Rund um die Erziehung

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Geschrieben von BineMaja am 17.12.2013, 12:39 Uhr

Ignoranz

Hallo...
Ich und mein Partner haben in letzter Zeit sehr viel ärger mit unserem sohn...er ist 5Jahre alt (fast 6)...und zwar meint der Herr egal wo man ist ob zuhause oder einkaufen auf stur zustellen und einem Nicht mehr zuzuhören wenn er was macht was er nicht soll...er schaut einen nicht an und wenn er das doch mal macht grinst er ein nur an...
Zb. Beim abendessen meinte unser sohn einfach mit dem Essen rum zuspielen und alles schmutzig zu machen...wir haben ihn dann zu erst höfflich gebeten damit auf zuhören aber da hat er nur gegrinst...dann hatten wir ein zweites und drittes mal ihn aufgefordert es zu unterlassen und meinten dann als konzequenz das es heut Abend dann zum schlafen gehen kein Hörspiel gibt aber das war ihm auch egal und er hat weiter gegrinst...
Wir wissen einfach momentan echt nicht weiter und wissen nicht was wir sonst noch machen sollen...
Vllt habt ihr ein paar tipps was man machen könnte...
Es zieht momentan einfach nichts bei ihm...egal wie konzequent wir sind... :-(

 
12 Antworten:

Re: Ignoranz

Antwort von wir6 am 17.12.2013, 13:31 Uhr

schaut nach Machtspielchen aus.

evtl versucht ihr mal Konsequenzen direkt mit dem Verhalten zu verbinden. Er spielt mit dem Essen, dann hat er wohl keinen Hunger

er macht Randale beim Einkaufen, dann muss er an die Hand (egal bei welchem Gezeter)

Höflich bitten ist das meiner Ansicht nach falsch, denn eine Bitte kann ich ja durchaus auch ausschlagen.
Ansagen sind wichtig und das gleich beim ersten Mal: "hör auf mit dem Essen zu spielen, sonst kommt es weg!"

ruhig auch etwas strenger, das Kind soll merken, wenn hier eine Grenze kommt.

Manche Sachen müssen auch nicht zum xten Mal erklärt werden.
Warum und wieso und weshalb nicht mit Essen gespielt wird. Er ist 5 und bestimmt nicht dämlich.

Erklären kannst du das evtl. noch einmal später, wenn sich die Situation beruhigt hat.

Frech ins Gesicht grinsen ist Respektlos dafür geht er ins Zimmer.

Wenn du das befolgen solltest, dann stell dich auf einen Machtkampf ein. Er schreit und zetert vielleicht, vielleicht nimmt er am Anfang das nicht ernst, weil ihr ja sonst so nicht seid alá "die beruhigen sich schon wieder"

Wichtig ist auch, dass du sein gutes Benehmen lobst, also wenn er lieb war beim Essen ist es toll, wie schön man sich mit ihm unterhalten kann und was er denn heute alles erlebt hat. Animiere ihn zu erzählen, dann hat er auch keine Zeit zum rumalbern und er merkt du hast Interesse an ihm

Ein zweites und drittes Mal auffordern bei solchen Respektloskigkeiten gibt es nicht. Konsequenz androhen und beim "nicht-sein-lassen" sofort durchführen.

Wichtig ist eben das die Konsequenz unmittelbar mit dem Verhalten zu tun hat.

Und denke immer daran: noch ist er süße 5 Jahre alt. Was ist, wenn er 13 ist?

Starke Nerven und viele Grüße

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Re: Ignoranz

Antwort von maryplysch am 17.12.2013, 13:34 Uhr

Für mich hört es sich so an, als würdet ihr schon gerne konsequent sein aber ihr schafft es dennoch nicht und *wünscht* euch, dass er von alleine aufhört, weil er merkt dass ihr ärgerlich werdet.

Nur leider machen Kinder das nicht...ich kenne das auch von meinen Beiden.

Die Essens-Situation hätte ich so gelöst, dass das Essen dann für ihn vorbei wäre nach dem 1. Ermahnen. Teller weg und gut ist.
Höflich bitten und dann noch 2-3 Mal auffordern, dass er aufhört, bringt nicht wirklich was.
Vor allen Dingen hat die vermeintliche Konsequenz (kein Hörspiel) nichts mit der Situation zu tun und ist eher eine Strafe aus Hilflosigkeit als dass er es als logische Konsequenz wahrnimmt.

Die DVD *Brüllfalle* ist empfehlenswert wenne s um solche Dinge geht.

Und: die Phase geht auch sicher wieder vorbei, er testet viel aus...

LG mary

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Re: Ignoranz

Antwort von Zafon am 17.12.2013, 13:58 Uhr

Ich finde es richtig ein Kind höflich wegen etwas zu bitten - das sind Umgangsformen, die wir so unseren Kindern beibringen. Geben wir ausschließlich Kommandos und das wird hier im Forum regelmäßig geraten wird man sich wundern wie die späteren Umgangsformen der Kinder davon beeinflusst werden.
Respekt dem Kind gegenüber bringt Respekt des Kindes gegenüber seiner Umwelt! Warum haben manche Mütter nicht das Durchhaltevermögen ihren Kindern über ein paar Jahre das Leben beizubringen - bei uns selbst klappte es doch auch nicht innerhalb von ein paar Monaten oder sagen Euch das Eure Eltern?

Wenn ein Kind sich evtl langweilt oder das Essen nicht schmeckt oder schon satt ist, dann beschäftigen sie sich eben mit dem was da ist. Wollt ihr nicht, dass er mit dem Essen herummatscht dann sagt es ihm nett einmal - macht er weiter braucht ihr bloß zu sagen: Okay, dann steh einfach schon auf, wasch Dir die Hände (ggf. auch den Tisch den er vermatscht hat) und geh spielen. Ein Kind muss in dem Alter noch nicht immer bis zum Ende des Essens am Tisch sitzen.

Die Konsequenz, dass er kein Hörspiel zum Schlafen bekommt ist nicht in Ordnung - es hat zeitlich und inhaltlich nichts mit der Situation am Tisch zu tun und Strafen, die das entspannte Einschlafen verhindern sollte man tunlichst unterlassen.

Wenn Kinder Fehler machen folgt eine direkte/ unmittelbare Konsequenz der Situation entsprechend, aber dann ist es auch wieder gut - sie müssen nicht für lapidare "Fehler" den ganzen Abend bestraft werden. Wenn wir z.B. einen Teller zerstören, weil wir uns blöd angestellt haben bestraft uns unser Mann doch auch nicht ewig oder schickt uns ins andere Zimmer - also mein Mann zumindest nicht ;)

Schaut mal genauer hin weshalb er gerade auf stur schaltet - manchmal hat es einen ganz einfachen Grund. Am besten man fragt das Kind und bekommt sicher eine schlüssige Antwort, wenn auch nicht immer gleich beim ersten Anlauf. LG

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bitte und danke

Antwort von wir6 am 17.12.2013, 14:03 Uhr

meine Kinder lernen auch Umgangsformen.

Würdest du mit bitte das Salz geben?

aber ich bitte sie nicht etwas zu unterlassen, was schon vorher als Regel aufgestellt wurde

würdest du bitte aufhören mich so frech anzugrinsen

würdest du bitte aufhören mich zu schlagen

nein, das ist eben keine Bitte sondern eine Aufforderung etwas zu tun.

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Re: bitte und danke

Antwort von Zafon am 17.12.2013, 14:24 Uhr

Höflichkeitsformen haben nicht unbedingt nur mit dem gesprochenen Wort z.B. "Bitte" zu tun.

Wenn mich ein Erwachsener schlägt, dann bitte ich vermutlich auch nicht darum dies zu unterlassen, aber auf verbaler Ebene würde ich erst versuchen meine Haut zu retten ;)
Bei einem Kind würde ich anders reagieren - das ist aber einfach alters- und situationsabhängig.
Wenn mich ein Kind mMn "frech" angrinst bitte ich es nicht zu unterlassen sondern erfrage wieso es so belustigend ist.
Wenn es eine Regel bricht bitte ich auch nicht mehr um Einhaltung (weil es ja scheinbar nicht eingehalten wird und dementsprechend eine Ursache geben muss) sondern setze mich mit dem Punkt auseinander und das gemeinsam mit dem Kind.

Ich habe hier öfter gelesen, dass einige Mütter merken, dass sie mit Anweisungen/Kommandos bei ihren Kindern weiter kommen - das ist mE nur kurzfristig erfolgversprechend.

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Re: bitte und danke

Antwort von wir6 am 17.12.2013, 14:39 Uhr

ich denke wir haben da den gleichen Ansatz.

natürlich achte ich auf Umgangsformen und mir ist Respekt ganz wichtig, vor dem Kind, aber auch vor mir, vor Tieren, Gegenständen, Essen, etc.

Vielleicht habe ich mich ungeschickt ausgedrückt, ich meinte eben nur den Fall, wenn er zB mit Essen schmiert. Da gehört für mich eben kein "Bitte" mehr hin sondern eine Aufforderung. Die Regel gibt es ja nicht erst seid heute

(abgesehen davon, dass ich sie aufforderte ihn zu loben und zum erzählen aufzufordern)

Vielleicht habe ich es auch zu sehr auf mich bezogen.

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Re: bitte und danke

Antwort von Zafon am 17.12.2013, 15:08 Uhr

Hmm, ich hatte wirklich nur allgemein formuliert und wollte Dich gar nicht im Speziellen ansprechen, geschweige angreifen.
Deshalb schwenk ich auch mal die ;)

Ja, den gleichen Ansatz haben wir sicher.
Bei diesem Beispiel Tisch hätte ich nun aber mein Kind gebeten es zu unterlassen, denn es ist in diesem Fall ein ganz logisches, altersgemäßes Benehmen. Einfach hinnehmbares Verhalten da vermutlich Resultat aus Langerweile.
Einmal bitten es zu unterlassen - dann hätte ich reagiert, aber nicht mit Strafe sondern mit dem Angebot aufstehen zu dürfen ;)

Und da Kinder meist wirklich viele Regeln einhalten müssen ist es auch nicht schlimm sie (bis zu einem bestimmten Alter) immer wieder darauf hinzuweisen, sie für sie zu wiederholen und ggf. dann erst eine Konsequenz folgen zu lassen. Zu viel Strenge verdirbt den Spaß am Leben und wird nur weitergetragen - ein entsprechendes Gleichgewicht möchte man doch für seine Kinder schaffen, oder? So wie wir uns das auch fürs eigene Leben wünschen. LG

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Re: bitte und danke

Antwort von wir6 am 17.12.2013, 15:47 Uhr

ja, da stimme ich dir zu, man sollte den Kindern auch nicht nur Regeln auferlegen, auch zu meinen Nerven, will ja nicht immer "Nein" zum Kind sagen müssen, sondern eher "JA , geh die Welt entdecken".

Das Angebot aufzustehen würde bei uns nicht funktionieren, da hier alle sitzen bleiben müssen, bis alle Kinder fertig sind (wir haben 4, das gebe sonst wirklich chaos) aber das Kind muss ja nicht weiteressen, wenn es nicht will. Und ich gebe dir Recht, das mag auch an Langeweile liegen, daher dürfen unsere Kinder anstatt quatsch zu machen von ihrem Alltag erzählen. Aber selbst da gelten Gesprächsregeln (seufz)

Hier im speziellen Fall würde ich schon mit Konsequenzen (logischen) handeln, da das Verhalten ja schon "eingerissen" ist.

meine kleinen süßen Mäuse mussten schon mit 2 lernen, dass mit Essen nicht gepanscht wird. Gegen ein bisschen Spielerei (Mit Essen Gesichter auf den Tellern legen etc. ) habe ich nichts, aber geschmiere gibt es eben nicht.

Hat hier auch wieder was mit Respekt zu tun. (vor der Arbeit, das wieder sauber zu machen)

Abgesehen, dass unsere Kinder auch manchmal Tischdienst haben, müssen sie es ja auch selber wegmachen ;-)

Wie gesagt, liegt vielleicht auch daran, dass ich 4 davon habe und echt am Rad drehen würde, wenn sich jeder so benehmen würde.

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Re: Ignoranz

Antwort von kanja am 17.12.2013, 16:35 Uhr

Die Konsequenz, dass es bei Rummatschen mit dem Essen abends kein Hörspiel gibt, ist nicht konsequent genug.

Ich würde ihn zweimal auffordern, das Rumsauen sein zu lassen und dann seinen Teller wegnehmen. Dann gibt's aber auch bis zur nächsten Mahlzeit nichts anderes.

Also immer in der jeweiligen Situation gleich handeln, nicht Strafen verhängen, die erst später greifen.

lg Anja

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Re: Ignoranz

Antwort von BineMaja am 17.12.2013, 18:28 Uhr

Danke für die Lieben ratschläge und dann werden wir es mal so versuchen...
Danke...

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Re: Ignoranz

Antwort von MarBi am 17.12.2013, 22:55 Uhr

Hallo,
zuerst möchte ich mich mal entschuldigen - ich habe die Antworten nicht gelesen, es kann wohl sein, dass etwas ähnliches schon geschrieben wurde.

Und dann möchte ich mich bei BineMaja bedanken, weil die Beschreibung der Situationen mir mal was grundsätzlich klar gemacht hat.

Ich hab immer große Probleme gehabt mit der Behauptung, Kinder würden "ihre Grenzen austesten". Weil mir das immer so dargestellt wurde, als wollten die Kinder eben ausprobieren, wieviel Unfug sie treiben können, bis die Bestrafung kommt. Und das habe ich schon immer für unsinnig gehalten.
Jetzt sehe ich, dass das "eigene Grenzen austesten" tatsächlich passiert. jedenfalls bei Kindern, die nicht schon früh in Ängsten gefangen sind. Aber es ist nicht so, wie mir das immer gesagt wurde. Wäre es so, dann hätten meine Konsequenzen und teilweise auch Bestrafungen mehr Veränderung gebracht. Wenn sowas wirkt, hat das Kind sehr enge eigene Grenzen. Nicht gut für das gesamte weitere Leben, muss ich aus eigener Erfahrung sagen.
Man kann es positiv nehmen, wenn das Kind alle möglichen Konsequenzen und Strafen mit einem Grinsen hinnimmt. Es lässt sich nicht kleinkriegen, hält viel aus, lässt die Meinung anderer bei denen und bleibt sich selbst treu. Bis zur Grenze der eigenen Belastbarkeit ist da noch Luft, das Kind fühlt sich nicht mehr wohl (das Grinsen ist ein paradoxes Zeichen dafür) aber es hält noch aus. Da werd ich neidisch.
Alle Menschen, die als Erwachsene Großes erreicht haben, waren als Kinder so, jedenfalls, wenn es stimmt, was in den Biographien steht.
Ich glaub nicht, dass ich tatsächlich einen Rat geben kann. Aber wenn, dann den, dass ihr weiter zu euren Werten steht und weitermacht wie bisher. Aber euch nicht mehr quasi als Erziehungsversager fühlt, sondern als echt gute Sparringspartner. Das macht wenig Spaß, ist klar, aber ich bin fast ganz sicher, dass das dem Kind viel mehr fürs Leben bringt als die sofortige Umstellung auf Gehorsam.
Puh. Vielleicht hab ich mich mit dem Thema etwas übernommen, aber ich hoffe, es ist angekommen, was ich meine.

Liebe Grüße, und gutes Gelingen!

MarBi

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oh - gerade las ich

Antwort von kanja am 20.12.2013, 14:27 Uhr

dein Posting im PF. Da liegt ja noch viel mehr im Argen in eurer Familie, mit ein paar gutgemeinten Erziehungstipps wirst du nicht viel weiterkommen.

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