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Geschrieben von wesermami am 07.02.2017, 12:08 Uhr

wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Der Fall ist gerade Bei mir in der Nähe und jetzt mache ich mir dementsprechend Gedanken, da meine Kids ja auch in dem Alter sind.

Hier ist der Fall das eine 19 jährige nach einem Unfall für hirntot erklärt wurde:-(
Der Vater kann nicht glauben das die Tochter tot ist und möchte sie weiterhin an den Geräten lassen. Die Mutter möchte das die Organe gespendet werden.

Was ist in einem solchen Fall? Ich gehe mal davon aus das das Mädel noch keine Patientenverfügung etc hatte

Ich frage mich auch, ob die Eltern überhaupt noch entscheiden dürfen..immerhin ist das Kind volljährig.

Meine Tochter wird auch bald 19 und deshalb mache ich mir jetzt auch Gedanken was wir mal regeln sollten

 
21 Antworten:

Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von nest118 am 07.02.2017, 12:14 Uhr

Soweit ich weiß, dürfen das schon die Eltern als nächste Angehörige entscheiden. Wenn sie verheiratet wäre, wäre das der Ehemann.
Wenn die Eltern sich nicht einig werden, wird der "Fall" vor Gericht entschieden.

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von Fru am 07.02.2017, 12:17 Uhr

Natürlich die nächsten Angehörigen.

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von Eisfee am 07.02.2017, 12:25 Uhr

Zur Vorgehensweise bei Feststellung eines Hirntodes gibt es ein klar reglementiertes (kompliziertes) Protokoll. Sobald der Hirntod zweifelsfrei festgestellt wurde, wird das Krankenhaus das Mädchen nicht ad infinitum an den Geräten lassen, auch wenn der Vater das gerne so hätte.

Die Organspende wird entweder über den Spendenausweis oder über die nächsten Angehörigen (Eltern) geregelt). Was allerdings gemacht wird, wenn eben die Eltern sich nicht einig sind, weiß ich auch nicht...

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von nilo1988 am 07.02.2017, 12:26 Uhr

In diesem Fall die nächsten Angehörigen, was sicherlich die Eltern sind. Und wenn diese sich nicht einigen können, KANN es vor Gericht entschieden werden.

Aber es stehen auch 2 Dinge im Raum. Die Abschaltung der Lebenserhaltenden Maßnahmen und die Organspende. Ob ein Gericht beides vermag zu "urteilen"?! Das weis ich nicht.


Als Ausenstehender ist es schwer etwas zu sagen und jedes Wort kann zu viel oder zu falsch für die Angehörigen sein. Ich hoffe, dass der Vater des Mädchens nicht zerbricht. Evt. wäre hier auch eine Trauerberatung für die Familie das sinnvollste, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von Hubbeldubbel am 07.02.2017, 12:37 Uhr

Du solltest Deine Tochter fragen, was sie in dem Fall möchte :-)

Ich hatte mit 16 Jahren einen Spenderausweis und meine Eltern kannten meinen Willen. Mittlerweile wurde das alles beim Notar festgehalten.

Der Bruder meiner Freundin verstarb damals. Er glaubte an Gott, die Eltern nicht, es ging um Organe und um die Art der Bestattung. Es war furchtbar. Entschieden hat ein Gericht im Eilverfahren.

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von zwergchen31 am 07.02.2017, 12:43 Uhr

Im Fall meiner hirntoten Tante mussten/sollten ihre Kinder entscheiden. Ehemann gab es nicht(geschieden).

Also denke ich schon, dass im Fall bei dir alles richtig ist. Die nächsten Angehörigen sind Entscheidungsberechtig und da weder Ehemann noch Kinder da sind, entscheiden die Eltern.

Traurig, dass sich Eltern so "streiten". Loslassen fällt schwer. Meine Tante nahm ihren Kindern die Entscheidung ab, ihr Herz gab auf(da helfen dann auch die Maschinen nicht).

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von Tini_79 am 07.02.2017, 13:16 Uhr

Gab es da in den USA nicht mal einen Fall, wo der Ehemann über Jahre? darum gekämpft hat, dass die Geräte seiner Frau abgestellt werden?

Es geschah lange nicht, weil andere Verwandte dagegen klagten, glaube ich.

Dann irgendwann wurde es durch das Gericht entschieden.

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von Wolke5 am 07.02.2017, 14:26 Uhr

Hier muss grundsätzlich zwischen 2 völlig verschiedenen Sachverhalten unterschieden werden:
1. Die Person ist hirntot und selbiges wurde auch von 2 Ärzten unabhängig voneinander bescheinigt. Dann ist die Person de facto tot und es muss "nur" noch die Frage der Organspende geklärt werden. Es werden entweder Organe entnommen oder die Maschinen werden abgeschaltet.
2. Die Person ist komatös und wird nicht wach. Das ist NICHT identisch mit hirntot. In diesem Fall kommt eine Organspende NICHT in Frage. Hier bleibt zu klären ob/wie lange man "die Maschinen weiter laufen lässt".

LG

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Toter als Hirntod geht nicht

Antwort von Leewja am 07.02.2017, 15:26 Uhr

das klingt jetzt ganz grob und fies, aber ich glaube, die Begrifflichkeiten sind vielen nicht so klar.
Deswegen wird es definitiv nicht so sein, dass dieses arme Mädchen als Tote jetzt noch weiter an Maschinen, die ihre Lungen mit Luft füllen und das Blut durch ihre Adern fließen lassen, liegen wird.
Das wird der Vater nicht erreichen können.
Die andere Frage ist, ob ihre Organe gespendet werden, und damit sie gespendet werden könnten, muss sie halt so lange noch an den Maschinen liegen, um diese Organe und ihre Funktionen zu erhalten.
Aber "nicht spenden" ist keine Möglichkeit, sie dadurch unendlich lange "an Maschinen aufzubewahren".

Ich entschuldige mich für evtl. Gefühlsverletzungen dadurch, aber man muss klar haben, wovon man redet.

Definition:
Der Hirntod ist eine Todesdefinition, die 1968 im Zusammenhang mit der Entwicklung der Intensivmedizin eingeführt wurde. Der Begriff bezeichnet das irreversible Ende aller Hirnfunktionen aufgrund von weiträumig abgestorbenen Nervenzellen. Der Hirntod wird oft als sicheres inneres Todeszeichen angesehen.


Davor galt halt auch der Herzstillstand oder Atemstillstand als "Tod", obwohl die Hirnfunktionen eben eine gewisse Weile noch mehr oder weniger gut weiterfunktionieren und dann kann auch eien Reanimation oder ein "wieder erwachen" funktionieren (mit mehr oder weniger Schäden), aber beim festgestellten Hirntod ist das eben nicht mehr möglich.

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von Danyshope am 07.02.2017, 16:00 Uhr

Wer Hirntot ist, bleibt "tot", da wird niemand mehr wach. und das wird auch nicht mal eben so im nebenbei festgestellt. Um die Frage zu klären was mit den Organen passiert, wird man sie aber erst einmal an den Maschinen lassen - was eben Angehörige leicht in den Glauben bestärkt, das derjenige noch am leben ist- Aber da ist eben nichts mehr...

Das hat auch nichts mit Koma zu tun, Koma ist was ganz anderes.

irgendwann wird es heißen, wir stellen die Maschinen ab - entweder mit Zustimmung der Eltern oder über das Gericht festgelegt wenn diese sich nicht einigen können. Die Frage der Organe ist eine andere. ABER !!! und da spreche ich jetzt JEDEN der das hier list an, stellt euch vor man sagt euch gerade euer Kind ist tot, es gibt absolut keine Chance mehr, wir könnten aber die Organe dazu nutzen das ein anderer Mensch weiterleben kann. Wer kann oder will in dieser Minute darüber entscheiden was mit den Organen passiert? Ich weiß nicht ob ich das in diesem Augenblick könnte. Und genau diese Entscheidung kann jeder, wirklich jeder seinen Angehörigen als Liebesdienst abnehmen, nämlich indem man es bereits zu Lebzeiten festlegt. Damit nicht die Angehörigen es entscheiden müssen. Und da ist es eigentlich egal wie alt man ist, OK bei einem Säugling/Kindergartenkind oder auch Grundschule kann man sagen, ist nicht. Aber spätestens mit der weiterführenden Schule sollte man seinem Kind durchaus vorsichtig an dieses Thema ran führen. Es sollte nie passieren das man damit wirklich zu tun hat das man das eigene Kind beerdigen muss, aber es kann eben doch passieren. Oder man sollte wenigstens dann nicht diese Entscheidung von der gerade eben mal 18 Jahre alten Tochter abverlangen wenn diese ihre Eltern beide zB bei einem Unfall verliert.

Und ja, ich habe seit über 20 Jahren einen Organspendeausweis. Bei uns war das damals in der Sek1 ein Thema - die ganze Klasse hat da dann mitgezogen. Ein Hintergrund war auch der das kurze Zeit vorher einer unser sehr beliebten Lehrer tödlich verunglückt war.

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von mf4 am 07.02.2017, 16:55 Uhr

Ich habe Verfügungen für alles. Meine Organe, med. Behandlungen, Beisetzung.
Da muss zum Glück keiner entscheiden, denn ich habe das getan.

Im o.g. Fall wären es die nächsten Angehörigen, also Eltern. Keine Vollmacht, könnte auf einen (gerichtlichen) Streit hinauslaufen.

PS: Ich weiß ich müsste das für meine Kinder allein entscheiden und ich kann nachvollziehen, dass man die Geräte nicht abschalten möchte so lange das Kind wie schlafend und atmend aussieht.

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von ms.tweety am 07.02.2017, 17:46 Uhr

In Österreich ist es so, dass man bei der Diagnose Hirntod automatisch zum Organspender wird, außer der Patient hat ein entsprechendes Dokument dagegen !

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von Hubbeldubbel am 07.02.2017, 18:05 Uhr

Läuft in Deutschland leider nicht so :-(

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von wesermami am 07.02.2017, 18:09 Uhr

Ich hätte wohl auch damit zu kämpfen mein Kind gehen zu lassen, wenn es friedlich schlafend aussieht

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von luna8 am 07.02.2017, 19:14 Uhr

Gibt es denn minderjährig ( in Dtl) die Möglichkeit einer Patientenverfügung oder eines Organspendeausweises ? Soweit ich weiß nicht, oder ab 16.?!

Weil du sagtes ' ab weiterführender Schule', was ja durchaus mit knapp 10 Jahren sein kann.

( sorry, hat jetzt nicht direkt mit dem AP zu tun, da ist, denke ich, alles gut erläutert worden.)

Dass man in der Familie - egal ob mit dem Mann oder den Kindern (alters entsprechend, also schon ab 10 oder so) spricht finde ich schon wichtig.

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von Littlecreek am 07.02.2017, 19:22 Uhr

Ich finde schon, dass man Teenager durchaus mit dem Thema vertraut machen kann. Vielleicht auch früher - hängt sicher auch mit der Reife des Kindes zusammen. Selbst, wenn es rechtlich bis zur Volljährigkeit meines Wissens keine Rolle spielt, so würde ich als Mutter auf jeden Fall besser Abschied nehmen können in dem Glauben, das zu tun, was mein Kind gewollt hätte.

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von luna8 am 07.02.2017, 19:23 Uhr

Find ich auch besser, wenn man sich bewusst dagegen entscheiden muss.

Viele denken ja auch garnicht an sowas oder schieben es auf ( ...nächste Woche hol ich mir den Organspende Ausweis).

Wer dagegen ist, sagt das eher klar.

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Re: wer entscheidet bei einem Hirntod über den weiteren Verlauf???

Antwort von Littlecreek am 07.02.2017, 19:29 Uhr

Sollte das nicht geändert werden? War da nicht letztes Jahr oder vorletztes so eine Diskussion deswegen. Habe das aus den Augen verloren, da ich nicht geeignet bin zum spenden und mein Mann hat seinen Ausweis seit Jahren

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littlecreek

Antwort von luna8 am 07.02.2017, 19:52 Uhr

Ich finde, so eine weitreichende Entscheidung sollte man u14 nicht verlangen, oder überhaupt thematisieren.

Ab 17/18 kann man tun, was man will ( auch mit dem Hintergrund des Jugendstrafrechts ).

Ist nur meine Meinung, so wie ich es handhaben würde.

Meine große Tochter wird bald 15, da kann man schon mal darüber reden, weil einfach auch der Intellekt da ist.

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Re: littlecreek

Antwort von Littlecreek am 07.02.2017, 20:20 Uhr

Ich sprach vom heranführen an das Thema, nicht von weitreichenden Entscheidungen. Da liegen Welten dazwischen. Sicher hat aber auch ein Kind mit 12,13,14 schon eine Meinung dazu - hatten meine definitiv - was dennoch keine Entscheidung darstellt.

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littlecreek

Antwort von luna8 am 07.02.2017, 20:42 Uhr

Das hab ich auch nicht falsch verstanden.

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