Rund um die Erziehung

Rund um die Erziehung

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Sunflowergirl am 18.10.2013, 9:47 Uhr

Einmischen?

Hallo ihr Lieben,

mich würde mal interessieren, wo bei euch "einmischen in die Erziehung" eurer Enkel anfängt bzw. an die Mamas unter euch, wer auch solche Großeltern hat, die gern mal ihren Senf dazugeben?

Zur Zeit ist es sehr problematisch in unserer Familie.
Meine Tochter ist jetzt 4 Jahre (schüchtern, ängstlich, hochsensibel); im Kiga läuft es auch noch nicht so richtig...
Für uns ist es ok, dass unsere Tochter so ist, wie sie ist. Ich war früher nämlich genauso. Im Kiga haben wir mit den Erzieherinnen abgesprochen, dass sie eine ganz sanfte Eingewöhnung bekommt.

Das Problem ist nur die Familie meines Mannes, besonders die Schwägerin und seine Eltern. Sie können sich einfach nicht damit abfinden, dass unsere Tochter "anderes ist" als ihre 2 Kinder, sie nicht an die Kleine "rankommen". "Das ist doch nicht normal, dass sie nicht mit mir mitkommt, ich bin doch die Oma!" Sie taut einfach nicht auf bei seiner Familie.

Aber komisch, dass das bei meiner Familie ganz anders ist. Meine Eltern kommen einmal die Woche, spielen mit ihr, machen Spaziergänge,kleine Ausflüge etc. Ich denke mal, dass man dann als Großeltern doch irgendwann ein anderes Verhältnis hat zu seiner Enkelin als wenn man sich kaum meldet und alle 2 bis 3 Wochen mal zum Kaffee vorbeikommt, oder? Sie geht mit ihnen überall hin, bleibt bei ihnen zuhause. Tanzt, tobt, hat Spaß mit ihnen. Kurzum, ein ganz anderes Kind.

Wenn wir Kontakt wollen, dann müssen wir sie schon einladen. Von alleine kommt da nicht viel. Wenn sie dann hier sind, spielt die Schwiegermutter mittlerweile auch öfter mal mit der Kleinen. Beim Schwiegervater habe ich es noch nie erlebt, dass er sich mit ihr beschäftigt. Er sitzt nur am Tisch und trinkt Kaffee.

Was mich nur am meisten aufregt ist, dass sie sich aber trotzdem ganz schön einmischen. Sie und die Schwägerin kommen nicht mit unserem Erziehungsstil klar. (Ich sag mal, sie sind alle für den autoritären Stil, z.B. Kinder schreien lassen, Schläge und anschreien)...

Unser Erziehungsstil ist das komplette Gegenteil (Familienbett, kein Schreienlassen, gewaltfreie Erziehung etc.)

Für sie wäre das aber kein Einmischen, dass sie unsere Erziehung in Frage stellen, sondern sie würden sich ja anscheinend nur Sorgen machen, dass unser Kind später nicht durchs Leben kommt, wenn wir es so "verweichlichen".
Wir sollten uns mal Hilfe holen. Hallo, gehts noch?

Aber ist das deren Bier?
Ich finde, man darf ja ruhig in der Familie was ansprechen, was einem Sorgen bereitet. Aber nur ANSPRECHEN! Wenn man dann merkt, dass die andere Seite nicht drüber reden will, sollte es doch gut sein, oder?

Mich belastet das Ganze nur so, weil man Mann so darunter leidet. Er kann einfach nicht ertragen, dass die 3 sich ständig gegen uns stellen, uns für alles die Schuld geben und wir uns ständig für alles rechtfertigen müssen. Die anderen beiden sind halt die Lieblingsenkel. Erst war er wütend, mittlerweile eher depressiv...

In ca. einer Woche kommt unser 2. Kind zur Welt....

Nach der Geburt will die Schwiegerfamilie mit uns ein "klärendes Gespräch" führen!

Würdet ihr euch auf sowas einlassen?

Vielen Dank fürs Lesen...
LG Sunny

 
2 Antworten:

Re: Einmischen?

Antwort von DK-Ursel am 18.10.2013, 10:22 Uhr

Hej Sunny!

ich kann ein bißchen nachfühlen, wie Du Dich fühlst, auch wenn bei uns der mangelnde "Funke" auch durch örtliche Distanz gefördert wurde.
Ihr seid in einer schwierigen Situation, denn natürlich will man als Eltern nicht den Kontakt zur Großelternfamilie verderben, Dein Mann ist immerhin ja auch der Sohn und d.h. für ihn: er steht zwischen den Fronten.
Das ist nie einfach.

Zu allererst zu Deiner letzten Frage:
klärendes Gespräch.

Wenn Ihr ablehnt, habt Ihr vermutlich für immer die Rolle der Bösen.
Wenn Ihr es mitmacht, sicher auch, denn IHR werdet ja die Erzeihung nicht ändern der Großeltern zuliebe, das Kind wird seine Vorbehalte auch nicht ablegen, und ob die "Alten" sich ändern oder auch nur ein Einsehen haben, steht in den Sternen. Ich bezweifele es, denn es ist sooo schwer, Menschen zu ändern,.
Ihr habt ja sicher schon mehrmals versucht, Eure Haltung zu verdeutlichen --- wenn da kein Nachdenken (mehr braucht´s ja nicht - sie müssen es nicht gut finden, nur drüber nachdenken und akzeptieren!), dann wird es schwer.

trotzdem:
ich würde das Gespräch nicht unbedingt suchen - und vor allem nicht gleich nach der Gakzeptieren, da braucht Ihr nicht noch mehr Kummer und Sorgen, aber ich würde es auf lange sicht durchaus in Aussicht stellen, wenn dann noch gewünscht.

Und dann müßtet Ihr sicher sein, daß Ihr die Ruhe bewahren und notfalls auch RUHIG gehen könnt.
Daß Ihr, auch Dein Mann, sich eben nicht in die Opferrolle, in die Kinderrolle drängen laßt, sondern daß Ihr die erwachsenen Eltern Eurer Kinder seid - auch wenn die Vorwürfe nur so hageln.

DIE allerdings würde ich durchaus abschmettern mit: Es ist, wie es ist und darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.
Heißt:
Legt Eure Meinung (noch einmal) klar und offen dar.
Erklärt, daß Ihr bestimmt, wie es bei Euch zugeht, und daß die Kinder sind, wie sie sind.
Vergleicht auf keinen Fall mit Deinen Eltern - das ist Öl in die Wunde gießen, denn natürlich sind die Großeltern väterlicherseits auch traurig, daß Euer Kind sich bei hnen so fremd fühlt und beiden anderen Großeltern nicht.
Zeigt ihnen Verständnis, überlegt evtl. gemeinsam ,wie Ihr das ändern könnt - aber macht deutlich, daß es evtl. auch genau aus dert Erwartungshaltung der väterlichen Großeltern entsteht, da das Kind sich zurückzieht.
Kinder merken alle unsere Stimmungen, je kleiner sie sind, um so mehr - und sie reagieren offen und deutlich darauf.

Wir hatten hier eine Tante,die meine Kleine so süß fand, daß sie sie gern auf dem Schoß hatte, auf dem Arm - dann ließ sie sie kaum noch los.
Die Großmutter hingegen ließ sie wieder laufen,wenn die Kleine das woltle -und als die beiden mal nebeneinander auf dem Sofa saßen, war es sehr deutlich, zu wem mein Kind oft und gerne ging und um wen es einen großen Bogen machte.
Beide liebten das Kind, aber wer festhält, provoziert das Weglaufen.

Du hast völlig Recht:
Ansprechen von Sorgen ist okay.
Hier gab es eine andere Tante, die professionell Familien mit Neugeborenen und kleinen Kindern betreut hatte, die mich aber immer fragte, o bsie mir einen Rat geben dürfe. Eigentlich dasselbe Verhalten wie mit dem Sofa beschrieben, oder?
Ich habe ihren Rat immer gern angenommen .
Macht den Eltern klar, daß sie gern mal einen Rat geben dürfen, daß Ihr auch dürber nachdenken werdet, daß Ihr Euch aber die Entscheidung, wie etwas gemacht wird, vorbehaltet.
Und wenn die Großeltern Sorgen haben, daß das kind sich nicht gut entwickelt, so könnt Ihr sie beruhigen:
In Dtlfd. werden abertausend Unterschungen zu allem Möglichen gemacht - kein Grund zur Sorge.


Langer Rede kurzer Sinn:
Gespräch ist immer gut, aber nicht gleich nach der Geburt, sondern wenn Ihr Euch als kleien Familie dazu bereit fühlt.
Und in Ruhe - wen ens zu emotional wird, sagt:
Das geht mir jetzt zu nahe, wir gehen lieber und setzen ein andermal fort, wenn es uns besser geht und wir uns alle beruhigt haben!
Und:
Gespräch mit klaren Ansagen, freundlich, aber bestimmt - genau wie du sie hier ja auch schon schreibst.

Ich wünsche Dir viel Glück für die nächste Zeit--- und für dieses Gespräch ---- vielleicht erzählst Du .. ineinem halben Jahr oder wann immer, dann mal davon?

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Dein Mann ist doch schon groß!

Antwort von Bonnie am 18.10.2013, 13:08 Uhr

Warum "leidet" Dein Mann denn, und warum müsst Ihr Euch "ständig dafür rechtfertigen"? Wer zwingt Euch dazu, und warum macht Ihr das? Ihr seid doch beide erwachsen!

Also, löst das einfach so: Kommt eine Einmischung, sagt Ihr: "Wir möchten mit Euch nicht über unsere Erziehung sprechen. Möchtet Ihr noch einen Kaffee?" Also: knappe Ansage, danach sofortiger, gnadenloser Themenwechsel.

Weil Großeltern, die sich bisher immer einmischen durften, nicht so schnell umlernen, muss man das öfters machen, bis sie es verstehen. Das braucht etwas Zeit. Ihr müsst also leierkastenartig und völlig freundlich wiederholen: "Wir möchten nicht über Erziehung sprechen."

Geht danach nicht weiter auf die Kommentare der Schwiegereltern ein. Nehmt keine Sätze auf, die sie dazu sagen. Argumentiert nicht, versucht nicht, sie zu überzeugen, rechtfertigt Euch nicht, erklärt nichts, erläutert nicht die Vorteile Eures Erziehungsstils. Das ist alles vollkommen unnötig. Geht auf nichts ein, wiederholt nur freundlich: "Darüber möchten wir jetzt nicht sprechen." Sprecht dagegen normal und nett über alle möglichen Themen, blockt nur Erziehungsthemen, und das ruhig hartnäckig.

Deine Schwiegereltern werden natürlich anfangs ein wenig quengeln und klagen, beleidigt tun usw - denn schließlich sind sie das nicht gewöhnt. Vorher bekamen sie ja immer Aufmerksamkeit für ihre Einmischung. Aber sie werden umlernen. Ein Verhalten, dass keine Reaktion auslöst, wird von Menschen mit der Zeit aufgegeben. Und weil Ihr die ganze Zeit freundlich bleiben werdet, wird es dabei auch keinen Krach geben.

Besprich das Vorgehen mit Deinem Mann, damit er mitzieht. Betone, dass es nicht um Streit geht, sondern dass man die ganze Zeit freundlich bleibt und auch freundlich schaut. Es klappt trotzdem, indem man auf nichts mehr eingeht, auf das man nicht eingehen will.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.