Ottifant77
Sehr geehrter Dr. Nohr, unser mittlerweile 10 jähriger Sohn, war schon von Geburt an ein sehr lautes, willensstarkes und impulsives Kind, dem es immer schon schwer gefallen ist, Grenzen zu aktzeptieren. Zudem fühlt er sich eigentlich immer gegenüber seinem 2 Jahre älteren Bruder zurück gesetzt. Wir haben immer versucht, mit Nachsicht und Gesprächen, aber natürlich auch mit Grenzen zu reagieren. Leider gibt es aber immer wieder Situationen, die uns an emotionale und generelle Grenzen bringen, da er teilweise bei Kleinigkeiten total ausflippt, uns anschreit, nicht mehr ansprechbar ist und wirklich aggressiv wird. Er tritt dann gegen Gegenstände und benutzt auch Schimpfworte uns gegenüber. Konsequenz ist eigentlich immer, dass sein Medienkonsum gestoppt wird, da dies das einzige ist, was ihn wirklich interessiert. Ein Fehlverhalten kann er im Nachhinein meist noch nicht mal einsehen. Auf der anderen Seite ist er ein unglaublich liebevoller, sensibler, aufmerksamer Mensche, der oft unsere Nähe sucht, kuscheln und spielen will und auch absolut Empathiefähig ist. Gespräche in den guten Momenten und kurzzeitige Einsichten fruchten aber auch nicht wirklich, wenn er wieder "ausflippt". Meine Frage: Mein Mann und ich sind in einer Dauerdiskussion: Lieber sehr strenge, rigide Grenzen (Verlässlichkeit) oder Verständnis und an der ein oder anderen Stelle etwas Nachsicht und Einlenken von unserer Seite?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, das ist eine wichtige Frage und meine Antwort ist da immer, Kinder können Väter UND Mütter (als Rollenbild) gut gebrauchen. Es ist m.E. ein Irrtum zu glauben, man müsste den Kindern immer "vormachen", dass man einer Meinung sei, sowohl in Fragen der Erziehung als auch zu anderen Themen. Wichtiger (und schwieriger) ist, mit unterschiedlichen Meinungen ein Vorgehen gemeinsam zu finden. Aber das ist gerade ein wichtiges Lernen, mit verschiedenen Positionen doch eine Lösung zu finden. Im Alltag übernehmen die Mütter eher die verständnisvolle und zugewandte Rolle, während die Väter oft mehr fordern und emotional karger sind. (Das ist natürlich etwas klischeehaft und es sollte viele Abweichungen davon geben). Ich glaube, da gibt es kein besser oder schlechter (in einem fairen Rahmen), sondern die Synergie ist entscheidend, weil die Kinder Beides nutzen können. Die Rollen können da ruhig auch mal wechseln (werden sie auch, je nach Thema) oder nur EineR entscheidet eine konkrete Situation. Im Grunde meine ich, die Eltern sollten sich wegen verschiedener Positionen nicht (nur) streiten oder abwerten, sondern sie sollten das Sinnvolle und Hilfreiche verschiedener Haltungen sehen und akzeptieren lernen. Zumindest perspektivisch. Ich fände es schön, wenn diese Antwort zu einer lösungsorientierten und respektvollen Unterhaltung der Eltern führen würde. Dr.Ludger Nohr
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