BabyLiebe22
Hallo, ich habe eine Frage zu meinem Kind, 4,5 Jahre alt. Ein sehr schlaues sensibles Mädchen. Aber ich werde bald noch wahnsinnig, immer wenn wir Besuch haben, oder zu Besuch sind wird sie total verhaltensauffällig. Hier zuhause ist es am schlimmsten, weshalb wir meist schon nur noch zu anderen zu Besuch gehen. Hier zuhause darf keiner irgendwas anfassen, sie flippt schnell aus, oder heult/schreit durchgehend. Wenn wir bei anderen sind ist es leichter aber auch da tauchen ständig Probleme auf, sie will sofort bei anderen was essen, irgendwo tut es weh und sie benötigt sofort ein Pflaster aber in der richtigen Farbe. Alles darf davon dann mitnichten machen, andere dürfen kein Pflaster kleben oder so. Wenn das alles nicht so statt findet wie sie das grade möchte schreit sie nur noch rum und jeder muss für sie springen und tun. Ich bin wirklich eine liebevolle Mama, achte auf ganz viel Zeit für sie, und kann mir nicht vorstellen dass es aufgrund von mangelnder Zuwendung oder so ist. Eher dass sie immer etwas zu viel hat (zuhause spielt sie aber gut und gerne von sich aus auch Mal ne Stunde alleine) und sobald wir bei anderen Leuten sind, bei denen ich mal auch mit jemandem außer ihr spreche, sie die Aufmerksamkeit sich versucht so zu holen. So ist es auch immer wenn Großeltern da sind, da drückt sie den Kopf zwischen uns dass wir nicht reden können, oder redet permanent, schreit einfach los dass man sich nicht unterhalten kann und zur Not fängt sie an zu weinen oder so, damit wir aufhören zu sprechen. Es ist richtig anstrengend, mir graut es vor jedem Besuch. Grade bei den Großeltern ist das 1-2 mal die Woche, also nichts was nur ab und an ist. Ich habe Angst vor besuchen, vor Verabredungen und sitze am liebsten nur zuhause mit ihr damit nicht wieder solch ein Drama entsteht. Bei 2 Freundinnen von ihr ist sie komplett anders, da wird seelenruhig gespielt, geteilt, auch hier bei uns zuhause. Aber bei allen anderen Familien Mitgliedern etc. Ist es ein absolutes Drama und ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Auf sie komplett eingehen macht das ganze nur schlimmer, und sie schimpfen dafür möchte ich auch nicht. Ich sage ihr klare Grenzen und hoffe dass der Besuch schnell vorbei geht. Klar bekommt sie essen oder trinken oder darf auf mein Arm, bekommt ein Pflaster wenn sie eins "braucht". Ich rede auch mit ihr und beziehe sie ein: Aber ich möchte mich ebenfalls mit Freunden/familie treffen können ohne immer Angst davor zu haben. Jedes Mal bin ich mit den Nerven danach völligst am Ende und wir sind meist 2-3 mal in der Woche verabredet mit Freunden oder Familie. das ganze ist schon immer so, wird aber gar nicht besser. Jetzt bekomme ich in 2 Monaten mein 2. Kind und hoffe dass es da nicht auch so ein Drama wird.
Guten Tag, Ihre Tocher scheint bei diesem Thema einen Machtkampf mit Ihnen zu führen. Das ist ganz alterstypisch und in Ordnung. Für ihre Entwicklung ist es jedoch notwendig, dass sie diese Machtprobe nicht gewinnt. Ihre Tochter gerät in starke Rivalität zu den Besuchern und möchte nicht, dass Sie denen Aufmerksamkeit widmen. Daher unternimmt sie alles, damit Sie sich ihr zuwenden. Ihre Tochter braucht hier eine deutliche Grenze von Ihnen. Es ist wichtig, dass Sie auf sie eingehen, wie Sie es beschreiben. Wenn Ihre Tochter jedoch unangemessene Aufmerksamkeit z.Bsp. durch lautes Schreien fordert, können Sie sie aus dem Raum bringen. Sie darf dann auch mal weinen, ohne dass Sie darauf reagieren. Meist können Sie hören, ob das Weinen eine Ursache hat oder ob es nur dem Erlangen von Aufmerksamkeit dient. Wenn sie den Kopf zwischen Sie und andere drückt, können Sie sie da wegziehen. Schimpfen ist nicht hilfreich. Ohnehin erreicht man bei Vierjährigen alleine mit Worten nicht viel. Ihre Tochter möchte ja stören. Deshalb kann Sie gar nicht auf Sie hören. Machen Sie ihr durch aktives Handeln klar, welches Verhalten Sie nicht wünschen. Vermutlich ist es zudem hilfreich, wenn Sie in einer entspannten Situation vor dem Besuch mit Ihrer Tochter darüber sprechen, dass Sie auch Bedürfnisse haben, wie das Sprechen mit anderen Erwachsenen. Das muss Ihrer Tochter nicht gefallen, aber sie muss es akzeptieren. Vierjährige können zunehmend lernen, dass nicht nur ihre Bedürfnisse möglichst erfüllt werden, sondern auch die Bedürfnisse der Eltern Berücksichtigung finden müssen. Versuchen Sie, einen entspannteren Umgang mit dem Verhalten Ihrer Tochter zu finden. Das hilft Ihnen, Ihre Tochter leichter zu begrenzen. Ihre Tochter sollte nicht die Erfahrung machen, dass sie die Nerven der Mutter aufreiben kann. Sie braucht die Sicherheit, dass Sie ihr und ihren Verhaltensweisen gewachsen sind und sie wirkungsvoll regulieren können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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