Hallo Frau Henkes, das wichtigste für meinen Mann und mich ist es, dass unser Sohn (17 Monate) glücklich ist und ein gutes Fundament fürs Leben bekommt. Wir stecken all unser Wissen und unser Herzblut in die Begleitung unseres Sohnes. Wir selber haben in unserer Kindheit und Jugend einige Wunden mitbekommen und wissen nicht so genau, wie es aussieht, wenn ein Kind wirklich sicher gebunden ist. Er wirkt auf uns sehr zufrieden, er lacht viel, kuschelt, redet viel, ist sehr neugierig im Bezug auf seine Umgebung und offen gegenüber Fremden. Er entwicklet sich super. Er kann z.B. bereits seit einiger Zeit anzeigen, was er fühlt oder andere fühlen, lässt sich schnell beruhigen und hatte sich auch schon recht früh im Spiegel erkannnt. Es gibt da nur eines, was mich sehr verunsichert. Er hat nie wirklich gefremdelt und ist wirklich extrem offen gegenüber Fremden. Er geht auf jeden zu und würde die Menschen auch anfassen, wenn wir ihn nicht zurückhalten würden. Wenn Besuch da ist, scheint er meinen Mann und mich total zu vergessen. Er kommt ein zwei Mal rüber und zeigt uns etwas, sagt unseren Namen, aber das wars. Heute dachte ich, als er auf mich zukam, dass er gedrückt werden möchte, aber er wollte nur vorbei und hatte meine Hand unwirsch abgewehrt. Und als ich ihn später versehentlich erschreckt hatte, er darauf geweint und das Brusthandzeichen gegeben hat (die möchte er manchmal noch zur Beruhigung), war er ambivalent und hatte (wahrscheinlich auch wegen Überreizung durch den Besuch) plötzlich gekreischt und wollte dann doch nicht, wollte auch nicht zu seinem Papa. Als der Besuch weg war, hatte er dann gekreischt, als ich nur ein paar Schritte wegging, da wollte er wieder Nähe und hatte sich aber nach einer Weile beruhigt. Sowas kenne ich bisher nicht von ihm. Und nach einem Besuch fühle ich mich ein, zwei Tage danach etwas weniger mit ihm verbunden, aber das kann auch mit mir zusammenhängen, da mein Mann soetwas nicht wahrnimmt. Falls man sowas aus der Ferne sagen kann, denken Sie, unser Sohn ist sicher gebunden oder mache ich mir zu viele Sorgen? Falls nicht, gibt es etwas, was ich tun kann, um ihn besser darin zu unterstützen, seine Bedürfnisse erfüllt zu bekommen? Wir versuchen ihn bedürfnisorientiert zu begleiten und gleichzeitig mit unseren Bedürfnissen eine Orientierung zu sein (und als Grenzen für ihn), um es sehr grob zusammenzufassen. Liebe Grüße Susanne