Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Schwieriges Verhalten

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Frage: Schwieriges Verhalten

Luisi388

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Hallo Frau Henkes,   ich habe eine Frage zu meiner gerade 4 jährigen Tochter. Sie hat sich im Kindergarten neue Freunde gesucht und die sind, auch laut Erziehern, herausfordernd im sozialen Verhalten. Da wird beleidigt und ständig Freundschaften gekündigt, vom Spielen ausgeschlossen, ausgelacht etc. Bis vor zwei Monaten war sie da eher "Opfer", doch jetzt ist sie Mitglied in dieser Gruppe. Im Kindergarten ist soweit alles okay, sie benimmt sich auch gut gegenüber anderen Kindern laut Erziehern, aber Zuhause habe ich dafür ein ausgewechseltes Kind. Beschimpft uns mit all möglichen Wörtern, rennt von uns weg wenn wir draußen sind, lacht uns aus wenn wir uns weh tun (es ist nicht: oh, ich weiß nicht wie ich reagieren soll, also lache ich es um zu überspielen). Sondern sie sagt auch: schön, dass ihr euch weh getan habt. Ich erkenne manchmal mein eigenes Kind kaum wieder. In den Ferien haben wir uns hauptsächlich mit anderen Kindern getroffen und da war sie wieder ganz ausgeglichen und sehr sozial. Wir hatten viel Spaß in den Ferien. Jetzt ist seit ein paar Tagen wieder Kindergarten und es geht genau so weiter wie zuvor. Wieder wie ausgewechselt. Leider ist es ein sehr kleiner Kindergarten mit gerade mal 10 Kindern, also es ist jetzt auch nicht die riesen Auswahl da und diese Kinder sind halt "cool". Mein Mann und ich lassen uns inzwischen auch ständig provozieren und wir schimpfen. Wir wissen es bringt nichts, aber wir werden den ganzen restlichen Tag über schikaniert. Wir setzen Grenzen, doch wissen nicht, ob es die richtigen sind oder ob wir mehr ignorieren sollen oder wirklich ganz streng sein sollen. Wenn wir mit ihr reden über das Verhalten, dazu auch Bücher lesen, dann möchte sie das auf keinen Fall, rennt weg oder singt Quatsch um uns ja nicht zu hören. Wir versuchen eine Verbindung herzustellen nach dem Kindergarten, aber es ist an manchen Tagen nicht möglich. An manchen Tagen schaffen wir es und die enden dann auch schön und wir spielen miteinander oder machen Quatsch, lesen und unterhalten uns. Natürlich möchte sie ihre Freunde auch mittags sehen (Kindergarten geht von 8 bis 13 Uhr), was wir auch manchmal machen. Aber eigentlich möchte ich lieber anderen Kontakt fördern (was ich auch tue, aber der Wunsch meiner Tochter ist natürlich da). Freundschaften verbieten möchte ich nicht. Würde ja auch gar nicht funktionieren und nur ein blödes Gefühl hinterlassen. Die Erzieher haben zwar schon ein Auge drauf im Kindergarten, aber die Kinder machen viel unter sich aus.   Ich werde momentan zu so einer strengen Mama und meinen Mann erkenne ich auch kaum wieder so streng ist er. Wir wissen uns nur nicht anders zu helfen.   Danke für ihre Hilfe, Luise


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, für Kinder im Alter Ihrer Tochter ist es sehr wichtig, zu den wichtigen, tonangebenden Kindern zu gehören. Das stärkt das Gefühl der eigenen Bedeutsamkeit, die bei Vierjährigen, die sich erst allmählich aus der frühen Abhängigkeit von den Eltern lösen, nicht sehr ausgeprägt ist. Ihre Tochter versucht mit Ihrem provozierenden Verhalten, sich auch Ihnen gegenüber aufzuwerten und Dominanz zu zeigen. Zeigen Sie sich dem gewachsen und versuchen Sie, sich Ihrer Tochter gegenüber gelassen aber konsequent zu behaupten. Sie müssen sich nicht beschimpfen lassen. Bringen Sie Ihre Tochter aus dem Zimmer, wenn sie Sie beschimpft. Greifen Sie bestimmte Themen auf, wenn Ihre Tochter etwas von Ihnen möchte, z.Bsp. "blöde Mamas können leider keinen Kakao machen". So können Sie mit Ihrer Tochter ins Gespräch darüber kommen, dass Sie nicht beschimpft werden wollen. Schadenfreude ist bei Vierjährigen noch sehr verbreitet und wird erst im weiteren Verlauf der psychischen Entwicklung durch die Gewissensbildung gemildert. Lassen Sie Ihre Tochter lachen, ohne darauf einzugehen. Zeigen Sie sich über das Auslachen einer Vierjährigen erhaben. Wenn Sie später wieder einmal Ihren Trost braucht, können Sie erwähnen "wie gut, dass du eine Mutter hast, die dich nicht auslacht, wenn du dir wehtust". Ihre Tochter möchte mit ihnen nicht über ihr Verhalten sprechen, weil sie es nicht aufgeben will. Mit Ihrer Unterstützung wird sie es schrittweise verändern können, wenn Sie ihr situativ immer wieder die Folgen ihres Verhaltens deutlich machen, ihr aber gleichzeitig vermitteln, dass ihr problematisches Verhalten Ihrer guten Beziehung nicht schadet. Sie sind so stark, dass Sie den Provokationen einer Vierjährigen gut standhalten können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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