Rund um die Erziehung

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Geschrieben von fotokath am 26.04.2011, 18:07 Uhr

"Guten Tag" - Sagen

Guten Abend!
Meine 4 jährige Tochter möchte sehr oft nicht guten Tag sagen, sei es zum eigenen Vater, zu den Großeltern oder zu Fremden. Nur zu mir, da kommt sie immer ganz freudig angerannt und umarmt mich!
Ich stehe da ein bißchen zwischen den Stühlen, auf der einen Seite möchte ich Sie nicht zwingen, weil das sehr oft in Bockigkeit und schlechter Laune endet, die Laune war vorher blendend!
Aber auf der anderen Seite finde ich es in dem Alter langsam ein Mindestmaß an Höflichkeit! Mir ist es oft peinlich, wenn sie die anderen Erwachsenen in dem Moment dann so ignoriert!
Ich weiß im Moment nicht so recht, wie ich reagieren soll!???
Was meint Ihr?
Viele Grüße,
Katharina!

 
29 Antworten:

Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von Pamo am 26.04.2011, 18:17 Uhr

Mein Kind ist genauso. Ich gruesse immer betont hoeflich, das wird sie sich irgendwann abgucken.

Ansonsten habe ich mir eine dicke Haut zugelegt und es ist mir relativ wurscht was andere denken.

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von anouschka78 am 26.04.2011, 19:18 Uhr

Mein Sohn wollte eine zeitlang auch nichtmal zum Papa "Hallo/Guten Morgen" sagen. Da hab ich ihm irgendwann nen ordentlichen Einlauf verpasst, wie traurig ich und Papa dann sind und dass wenn er nicht Hallo sagen will dann will ich/Papa auch .... nicht (was mir grad so eingefallen ist, Kaba kochen zum Frühstück, Nachtisch geben, Geschichte vorlesen) Ich war doch recht deutlich und es hat gewirkt.

Bei Fremden ist das auch so aber da schiebe ich es auf Fremdeln, er ist recht schüchtern und hängt sehr an meinem Bein, wenn wir wo fremdes hingehen. Ich weiss allerdings dass es ca. 15 Minuten dauert, dann wird er "normal".

Anouschka

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von vallie am 26.04.2011, 19:27 Uhr

ich finde auch daß es sich gehört, jemanden zu grüßen. beim vater und mir selbst würde ich nun nicht zwingend drauf bestehen.
mit meinen kindern habe ich da keine probleme, habe aber auch nie gewese drum gemacht.
ging von allein.

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von carry2 am 26.04.2011, 20:15 Uhr

Ich zwinge meine Kinder nicht zum Grüßen, was soll das nutzen?
Ich selber grüße freundlich und ich denke sie schauen sich das ab. Allerdings erinnere ich sie schon daran indem ich frage ob sie schon gegrüßt haben. Meist kommt dann ein Gruß, wenn nicht dann eben nicht. Ich erkläre dann im Nachhinein, dass man die Leute grüßt die man kennt.

LG

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von Luna511 am 27.04.2011, 9:50 Uhr

Hallo,

also wir haben unsere Kinder (5&6) von klein auf dazu angehalten zumindest Hallo o.ä. zu sagen und es klappt super. Die Kinder aus erster Ehe meines Mannes, die nie dazu aufgefordert wurden, schaffen das zum Teil heute noch nicht (9,14 und 15 Jahre).
Ich finde es schon ok, Kinder immer wieder darauf hinzuweisen, Höflichkeit öffnet ihnen Türen und ist nur von Vorteil. Unser Kleiner hat auch manchmal gebockt, aber nach ein paar Mal war das auch weg.

LG

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von quinnmops am 27.04.2011, 10:08 Uhr

Ich "erinnere" meinen Kleinen immer daran.
Genauso wie beim Bitte und Danke sagen,
möchte statt will, Hand vor den Mund halten beim Husten,
leiser sprechen, .. etc.

Das nervt zwar, weil ich mir selber wie eine Schallplatte
vorkomme, aber zusammen mit dem Vorleben der guten
Manieren ist das doch die einzige Art wie die kleinen es lernen.
Kann man ja mal vergessen, wenn man grade was besonders
schönes gesehen hat oder so, aber wenn Mama nochmal nachhakt,
ist alles paletti.

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von Tathogo am 27.04.2011, 13:54 Uhr

Schrecklich.

Lass doch das Kind selbst entscheiden wem und wann es Guten Tag sagt(soll sie echt zum Papa"GUTEN TAG "sagen???)Meine Kinder sagen Hallo wenn sie irgndwo hinkommen und das langt,"beigebracht" hat ihnen das kein Mensch,sie haben es so übernommen wie wir es auch halten-also recht locker;-)

Bei uns in der Familie ist zum Glück aer auch keiner beleidigt wenn er nicht mit Handschlag und Guten Tag begrüsst wird..Hände geben ist total out und mache ich auch nur SEHR selten.

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von Tathogo am 27.04.2011, 13:56 Uhr

"Da hab ich ihm irgendwann nen ordentlichen Einlauf verpasst, wie traurig ich und Papa dann sind und dass wenn er nicht Hallo sagen will dann will ich/Papa auch .... nicht (was mir grad so eingefallen ist, Kaba kochen zum Frühstück, Nachtisch geben, Geschichte vorlesen) Ich war doch recht deutlich und es hat gewirkt."

Na das ist ja toll-da kannst du ja MÄCHTIG stolz sein!!




ohne weitere Worte....

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von hasebaer am 27.04.2011, 14:59 Uhr

Das ist bei kleinen Kindern so. Laut Entwicklungspsychologen soll man da kein Drama draus machen. Sie ist nicht bockig sondern schüchtern. Deswegen nicht zum Grüßen zwingen. Und sich davon emanzipieren was andere denken. Die denken weniger als man denkt.

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von hasebaer am 27.04.2011, 15:01 Uhr

Tathogo hat vollkommen recht

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von DieMichaela am 27.04.2011, 15:36 Uhr

Ach, ich grüße auch nicht jeden! Bestimmt nicht die, die ich nicht mag. Ich wünschte oft ich hätte die moralische Legitimation manche Familienmitglieder nicht zu grüßen
Kinder sind noch so ehrlich und authentisch, daß sie jenseits von allen Konventionen nur den grüßen, den sie mögen. Oder sie grüßen nur dann, wenn ihre Stimmung es erlaubt. Wie wunderbar! Wie einfach wäre doch die Welt, wenn wir alle endlich mit den falschen Höflichkeiten Schluß machen und ehrlich miteinander umgehen!
Frag doch einfach mal warum sie jetzt nicht grüßen möchte!? Vielleicht hat sie ja wirklich einen Grund. Falls nicht: Sie lernt von Dir. Verhalte Dich also eben so in Deiner Grußpolitik, wie Du es gerne von ihr hättest.
Alles Liebe

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von DieMichaela am 27.04.2011, 15:40 Uhr

Findest Du das nicht gefährlich Dein Kind für Deine Gefühle verantwortlich zu machen Anouschka? Und ihm mit Konsequenzen zu drohen, hält er sich nicht an Deine Anordnungen? Was hat Dein Sohn denn durch Deinen "Einlauf" gelernt?
Nimms mir bitte nicht übel, wenn Du mit dem Ergebnis zufrieden bist ists ja gut, aber ich bezweifle den Effekt dieser Methode....

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von DieMichaela am 27.04.2011, 15:42 Uhr

Sehr gut hasebaer Die denken meist garnicht!

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von glückskinder am 27.04.2011, 20:25 Uhr

Das gibt sich. Hatten wir auch. Derr Große wollte schon nicht mehr zu den Großeltern, weil diese auf das Grüßen bestanden. Der Kleine hat auch Angst davor, aber es wird besser.

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von Potter am 27.04.2011, 20:33 Uhr

Kinder lernen Manieren vor allem durchs Abgucken. :)
Also: Einfach abwarten, vormachen und irgendwann funktioniert es dann bei den Kindern auch. Meine Kinder haben es noch alle gelernt. Auch Tischmanieren, Bitte/Danke, Hand vor dem Mund bei Gähnen und Husten...

LG,
Potter

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von Pia-Lotta am 27.04.2011, 20:55 Uhr

Ich finde es völlig legitim zu sagen, dass man enttäuscht/traurig ist, wenn man nicht begrüßt wird! Und bei uns gibt es auch Konsequenzen, wenn man sich nicht an Regeln hält. Finde ich auch nicht ungewöhnlich oder haarsträubend, sondern notwendig.

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von anouschka78 am 27.04.2011, 23:10 Uhr

Danke Pia-Lotta.

Ich finde es wichtig, dass Kinder lernen, was für Gefühle ihr Verhalten bei anderen auslösen.
Mein Sohn hat ein Spielchen daraus gemacht, seinen Vater nicht zu beachten. Das ist ein Spiel, bei dem keiner mitspielen will! Zudem grüßen wir immer und daheim ist es doch die selbstverständlichste Sache der Welt Hallo/Guten Morgen/Gute Nacht zu sagen.

Anouschka

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von sylea am 27.04.2011, 23:25 Uhr

ich finde es nicht schlimm!
das man sowas aus höflichkeit macht, lernt sie noch.
so lernt sie nur das du es so möchtest, das es erwartet wird.
das könnte sie als machtspiel nutzen.

schau es dir ne zeit lang an, erwarte es nicht und ermahne sie aus diesem grund nicht, dann macht sie es sicher bald gerne von allein wenn sie hört ds du es immer machst.

zu ihrem vater mussten meine nie "guten tag" sagen, zu mir auch nicht!
es gab umarmungen, fertig!
heutzutage sagen die großen natürlich guten morgen, aber in ihrem alter eher maulig weil sie aus dem bett "gefallen" sind!

lg

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von anneka am 28.04.2011, 0:12 Uhr

Ich sehe es wie die meisten anderen hier. Lasst das Kind entscheiden wann und zu wem es wie guten Tag sagen will. Seid Vorbild, dann gibt sich alles andere von selbst.
Von mir persönlich kann ich sagen, dass meine Eltern Freunde haben, bei denen immer schon das Handgeben gängig war. Ansonsten wurden alle andern Freunde meiner Eltern einfach nur mit Worten begrüßt oder mal einer Umarmung oder Schulterstreicheln. Ich musste also als Kind den besagten Freunden meiner Eltern und deren Kindern immer die Hand geben und fand das sehr befremdlich, weil das für mich als Kind eigentlich schon eine sehr förmliche und wenig herzliche Begrüßung war. Außerdem begrüßte ich andere Kinder nie mit Handschlag. Das komische Gefühl ist mir bis heute beigeblieben. Immer noch gebe ich den besten Freunden meiner Eltern die Hand und fühle mich unwohl dabei, weil das für mich noch immer nicht zu dem Verhältnis passt, das besteht (beste Freunde seit Jahrzehnten).
Warum ich es tue? Weil es von mir immer so erwartet wurde und noch wird. Die Abneigung dagegen ist geblieben, weil es nicht das ist, was ich fühle, sondern eine mechanische Verrichtung.
VG Anne

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von Kuscheling am 28.04.2011, 8:07 Uhr

Ich will begrüßt werden, weil man (kind) sich freut mich zu sehen. Oft sieht man diese Freude auch ohne Begrüßungsfloskel und manchmal sind andere Personen/ Dinge eben wichtiger als ich. Da bin ich weder traurig noch enttäuscht und ganz gewiss nicht nachtragend, so dass ich gefühlte Ewigkeiten später dem Kind seinen Kakao oder die Gute-Nacht-Geschichte verweigere.
Begrüßt zu werden, weil es eine Regel ist und das Kind lediglich Angst vor Strafe hat, darauf lege ich keinen Wert.
Auch hat es für mich keinerlei Konsequenzen, wenn ich mal vergesse, zu grüßen (passiert mir unterwegs öfters, wenn ich ganz in Gedanken bin), wieso sollte es welche für mein Kind haben?

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Re: "Guten Tag" - Sagen

Antwort von Pia-Lotta am 28.04.2011, 8:45 Uhr

Wenn man in Gedanken vergisst, jemanden zu grüßen, wird es einem sicher nicht übel genommen, das ist doch etwas ganz anderes, als wenn ich bewusst jemanden nicht grüße. Ich freue mich morgens auch nicht immer, bestimmte Kollegen/Kolleginnen zu sehen, trotzdem grüße ich sie. Das gehört einfach zum guten Ton. Leider muss ich täglich erleben, dass Kinder einfach überhaupt nicht erzogen sind (bin Lehrerin). Da sitzen dann Eltern von pubertierenden Jugendlichen vor mir, die überhaupt keinen Einfluss mehr auf ihre Kinder haben, nie hatten. Für diese Kinder gab es nie Konsequenzen. Auf jeden Fall müssen Konsequenzen logisch sein und - vor allem im Kleinkindalter - absolut zeitnah. Nicht zu grüßen hat bei uns auch keine unmittelbaren Konsequenzen. Ich mache meinen Kindern aber täglich klar, wie unhöflich es ist, nicht zu grüßen, frage sie, wie sie sich fühlen würden, wenn sie in die KiTa kämen und niemand Hallo sagen, sondern sie ignorieren würde. Ich erinnere sie auch vorher noch einmal daran, dass sie bitte Guten Morgen sagen sollen, dass sie sich auch verabschieden sollen. Mittlerweile tun sie dies auch immer, denken aber oft von allein nicht daran. Bei anderen Dingen sind Konsequenzen einfacher. Wenn meine Kinder z.B. sagen: Ich will Milch! , gibt es nix. Wenn ich nicht reagiere, fragen sie höflich: Ich möchte bitte Milch trinken. Unsere Kinder werden oft gelobt für ihr höfliches Verhalten, man kann sie überall mit hinnehmen (sind 4 und 2). Das hat für mich nichts mit Dressur zu tun. Ich lege einfach Wert auf Umgangsformen und verlange diese auch von meinen Zwergen. Dabei sind meine Kinder trotzdem sehr selbstbewusst und fröhlich, haben viele Freunde und kommen gut klar. Kinder nicht zu erziehen, ist so viel einfacher!

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Konditionierung die tausendste

Antwort von DieMichaela am 29.04.2011, 10:27 Uhr

Ich glaube sehr viele von uns arbeiten mit Kindern, sonst sähen sich wohl viele nicht verantwortlich ihr Wissen zum Besten zu geben. Mit Kindern zu arbeiten heißt aber nicht zwangsläufig sie zu verstehen.
Einem Kind anhand von Konsequenzen Dinge "beizubringen" mag funktionieren, ist aber Dressur, Kondition, nenn es wie Du willst. Wenn ich meinem Kind den Kakao verweigere, die Milch oder ihm sage, daß es mich traurig macht, wird es Dinge tun um Kakao zu bekommen, Milch zu trinken oder um MEINE Gefühlswelt zu regulieren, nicht, weil es im Kern verstanden hat, worum es geht. Sagt eine Mutter, ihr sind Floskeln, Normen, Konventionen, "Höflichkeit" wichtiger als das aktive Verstehen und die Authentizität des Kindes - bitte, dann ist die klassische Konditionierung die richtige Erziehungsmethode (ich sag ja immer wieder, was bei Hunden funktioniert ist fürs Kind gerade recht...Beim Hund sollen die Konsequenzen übrigens auch möglichst zeitnah erfolgen....).
Ich und einige andere User aber möchten unsere Kinder gerne unbefangen aufwachsen lassen. ErZIEHEN, das sagt das Wort ja schon, zieht das Kind in eine Form, die zwar Konventionen, nicht aber dem Kind gerecht werden.
Begleiten statt zu erziehen heißt nicht zwangsläufig antiautoritär oder gar laissez-faire aber es heißt, daß man die Gefühle des Kindes akzeptiert, daß man seine Wut, Abneigung, Trauer ernster nimmt als die Erwartung nach Höflichkeit. Wenn das bedeutet, daß ein Teenager gegen alle Regeln der Höflichkeit verstößt - völlig normal. Entwicklungspsychologisch ist das sogar ein Muß für den Teenager.
Grüße ich höflich da, wo es wirklich angebracht ist, wird mein Kind früher oder eben auch später verstehen und auch dort grüßen, wo es das als wirklich angebracht erachtet. Diese Kompetenz kann man jedem Kind zutrauen. Die Geduld muß man nur mitbringen.
Macht ein Kind ein Spiel aus solchen Dingen, löse ich die Situation spielerisch auf. Wobei ich auch hier die Unterstellung nicht mag: Mein Kind mag es Spielchen zu treiben und führt uns an der Nase rum.
LG

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Re: Konditionierung die tausendste

Antwort von Pia-Lotta am 29.04.2011, 18:56 Uhr

Dass ich einige Verhaltensweisen meinen Kindern an"erziehe", bedeutet nicht gleichzeitig, dass ich kein Verständnis für ihre Bedürfnisse habe oder gar ihre Gefühle nicht akzeptiere. Natürlich dürfen sie Wut, Traurigkeit etc. zeigen und ich gehe auch darauf ein. Nur "erziehe" ich sie dazu, dass niemand anders darunter leiden muss. Will heißen, dass sie ihren Wüti eben in ihrem Zimmer austoben sollen. Und Wutausbrüche im Supermarkt gehen eben auch nicht. Dann müssen sie halt im Auto warten. Auch durch die Gänge zu rennen und sich gegenseitig um die Kühltruhen zu jagen, unterbinde ich sofort und das hat dann auch Konsequenzen, wenn sie nicht hören. Stattdessen biete ich meinen Kindern genügend "Auslauf" (um mal bei deinem Hundebeispiel zu bleiben), sie sind fast nur draußen, sobald der Winter vorbei ist. Nenn' du es Dressur, ich nenne es Erziehung im Sinne gesellschaftlicher Normen. Deine Erziehung mag familientauglich sein, aber in einer Schulklasse mit 25 oder mehr Schülern ist das Kind nur eines von vielen und seine Bedürfnisse stehen hinter dem Interesse der ganzen Lerngruppe hinten an. In der Schule gibt es viel "Dressur", im späteren Berufsleben genauso. Ich versuche nur, meine Kinder gesellschaftsfähig zu machen und ihnen gewissen Umgangsformen beizubringen, damit sie es später leichter haben. Zu 80% des Tages gehen meine Kinder voll und ganz im Spiel auf, toben, klettern draußen, buddeln im Matsch, dürfen Kind sein. Und zu 20% vielleicht müssen sie meine Erziehung ertragen: Tischmanieren lernen, grüßen, aufräumen, kleine Aufgaben im Haushalt übernehmen bzw. beim Kochen helfen (natürlich ihrem Alter entsprechend).
Gruß,
Pia-Lotta

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Re: Konditionierung die tausendste

Antwort von DieMichaela am 30.04.2011, 20:04 Uhr

Ich bin gesellschaftstauglich. Mein Kind kann sich sehr gut dem Gruppenwohl unterordnen. Mehr noch, weder mir noch meinem Kind mußte soetwas an"erzogen" werden. Nenn mich naiv aber ich behaupte der Mensch ist von Natur aus bestrebt nicht alleine zu bleiben....

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Re: Konditionierung die tausendste

Antwort von Pia-Lotta am 30.04.2011, 21:01 Uhr

Seltsam nur, dass so viele Kinder (und Eltern) eben nicht wissen, wie man sich z.B. in der Schule/im Supermarkt/im Restaurant zu verhalten hat...Aber es ist ja schön, dass ihr - obwohl es euch nicht anerzogen wurde - das wisst.

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Zum Anhören - Dieses Lied fiel mir gerade beim Lesen ein! owT. und viele Grüße

Antwort von aspira am 01.05.2011, 0:17 Uhr

http://www.youtube.com/watch?v=bT3I5HxG2O0
http://www.youtube.com/watch?v=NMlUHf4gPkU (die Originalversion von Jule Neigel war leider nicht zu finden)

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Re: Konditionierung die tausendste

Antwort von DieMichaela am 01.05.2011, 12:56 Uhr

Das kann ich Dir ganz genau sagen Pia: Viele machen das nicht, weil zuhause ein rauher Ton vorgelebt wird, weil sich viele nicht genug Zeit für die Kleinen nehmen, weil viele ihre Bedürfnisse vor die des Kindes stellen....All das schauen sich Kinder ab! Und handeln genauso rücksichtslos in der Gesellschaft, wie sie es zuhause gelernt haben.
Wird Verständnis und liebevolles Miteinander nicht vorgelebt, kannst Du tausend mal "sag bitte" oder "sag hallo" sagen, das Kind wird es kaum umsetzen. Oder nur dann, wenn es weiß Du schaust zu.

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Re: Konditionierung die tausendste

Antwort von Pia-Lotta am 01.05.2011, 14:03 Uhr

Aber für mich schließt doch das eine nicht das andere aus! Nur weil ich Umgangsformen von meinen Kindern verlange, herrscht doch bei uns kein rauer Ton und wir beschäftigen uns schon sehr intensiv mit den Kindern, sind beide als Lehrer ja nachmittags zu Hause in der Regel.

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Re: Konditionierung die tausendste

Antwort von DieMichaela am 02.05.2011, 16:21 Uhr

Du hast gefragt, wie es zustande kommt, daß viele Kids kein Benehmen haben. ich habe eine Erklärung geliefert. Damit meinte ich nicht Dich.
ich wollte damit sagen, daß mangelnde Höflichkeit nicht von "antiautoritärer" Erziehnung kommt. Daß ein Kind aus anderen Gründen "unfreundlich" wird.

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