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Geschrieben von Dots am 10.05.2024, 9:10 Uhr

Heinz Hoenig und die (fehlende) Krankenversicherung

So oder so ähnlich wird das bei Heinz Hoening gewesen sein. Ich meine, mich dunkel zu erinnern, dass er zu dieser Mallorca-Schickeria gehörte, mit seiner ersten Frau und den Kindern aus dieser Ehe hat er jedenfalls auf Mallorca gelebt. Zu dieser Zeit wäre er ohne Wohnsitz in Deutschland auch nicht in die gesetzliche KV in Deutschland gekommen, auch nicht in die Künstlersozialkasse. Und das Modell der privaten Krankenversicherungen war schon immer, dass sie für alleinstehende, junge Personen ohne Vorerkrankungen sehr, deutlich günstigere Tarife anbieten (vor allem für Männer, bei Frauen war das wegen der höheren Vorsorgekosten und "Risiken" wie Mutterschaft nicht so). Dafür hat sich das dann im Alter horrend verteuert. Weil das dann im Alter nicht selten zu dem Problem führte, dass die KV nicht mehr finanzierbar war, gibt es hier seit vielen Jahren erstens die Altersrückstellungen und zweitens Basistarife, in die man wechseln kann, wenn man den früheren Tarif nicht mehr zahlen kann.

Aber das ist eben auch das Solidaritätsprinzip, für das man sich selbst entscheidet. Die Kosten für die KV sind ja eigentilch auch nicht "unkalkulierbar", sondern es gibt - zumindest hier in D - Beitragsbemessungsgrenzen. Die GKV ist aber wahnsinnig teuer, wenn man sie auf das umrechnet, was man dafür bekommt. Ich bin seit Ü28 Jahren selbständig und und habe in dieser Zeit, grob über den Daumen gepeilt, über 350.000 Euro in die Kranken- und Pflegeversicherung eingezahlt, weil man als Selbständiger oder Freiberufler in D. Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil selbst zahlt. Von den 350.000 Euro habe ich, wenn man großzügig rechnet (ich hatte zwei Kaiserschnitte und einen früheren Krankenhausaufenthalt) vielleicht 50.000 wirklich für Leistungen selbst verbraucht. Der Rest ging in den Solidartopf, davon bekomme ich auch nichts wieder. Krankenversicherung ist ein teurer Spaß, und wer sich aus der Solidargemeinschaft verabschiedet, der muss auf jeden Fall im Blick haben, dass er von der Solidargemeinschaft auch nicht aufgefangen wird.

Und weil hier schon wieder mit Asylbewerbern um die Ecke gekommen wird: Wer hier befristet aufenthaltsberechtigt ist, ist eben nicht normal krankenversichert. Die medizinische Grundversorgung übernimmt der Staat nach dem Asylbewerbergesetz, aber das sind deutlich geringere Leistungen, als sie die KV zahlt. Bitte nicht den Schwachsinn weiterverbreiten, den Politiker wie Friedrich Merz in die Welt setzen. Die frühere Arztpraxis neben unserem Büro hat solche Grundversorgungsbehandlungen durchgeführt, da geht es um Akutfälle, die in den Unterbringungseinrichtungen nicht versorgt werden können, also keine eingewachsenen Zehennägel oder "Gebisssanierung auf Staatskosten".

 
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