Sozialpädagogin Sylvia Ubbens

Kindererziehung

Sylvia Ubbens, Dipl.-Sozialpädagogin

   
Antworten zum Stichwort:  

Grenzen und Regeln testen

Frage: Tochter nimmt uns einfach nicht ernst

Hallo Frau Schuster,
wollte mal fragen wie wir reagieren sollen unsere Tochter fast 2 1/2 Jahre nimmt uns einfach nicht ernst.Wenn wir zu etwas nein sagen lacht sie uns ins Gesicht und meint es ist lustig am Anfang könnte man ja auch noch fast lachen weil man mit manchen Dingen bei so kleinen einfach nicht rechnet aber irgendwann ist halt auch gut.
Ein Beispiel:Legen Sie abends ins Bett mit zuvor einem schönen Ritual. Ihr Bruder ist da auch noch dabei und dann geht auch er ins Bett was ihr ganz wichtig ist,doch sie springt bestimmt noch fünf mal raus und will nicht mehr zurück will dann noch verstecken spielen indem Sie sich hintern Wickeltisch sitzt und lacht wobei Sie echt müde sein müsste da Sie mittags nicht mehr schläft.Ab und zu denkt man auch Sie bleibt im Bett bis man recht auf dem Sofa sitzt kommt sie runter und meint "I au Ferseh gucke will"!(Schon süss wie Sie das sagt aber das geht einfach nicht!)
Die Stäbe am Bett sind raus da Sie ständig darüber klettert.
Meine Frage hierzu ist wie kann man ihr zeigen wann eine Grenze erreicht ist bzw wann Schluss mit Blödsinn machen ist,schimpfen bringt nichts weil ihr das nichts ausmacht und ich da auch gar keien Lust zu habe!
Wenn ich was zu ihr sage mache ich das schon in Augenhöhe sag dann auch zu ihr schau mich an aber sie lacht.Sie bringt Sachen die ich von unseren Sohn(5 1/2) nie kennengelernt habe.

Liebe Grüsse und schon mal Danke im Vorraus für ne Antwort

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo Jule0709
Bitte versuchen Sie überhaupt nicht zu lachen, wenn Sie ein KURZ begründetes Nein zu Ihrer Tochter gesagt haben und sie dann "zuckersüß" lacht. Sie wird Ihr Nein solange als lustiges Spiel auffassen, bis Sie es ihr ermöglichen, aus möglichst logischen Folgen zu lernen.

Das heißt: bitte verhalten Sie sich unbedingt konsequent, nachdem Sie auf entsprechende Folgen hingewiesen haben.

Sagen Sie ihr z.B., dass Sie ihr abends gerne helfen möchten einzuschlafen, indem Sie mit ihr noch singen, ein Figerspiel zeigen o.Ä. Ritual, während sie bereits im Bett liegt.
Steht sie immer wieder auf, haben Sie für dieses Ritual keine Zeit, sodass sie "einfach so" ins Bett kommt und Sie sich zu Ihrem Sohn setzen werden!

Kommt sie weiterhin und Grenzen testend aus ihrem Bett, fällt die Geschichte weg und Sie bleiben "als Aufpasser" im Zimmer sitzen ohne mit Ihrer Tochter zu sprechen, singen oder zu spielen!
Auch muss sie früher ins Bett, wenn sie Theater macht, damit sie am nächsten Morgen ausgeschlafen ist!

Damit Sie sich sicher sein können, dass Ihre Tochter auch ausreichend müde, aber nicht überreizt ins Bett kommt, wandeln Sie den Mittagsschlaf in ein (gemeinsames?) Nur-Ausruhen um.

Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Erziehungsprobleme mit Dreijährigem

Guten Morgen Frau Schuster,
unser Kleiner ist gerade 3 geworden und hat nur noch Dummheiten im Kopf.
Die schlimmste Zeit ist ab 16.30h bis zum Schlafen gehen.
Er ist sich auch bewußt dass er Unfug macht. Früher hatten wir zur
Schlafenszeit überhaupt keine Probleme. Er ist abends nach wie vor müde.
Seit einiger Zeit steht er immer wieder auf, macht das Licht an, wirft die
Kissen und Decken durch die Gegend. Das ganze geht dann mind. 30 Min.
lang. Ich lege ihn immer wieder hin und versuche ihm gut zuzureden, immer
öfter eskaliert die Situation und ich schimpfe, was aber auch nichts ändert.
Danach kippt das Ganze und er jammert dass er nicht einschlafen kann und
die "Mama" kommen muß. Ich gehe dann immer wieder hin, nehme ihn
nochmal in den Arm und streichel ihn.
Weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll. Nach der Gutenacht-
Geschichte dauert der ganze Zirkus noch gut eine Stunde. Für die
Große ist das Theater auch eine Belastung und sorgt für große Unruhe.
Morgens macht dafür die Große ab 5.30h Kuscheltier-Alarm. Sie findet
sie selbst nicht und immer wieder muß ich aufstehen und alles
einsammeln. Schlafen kann sie dann nicht mehr und der Rest der
Familie ist dann auch wach.....
Denke für den Kleinen mit 3 sind 9 oder 10 Std. Schlaf auch nicht
so viel, vielleicht ist er deshalb jeden Abend überdreht.
Wir sorgen aber immer für Ruhepausen nach dem Kiga und lesen
oder malen und hören Musik.
Viele Grüße
Andrea

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo Andrea
Ihr Sohn testet zur Zeit seine Grenzen und Ihre Reaktionen, sodass er Sie solnage provoziert, bis Sie ihm diese Grenzen setzen.

Bitte verhalten Sie sich noch konsequenter als bisher -selbst auf die Gefahr hin, dass Ihre Nerven kurz vor dem Zerreißen sind, weil Ihr Sohn abends einfach nicht aufhört zu toben.

Zeigen Sie dann keine Reaktion, nachdem Sie ihm 1 mal gesagt und ein weiteres Mal daran erinnert haben, dass jetzt Kinder-Schlafenszeit ist, wird er vermutlich noch 1-3 Abende Decken und Kissen umherwerfen usw. sich dann aber doch lieber unter seiner Bettdecke zusammenkuscheln.

Da er ausreichend müde ist, wird er das Interesse an beschriebenem Verhalten verlieren, weil Sie nicht wie erwartet reagieren.

Ebenso wird es Ihrer Tochter gehen: solange Sie immer wieder geduldig ihre Kuscheltiere sammeln und ihr dann auch noch Zuwendung geben, wird sie auf dieses "Ritual" nicht verzichten wollen.

Probieren Sie es einmal aus.:-)

Liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Knapp 11 Monate: Jetzt schon Grenzen testen?

Hallo Frau Schuster!

Mich hätte interessiert, ob es möglich ist, daß ein Kind bzw. Baby diesen Alters bereits Grenzen austestet bzw. das kann und wenn es nicht nach ihrem Kopf geht zu bocken beginnt?
Wenn ja, wie am Besten für beide (und auch langfristig) reagieren?
Beispiel: Schlafen war bisher immer super, auch am Tag. Ist immer alleine eingeschlafen ohne trara. Gestern ging es GARNICHT. Ohne erkennbaren Grund. Verweigerte ins Bett zu gehen obwohl ganzen Tag nicht geschlafen (13 Std. am Stück wach-sonst noch ca. 15 Std. Schlaf pro Tag!). War auch nicht überdreht, sondern sehr müde und ruhig beim ins Bett bringen.
Vielen Dank! Eval

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo Eval
Sicherlich haben Sie in genanntem Beispiel den Grund für die Schlafverweigerung Ihrer Tochter nur nicht erkannt. Einen Grund hatte sie bestimmt: Trennungsangst?

Auch mit 11 Mon. setzen die Kleinen all' ihre bisherigen Erfahrungen ein, um sich mitzuteilen und um dafür die umgehende, helfende Aufmerksamkeit ihrer Bezugspersonen zu erreichen.

Ein Austesten ihrer Grenzen liegt aber noch nicht vor, da sie noch keine Zusammenhänge erkennen können.

Liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Trotzen und verweigern mit 4 1/2

Hallo Frau Schuster,
seit ein paar Wochen ist das Trotzen und Verweigern unserer 4 1/2 jährigen Tochter ganz schlimm. Sie hört nicht zu, alles muß man 10x sagen. Wenn ich morgens sage, zieh dich bitte an oder komm bitte Zähne putzen, wird sich erst mal hingesetzt die Arme verschränkt und Nein gesagt. Leider funktioniert es erst dann wenn ich Drohungen ausspreche, sprich es gibt dann keine Süssigkeiten wenn man die Zähne nicht putzt oder dann ruf ich Deiner Erzieherin an, dass du heute nicht in den Kiga kommst. Ich hab schon mit der Erzieherin gesprochen ob vielleicht im Kiga irgendwas vorgefallen ist, aber sie verneinte. Sie sei ein braves Mädchen, ist völlig integriert, keinerlei Auffälligkeiten. Ich muß dazu sagen, dass unsere Tochter Fremden gegenüber und neuen Situationen ziemlich schüchtern ist. Nur zu Hause dreht sie auf und sie ist nicht wieder zu erkennen. Geht es nicht nach ihrem Kopf oder Wünschen flippt sie regelrecht aus.
Die U8 und die Kiga Untersuchung 1 vom Gesunheitsamt waren alle in Ordnung, bis auf die Schüchternheit.
Vielleicht haben Sie noch eine Idee wie ich meinem bockigen Kind am besten gegenüber trete. Bin es nämlich Leid nur zu schimpfen und Drohungen auszusprechen.
Gibt es evtl. Lesematerial dass Sie empfehlen könnten ?

Herzlichen Dank für Ihren Rat und Ihre Mühe.

Schöne Grüße, Anja1802

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo Anja
Bitte schimpfen Sie mal nicht, sondern reagieren Sie betont gelassen mit dem Hinweis auf eine möglichst logische Konsequenz, die es dann allerdings ggf. auch unbedingt einzuhalten gilt.

Setzt sich Ihre Tochter Grenzen testend mit verschränkten Armen und einem trotzigen NEIN zum Zähneputzen, Anziehen usw. vor Sie hin, informieren Sie z.B. :
"Na, gut, dann eben nicht, dann wirst du bald Löcher in den Zähnen haben und große Schmerzen, aus dem Mund unangenehm riechen, dass Niemand mehr deine Freundin sein möchte!"-

Oder achselzuckend: "Wenn du nicht frühstücken und im Schlafanzug in den Kiga gehen möchtest, brauchst du dich auch nicht anzuziehen!"

Je mehr Sie "drohen", umso angeregter fühlt sich Ihre Tochter , die eigenen Grenzen auszuprobieren und Ihre Reaktionen zu testen.

Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Machtspielchen?

Hallo Frau Schuster,

seit mein Sohn in die Spielgruppe geht, ist er zur Super-Klette mutiert.

Sein neuestes ist jetzt:

Ich bringe ihn mittags oder abends ins Bett. Er hat zwei Kuscheltiere, sein Hauptkuscheltier,das er immer hat und neuerdings nimmt er noch die Katze (Miau) mit ins Bett.

Lege ich ihn hin, sagt er "miau weg" wenn ich sie mitnehme ruft er sofort "miau haben", bring ich sie ihm wieder rein, behält er sie auch.

Aber wenn ich von vornherein sage, behalte sie doch, besteht er drauf, dass ich sie erst mal mitnehme, um mich dann zu rufen.

Das ist zwar kein echtes Problem, trotzdem würde ich gerne mal Ihre Meinung hören.

Danke

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo Schnitte78
Für Ihren Sohn wird dieses "Miau weg - Miau haben" ein liebgewonnenes Spiel sein, bei Dem er Ihre Zuwendung und Aufmerksamkeit erhält.

Möchten Sie dieses Spiel nicht mitspielen, empfehle ich Ihnen, ihn gleich von Anfang an vor die Wahl zu stellen, mit oder aber ohne die Katze zu schlafen.

Handeln Sie entsprechend konsequent, wird er spätestens nach dem 3 Fehlversuch erkennen, dass er sich an diese Regel halten muss.

Liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Grenzen austesten

Hallo Frau Schuster,

mein Sohn ist 15 Monate. Ist er da schon soweit, daß er versucht, seine Grenzen auszutesten??? (Kommt mir nämlich manchmal schon so vor)

Vielen Dank
Shadow220

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo Shadow220
In diesem Alter beginnt Ihr Sohn mit all' seinen bisherigen Erfahrungen seinen eigenen Willen durchzusetzen. Er möchte seine Bedürfnisse befriedigen, aber noch nicht testen, wie Sie auf sein Verhalten wohl reagieren werden.

Liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Es funktioniert nichts mehr...

mein Sohn 5 Jahre hat gerade mal wieder eine Phase die mich echt manchmal auf 180 bringt. Im Kindergarten macht er genau das Gegenteil von dem was die Erzieherin sagt. Zu hause hat er keine Ohren mehr, wird Vorlaut, qutascht mir sogar beim telefonieren rein und bleibt nicht ruhig sitzen, ständiges gezappel.

Was hat er denn nur? Er kann doch auch nicht immer im Mittelpunkt stehen! Er hörte heute erst, als ich seine Autos in die Mülltonne geworfen habe, weil ichs 3 mal gesagt gabe er soll sich anziehen kommen. Er quickte und brüllte mich an. Man muss auch erst laut werden, eh mal was funktioniert. Das war vorher alles nicht.

Was kann ich tun?

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo Nele2011
Überlegen Sie bitte einmal, ob Ihr Sohn ein wenig unterfordert ist. Lassen Sie ihn ggf. an 1-2 sportlich-orientierten Interessengruppen teilnehmen, um seinem recht großen Bewegungsdrang gerecht werden zu können.

Sprechen Sie eine kurz begründete Bitte zu ihm erst dann, nachdem Sie direkten Blickkontakt zu ihm aufgenommen haben.
Stellt er seine Ohren absichtlich auf Durchzug, weisen Sie ihn 1 mal (!) auf möglichst logische Folgen hin und handeln Sie ggf. konsequent.

Versuchen Sie, dabei möglichst gelassen zu bleiben.

Beschimpft er Sie, versuchen Sie es zu überhören oder aber, Sie drehen sich mit einem "So nicht" von ihm weg, während Sie noch lobend darauf hinweisen, dass er doch schon so gut in normalem Ton sagen kann, wenn ihm etwas nicht gefällt.

Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Mein sohn hoert nur auf seinen vater

jeden tag habe ich das gleiche spiel! mein sohn rastet total aus wenn er nicht das bekommt was er will. er schreit wie verrueckt!! wenn ich ihn irgendetwas verbiete geht er troztdem hin um es sich zu holen und das ist taeglich sehr nervenaufreibend. er ist jetzt 3 und wird in maerz 4. im kindergarten befolgt er alle regeln macht sogar andere kinder darauf aufmerksam aber zuhause klappt das ueberhaupt nicht. nur wenn der vater heim kommt, wenn er etwas zu ihm sagt macht er es sofort ohne schreien. er nimmt mich einfach nicht ernst!
was kann ich tun das mein sohn mich ernst nimmt und auch auf meine regeln hoert? ich bin im 8. monat schwanger und meine nerven liegen blank

lg

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo missbond
Bitte weisen Sie Ihren Sohn zu einem KURZ begründeten Wunsch, bzw. Nein gleichzeitig auf möglichst logische Folgen hin, wenn er sich absichtlich nicht an Ihre Bitte hält.
Nehmen Sie zuvor direkten Blick- und möglichst auch Körperkontakt zu ihm auf um sicher zu stellen, dass er Ihnen auch zuhört und dass er sich nicht nur auf sein Spiel konzentriert.

Handeln Sie ggf. konsequent, aber auch betont gelassen und freundlich. So wird er bald erkennen (müssen), dass er sich auch bei Ihnen an begründete Grenzen und Regeln zu halten hat.

Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Geeignete Erziehungsmittel

Hallo,
mein Sohn (36 Monate) wird schnell wütend, trotzt stark und zankt sich sehr aggressiv mit der großen Schwester. Mit Wutanfällen kann ich umgehen, sie kommen in heftigster Form 1-2mal täglich vor zur Zeit. Er scheint das rauslassen zu müssen und danach ist wieder gut. Mein Problem ist, dass er nicht hört. Ich setze eine Grenze, aber er hält sie nicht ein (ganz egal wie ich es angehe; idR erkläre ich ruhig, auf seiner Augenhöhe, knapp und klar das Warum. Das reicht selten. Dann drohe ich eine Konsequenz an, auch das hilft so gut wie nie. Bei Eintreten der Konsequenz setzt dann ein Wuteinfall ein, der seine Zeit dauert. Soweit so gut. Nur lernt er daraus nichts :-( Beim nächsten Mal läuft alles genauso. Er lässt sich nichts sagen. Mal davon abgesehen, dass das Konsequenzen-Androhen bei ihm nicht wirkungsvoll zu sein scheint, finde ich es äußerst schwierig, immer eine LOGISCHE Konsequenz parat zu haben. Vielleicht fehlt es mir an Kreativität. Beispiel: er trödelt und bockt auf einem Weg, auf dem wir es eiliger haben (weil die große Schwester zB um eine bestimmte Uhrzeit dort sein muss). Was wäre die logische Konsequenz, wenn er nicht mitzieht??? Dazu muss ich sagen, dass wir uns immer sehr frühzeitig auf alle Wege machen, um nicht von vorneherein aus o.g. Grund in Stress zu kommen, aber wenn er es darauf anlegt, dann reicht die Zeit nie, egal wie früh... Ich kann ihm nicht androhen, dass ich ihn nächstes Mal daheim lasse, denn da kann er ja alleine nicht bleiben. Anderes Beispiel: er hopst auf einem Hochbett (nicht seines!), obwohl die Regeln klar sind, dort wird nicht aufgestanden, geschweige denn gehopst. Konsequenz wenn er nicht aufhört: er muss runter. Das lässt sich nur mit "Gewalt" verwirklichen, da er von alleine in der Situation niemals runter kommt. Nehme ich ihn runter, brüllt er, ich versuche es ihm zu erklären, zwecklos. Auch später wenn er sich wieder beruhigt hat, lässt er über das Thema nicht mit sich reden (das ist immer so). Er versucht dann erneut hoch zu klettern und wieder zu hüpfen! Man muss in der Folge den Raum wechseln, ihn ablenken, anders geht es nicht. Aber er lernt daraus nichts - die gleiche Situation kann am nächsten Tag genauso wieder auftreten... Das finde ich zum Verzweifeln, dass scheinbar nichts bei ihm ankommt :-(
Sorry, die Frage ist lang geworden...
Danke für Antworten im Voraus! Liebe Grüße, Cinny

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo Cinny
Bitte drohen Sie keine Konsequenz an, sondern weisen Sie ihn so ruhig wie möglich auf diese Konsequenz hin.
Trödelt er z.B. absichtlich, wird er zukünftig nur noch an Ihrer Hand mitgehen dürfen oder aber, es bleibt später keine Zeit mehr für ein gemeinsames Spiel, eine gemeinsame Aktion usw.
Hoppst er auf dem Hochbett, obwohl Sie unmittelbar zuvor ein begründetes Verbot ausgesprochen haben, wird er sich nur noch in Ihrer unmittelbaren Nähe aufhalten dürfen.
Wird er dann wütend, reichen Sie ihm ein Kissen, einen Boxsack o.Ä., damit er daran seine Wut rauslassen kann und warten Sie geduldig in seiner Nähe ab, bis er sich beruhigt hat. Dann bieten Sie ihm an getröstet zu werden.

Da Ihr Sohn mit 3 Jahren auch noch ein Kleinkind ist, das verstärkt seine Grenzen und Ihre Reaktionen testet, wird er erst nach einigen Wiederholungen lernen, sodass Sie auch weiterhin viel Geduld, sowie begründet konsequentes Verhalten aufbringen müssen.

Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Das Wörtchen NEIN

Meine Tochter 11,5 Monate ist jetzt schon ein kleiner "Satansbraten";-).
Darf sie etwas nicht, z.B. in der Küche einen Schrank öffnen, sage ich konsequent NEIN (obwohl er gesichert ist). Sie lacht dann und macht es trotzdem, schaut einen dabei an und lacht. Ich nehme sie dann weg vom "verbotenen Ort" und setze sie woanders hin und lenke die Aufmerksamkeit auf andere Dinge. Nach 5 Sekunden sitzt sie wieder am Schrank und will ihn öffnen.
Ich dachte ja, dass sie irgendwann weiß, dass sie das nicht darf, aber da sind wir wohl noch weit von weg, hehe.
Wie verhalte ich mich in solchen Situationen richtig?
Dankeschön

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo katzenmama77
Der Erfahrungsdrang ist größer als ein von der geliebten Mama ausgesprochenes Nein, zumal Ihre Tochter überhaupt noch nicht weiß, WARUM es NEIN heißt.

Bitte sprechen Sie auch weiterhin ein KURZ begründetes Nein aus (z.B.: "Nein, das ist mein Schrank"), bevor Sie Ihre Tochter zu IHREM Schrank oder IHRER Schublade setzen.

Diese Schublade sollte möglichst ebenfalls in der Küche und mit Plastiktöpfen o.Ä. bestückt sein.

Hat Ihre Tochter dann irgendwann den Unterschied von Mein und Dein kennengelernt, wird sie sich bestimmt auch (mal) an ein begründetes Verbot halten.

Viel Geduld, liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Wie, wo und wann strafe????

hallo frau schuster, meine tochter ist am 29.11. 2010 drei jahre alt geworden.
mein problem ist: wenn ich ihr etwas verbiete macht sie es trotzdem. danach bekommt sie eine strafe, entschuldigt sich bei mir, macht den fehler zum zweiten male????
z.b.: gestern ging sie zu unserem nachbarn, obwohl ich es ihr verboten hatte. als sie dann nach hause kam, habe ich sie angesprochen. sie hat sich bei mir entschuldigt und meinte ganz lieb zu mir: das werde ich nicht nochmal tun mama, es tut mir leid.... und umarmte mich....
heute durfte sie wieder nicht zu dem nachbarn (weil wir vor hatten spatzieren zu gehn) und ging trotzdem.....??????
wie sollte ich mich am besten verhalten????? wäre eine strafe nützlich???

bedanke mich recht herzich bei ihnen
:)
bis baldl

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo haticekübra
Bitte lassen Sie Ihre Tochter aus möglichst logischen Konsequenzen lernen, auf Die Sie jedes Mal von Neuem in konkreter Situation hinweisen.
Geht sie z.B. zum Nachbarn, obwohl Sie es mit kurzer Begründung verboten haben, wird sie eine Weile gar nicht mehr zu ihm gehen dürfen und muß konsequent in Ihrer Nähe bleiben! Da hilft ihr dann auch keine Entschuldigung mehr, da sie genau wußte, dass sie NICHT gehen darf!

Bitte setzen Sie sich durch und lassen Sie Ihre Tochter nicht unbeaufsichtigt, solange Sie sich nicht auf sie verlassen können.

Liebe Grüße und: natürlich bis bald!:-)

 

Frage: Mein Sohn 4 Jahre provoziert uns, aber warum?

hallo Frau Schuster,

mein Sohn ist 4 Jahre alt und geht jetzt das zweite Jahr in den Kindergarten. Er ist sonst ein sehr lieber Junge, doch manchmal gibt er neuerdings Sachen von sich, die ich einfach nicht nachvollziehen kann, z.B. sagt er, dass er den Blumen Öl gießen möchte, wenn ich ihm erkläre dass die Blumen Wasser brauchen und von Öl krank werden, sagt er dass er möchte das die Blumen krank werden. Bei uns in der Familie raucht niemand, mein Vater leidet an Lungenkrebs und wurde deshalb operiert (da war mein Sohn zwei), das weiss der Kleine auch, wir versuchen ihm immer zu erklären,dass rauchen sehr schädlich ist, aber in letzter Zeit stellt er sich demonstrativ hin und sagt, dass er jetzt eine raucht und krank wird, oder er stellt sich neben seine kleine Schwester (6Monate) und sagt dass er jetzt raucht, damit sie auch den rauch abbekommt, die Art wie er an der Zigarette (er benutzt eine Spielzeugspritze) zieht und rauspustet, die Art wie er mir so unverschämt in die Augen schaut, erschüttert mich,nach mehrmaligem ermahnen habe ich ihm einmal die Spritze abgenommen, da hat er bitterbös geweint. Wie soll ich mich bzw wir uns verhalten? er provoziert bewusst, aber warum? Er hört auch nicht mehr, wenn ich ihm was sage, macht nur faxen, rennt weg wenn ich ihn anziehen möchte...
Danke für Ihre Antwort

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo sweet.melon
Ihr Sohn scheint mehr Aufmerksamkeit geradezu einzufordern, während er gleichzeitig seine Grenzen und Ihre Reaktionen testet.

Bitte bewahren Sie so gut wie möglich die Ruhe. Zeigen Sie sich ggf. enttäuscht darüber, dass er scheinbar doch noch recht dumm ist und gar nicht weiß, warum Blumen nicht mit Öl gegossen werden dürfen und warum das Rauchen sehr ungesund ist.
Sein weiteres, provokantes Verhalten versuchen Sie mit einem Achselzucken zu ignorieren.
Erhält Ihr Sohn nicht die erwartete Reaktion (schimpfen), wird er bald das Interesse verlieren.

Viel Erfolg, erholsame Feiertage und: bis bald?

 

Frage: Sohn 5 1/2 Jahre gehorcht nicht und will seinen Kopf durchsetzen

Unser Sohn ist 5 1/2 Jahre alt. Seit einiger Zeit habe ich große Probleme mit ihm wenn es um Regeln geht. Schon immer hat er einen sehr starken eigenen Willen gehabt aber in letzter Zeit bin ich ratlos. Wenn es im Kindergarten um neue Aktivitäten geht macht er nicht mit. Fahre ich zum einkaufen möchte er zu Hause bleiben, weil er seiner Meinung nach ja schon groß ist. Kommt ein Freund zu uns nach Hause fängt er nach kurzer Zeit an zu weinen, weil er dann seine Ruhe möchte. Außerdem möchte er nicht das andere seine Spielsachen anfassen. Ich versuche jedesmal ihm mit viel Geduld zu erklären, dass das so nicht geht. Auch das er in seinem Alter nicht alleine zu Hause bleiben kann. Wenn wir im Auto sitzen möchte er uns den Weg vorschreiben, den wir fahren müssen, wenn ich dann anders fahre schreit er und weint sofort. Verlange ich zu Hause etwas von ihm, ( Zimmer aufräumen, aufstehen, sich anziehen ) klappt es nur mit großem Druck und Androhung von Verboten. Wenn ich versuche einen Kompromiss einzugehen und ihm bei seinen "Aufgaben" helfen will nutzt er dieses aus und versucht so lange abzulenken bis ich "seine Aufgaben " alleine erledigt habe. Wenn ich versuche ihm etwas vernünftig zu erklären, sieht er an die Decke und redet vor sich hin und lenkt völlig ab. Außerdem schafft er es nicht 2 Minuten mal still zu sitzen. Sieht er mal TV ist er nur am zappeln. Kopf auf der Sitzfläche Füße in der Luft. Sind wir mal mit anderen Leuten unterwegs weiß er genau, dass ich in ihrer Gegenwart nicht laut schimpfe oder Verbote ausspreche. In diesen Momenten benimmt er sich als ob er aus dem Urwald kommt und noch nie etwas von Regeln und Grenzen gehört hat. Tiere werden dann am Schwanz gezogen und er rennt wie wild durch die Wohnung und schreit und hüpft. Sobald ich mit ihm alleine bin verzieht er sich in sein Zimmer, weil er ganz genau weiß was er falsch gemacht hat und schon mit einer Strafe rechnet. Ich habe das alles schon beim Kinderarzt angesprochen und nach einen Therapie gefragt, aber dort stoße ich nur auf Granit. Da wir in unserem Landkreis Vorschulpflicht haben, kommt er dieses Jahr im August in die Schule. Ich habe Angst, dass er dort große Probleme bekommt.
Danke für Ihre Hilfe.
Jenny

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo Jenny
Bitte setzen Sie sich Ihrem Sohn gegenüber noch ein wenig konsequenter durch. Lassen Sie sich nicht auf Diskussionen ein, wo er dann sowieso seine "Ohren auf Durchzug" stellt.
Macht er bei Aktivitäten nicht mit, wird er sich halt irgendwo hinsetzen und NICHTS machen dürfen!
Hört er Ihnen nicht zu, fragen Sie ihn so gelassen wie möglich, ob er Alles selbst schafft, sodass Sie schon mal etwas Anderes erledigen können. Handeln Sie ggf. entsprechend, auch wenn er dann nicht alle "Aufgaben" erledigt hat.
Die Folgen hat er selbst zu tragen, was er nun auch lernen muss, bevor die an ihn gestellten Leistuns-Forderungen immer größer werden und Sie nicht mehr ständig helfend zur Stelle sind.

Kündigt sich Besuch an oder bringt er einen freund mit nach Hause, sollten diese Spielnachmittage möglichst konkret geplant werden, damit er nicht aus einer Unsicherheit heraus sich zum Clown macht.

Ärgert er andere Tiere bewußt, wird er konsequent an Ihrer Hand gehen müssen, da er dann "scheinbar doch noch zu klein ist, um alleine zu gehen"!

Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Extreme Trotzphase bei fast 3jährigem-wie richtig verhalten?

Hallo,
unser Sohn steckt seit 2 Wochen in einer extr. Trotzphase, vorher war er total lieb, war anständig, hat sofort gemacht wenn wir was gesagt haben usw...aber das ist nun anders: z.B. wirft er mit Bauklötzen, wir sagen er soll das lassen dann macht er es erst Recht und lacht dabei, geb ich ihm einen Klaps auf die Hand macht er es wieder das geht so lang bis ich ihn in sein Zimmer stecke in sein Gitterbett....das dauert 10min dann kann ichihn wieder rausnehmen...dann gehts wieder ne Std. gut dann gehts wieder los, z.B. komm wir ziehen die Jacke an....er lacht läuft weg...usw.... oder er wll was und stellt sich hin und schreit um 6 Uhr früh das ganze Haus zusammen weil er nicht sofort was bekommt....wir sind echt am Ende...wissen nicht was wir noch machen sollen...hört das irgendwann wieder auf?
danke

lg

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo lady26
Ihr Sohn entdeckt zunehmend sein eigenes Ich, sodass er auch zunehmend versucht, seine eigenen Wünsche mit all' seinen bisherigen Erfahrungen durchzusetzen.
Dabei fühlt er sich besonders angeregt, wenn er Ihre Reaktionen testet.
Je mehr Sie mit ihm schimpfen, ihn zur Strafe in sein Bett stellen oder ihn gar klappsen, umso lustiger findet er es, Ihre Reaktion weiter auszuprobieren.-
Dieses Verhalten ist durchaus altersgerecht.
Ihr Sohn fordert das Setzen von BEGRÜNDETEN Grenzen und Regeln geradezu ein. Er gehorcht allenfalls in blindem Gehorsam aus Furcht vor weiteren Sanktionen; dabei ist ihm allerdings kein Lernen aus Einsicht möglich.

Wirft er z.B. mit Bauklötzen, um Ihre umgehende Aufmerksamkeit zu erreichen, schimpfen Sie mal nicht. Fragen Sie ihn, ob er gerne das Werfen-Spiel machen möchte und regen Sie ihn dann zum gegenseitigen Zuwerfen oder auch Zurollen eines Softballes, eines Balles aus zusammengeknülltem (Pack-)Papier ohne Druckerschwärze o.Ä. an.

Auch findet er es lustig, wenn Sie hinter ihm her laufen, sobald er seine Jacke anziehen soll. "Befehlen" Sie ihm dann nicht, sondern wecken Sie seinen Ehrgeiz mit: "Meinst du, du schaffst es schon, dir die Jacke SELBER anzuziehen oder muss ich dir noch helfen?" Ein großes Lob sollte ihm ggf. anschließend gewiss sein.

Rennt er dennoch weg, ziehen Sie sich selbst die Jacke an, nehmen Sie seine Jacke über den Arm und gehen Sie.

Schreit er Alles zusammen, weil er Etwas begründet nicht bekommen kann, weisen Sie ihn ganz ruhig darauf hin, dass Sie erst dann ihm Etwas anbieten können, wenn er aufhört zu schreien.
Suchen Sie nach einem Kompromiss, sobald er dann ruhig ist.

Da Sie nun mal seine vertrauteste Bezugsperson sind, fordert er auch ganz besonders von Ihnen das begründete Setzen von Grenzen mit logischen Konsequenzen.-

Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Ewiges Warten beim Gehen

Liebe Frau Schuster,

unser Kind ist 2 ein halb Jahre alt - ein ganz lieber. Wenn man ihm etwas sagt, dann hört er meistens zB. Lässt er meine Hand von sich aus nicht los wenn wir draußen auf dem Gehweg laufen. Wenn wir essen sind im Restaurant ist er sehr brav, isst schön mit, freut sich, spricht und schaut sich glücklich während dem Sitzen um.

Später beim Gehen, wenn wir sagen: „ jetzt sind wir fertig nun gehen wir, ich ziehe meine Jacke an, Papa seine Jacke und du deine Jacke “ dann sagt er „nein“. Er macht sich bemerkbar dass er noch dort bleiben möchte und hüpft dann auf dem Teppichboden, steigt auf die Stühle und wieder runter. Ich sage dann immer „oh toll super was du alles schon kannst“, Wahnsinn wie du das schaffst von einem Fleck zum andern zu hüpfen (Teppich). Das begeistert mich auch jedes Mal aber ich glaube da mach ich was falsch, denn dann möchte er mir immer mehr etwas beweisen was er alles kann.

Ich möchte mein Kind möglichst frei erziehen, d.h ohne Schimpfen und ohne Gewalt. Somit laufe ich hinter meinem Kind solange hinterher bis ich merke wie die Zeit immer später wird … und ich dann nun zu meinem Kind sage .. so mein Süßer ich bin stolz auf Dich. Jetzt muss ich Dir aber deine Jacke anziehen damit du draußen nicht frierst und woanders auch noch Spielen kannst. Jedoch hört er dann wieder gar nicht auf mich sagt nur „Nein“. So langsam merke ich dann auch immer wie die andern Gäste auf einmal auf uns aufmerksam geworden sind weil wir immer noch nicht am Gehen sind. Die Gäste belächeln uns dann und fangen selber an unser Kind anzuschauen.

Ich weiß echt nicht wie ich in solchen Situationen gut Umgehen kann bzw. am Besten lösen kann!? Bei uns dauert es manchmal ewig bis dann mein Kleiner von sich aus kommt und sich die Jacke anziehen lässt und mir die Hand gibt. Mein Mann zögert inzwischen beim gemeinsamen Unternehmen, wegen dem Ewigen Warten beim Gehen fast jedes Mal. Wie könnte man das am Besten lösen ohne viel Zeitaufwand? Zudem haben wir manchmal auch was Dringenderes danach vor und nicht immer so viel Zeit. Was können Wir besser machen?

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo Ratsuchende
Bitte loben Sie Ihren Sohn wie bisher in Situationen, in denen er ein Lob auch verdient, aber nicht, wenn er z.B. mit seinen "Kunststücken" Ihre Reaktionen und seine Grenzen zu erfahren sucht.

Wecken Sie in beschriebener oder ähnlicher Situation seinen Ehrgeiz, indem Sie ihn fragen, ob er tatsächlich wohl schon so groß und selbstständig ist, dass er sich wie Mama und Papa die Jacke selbst anziehen kann.
Bejaht er und handelt er entsprechend, hat er ein Lob verdient; beginnt er zu hüpfen und zu klettern, setzen Sie sich bitte durch und ziehen Sie ihm die Jacke konsequent an!
Nur auf diese Weise ermöglichen Sie Ihrem Sohn das Erkennen von Grenzen und Regeln und eine SICHERE Orientierung, die er geradezu einfordert.

Liebe Grüße und: bis bald?

 

Frage: Unser Sohn (3) bestimmt die Regeln und flippt aus, wenn wir anders agieren

Hallo, Frau Schuster!
Wir haben seit einiger Zeit das Problem, dass unser Sohn Julian (3) uns vorschreiben will, wie wir uns zu verhalten haben. Es sind oft Banalitäten wie: er geht uerst die Treppe runter und dann wir, nur ich darf ihm die Tür aufmachen und sonst niemand, er will unbedingt den Trockner anstellen und nicht ich oder mein Mann. Es geht nur: Ich, Ich, Ich!!!! Wenn es dann mal nicht so abläuft wie er es sich vorstellt, will er, dass wir alles rückgängig machen und das Spiel noch einmal so spielen wie er es sich vorstellt. Wenn wir nicht darauf eingehen, dann flippt er total aus. Er versucht uns dann mit Gewalt dazu zu bringen seinen Vorstellungen zu entsprechen. Da gehören dann auch gerne mal schlagen, beißen und kneifen dazu. Am Anfang sind wir immer noch auf ihn eingegangen. Jetzt versuchen wir ihm aber klar zu machen, dass wir nicht immer nach seinen Regeln agieren können und er auch mal auf uns hören muss. Aber wie gesagt, er flippt dann so heftig aus, dass man denken könnte er ist besessen. Dieser Anfall kann dann auch gerne mal 1 Stunde dauern.
Ich muss dazu sagen, dass wir im Mai unser zweites Kind erwarten. Kann es etwas damit zu tun haben? Oder hat er vielleicht einen sog. " Tick"?
Haben Sie vielleicht einen Tipp für uns, wie wir uns verhalten sollen? Wir können ja nicht immer nachgeben auch wenn das manchmal die leichteste Variante wäre dem Konflikt aus dem Weg zu gehen.

Vielen Dank schonmal für Ihre Hilfestellung.

Anna Leferink

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo Anna
Bitte geben Sie nur nach, wenn Sie überzeugt sind richtig zu handeln und nicht nur um des lieben Friedens Willen.
Versuchen Sie Kompromisse zu schließen, wenn es z.B. darum geht, die Treppe herunterzugehen oder den Trockner anzustellen, indem Sie ein (konsequentes) Abwechseln vorschlagen.
Lässt Ihr Sohn sich darauf nicht ein und beginnt er auszuflippen, regen Sie ihn mitfühlend zu einem angemessenen, gezielten Abreagieren ein, bzw. reichen Sie ihm einen Gegenstand, an Dem er seine Wut rauslassen darf (Kissen, Boxsack, Trommel,...).
Warten Sie leise singend, pfeifend, mit einer eigenen Beschäftigung geduldig in seiner Nähe ab, bis er sich beruhigt hat. Wenn er dann nicht schon von sich aus zu Ihnen kommt, bieten Sie ihm an, von Ihnen getröstet zu werden.

Sein Verhalten KANN durchaus verstärkt werden durch Ihre Schwangerschaft, da Sie für ihn nicht wie gewohnt "funktionieren" und Ihr Sohn eine Veränderung auf sich zukommen spürt, die er noch überhaupt nicht einschätzen, bzw. verstehen kann.

Gleichzeitig probiert er verstärkt seine eigenen Grenzen und Ihre Reaktionen aus, sodass ein begründet konsequentes Verhalten, aber auch eine Kompromissbereitschaft nun besonders wichtig sind.

Viel Erfolg, alles Gute und: bis bald?

 

Frage: Grenzen setzen und umsetzen

Hallo, ich brauche einen Rat für meinen 23 Monate alten Sohn.

Er möchte seit kurzen alles "auch". Diese Entwicklung ist als Mutter natürlich schön anzusehen, führt jedoch mehrmals täglich zum Machtkampf. zB. möchte er auch mit dem Fieberthermometer spielen, auch den Popo abwischen mit seinen Händen, auch das heisse Wasser abschütten.

Ebenfalls ist es ein Problem wenn Dinge enden, z.B. darf er seit kurzen Sandmännchen sehen, wenn der Fernsehr ausgeht, schreit er und zeigt auf den Fernsehr, etc... Ich erkläre ihm meist vorher, dass es kein Spielzeug ist, er nur eine Sendung sehen darf etc. Jedoch schreit er sich manchmal richtig ein und lässt sich nicht ablenken.

Bisher musste er in den Laufstall für einige Minuten, wernn er um sich schlägt etc. Dort klettert er seit einigen Tagen raus/drüber.

Er ist also recht pfiffig und probiert im Moment ununterbrochen seinen Willen durchzusezten.

Haben Sie einige Tipps für mich wie ich besser Grenzen setzen kann und mich am besten in den Situationen verhalte?
Gibt es in dem Alter schon eine alternative (Auszeit) zum Laufstall?
Vielen Danke im Voraus

Antwort von Sylvia Ubbens:

Hallo sunshine
Eine Auszeit in diesem Alter ist noch ungeeignet, da die Kleinen noch nicht über ihr (Fehl-)Verhalten nachdenken können.
Den Laufstall zur Bestrafung einzusetzen halte ich ebenfalls für ungeeignet, da sich die Kinder dort wie in einem Sicherheit vermittelnden Spielzimmer wohl fühlen sollten -ähnlich wie in ihrem Bett-. Jeweils als Strafe eingesetzt, werden sie sowohl Laufgitter als auch Bett ablehnen.

Bitte reagieren Sie auf ein "auch" mit einem: "Nein, das ist MEIN Thermometer, während Sie gleichzeitig auf ein konkretes Spielzeug hinweisen mit: Das ist DEIN Spielzeug oder: "Nein, der Popo wird nur mit WC- Papier abgeputzt!" usw.

Bezüglich des Fernsehens können Sie reagieren mit: "Entweder nur das Sandmännchen oder aber gar nichts!"

Je konsequenter Sie sich anschließend durchsetzen, umso rascher wird Ihr Sohn diese Grenzen und Regeln zu akzeptieren lernen.

Liebe Grüße und: bis bald?

 
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