleinen Eindruck gewonnnen. Ich freue mich auf Ihre Antwort.