Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Joplin am 02.03.2016, 18:04 Uhr

Probleme im Kindergarten

Hallo
Eigentlich wollte ich Internetfasten machen.,aber da ich z.Z.ein sehr aktuelles Problem habe, das mich sehr beschäftigt und mir "an die Nieren" geht, brauche ich dringend einen Austausch, objektive Meinungen.

Mein vierjähriger Sohn besucht seit Sommer den Kindergarten. Er ist schon immer sehr temperamentvoll gewesen, Schreikind, starke Trotzphasen. Aber auch sehr gut entwickelt, ehrgeizig, mit 10Monaten gelaufen, sehr früh gesprochen etc.Alle Untersuchungen mit der Bemerkung "sehr fit."

Im Kiga fällt er jedoch durch schlechtes Sozialverhalten auf. Schubst, schlägt, macht Gebautes kaputt. Hört nicht auf die Erzieherinnen. Tgl genervte Erzieher beim Abholen mit Mitteilungen wie "wollte nicht Aufräumen. Hat beim Turnen Regeln nicht eingehalten. Hat das Fingerspiel nicht mit Gemacht. Hat nicht auf Ansprache reagiert. Hat Kinder geschubst. War grob. Ist ein Rabauke"

Wenn ich ihn anspreche sagt er, es wäre gelogen. Was ich nicht glaube. Ich denke nicht dass sie lügen, habe aber Angst, dass er in eine negative Schublade gesteckt wird.

Er ist oft schwierig, aber er ist jetzt nicht total von der Rolle.

Jedenfalls kann ich nicht damit umgehen immer nur negatives zu hören. Ich habe Übermorgen ein Gespräch mit den Erziehern vereinbart weil ich diese negativen Aufzählungen in der Abholsituation zwischen Tür und Angel nicht einordnen kann und nicht weiß, wie damit umzugehen ist und gerne konkret hören will, wie die Erzieher den Kleinen einschätzen. Und welche Tipps sie haben.

Gleichzeitig mache ich mir viele Gedanken, was habe ich alles falsch gemacht? Wie geht das weiter? Ist er etwa Verhsltensauffallig? Oh Gott.... Ich mache mich also verrückt, bange dem Gespräch entgegen und bitte um ein paar gute Ratschläge, Austausch.

Danke liebe Grüße

 
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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von mellomania am 02.03.2016, 19:49 Uhr

hi. erstmal mach dir bitte nich zu viele sorgen...war bei uns genauso. zu allererst bitte die erzieherinnen darum, dass das nicht zwischen tür und angel besprochen wird. vor allem nicht wenn er dabeisteht. das holt das negative wieder raus und macht es wieder wichtig.
es hat sich bei uns gelegt, von selber. er war irgendwann in der gruppe integriert. es war seine art der kontaktaufnahme. als er sich seinen rang erkämpft hatte war gut. klar sind die erzieher genervt wenn imme was is ABER das is ihr job! lass dir da mal in ruhe sagen was los is aber nicht wenn das kind dabei is. das wird werden!

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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von EarlyBird am 02.03.2016, 19:51 Uhr

Hi Joplin,
erstmal "ohje" ich kann mir vorstellen, dass das schwierig für dich ist und vermutlich befürchtest du schon eine "Berichterstattung" bei jedem Abholen.

Es ist schon mal sehr gut das bei euch ein Elterngespräch ansteht, denn das sollte immer der erste Schritt sein. Ihr solltet dieses Gespräch nutzen um eine gemeinsame Basis zu finden wie ihr damit umgeht.
Wichtig erscheint es mir auch, dass du ihnen mitteilst wie es dir mit diesem vielen negativen Input beim Abholen geht und das es als Mama sehr frustrierend sein kann, überwiegend über unerwünschtes Verhalten informiert zu werden.
Prinzipiell finde ich es gerade in solchen Fällen (also bei Regelmäßigkeit!) sinnvoller, Eltern beide Seiten der Medaille aufzuzeigen. Denn üblicherweise zeigt sich ein unerwünschtes Verhalten eines Kindes im Kiga nicht kontinuierlich, sondern intermittierend. Somit gibt es durchaus Situationen / Phasen etc. in welchen sich dein Sohn "wünschenswert" bzw. "gut/toll/vorbildlich/brav/motiviert/konzentriert/eifrig etc.pp" Verhalten hat und eben genau Dieses sollte (unbedingt sogar) auch gewichtet werden (gegenüber deinem Sohn aber auch beim Abholen + Berichterstattung dir als Mama/Papa gegenüber.!).

Gemeinsame Basis: Dir als Mama/Papa von dem unerwünschten Verhalten deines Sohnes (zwischen Tür & Angel) zu berichten, damit ist es nicht getan.
Vielmehr der "Zweck" welcher dahintersteckt sollte erhellt werden.
Sollst du schimpfen? Sollst du bestrafen? Sollst du mit ihm darüber reden? Sollst du schimpfen und bestrafen? Sollst du reden und schimpfen? Sollst du reden und bestrafen? Sollst du es nur wissen und zur Kenntnis nehmen? Sollst du ihn motivieren und für erwünschtes Verhalten belohnen / loben? -> Verstehst du was ich meine??
Das Gespräch soll also dazu dienen, das ihr gemeinsam an einem Strang zieht, ihr sollt darüber sprechen was gut und was nicht so gut läuft und zusammen nach Lösungen / Maßnahmen / Ideen suchen. Genau das sollte i.d.R. das Ziel sein und oft hilft es, wenn das Kind weiß das Mama/Papa und Kiga jetzt (öfter) miteinander reden / sich austauschen / in Kontakt sind / gemeinsam am Ball bleiben und gegenseitig transparent werden.
Natürlich kann das für die Kinder u.U. auch nervig werden, weil sie sich entlarvt und sich ausgespielt fühlen, sich eingeengt und beobachtet fühlen. Manchmal ist trotzig sein eine Reaktion, manchmal temporäres Aufmupfen (befristete Verschlimmerung des Verhaltens) oder z.B. Verweigerung "ich möchte nicht mehr in den blöden Kindergarten" etc..
Aber die Transparenz zwischen Eltern und Kiga ist dabei immens wichtig wie ich finde und dem Kind sollte diese(r) Informationsaustausch/Transparenz nach dem EG mitgeteilt werden.
Natürlich sollte eben auch geklärt werden wie du dich dem gegenüber verhalten sollst, sobald etwas im Kiga vorgefallen ist. Es bringt ja nichts wenn dein Sohn z.B. (ungeplant) doppelt für eine Sache bestraft wird u./o. nicht um die Bedingungen weiß. Dein Sohn sollte genau wissen, was passiert und was die Konsequenzen sind. Denn musste er im Kiga bereits eine "Verhaltenskonsequenz" erfahren und du meinst es dann gut, (da sie dir ja beim Abholen über sein Verhalten berichtet haben) und möchtest nun den Kiga unterstützen, "bestrafst" dann unabgesprochen (für deinen Sohn unvorhersehbar) zusätzlich noch (z.B. am Nachmittag kein Stück Kuchen o.Ä.) so kann es durchaus -zurecht wie ich finde - zu einer Trotz-/ Frust- / Wut -/ Protest-Reaktion von seiten deines Sohnes am nächsten Tag im Kiga kommen.

Zumindest fände ich diese Schwerpunkte in diesem Elterngespräch sinnvoll und ich würde mir als Mama/Papa eben diese Schwerpunkte wünschen.

Alles Liebe EB

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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von EarlyBird am 02.03.2016, 20:02 Uhr

Ach und zu "Tür und Angel": Geht halt oft nicht anders. Eltern wollen nunmal wissen wie es war und Eltern sollten täglich über eklatante Vorkommnisse informiert werden! Jeden Tag Elterngespräche ist fernab der Realität. Daher ist das aufzeigen der Kehrtseite der Medaille (wie ich vorhin sagte) halt auch wichtig, wie ich finde.
Und ob es Sinn macht oder nicht, das im Beisein des Kindes anzusprechen oder nicht, hängt ganz stark vom Kind, der jeweiligen Situation, der (Intensität des) Vorkommnisse(s) und natürlich auch von den Absprachen im Vorfeld von der Erzieherin mit dem Kind ab.

LG

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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von Johanna3 am 02.03.2016, 21:00 Uhr

Schubsen und Schlagen geht nicht, dass ist klar. Kommt das oft vor (oder hat er vielleicht auch einen triftigen Grund dafür)? Wie sieht es aus, wenn er bei dir ist.
"Wollte nicht aufräumen"... und was war mit den Erzieherinnen? "Konnten sich nicht durchsetzen"?
"Hat beim Fingerspiel nicht mitgemacht" , Und? Sollen SPIELE nicht eigentlich SPASS machen?
Ein Großteil von dem, was die Erzieherinnen sagen, sehe ich als petzen! In der Kigazeit tragen sie die Verantwortung - nicht du.

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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von Joplin am 02.03.2016, 23:01 Uhr

Also die Tatsache dass er ein Fingerspiel nicht machen wollte sehe ich bei einem gerade vier gewordenen Kind auch nicht als Weltuntergang und ich frage mich, warum das so betont wurde. Da bin ich gespannt. Verweigert er sich Allem? :Ich weiß es nicht. Wegen einem Fingerspiel einmal muss man keine Eltern ansprechen, vielleicht kommt das dauernd vor dass er nicht mit macht?

Zu Hause habe ich auch öfter Konflikte mit ihm. Er diskutiert eigentlich immer und braucht enge Grenzen. Z.B.direkt nach dem Abendessen werden die Zähne geputzt, Er wird gewaschen, bekommt den Schlafanzug an. Dann darf er etwas spielen, meistens baut er mit Legos, und es geht ins Bett, wo wir ein Buch anschauen und er dann schläft.

Es gibt fast tgl. Diskussionen. Er möchte erst spielen, dann umziehen, waschen. Das haben wir mehrmals probiert, es ging nicht, weil er dann zu müde war und dann stark trotzte ("Ich will keine Zähne putzen! Ich will nicht gewaschen werden! Ich will die Seife nicht! Der Waschlappen ist blöd! Doofe Mama!)"

Also die Regel, direkt nach Abendessen fertig machen. Ich erklärte auch, dass es anders nicht geklappt hat.... Er diskutiert jeden Abend, bestimmt zehn Minuten. täglich. Einfache Sachen wie Zähne putzen, morgens aus dem Haus etc sind immer ein großes Ding. Ich diskutiere inzwischen auch nicht mehr lange sondern sage "Du weißt dass das jetzt so gemacht wird." Ich habe ihn heute Morgen fast im Schlafanzug mit in den Kiga genommen, weil er sich nicht anziehen wollte. Ich hätte das auch durchgezogen, im letzten Moment zog er sich um.

Und das ist anstrengend. Ich arbeite. Ich freue mich, wenn ich mein Kind bei mir habe.z.z.haben wir viele "Kämpfe"und ich versuche konsequent zu sein. Regeln zu vermitteln. Wenn ich ihn abhole, bekomme ich erst einmal seine Schandtaten aufgezählt. Dann schimpfe ich wieder mit ihm, sage dass das so nicht geht. Und zu Hause geht es dann mit unseren Problemen weiter. Das Positive fehlt! Heute sagte er" Mama, ich war ein bisschen böse im Kindergarten. Aber ich war auch ein bisschen lieb! "

Ich glaube, er leidet darunter. Und da muss ich mit den Erziehern dran arbeiten. Er ist ein kleiner Wildfang. Ich weiß das. Ich weiß wie anstrengend er sein kann. Sicher habe ich viele Fehler gemacht. Aber er ist mein über alles geliebter Schatz und ich will von diesem Negativen weg. Das tut mir z.z.richtig weh. Ich bin richtig traurig deswegen.Ich selber dürfte es mir nicht so zu Herzen nehmen.

Mit anderen Kindern zu Hause hat er seltener Kontakt. Wenn seine Cousins kommen hat er keine Probleme. Auch mit dem jüngeren Cousin geht er liebevoll um. Überhaupt kümmert er sich gerne um kleinere Kinder. Auf dem Spielplatz hilft er den Kleinen, streichelt sie, ist eigentlich sehr lieb. Deswegen weiß ich auch nicht was im Kindergarten los ist.

Er geht nicht gerne hin seit einigen Wochen.

Entschuldigt den langen Text. Das Thema belastet mich doch sehr stark, mir laufen gerade die Tränchen. Ich will einfach eine gute Mutter sein und ein glückliches, zufriedenes Kind haben das gut klar kommt. So wie das alle wollen, gell? Aber es läuft nicht alles rund und damit muss man umgehen. Fertig.

Sorry, bin emotional im Moment.

Danke und liebe Grüße

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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von EarlyBird am 03.03.2016, 0:33 Uhr

Och Mensch,
umso wichtiger das du zu diesem Gespräch gehst.
Anscheinend fehlt das "positive" nicht nur dir sondern auch deinem Jungen.
Das musst du unbedingt im EG erzählen, am Besten nicht so formulieren dass es als Kritik zu verstehen ist. Erzähle was dein Junge wortwörtlich zu dir gesagt hat, vielleicht geht das loben und wertschätzen des erwünschten Verhaltens echt ein wenig zu sehr unter. Man kann nicht bei jedem Kind die gleichen Maßstäbe setzen, vielleicht braucht dein Sohn (vielleicht auch nur "noch"?) etwas kulantere Maßstäbe als Durchschnitt und einen wesentlicheren Augenmerk auf das was er "gut" macht. (pos. Aufmerksamkeit)


Ich hoffe ihr findet gemeinsam einen Weg. Und Kopf hoch,
=> Das wird schon.!
Wenn du dir wirklich sicher bist, das ihm die Anerkennung für das positve Verhalten fehlt, dann nimm ihn morgen früh am Besten noch in den Arm und wünsch ihm zum Abschied einen schönen Kindergartentag.
Wenn du ihn später abholen kommst und ER dir erzählt wie es war, (insofern nichts suuuper-dramatisches vorgefallen ist), dann fang doch am Besten gleich mal damit an, dass du ihm das Gefühl gibst du interessierst dich überwiegend für die Sachen die er toll gemacht bzw. bei denen er nichts "unerwünschtes" gemacht hat und "Ignoriere" einfach mal die Fauxpas deines Sohnes.

Würde mich ehrlich interessieren wie er darauf reagiert, wenn Mama/Papa ihre ganze Aufmerksamkeit "nur" dem positiven Verhalten schenken und das "andere" gar nicht hören wollen und komplett ignorieren. Ob er z.B. aufgrundessen zu Hause austestet und aufmüpfig wird oder sich einfach nur freut oder es einfach abhakt.

Ich wünsche euch auf alle Fälle alles, alles Gute und das wird alles ganz bestimmt - zumal ich es jetzt auch nicht für so schlimm empfinde...

(und bedenke, es kann durchaus auch nur eine Phase sein, ein Grenzen austesten wollen, sich positionieren wollen o.Ä.)

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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von chrpan am 03.03.2016, 1:11 Uhr

Fühlt er sich denn wohl im Kindergarten? Geht man dort auf seine Bedürfnisse ein?
Ist er nach sanfter Eingewöhnung gut dort angekommen?

LG,
Chris

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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von Johanna3 am 03.03.2016, 7:15 Uhr

Ich würde die Erzieherinnen bitten, die Aufzählung seiner "Straftaten" zwischen Tür und Angel zu unterlassen. Und zu signalisieren, dass dir Wichtiges stets im PERSÖNLICHEN Gespräch oder telefonisch mitgeteilt werden kann. DANN werden sich die Erzieherinnen vermutlich überlegen ob ihr Anlass wichtig genug ist um dich zu kontaktieren.

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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von EarlyBird am 03.03.2016, 7:38 Uhr

Mit bloßen Forderungen schafft man aber keine Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit und dem Kind ist damit sicherlich nicht geholfen!

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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von Joplin am 03.03.2016, 8:17 Uhr

Das ist auch mein Dilemma. Ich will einerseits wissen, was ist und nach Lösungen suchen. Ganz klar. Andererseits will ich dass mein Sohn auch wertgeschätzt wird und nicht in eine "Rüpelecke" gestellt wird.

Diese Angst habe ich nämlich. Neulich bastelte er für eine Erzieherin zu Hause eine Blume. Ich fragte ob er für die andere auch etwas basteln möchte. Er antwortete "Weil die immer mit mir schreit bekommt sie nichts. Denn schreien ist nicht schön"

So. Wie verpackt man das denn diplomatisch? Ich mag diese Erzieherin und will sie jetzt nicht schlecht darstellen. Aber ich glaube dass sie keine gute Nerven hat. Mein Mann holte ihn letzte Woche ab und erzählte dass diese Erzieherin vor dem Sohn sagte "Gott sei Dank.Heute war er unmöglich."

Das ist einfach nicht gut und ich muss das rüber bringen, ohne sie vor den Kopf zu stoßen. Also werde ich schildern dass mein Sohn traurig ist und sagt "Ich bin nicht immer böse...." Dass er nicht mehr gerne in den Kindergarten geht.... Ich kann schlecht sagen "Ich finde es schlimm dass sie so negativ sind. Schreien sie oft?"

Das geht einfach nicht. Und ich verstehe dass eine Erzieherin mit 25Kindern auch einmal genervt sein darf, wir sind Menschen. Ich weiß aber auch nicht, ob das ein Dauerzustand ist. Wie sieht sie meinen Sohn?

Jedenfalls wünsche ich mir eine positive und liebevolle Einstellung meinem Kind gegenüber. Ganz klar. Auch wenn es Probleme gibt. Und ich weiß nicht wie ich es verpacken soll....

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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von EarlyBird am 03.03.2016, 8:48 Uhr

Ich finde du machst dir super Gedanken und eigentlich weißt du bereits alles was wichtig ist.
Kein direkter Angriff bzw. Vorwürfe, sondern die Gefühlswelt dei es Sohnes mitunter schildern ohne namentlich persönlich zu werden. Die Sachebene ist entscheidend, so kannst du durchaus erwähnen was dein Sohn zu Hause erzählt. Die Geschichte mit der Blume zeigt doch ganz klar das er sehr wohl liebe und gute seiten hat. Ich würde jetzt zwar nicht sagen: "Frau XY hat er meine gebastelt, weil er meint sie schreit mit ihm."

Sondern halt eher in die Richtung: Manchmal wirkt er geknickt, weil er wohl das Gefühl hat sehr oft Schimpfe zu bekommen und gleichzeitig etwas traurig darüber zu sein scheint, weil er wohl das Gefühl hat nichts richtig machen zu können. Da fragt er mich dann als Mama ob er denn auch mal was gut bzw. richtig macht.
Und das stimmt mich als Mama auch traurig und ich versuche dann seine guten Seiten hervorzuheben. Ich glaube das braucht er auch und vielleicht würde ihn das motivieren.

Vielleicht so in etwa? Zumindest würde ich mich persönlich nicht angegriffen fühlen sondern es würde mich wohl eher zur Selbstreflexion verleiten...

Lg

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earlyBird

Antwort von Johanna3 am 03.03.2016, 9:53 Uhr

Von bloßen Forderungen kann doch gar nicht die Rede sein. Zumindest wenn die Mutter sagt, dass sie zu anderweitigen Gesprächen und Telefonaten bereit ist.

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Re: earlyBird

Antwort von EarlyBird am 03.03.2016, 13:45 Uhr

Hallo Johanna,
ich würde das nicht so empfinden und würde mich wohl darüber ärgern, zumal die "Intensität" und "Wichtigkeit" verschiedener Vorkommnisse (graduell) unterschiedlich wahrgenommen werden kann.
Muss eine Erzieherin also stets explizit darauf achten was sie auf die Frage: "Und wie war es heute?" antworten darf oder nicht?
Hingegen dessen finde ich eine Berichterstattung welche auch die positiven Ereignisse/Verhaltensweisen unterstreicht sinnvoller, vorallem aber umsetzbar.
Offensichtlich ist manchen Eltern nicht bewusst das die Verfügungszeit/Vorbereitungszeit einer Erzieherin i.d.R. (leider) sehr knapp bemessen ist und die Vorbereitungszeit der Planung und Vorbereitung der pädagogischen Angebote der gesamten Gruppe bzw ggf. Teilgruppe (z.B. Vorschulkinder) dienen sollte (Erzieherin hat einen Erziehungsauftrag der gesamten Gruppe bzw. jedes einzelnen Kindes gegenüber zu erfüllen). Zu erwarten das die Erzieherin diese für solche 1:1 Telefonate nutzen sollte ist fast schon utopisch und bei solchen Forderungen würde sich wohl selbst die Leitung einmischen und diesen Vorstellungen einhalt gebieten. Für solche Besprechngen sind Elterngespräche gedacht, i.d.R. eines pro Halbjahr bei Bedarf auch vierteljährig.

Lg

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earlyBird

Antwort von Johanna3 am 03.03.2016, 15:24 Uhr

Gerade den Erzieherinnen sollte jedoch bewusst sein, dass es alles andere als produktiv ist solcherlei Dinge beim Abholen (und vor anderen!) zu besprechen.
Bei mir war es eine zeitlang andersrum. Viele Eltern wollten erzählen, reden ohne irgendetwas zu sagen, wenn sie die Kinder brachten. Also was weit über eine nette Begrüßung hinausging. Das stoppte ich, indem ich darum bat, bei längeren oder wichtigen Anliegen einen Termin mit mir zu vereinbaren. Und fortan wurden diese auch nur von den Eltern gewünscht, wenn es echte Anliegen gab - für die sich eine Erzieherin Zeit nehmen MUSS.
Unfair den Kindern gegenüber finde ich es, wenn die "Zeit am Kind" genutzt wird, um den Eltern mit Sündenregistern ihrer Kinder zu kommen. Sowohl dem Kind gegenüber um das es geht als auch der Gruppe gegenüber. Vom Datenschutz mal ganz abgesehen.

J.

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Re: earlyBird

Antwort von EarlyBird am 03.03.2016, 16:53 Uhr

Hallo Johanna,
ich gehe vorerst grundsätzlich davon aus, das es sich um "kompetente" Fachkräfte handelt und ja! es ihnen u.A. durchaus bewusst ist das man ein Kind vor anderen nicht "ausrichten" sollte - Ergo: gehe ich nicht davon aus, dass es so gemacht wird/wurde.

Bringzeit: Um ehrlich zu sein verstehe ich gerade die Logik dabei nicht da es zwei unterschiedliche Situationen sind (ein Äpfel mit Birnen Vergleich).

Erstens kommen Kinder in der Bringzeit an, "wollen" i.d.R. alle erstmal etwas, haben Erwartungen und Bedürfnisse welche gestillt werden wollen. Sei es, dass die Kinder erzählen o. etwas zeigen, erstmal ruhig ankommen, in einen Eckenbetrieb oder eine andere Beschäftigung wollen. In der Abholzeit sind die Kinder für gewöhnlich bereits im Spiel, im Eckenbetrieb / Draußen / im Mittagskreis whatever.

Zweitens geht es wie von dir geschildert darum, dass "Eltern" Erzählbedarf während der Bringzeit haben und nicht die "Erzieherin" während der Abholzeit informieren möchte.
Das eine hat mit dem anderen meines Erachtens rein gar nichts miteinander zu tun.

Aber ich gehe dennoch gerne darauf ein:
Sollte es wirklich so sein, das Eltern während der Bringzeit "Ratschen" möchten so gibt es einfachste Gesprächstechniken (Punkto Gesprächsführung - z.B. Ich-Botschaften) mit dessen Hilfe man dem freundlich, sachlich und verständlich Abhilfe schaffen kann.
Allerdings erlebe ich es eher selten, das Eltern in der früh soo viel Zeit zum "(T)Ratschen" haben, da entweder z.B. das Büro auf sie wartet oder falls nicht berufstätig andere Termine / Haushalt oder auch mal Freizeit für sie ansteht.
Selbst bei einer "ratschtantigen" Mutter käme es mir nie in den Sinn, sie auf diese Art und Weise abzuspeisen (ihr zu bedeuten bei wichtigen Sachen einen Termin zu vereinbaren), denn wie gesagt das geht auch fachlich und rhetorisch besser.
Sollte dennoch mal wirklich eklatantes auf dem Herzen liegen, so würde ich mir durchaus 2-3 Minuten Zeit nehmen und gemeinsam mit ihr im Organizer nach einem nächstmöglichen Termin suchen.

Abholzeit: Eine "Aufzählung des Sündenregisters" sollte natürlich nicht mit erhobenen Zeigefinger vor versammelter Mannschaft stattfinden. Aber wie gesagt, gestehe ich vorerst Fachkräften eine gewisse Kompetenz zu und interpretiere & mutmaße nicht willkürlich und dichte hinzu. Von einem solchen Verhalten war bei der AP doch gar nicht die Rede.
Und zu sagen (auch wenn ein anderes Kind dabei stehen sollte), das Kind XY beim Fingerspiel (FS) nicht mitmachen wollte ist doch keine Schweigepflichtverletzung.
Diese Ansicht ist mir viel zu überspitzt. Immerhin war das beistehende Kind i.d.R. selbst beim FS dabei und weiß das bereits und es wurden auch keine empfindlichen Daten preis gegeben oder dem Kind XY damit ein Schaden zugefügt. Bei einem Einnässen o. Ä. wäre das schon eher so, solches sollte E. natürlich nicht vor anderen Ansprechen.
Außerdem ist es durchaus möglich 1-1,5 Minuten mit einer Mama zur Seite zu gehen und ihr kurz Feedback zugeben ohne das die anderen Kinder dabei zu kurz kommen oder es andere bespitzeln können. Ist was größeres vorgefallen und ist es abzusehen dass das Mitteilen der Vorkommnisse längere Zeit in Anspruch nehmen wird, so sollte E. sich natürlich mit ihren Kollegen absprechen damit jemand für sie kurz einspringt.

Aber wenn Kinder mehrere Stunden am Tag in Betreuung sind, dann sollte eine Mama auch am selbigen Tag erfahren dürfen wie es war und ob was vorgefallen ist - das widerrum sind halt meist Tür-und Angelgespräche. Nicht dramatisch wie ich finde und sogar wichtig.
Wenn es eben regelmäßig "Hiobsbotschaften" (überspitzt gesagt) zu vermitteln gibt, dann sollte dabei eben auch das Positive Platz haben, wie ich finde.

LG

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earlyBird

Antwort von Johanna3 am 03.03.2016, 18:51 Uhr

Dein "Apfel und Birnen Vergleich" ist keiner. Fakt ist jedoch, dass sowohl morgens als auch abends Tür und Angelgespräche zeitraubend sein können. (25*3Minuten aus der Arbeit mit den Kindern gerissen) Außerdem ist gerade in der Abholzeit oft eine Erzieherin alleine im Dienst. Wirklich wichtige Vorfälle sollen natürlich zur Sprache kommen.Und ich finde es gerade nicht kompetent ein verweigert es FINGERSPIEL als Anlass zur Klage zu sehen. Ebenso wenig, das Kind vor der Mutter und vor anderen Kindern zu beschämen. Da ist es auch egal ob es das Puzzle war, dass nicht weggeräumt wurde oder die Fingerspielverweigerung.

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Re: earlyBird

Antwort von EarlyBird am 03.03.2016, 19:27 Uhr

Hallo Johanna,

Also das Berichten von diesem leidigen Fingerspiel (ich wünschte die hätten nie eins gemacht ;) ...) und das "Verweigern" des Kindes:
Letztendlich gehe ich davon aus, das die Erzieherin lediglich eine "Verweigerungshaltung" generell! unterstreichen wollte und sich nicht frustriert darüber "beschweren" wollte.
Würde mein Sohn im KiGa durch "Verweigerung" stets auffallen, würde ich eben dieses auch gerne wissen wollen, du nicht? Es stellt sich demnach die Frage wieso er "verweigert".! Das kann sehr viele Gründe haben...
Allgemein pauschallisierte Gründe: Trotz / Traurigkeit / Mißmut / mangelndes Selbstbewusstsein / Angst / Schüchternheit / Kummer / familiäre bzw. private Hintergründe (Trennung der Eltern, Tod/Krankheit von z.B Oma oder Haustier, Umzug eines Freundes), Mißtrauen / Mangelndes Vertrauen, Jähzorn, (noch nicht diagnostiziertes) Krankheitsbild am Kind bspw. autistische Züge etc.pp

Na auf jeden Fall macht es bei Regelmäßigkeit durchaus Sinn die Gründe / den Grund zu erhellen und auch eine Mama dbzgl. im Vorfeld zu informieren und nicht unvorbereitet im EG damit zu überfahren.

Und zu den 25*3, das ist doch nicht realistisch, zumal man nicht immer jedem Elternteil etwas zu berichten hat, außer z.B. "alles war gut" und "Bis morgen" oder ein "schönes Wochenende".. "Tschüß"

Und niemand hat gesagt das die E. die AP (vor anderen) beschämt hätte, das meinte ich mit "andichten"und "interpretieren".

Und wenn dir das als Mama mal so ergangen ist, dann kannst du das sehr wohl in der jeweiligen Situation bei der e. anmerken. Ich gehe nicht davon aus, das eine E. als Reaktion ihr Megaphon zückt und beleidigt eine Durchsage macht.
Eher würde sie sich wohl entschuldigen und leiser sprechen.

LG

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earlyBird

Antwort von Johanna3 am 03.03.2016, 22:07 Uhr

Ich finde, das Erzieherinnen häufig einen Vertrauensvorschuss von anderen erhalten - und dafür oft die Tatsache genügt, dass sie einen sozialen Beruf ergriffen haben.
Ich finde es alles andere als kompetent, der Mutter regelmäßig mal so eben das Sündenregister zu aktualisieren. Zumal ein guter Teil der "Vergehen" nun nichts ist, was ernsthaft schockieren könnte.
Und etwas off topic: es ist mir unverständlich wie viele Erzieherinnen es hinnehmen kaum Vorbereitungszeit zu haben.

J.

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Re: earlyBird

Antwort von EarlyBird am 03.03.2016, 23:23 Uhr

Also deinen jetztigen Post fand ich jetzt ein wenig amüsant, denn ja! es wäre nur vorteilhaft wenn Eltern einen Vertrauensvorschuß haben sobald sie ihr Kind in Betreuung geben ;)
Denn: Welche "gute" Mutter würde auch ihr Kind jemanden in Betreuung geben, wenn sie von vornherein kein Vertrauen hat...? Also ich würde das nicht tun

"Nur weil sie einen sozialen Beruf gelernt hat.."
Also: Bei uns haben Erzieherinnen in der Regel 5 Jahre an einer Fachakademie gelernt/studiert und ja! ich finde das ist unter Anderem ein Vertrauenszuschuß auch wert ;)

Verfügungszeit: also da musste ich nun wirklich Schmunzeln, warum glaubst du kämpfen Verdi, GEW & Co (Erzieher/innen) denn für eine Aufwertung des Berufes?? Natürlich muss dahingehend mehr Geld fließen, Arbeitsstunden genehmigt werden, vermehrt Aufklärungsarbeit geleistet und ja! auch die Gehälter angehoben werden.!
Von einem "Hinnehmen" kann doch überhaupt keine Rede sein, von hier aus müsste ich z.B. utopisch weit fahren um solch eine Einrichtung zu finden, müsste aber wohl zugleich neben den Fahrtkosten und zeitlichen Aufwand andere Abstriche z.B. in Punkto konzeptionelle Richtlinien wie bspw. Eingewöhnungskriterien machen.

Also ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das du eine "Erzieherin" sein sollst, denn so wie du schreibst würde zumindest "ich" (ohne dir zu nahe treten zu wollen) nicht mit dir arbeiten wollen.
Denn mir würde es nie in den Sinn kommen, die Arbeit von "Kolleginnen" maßlos übertrieben, mit angedichteten Tatsachen und mutmaßlichen Interpretationen, schlecht zu diskutieren.
Ich wollte das der AP eigentlich nicht schreiben, weil Diagnosen sollen Leute stellen die dafür ausgebildet sind, jedoch könnten es die Erzieherinnen durchaus auf eine "Testung" mit anschließender "Differentialdiagnostik" abgezielt haben, bzgl. AD(H)S, HKD oder DHM oder Ähnliches. Auch mit der Aussicht auf einen IStatus zum Beispiel.
Würde mir ein Kind in dieser Richtung auffallen, so würde ich auch täglich den Eltern die Vorfälle schildern um eben diese für das anstehende EG zu sensibilisieren und mögliche Gründe abzuklopfen. Der Satz "Na endlich, heute war er ganz schlimm!" hingegen finde ich jetzt auch unangebracht, das ist aber auch das einzige was ich "unbeteiligt nur aus dem Text der AP lesend" als wirklich negativ auffassen konnte, daran hattest du dich aber anscheinend nicht mal gestört.
Selbst dieser Satz ist allerdings zu verzeihen wie ich finde, da ich um die damaligen Umstände nicht weiß und es auch mal eine gestresste Bemerkung von Erziehern geben darf - menschlich wie ich finde.!

Also schönen Abend noch,
Lg EB

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Re: Probleme im Kindergarten - kenn ich alles

Antwort von Holzkohle am 04.03.2016, 12:46 Uhr

Hallo Joplin, meine Meinung ist zwar keine objektive sondern eine sehr subjektive aber ich möchte Dir trotzdem von unserem kleinen Leidensweg erzählen.

Mein Sohn war auch schon als Baby sehr aktiv, viel geschrien, kaum geschlafen, permanente Unterhaltung. Bei der Tagesmutter, wo er vom 1. Lebensjahr bis 3. Lebensjahr war, lief alles relativ gut. Dann kam er in den Kindergarten. Auch hier vom ersten Tag an war er sehr auffällig im Sozialverhalten. Auch ich bekam täglich in 5 min beim Abholen auf dem Silbertablett serviert, was heute wieder schief gelaufen ist. Es kam nie was positives – auch wenn größtenteils z.B. mein Sohn erster im Rennen war, in 10 min mit drei Jahren ein 100 Teile-Puzzle ohne Vorlage zusammen legte, was schönes baute, ein Lied zu erst lernte, die Aufgaben der Vorschüler mit links meisterte, nicht mehr in die Hose kackte usw usw – es kam immer nur „heute hat er wieder… auch Frau Str was sollen wir nur machen… der hört ja gar nicht… er will den Stuhlkreis nicht mitmachen… er will nicht schlafen mittags.. „yadayadayada. Irgendwann wurde für mich das Abholen zur Tortour und ich war immer nur froh, wenn ich schnell aus dem Kiga raus war.
Irgendwann nahmen die Kinder meinen Sohn als Bumann für alles. Etwas war kaputt gegangen? Der S wars. Jemand ist hingefallen? Der S hat geschubst… übrigens selbst an Tagen, wo er nachweislich nicht mal DA war!!!!
Ganz zum Schluss sprangen auch die Erzieherinnen auf dieses Pferd mit auf. Mein Sohn wurde, ebenfalls nachweislich, nachteilig behandelt. Rückblickend hat mir dieser Kindergarten das eh schon „besondere“ Kind noch zusätzlich kaputt gemacht. Seelisch.

Abgestritten hat mein Sohn sein Verhalten nie – aber er meinte, ihm wäre fad. Das Spielen in der Bauecke hätte ihm so großen Spaß gemacht, aber er sollte stattdessen im Stuhlkreis sitzen und Bälle zuwerfen.
Relativ früh kam von der Kinderärztin ein Verdacht auf ADHS, auch wenn man das in dem Alter nicht festmachen kann. Mit 3,5 Jahren bekam mein Sohn ein Jahr lang Ergo. Was an seinem Sozialverhalten nichts änderte, aber an seinen Fähigkeiten. Was ihm zugute kam, war dann aber im Kiga-Alltag nicht mehr umzusetzen.
Mit 5 oder 6 Jahren, also im letzten Kigajahr, kam die Diagnose ADHS durch eine Klinik. Sohn sollte eingeschult werden, Schulamt sagte, auf gar keinen Fall – ich sagte, auf gar keinen Fall – Kindergarten sagt, aber WIR behalten ihn auf gar keinen Fall noch ein Jahr – bitte GEHEN SIE. Jugendamt, Schulamt und Ärztin schalteten sich ein – das Kind braucht definitiv einen sonderpädagogischen Bedarf. Gibt es sowas im Kiga schon, nein? Oh gut, dann machen wir eine I-Gruppe aus der Gruppe meines Sohnes. DANACH war richtig Horror. Ich hatte so schlimme Gespräche mit der Erzieherin, ich hätte denen das Amt auf den Hals gehetzt - ob mir klar wäre, was es für SIE als Erzieher bedeutet, wenn sie jetzt eine I-Gruppe werden.
Für mich war klar, hier bleibt das Kind nicht länger. Und das wollten die ja auch nicht. Ich rannte dann zwischen Vollzeitjob und Alleinerziehend-Dasein in der Stadt rum und suchte nach einem heilpädagogischen Kindergarten. Und bingo – wir bekamen ihn. Kind wurde nicht eingeschult sondern besuchte diesen HPK noch ein Jahr. Und das war… ein Segen. Mir kommen heute noch die Tränen. Man sieht allein auf Bildern aus der Zeit, wie er dort aufgeblüht ist. Man fand schnell die Stärken meines Sohnes heraus und nutzte sie zum Vorteil. Die Gruppe war klein, 12 Kinder, alle besonders… Autisten, ADHS-ler, ADSler, Kinder mit Entwicklungsstörungen auf zwei Erzieher. Das Ganze halbtags. Es war einfach nur toll.

Was alles danach kam erspare ich Dir – kann Dir aber versichern, dass es ein Kampf war. Ich möchte nicht sagen, dass Dein Kind ADHS hat! Es ist heute leider schwer, wirklich liebe nette einfühlsame und vor allem vorausschauende Erzieher zu finden. Ich verstehe das auch, kümmere dich mal bei 25 Kindern um EINS, das ständig aus der Reihe springt. Die haben alle ihren Rahmen und da müssen alle reinpassen.
Ich würde Dir empfehlen Dich vielleicht entweder nach einer Tagesmutter oder einem HPK umzusehen. Wo die Betreuung individueller ist. Wo es diesen Käse mit Stuhlkreis nicht gibt. Wo Dein Kind sich – im Rahmen und nach Regeln – entfalten kann! Ebenfalls würde ich vielleicht echt über ne Ergo nachdenken. Das bringt oft ungemein was.

Abschließend möchte ich Dir sagen, dass mein Kind inzwischen fast 13 ist und im Sommer aufs Gymnasium kommt. Die ADHS-Diagnose haben wir mehrfach bestätigt bekommen. Wir hatten noch viele Probleme in der Schule, inzwischen ist mein Sohn auch auf Medis, ABER es geht ihm besser. Mit dem Alter kommen die Einsichten. In der Schule hatte er Top-Lehrer, die sich auf ihn eingestellt haben.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Erzähle bitte von dem Gespräch, es würde mich interessieren! Wenn es Dir möglich ist wechsel in einen Kindergarten mit kleineren Gruppen, vielleicht sogar einen I-Kindergarten (Achtung, ich unterstelle Deinem Kind damit NICHT, dass was nicht stimmt!)

Liebe Grüsse

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Re: update

Antwort von Joplin am 04.03.2016, 17:41 Uhr

Oh je, Holzkohle, das war bestimmt hart. Danke für deine Antwort. Auch den anderen danke ich sehr.

Heute war das Gespräch. Es verlief gut. Ich wollte ja das Gespräch, deshalb wurde ich gefragt, was mein Anliegen sei. Ich sagte dann dass ich den Eindruck habe, dass mein Kind total auffällig ist, dass ich ja nur negative Rückmeldungen bekäme, nicht wüsste, wie ich damit umgehen soll.Dass sowohl mein Sohn als auch ich darunter leide Und jetzt halt wissen, will, wie sie ihn einschätzen, was das Problem ist.

Dann wurde gesagt dass er kognitiv sehr weit sei, sehr viel wisse und sehr komplexe Gedankengänge hätte. Im Stuhlkreis macht er mit, wenn es um Erzählen geht, Experimente liebt er.Auch Bilderbücher etc super, er meldet sich zum Nacherzählen weiß auch Tage später noch Bescheid. Er bastelt und malt gerne Aber Singen, Spiele, Fingerspiel verweigert er.

Oft reagiert er nicht auf Ansprache. Er lässt sich überhaupt nicht ablenken. Wenn er was macht, macht er es und bekommt um sich herum nichts mehr mit. Ich soll sein Gehör checken lassen.

Er würde z.Z.extrem austesten. Ursache und Wirkung, Grenzen. Und die Erzieherin sagte, sie käme selber oft an die Grenzen. Aber er habe definitiv kein ADHS, das könne sie ausschließen da er sich sehr gut konzentrieren kann und sehr viel Ausdauer hat.Da sollte ich mir absolut keine Gedanken machen.

Bei ihm ist es das Problem keine Grenzen zu akzeptieren und sein Sozialverhalten. Wir müssen ihm einen relativ engen Rahmen geben, konsequent sein und das positive Verhalten loben und bestärken. Aber er braucht Struktur und Konsequenz.

Und er habe Defizite in der Wahrnehmung (?)und in der Motorik -er soll turnen gehen. Da melde ich ihn jetzt an. Ansonsten kann es eine Phase sein, mit Anfang vier käme eine verstärkte Trotzphase.

Es war ein positives Gespräch und ich bin jetzt froh. Und ich denke ich habe meine Bedenken gut herüber gebracht und sie sagten von sich aus dass es sehr wichtig sei, sich nicht nur auf das Negative zu konzentrieren und er hätte ja sehr positiv Eigenschaften und eine liebe Art.

So, ich bin froh dass das freundlich und gut verlaufen ist. Mal sehen.

Danke und liebe Grüße

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Re: update

Antwort von EarlyBird am 04.03.2016, 18:57 Uhr

Hey Joplin, ich freu mich riesig für euch, ehrlich

Das klingt doch alles super. Gut das du dieses Gespräch gewollt hast und gut das sie seine Stärken so gut erhellen konnten. Sie haben ihn ja sogar teilweise in den höchsten Tönen gelobt ;)

Kannte mal ein Kind mit ähnlichem Verhalten, (Schwächen u.) Stärken, wie sich später herausstellte hatte er eine "Hochbegabung" - Man weiß ja nie

Liebe Grüße und alles Gute

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Re: update

Antwort von Joplin am 04.03.2016, 19:18 Uhr

Was mir halt ein wenig zu denken gibt ist eine Aussage :Er hätte zwei Gesichter. Einerseits lieb zu den Kleinen. Hilfsbereit. Wenn er geschubst etc.wird, wehrt er sich nie, sondern sucht sich Hilfe bei den Erziehern. Dann geht er aber ohne jeden Anlass und ohne dass er von dem betroffenen Kind auch nur angeschaut wurde hin und kneift, schubst oder macht den Turm kaputt, den das Kind baut.

Und das verstehen die Erzieher nicht und ich auch nicht..... Gewalt hat er nie erlebt. Was geht da vor im Kopf? Er sagt auf Fragen immer "Ich weiß nicht warum."

Das ist ein Verhalten, das ich nicht verstehe. Dass er keine Grenzen akzeptiert liegt wohl daran, dass er zu partnerschaftlich erzogen wurde.Das liegt an mir. Aber grundlos aggressiv werden, aus heiterem Himmel? Das finde ich schlimm. Dabei kann er so lieb sein. Die Erzieherin sagte er hätte zwei Gesichter. Hmm.... Aber da weiß ich jetzt auch keinen Rat, um ehrlich zu sein.

Liebe Grüße

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Re: update

Antwort von EarlyBird am 04.03.2016, 20:24 Uhr

Hi Joplin,
also nun mach dir erstmal keine Sorgen, wirklich.. Das mit den 2 Gesichtern sagt man doch nur redensartlich so. Das heißt doch nur: Er kann so und so. Und gerade das trifft auf "jedes" Kind (selbst auf Erwachsene) zu, nur halt vielleicht nicht in dieser Intensität.

Die Gründe dafür könnten aus der Sicht eines Kindes sogar völlig logisch sein und muss nicht immer etwas "Schlimmes" o.Ä. bedeuten.

Ein "willkürliches Bsp." (also nicht auf deinen Sohn bezogen, soll wirklich nur ein Beispiel sein..) hierfür wäre z.B. ein "Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn".
Kind haut, schubst oder zerstört Turm etc. anscheinend völlig grundlos.
Jedoch: Hat eben dieses gehaute oder geschubste Kind, oder das Kind dessen Turm zerstört wurde irgendwann zuvor (vielleicht auch 1 oder 2 Tage zuvor) Selbiges oder Ähnliches gemacht.
Kind das anscheinend ohne ersichtlichen Grund haut, schubst oder Turm zerstört war z.B. irgendwann zuvor selbst "Opfer" eben DIESES Kindes oder aber war Zeuge wie eben DIESES Kind z.B. ein Kleineres oder Schwächeres Kind derartig behandelt hat.
Kommt dann solch eine ähnliche Situation erneut, nur andersherum (also kommt das Bild / die Erinnerung von damals wieder hoch) bzw. die Gelegenheit einer "späten Rache" oder aber auch einer gefühlten "Wiedergutmachung bzgl. der schlechten Behandlung gegenüber dem schwächeren Kind" so kann diese "gerechtigkeitshalber" genutzt werden. Für das hauende Kind während der Aktion völlig logisch, der hat mir gestern die Sandburg zertreten und jetzt baut "der" gerade mit Legos einen Turm und evoilá wird der Turm aus "Rache" oder der "eigenen Wiedergutmachung" zerstört.
Dies müsste dem Kind sogar gar nicht immer mehr bewusst sein, es können auch nur die zutreffenden Gefühle wieder hochkommen und sich "richtig" anfühlen dies zu tun.
Ich hoffe es war jetzt nicht zu verwirrend, ich wollte damit nur sagen, dass da durchaus auch eine gewisse "Logik" und daher bzw. auch kein "direktes Schuldbewusstsein" dahinterstecken könnte und dem nicht immer gleich ein "Syndrom" oder Ähnliches zugrunde legen muss, also nur als Beispiel.!

Gründe für eine solche Kehrtseite gäbe es viele, unzählige sogar. Vielleicht aber auch nur eine Phase oder öfters mal einen schlechten Tag und schlechte Laune..

Viel Wichtiger und Entscheidener als das, ist doch, das er hingegen dazu, total lieb und fürsorglich sein kann - das ist echt prima..!!!

Mach dir keine so großen Sorgen und man kann nicht zu partnerschaftlich Erziehen, wo hast du das denn her?
Alles Liebe
EB

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Re: update

Antwort von Joplin am 04.03.2016, 21:37 Uhr

Ich habe es schon verstanden, danke. Vielleicht ist es so. Oder er will, das war die Theorie der Erzieherin, wissen wie die Kinder reagieren wenn man sie haut. Ursache, Wirkung testen. Naja. Partnerschaft ist schön. Aber wenn das Kind seine Eltern nicht als Autorität ansieht und sich quasi schwer "führen" lässt (das hört sich irgendwie blöd an...Aber stimmt schon. Er soll einfach auch mal machen was ich ihm sage ohne dass darüber eine halbe Stunde diskutiert wird)dann ist es halt nicht mehr gut.

Ich glaube er hält sich manchmal schon für den Chef. Neulich sagte er zu mir "Mama Du gehst mir auf den Keks mit deinem Aufräumen. Ich will nicht aufräumen." Da habe ich ihm dann gesagt dass ich so nicht mit mir reden lasse (und mich selbstkritisch und zerknirscht gefragt wo er diese Wortwahl her hat) und ihm ein Ultimatum gestellt (wenn der Zeiger der Uhr da ist, ist aufgeräumt, sonst kommen die Spielsachen ganz weg)
Das sind dann so die Situationen, wo es Theater gibt und die sehr anstrengend sind. Er kann dann eine Std lang weinen, bloß weil er ein paar Legos in die Kiste räumen soll. Und teilt mir dann mit seinen gerade vier Jahren mit, dass ich ihn nerve. Das ist schon schwierig. Und so redet er mit den Erziehern auch.

Aber das bekommt man in den Griff. Ich sage inzwischen "in dem Ton nicht! Und das klappt immer besser. Wenn er einen Wutanfall bekommt sage ich er könne in Ruhe schreien, aber in seinem Zimmer. Denn das wäre mir zu laut.

Ich habe überlegt eine Art Wutkiste zu bauen, in die er hinein schreien kann. Mal sehen....

Liebe Grüße

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Re: Probleme im Kindergarten

Antwort von Katinka209 am 05.03.2016, 0:26 Uhr

Hallo Joplin,

Ich würde mal stark behaupten, unsere Söhne sind sich sehr sehr ähnlich!
Vieles, was ich aus der Beschreibung deines Sohnes heraus gelesen habe traf/ trifft genau so auf meinen mittlerweile 7-jährigen Sohn zu.
Auch wir haben eine lange Kindergarten-Odyssee hinter uns - mit vielen Tränen beim Kind und bei mir.
Mein Sohn ist ein recht aufgewecktes Kind und hat sich mit vier Jahren mehr für Zahlen und Buchstaben, Dinosaurier und das Weltall als für Fingerspiele interessiert. Eine besondere Aversion hatte allerding gegen Malen und basteln.
Und da, aus welchem Grund auch immer, das letzte kindergartenjahr nur noch vom malen geprägt war, gipfelte das letztendlich in einer Komplettverweigerung seinerseits. Er saß einfach nur noch am Tisch und war in seiner Gedankenwelt.
Die Erzieher gaben mir zu verstehen, dass er kognitiv nicht in der Lage sei, dem Vorschulstoff zu folgen ( dabei hatte ich mehrfach erwähnt, dass er bereits mit fünf Jahren lesen konnte und mit vier Jahren schon einfache Aufgaben gerechnet hat). Ich habe ihn dann einfach sooft es ging zu Hause gelassen (habe zu dem Zeitpunkt noch studiert).

So großartig seine kognitive Entwicklung war und ist, hat er doch ziemliche Defizite in der Entwicklung seiner sozialen Kompetenzen .
Er ist wild und schießt oft übers Ziel hinaus. Kommt es zu Gerangel mit andEren Kindern, und wenn es eigentlich nur Spaß ist, wird er recht schnell sehr aggressiv und schlägt und tritt um sich ohne Rücksicht auf Verluste. Genau so ist es aber auch mit zuneigungsbekundungen.
Ich finde es ja toll, dass es mir immer noch um den Hals fällt und mich drückt und küsst aber er macht das eben auch bei seinen Freunden, denen das dann einfach zu viel ist.

Ich muss aber gestehen, ich sehe da keinen Erziehungsfehler bei mir. Er ist einfach, wie er ist. Und- zumindest für mich- ist er so genau richtig. Aber wir versuchen kontinuierlich daran zu arbeiten, dass er seine Aggressionen besser im Griff hat. Dazu geht er zum Kampfsport und ich glaube, es zeigt erste Erfolge. Und Wir reden immer mal wieder in einer ruhigen Minute darüber, dass es vielleicht für seine Freunde/ Freundinnen unangenehm sein könnte, wenn er sie so doll drückt und vielleicht auch noch küsst.
Wie du siehst, ich könnte noch viel viel mehr schreiben. Ich glaube aber, das reicht für heute ;). Wenn du fragen o.ä. Hast, kannst du dich ja auch über PN melden.

LG

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Re: earlyBird

Antwort von Johanna3 am 06.03.2016, 15:09 Uhr

Ich finde es amüsant, dass du davon auszugehen scheinst, dass Erzieherinnen grundsätzlich gute und lang ausgebildete Fachkräfte seien. Auch wenn das mit den "Schlecker-Frauen" nicht geklappt hat, werden mittlerweile im Schnellschussverfahren Erzieherinnen ausgebildet. Oft werden junge Menschen mittlerweile dazu gedrängt, gerade auch, wenn der Schulabschluss nicht so prickelnd war. Heute sagen die Träger mittlerweile von sich, dass man es sich gar nicht leisten könnte einer Erzieherin eine Absage zu schicken. Und von vielen Müttern liest man mittlerweile, dass sie "keinen Stress machen wollen, da sie so froh seien, überhaupt einen Platz bekommen zu haben!"
Was die Aufwertung des Berufes angeht, kann ich dir nur bedingt zu stimmen. Auf einer Bildungsmesse konnte ich beobachten, wie die Erzieherinnen den Stand mit den neuen Handpuppen belagerten, während Stände die sich für Verbesserungen im Arbeitsbereich einsetzen ziemlich leer blieben!
Schade, dass das Kind so gar nicht von der "Menschlichkeit" der gestressten Erzieherin profitiert, die stets mit einem neuen "Sündenregister" aufwartet.

Nicht verstehen kann ich, warum sich Erzieherinnen in punkto Verfügungszeit (z.B.) nicht durchsetzen. Aber es ist immer wieder interessant zu lesen, welchen Personen dies eher gelingt als anderen. Und wieviele Angst davor haben eine Überlastungsanzeige zu stellen.

Ich würde auch nicht mit dir zusammenarbeiten wollen. Gut, dass uns das erspart bleibt.

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Re: earlyBird

Antwort von EarlyBird am 06.03.2016, 19:55 Uhr

Ganz richtig, ich gehe prinzipiell vorerst von einer fachlichen Kompetenz der Erzieher/innen aus, insofern ich nichts eklatantes gegenteiliges lese, du anscheinend nicht.. Das sagt ja schon eine Menge über dich aus..
Auch das du stets unterschwellig betonst "vom Fach" zu sein, finde ich witzig und ein wenig traurig zugleich.
Du musst ja eine Menge von dir selber halten, dich selber über alle anderen zu stellen! Im Übrigen eine Eigenschaft die ich persönlich in einem "Team" nicht tollerieren könnte.
Es ist richtig, dass die Ausbildung nach Verabschiedung des Gesetztes bzgl. der Betreuungsplätze schneller durchlaufen werden kann. Jedoch "Schleckerfrauen"?
Ich komme echt aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus, hast du denn überhaupt eine Ahnung von was du da redest? Die Frauen/Männer die diesen Weg einschlagen, sind Frauen/Männer welche (überwiegend) zuvor in einem "Sozialen Beruf" tätig waren - Tagesmütter, Erzieherinnen z.B. absolvierte Ausbildung in Russland mit fehlender Anerkennung in Deutschland, Kinderpflegerinnen, etc.pp. Das Projekt "Schleckerfrauen" ist längst passè und die Anforderungen an die Erzieheranwärter/innen sind die gleichen, wie die, welche an FAKSler/innen bei der 5-jährigen Ausbildung gestellt werden. Also harte Schule.!
Zudem haben die Fachakademien sehr gute Erfahrungen mit diesen (meist etwas älteren -also keine 16Jährigen Küken-, überaus interessierten und wissbegierigen) Azubis gemacht, auch in der Praxis Vorort, lässt sich das bestätigen. Dennoch finde ich schon auch, dass die Forderungen einer Aufwertung des Berufes mit der gleichzeitigen beschleunigten Ausbildung erschwert werden.
Keine Absagen? Also jeden nehmen gell? Selbst dieser "jeder" muss die Ausbildung absolviert haben und muss kein "schlechter" Erzieher sein..! Du tust gerade so, als wären "die" aus irgendwelchen Löchern gekrochen, ganz schrecklich wie ich finde.
Auf 1er-"einzigen" Bildungsmesse gesehen und daher schlussfolgerst du allgemein?? Was sind denn das für Argumente???
Nebenbei weißt du aber schon auch, dass es heutzutage durchaus üblich ist, sich "Online" zu informieren, oder?
Ich gehe doch nicht auf so eine inspirierende Messe und halte mich dann lange an solch einem Stand auf - vertreten muss er sein, das ist richtig!
Abgesehen davon, wäre ich wohl auch eher am Handpuppenstand gestanden, insbesondere weil heutzutage eine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft auch beinhaltet von den Gewerkschaften via E-Mail Verkehr über alles Wichtige! informiert zu werden.
Dran gedacht, das gerade diese Traube Erzieherinnen sehr engagiert sein könnten und bereits in Gewerkschaften vertreten sind? Wieso sollten sie sich dann an diesem Stand aufhalten, wenn sie bereits informiert und aufgeklärt sind?
Ein Gymnasiallehrer, welcher auf einer entsprechenden Tagung oder Messe wäre, würde sich wohl auch kaum an einem Gewerkschaftsstand aufhalten, insofern er bereits z.B. dem deutschen Philologenverband (DPhV) angehört..

Der Schulabschluss nicht so prickelnd und daher Erzieherin werden????
Zu so einen "Schmarrn!!" nehme ich definitiv nicht Stellung, das ist unter meinem Niveau, ehrlich. Nur so viel, ich habe Abitur und das kein schlechtes ;) und du??

Ich glaube vielmehr du hegst in irgendeiner Form eine Aversion gegen diesen Beruf, die Gründe dafür sind mir herzlich egal und interessieren mich nicht.
Jedoch grundlos zu wettern und mit "Luftbläschen"-Argumenten zu schießen, lässt dich -zumindest für mich- als nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte erscheinen.

Vielleicht schaffst du es ja doch noch irgendwann, deinen Mitmenschen (Ja! auch Erzieherinnen) mehr Zuzutrauen und nicht nur dir selbst "Kompetenz" ;) zuzugestehen, würde dir bestimmt sehr-sehr gut tun ;)

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earlyBird

Antwort von Johanna3 am 06.03.2016, 22:17 Uhr

Du hast also nicht mitbekommen, das junge Menschen oft massiv dazu gedrängt werden einen sozialen Beruf zu erlernen? Oder Arbeitslose in diese Umschulung gedrängt werden? Vor einigen Monaten beantragte eine Nachbarin von mir (Erzieherin) eine Umschulung (orthopädische Gründe) In dem Beratungsgespräch wurde ihr empfohlen zur Altenpflegerin umzusatteln.....Ein Einzelfall? Leider nein.

Dein Schulabschluss interessiert mich kein bisschen. Dennoch ist es so, dass Menschen mit schwachen Noten oft geraten wird, sich doch sozial zu engagieren. Diese Vorgehensweise wurde bereits von Zeitungen kritisiert.

Ich habe auch nichts dagegen, wenn Erzieherinnen mit den neuesten Stoffpuppen kuscheln. Aber mal von der Arbeitgeberseite betrachtet: Warum sollte er eine Berufsgruppe die so wenig für ihre Interessen einsteht, besser bezahlen.
Ich betrachte mich wahrlich nicht als "die hellste Kerze auf der Torte", trete jedoch für die Interessen der Kinder ein, auch wenn manch ein Erwachsener das unbequem finden mag.

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Re: earlyBird

Antwort von EarlyBird am 07.03.2016, 0:26 Uhr

Ich höre nur:

............................ Blubb .................

................ Blubb ........................

............................................... Blubb ......


Aber nichtmal Ansatzweise irgendwas Intelligentes oder gar Diskussionswürdiges.. :(
So einen großen "Schmarrn!" habe ich schon lange Zeit nicht mehr gelesen.!
Mit solchen halbscharrigen "Argumentchen" wie:
....eine Nachbarin von Dir .....Blubb?.....
....stand "mal" in allen Zeitungen.....Blubb? ....
Also eines steht für mich schonmal fest, Du bist bestimmt keine "Erzieherin", und hast von Tuten & Blubbern, äh Blasen sorry, keine Ahnung..

Ver-Blubb?-te Grüße EB

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Re: earlyBird

Antwort von EarlyBird am 07.03.2016, 0:39 Uhr

Ach ja, dann beschütz' lieber mal die Kinderlein vor all den "bööösen und assozialen, ungebildeten Erziehern mit schlechten Vorzensuren, die keine bessere Bezahlung verdient haben und ihre Puppen wohl vorzugsweise CHUCKY nennen".

"Super Johanna 2 Punkt 0" kommt - verspricht Rettung und sie hat sogar super Tips für alle Mamas mit "Erzieher-Diskrepanzen" in petto

Naja gut, das Joplin nicht auf Dich gehört hat

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Jeden Tag ein positives Erlebnis

Antwort von EinTraumWirdWahr am 07.03.2016, 12:21 Uhr

Hi,

ich kenne es zwar etwas anders, im Ergebnis aber gleich mit meiner Tochter in der Grundschule.

Hier war der richtige Schritt: erstens habe ich jeden Tag morgen mit meiner tochter besprochen, was sie heute besonders gut machen wird. z.B. an diesem Tag kein Streit mit xy, oder auf eure Situation übertrage: heute machst du nichts kaputt. Alle anderen Themen haben wir außen vor gelassen.

Mein Kind war zwar größer, aber im Ansatz könnt ihr das genauso probieren. Ihr müsst halt etwas überschaubares nehmen, was dein Sohn auch "fassen" kann.

Dann würde ich auch darum bitten, sowas nicht zwischen Tür und Angel zu besprechen, sondern regelmäßig im persönlichen Gespräch in einem gesonderten Raum - das muss ja nicht ewig dauern, aber eben in Ruhe. Außerdem auch, was man von dir erwartet. Wie kannst du unterstützen etc. Du bist im Kiga ja nicht dabei, also muss zwischen denen und dir konkret besprochen werden, was sie von dir wollen.

Man könnte ihm ein kleines Heft in den Rucksack packen, wo er Stempel für festgelegte Ereignisse bekommt.

Und, und das finde ich fast am Wichtigsten: Beim Abholen sollen sie immer etwas Positives sagen! Und wenn es etwas scheinbar "banales" ist, wie z.B. xy hat toll Fußball gespielt, oder lieb den Tisch gedeckt, jemanden geholfen oder sowas. Und gern auch, wenn er daneben steht.

Wir hatten damals ein Wut-Gut-Buch ... vorn wurde eingetragen, warum mein Kind wütend war und Ärger gemacht hat, drehte man das Buch (es war eher so ein Heft) um, wurde eingetragen, was heute gut lief. Und zwar täglich ... irgendwann überwog das Positive.

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Re: earlyBird

Antwort von Johanna3 am 07.03.2016, 17:00 Uhr

Vielen Dank für all die süßen Smiles. Ich bin zu Tränen gerührt. Und zutiefst bemüht die Kinder vor allem was "ass-sozial" ist zu beschützen.

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Re: earlyBird

Antwort von Johanna3 am 07.03.2016, 17:10 Uhr

Es hätte mich sehr beunruhigt, wenn du etwas anderes von mir gehalten hättest. Allerdings muss ich gestehen, dass ich keine Ahnung habe, was das Wort "halbscharrig" bedeutet.
Ich sollte öfter im Duden blättern.
Immerhin weiß ich, wie man korrekt zitiert.

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Re: earlyBird

Antwort von EarlyBird am 07.03.2016, 17:56 Uhr

"Johanna 2 Punkt 0"

Na ich dachte du ziehst los in die unendlichen Weiten des "www' und bekämpfst das Böööse



Viel Erfolg

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Re: earlyBird

Antwort von EarlyBird am 07.03.2016, 19:05 Uhr

...So musste schnell Baby ins Bett bringen...

Ja ertappt, ich bin aber auch ein Bösewicht...

Doppelt geklickte Buchstaben wo sie nicht hingehören? Nein wirklich, da bin ich aber schon sehr froh, dass "Super Johanna 2 Punkt 0 - Allzeit bereit! ...sofort zur Stelle war..!

Also "asozial" und "halbscharig", sah ja furchtbar aus - ich böser Schlingel.!

Guuut das es dich gibt. .

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Re: earlyBird

Antwort von Johanna3 am 08.03.2016, 19:25 Uhr

Wie gut, dass du niveaumäßig so anpassungsfähig bist. Vielen, vielen Dank für deinen Beitrag.

Muss jetzt los zum Hexentreffen.

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Re: earlyBird

Antwort von EarlyBird am 08.03.2016, 20:23 Uhr

Ich muss zugeben, den fand ich gut

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