Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Tekitisie am 31.05.2014, 19:23 Uhr

Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Hallo!

Mein Sohn, 14 Monate alt, hat schon immer viel geweint. Er war bzw ist eigentlich nur glücklich wenn er denn ganzen Tag getragen wird und sich alles nur um ihn dreht. Ich habe aber noch eine Tochter die 14 Monate älter ist und auch ihre Aufmerksamkeit fordert und auch bekommen soll. Das eigentliche Problem besteht darin das er nur weint bzw schreit, ist er aber auf dem Arm, ist er der Glücklichste auf der ganzen Welt. Da er aber seitdem er 11 Monate alt ist laufen kann, sehe es ich es nicht mehr ein, ihn nur zutragen, er kann ja überall hin. Das ganze endet jedoch mit sich auf dem Boden werfen, mit dem Füßen aufstampfen etc. Ich versuche ihn dann vorsichtig und einfach zu erklären das er das nicht machen soll und das er damit nicht weiter kommt, aber er hört einfach nicht auf zu schreien. Oft nehme ich ihn dann und stelle ihn ins Laufgitter um ihn irgendwie zu bestrafen. Hilft aber alles nichts.

Wie kann ich denn noch reagieren. Ich weiß er ist noch klein und versteht vielleicht nicht was die Mama von ihm will, aber wie kann ich ihm bewusst machen das sein Verhalten falsch ist? Auch ablenken durch zusammen spielen oder ein Buch angucken bringt gar nichts. Seine Schwester zeigt nicht viel Interesse an ihm, im Gegenteil, oft streiten sie nur.

Er kann doch nicht von Hause aus so ein trotziges Kind sein?!

Bitte helft mir !!!!

Danke

 
11 Antworten:

Re: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Antwort von anouschka78 am 31.05.2014, 19:52 Uhr

Ich hatte auch mal so ein "Exemplar". Aber es war mein 1. Kind und ich war dann irgendwann wieder schwanger und durfte/konnte nicht mehr so viel tragen wie er/ich wollte.

Die Erzieherin meines Sohnes meinte damals, mit Laufen können alleine ist es noch nicht getan, die brauchen noch die Fähigkeit im Gehirn dorthin laufen zu können, wo sie hin wollen. Sozusagen die Umsetzung von Laufen AUF ein Ziel hin. Und das hat einfach gedauert! Das einzige, was wirklich geholfen hat: zum Ziel hintragen. Da hat er dann immer wieder gezeigt gekriegt, wie es geht und irgendwann hats geschnackelt. Viele Kinder machen da kein Geschrei drumm aber bei manchen dauerts halt einfach noch.
Also: Kind in den Arm, Tragehilfe benützen und mit ihm immer wieder "üben" zu einem Ziel hinzulaufen (z.B. zum Spielzeugauto, zum Papa, zur Mülltonne,...)

Diese Laufgitter-Einsperr-Bestrafaktion kannst du dir sparen, das wird einfach nur noch lauter!

A

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Re: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Antwort von Oktaevlein am 31.05.2014, 20:46 Uhr

"Oft nehme ich ihn dann und stelle ihn ins Laufgitter um ihn irgendwie zu bestrafen. Hilft aber alles nichts." Für was willst du ihn denn bestrafen? Dass er bei dir, seiner Mama sein will?

"wie kann ich ihm bewusst machen das sein Verhalten falsch ist?" Sein Verhalten ist aber nicht falsch, es ist normal, dass er noch viel getragen werden will.

" Er kann doch nicht von Hause aus so ein trotziges Kind sein?!" Ist er auch nicht, er ist "von Hause aus" ein Tragling!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gestillte Bedürfnisse irgendwann von alleine vergehen. Meine Tochter kam z. B. mit gut 2,5 Jahren in die Kita. Beim Abholen wollte sie oft noch getragen werden, obwohl sie natürlich schon längst laufen konnte. Ich habe sie getragen soweit das mein Rücken zuließ. Wenn es wirklich nicht mehr ging, habe ich sie abgesetzt und auch gesagt, warum ich sie nicht mehr tragen kann. Mittlerweile (sie ist 3,5 Jahre) läuft sie fast nur noch selbst.

Viele Grüße

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Re: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Antwort von stjerne am 31.05.2014, 21:06 Uhr

Natürlich ist das für Dich jetzt extrem stressig, aber ich finde, er ist nicht trotzig, sondern ganz normal.
Meine wollten in dem Alter auch noch viel getragen werden. Sie sind schon groß, aber brauchen eben noch viel Nähe.

Ihn zu bestrafen finde ich falsch, denn ich glaube nicht, dass er den Zusammenhang überhaupt schon begreift.

Natürlich darf Deine Große nicht zu kurz kommen. Ist sie eifersüchtig?
Kann man sie zusammen beschäftigen? Ich habe meiner Großen z.B. immer vorgelesen, wenn ich die Kleine gestillt habe. Vielleicht wäre für Euch ein gemeinsames Tanzspiel etwas, der Kleine auf dem Arm, die Große an der Hand?

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Re: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Antwort von Tekitisie am 01.06.2014, 2:44 Uhr

meine Grosse ist dolle eifersüchtig und ich glaube auch das ist der Grund warum sie ihn immer nur ärgert anstatt mit ihm zu spielen bzw auf ihn zuzugehen.
Zusammen beschäftigen geht einfach nicht, das was er hat will sie haben und umgekehrt, er kann sich halt noch nicht wehren und meine Grosse ist eh sehr grob. Wir haben schon mehrmals mit ihr darüber geredet, ach was sagt ich, eigentlich rede ich jeden Tag mit ihr darüber aber helfen tut es nichts.

Ich finde schon das er sehr viel trotziger ist als andere Kinder. Er motzt wegen allem. Z B: Schliesse ich vor ihm die Badtür weil er dort nicht rein soll, wird sich an die erde geschmissen, setze ich ihn kurz ab weil ich frühe die Grosse aus dem Bett hole, das gleiche... und so geht es eigentlich den ganzen Tag, die Liste hier wäre unendlich :-(

Ich hoffe das ist nur eine Phase und sie geht bald vorbei, ansonsten weiss ich auch nicht weiter

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Re: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Antwort von Birgit67 am 01.06.2014, 11:00 Uhr

ich glaube Du brauchst etwas Hilfe.

Deine Kinder sind nur 14 Monate auseinander - das ist stressig - aber eigentlich auch ein guter Abstand dass sie zusammen spielen könnten.

Kann es sein dass Deine Tochter immer zurückstehen muss weil sie die ältere ist??? Durfte sie helfen als Dein Sohn noch ganz klein war beim Baden oder Wickeln???

Hast Du sie zusammen in die Badewanne gesteckt als dein Sohn sitzen konnte - nur während Deiner Anwesenheit???

Was machst Du Tagsüber??? Geh doch mit ihnen auf den Spielplazt oder ins Freibad - ich war nur drausen als meine klein waren - und auch viel im Freibad - der Kleine konnte es nicht anders der musste mit wenn der Große lieber im richtigen Becken planschen wollte - ich war dann oft mit meiner Freundin (wir haben Kinder im gleichen Alter) dann ist eine immer mit den Zwergen die andere mit den Großen losgegangen - und das war klasse.

Machst du was nur mit Deiner Großen???

Kannst du nicht zuerst die Große Wecken und dann den Kleinen aus dem Bett nehmen???

Mein Großer war auch so einer - immer in meiner Nähe wehe wenn er mich nicht gesehen hat also war er immer und überall dabei - solange er sich noch nicht bewegen konnte dann während ich kochte oder duschte in einer Babywippe danach als er krabbeln konnte mit Spielsachen in jedem Raum in dem ich mich befand - 'Türen schließen zum duschen war nicht - also habe ich nur geduscht wenn mein Mann zu Hause war - geht auch wenn es sein muss.

Nimm ihn mit wenn er ruhig ist wenn er bei Dir auf dem Arm ist dann ist das doch toll dann kannst du in der Zwischenzeit mit Deiner tochter z.B. was basteln drück Sohnemann was in die Hand dabei was ihm gefällt aber du hast Zeit für Deine Tochter.

Ich glaube Du solltest Dir mit Hilfe Struktur reinholen in deinen Tagesablauf. Hast du keine Freundin die Dir dabei helfen kann???

Nimm bei deinem Sohn den Druck raus dass er laufen soll - will er halt noch nicht - dann hast du das Theater nicht und das Geschrei und mehr gute Zeit für Deine Tochter.

Übrigens - nachdem ich akzeptiert habe dass auch Sohn 2 das Wort Durchschlafen aus dem Wortschatz gestrichen hatte wurde ich viel entspannter und seit Sohn 2 dann mit 5 gelernt hat Druchzuschlafen habe ich was das betrifft keine Probleme mehr- jetzt sind beide Söhne mit fast 14 und fast 17 in der Pubertät ist ganz anderes Thema.

Gruß Birgit

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Re: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Antwort von binesonnenschein am 01.06.2014, 15:04 Uhr

Sein Verhalten ist nicht falsch. Nimm seine Reaktion einfach als seine "Art" an und bestrafe ihn nicht deswegen und versuche ihm nicht sein angeblich falsches Verhalten abzugewöhnen. Das bringt nichts.

Deine Situation ist schwierig, denn du hast 2 Kleinkinder zuhause, die beide deine volle Aufmerksamkeit wollen. Das kostet Nerven und es braucht ganz viel Geduld. Dass die beiden aufgrund des geringen Altersabstandes schön zusammen spielen können MÜSSEN halte ich für ein Gerücht. Das klappt manchmal und manchmal eben auch nicht. Wenn ein Altersunterschied von 3 Jahren da ist heißt das auch nicht automatisch, dass es Streit geben muss.

Natürlich kannst du deinen Sohn nicht immer und ständig tragen. Aber vielleicht lässt er sich auf einen Buggy ein? Oder vielleicht gibt es die Möglichkeit, ihn auf dem Rücken zu tragen in einer geeigneten Tragehilfe? Ich weiß von Freunden, die ihren Sohn fast 2 Jahre fast nur getragen haben - und der war ziemlich groß und schwer und lief erst spät. Die hatten aber keine Möglichkeit, einen Kiwa abzustellen im Haus und wohnen im 5. Stock ohne Aufzug.

Meine große Tochter schmiss sich ab 1,5 Jahre auch regelmäßig auf den Boden, um ihren Willen durchzusetzen. Auch heute noch (sie ist jetzt 7,5 Jahre) hat sie ab und zu Tobsuchtsanfälle. Manche Kinder sind eben so. Da musst du einen Weg finden, deinem Kind gerecht zu werden, ohne nachzugeben, wenn es um Wünsche/Forderungen geht, die ihr nicht erfüllen wollt oder könnt. Bei kleinen Kindern hilft oft Ablenkung. Bei meiner Großen hilft das nicht. Eher im Gegenteil, noch mehr Aufmerksamkeit.

Viel Geduld und starke Nerven wünsche ich. Es wird besser werden, ganz bestimmt!

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Re: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Antwort von mf4 am 01.06.2014, 15:09 Uhr

Ich versuche ihn dann vorsichtig und einfach zu erklären das er das nicht machen soll und das er damit nicht weiter kommt

hm... und du meinst diesen Wortschwall versteht ein 14 Monate altes Kleinstkind?

Im Laufgitter "wegsperren" und damit zusätzlich ablehnen, ihn hochnehmen um ihn ins Gitter zu stellen... ist sicher nicht hilfreich.

Er kann laufen, fordere ihn auf zu folgen ohne ihn hoch zu nehmen. Er wird sich daran gewöhnen. Da ich nicht viel tragen konnte aus gesundh. Gründen lernte meine Kinder, dass ich selten trage (bei allen anderen versuchten sie es immer und kamen auch meist auf den Arm).

Die auf-den-Boden-werf-Phase kennt jeder und da hilft nur kein riesen Theater drum zu machen. Versuche halbwegs unbeeindruckt zu sein. Er kann laufen und kann dir folgen, wenn du weg gehst.

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Re: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Antwort von kirshinka am 01.06.2014, 22:43 Uhr

Dieses Verhalten wird noch viele Jahre weitergehen-bis so ca 4 Jahre.
Das nennt sich erste Abnabelungsphase, Selbstbewusstwerdung - oder auch Trotzphase.
Bestrafen hilft da nichts und sein verhalten ist auch nicht falsch! Bestrafen hilft ohnehin nicht. Mach halt die Wohnung Kindersicher und lass ihn entdecken (z.B statt Tür zu)
Dein Kind will Dich nicht ärgern 1 es hat halt einfach ein großes Bedürfnis getragen zu werden! Das ist vollkommen normal in dem alter. Und er kann sich noch nicht kontrollieren!

Auch das verhalten deiner Tochter ist normal. Sie kann sich auch noch nicht kontrollieren geschweige denn auf jemanden eingehen!
Zwei so kleine Kinder und so kurz auseinander - da ist die Konkurrenz dominanter als das Mireinander.

Akzeptier es einfach!

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Ein große Dankeschön an Euch alle!!!

Antwort von Tekitisie am 02.06.2014, 3:45 Uhr

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Re: Raus aus dem Teufelskreis...

Antwort von Mijou am 02.06.2014, 12:24 Uhr

Hallo,

mit zwei so kleinen Kindern ist der Alltag einfach unheimlich stressig, sei erstmal feste gedrückt!

Es wird Dir aber vielleicht helfen, etwas gelassener zu sein, wenn Du verstehst, dass das Verhalten Deines Sohnes nicht "falsch" ist, nicht bestraft werden muss, und auch nichts mit "Trotz" zu tun hat. Sein Verhalten ist normal - auch wenn es sicher weniger anhängliche Kinder gibt. Es gibt eben auch Kleinkinder mit einem sehr starken Bedürfnis nach Nähe. Und je mehr man sie von sich wegstößt und je genervter man darauf reagiert, desto klammeriger werden sie - aus Angst, dass man sich abwendet.

Ich würde versuchen, einen Mittelweg zwischen seinen und Deinen Bedürfnissen zu finden. Wenn Du zeitlich kannst, nimm ihn zwischendurch immer mal wieder kurz hoch und schmuse mit ihm, setze ihn dann aber auch wieder ab. Öfter und kürzer ist besser als seltener und länger. Trau ihm zu, dass er es in der Zwischenzeit auch mal schafft, selbst zu laufen oder selbst zurechtzukommen - auch wenn er weint. Reagiere auf sein Weinen nicht abweisend, genervt oder mit Schimpfen, aber auch nicht mit langen Erklärungen oder Vertröstungen. Tröste ihn knapp und mach' dann im Tagesablauf weiter. Er muss spüren, dass Du gelassen bleibst und ihm wirklich zutraust, dass er auch mal selbst klarkommt - dann wird er das auch schaffen!

Ich glaube, der Schlüssel ist Deine Gereiztheit - wenn Du sie loslassen kannst, souveräner und gelassener bist - dann kann Dein Sohn auch allmählich sein ängstliches Klammern loslassen. Ich kenne dieses Prinzip auch noch von meinen Kindern, als sie klein waren - es funktioniert, und zwar in beide Richtungen: Genervtheit und Zurückweisung verstärkt Klammern - immer mal wieder aufs Kind einzugehen, ohne sich aber von ihm ganz fressen und verschlingen zu lassen, schwächt das Klammern mit der Zeit ab!

LG

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Re: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Antwort von Hexhex am 02.06.2014, 12:50 Uhr

Guck mal, hier ist ein Artikel, der ganz genau zu Deiner Situation passt, lies einfach mal:

....

LG und

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