Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Doris Plath:

Kleinkind verweigert Mahlzeiten isst er trotzdem genug?

Frage: Kleinkind verweigert Mahlzeiten isst er trotzdem genug?

Locken-Rocken

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Hallo....mein Sohn ist 15 Monate alt und hat seit Einführung der Beikost immer wieder Phasen, in denen er das Essen verweigert oder nur sehr wenig isst. Momentan haben wir so eine Phase und ich empfinde es diesmal als noch schlimmer wie bisher. Bsp.: heute morgen hat er eine Riesen Portion Müsli verdrückt, dafür wollte er aber keine Zwischenmahlzeit und auch das Mittagessen hat er verweigert. Er ist sehr agil, immer in Bewegung und manchmal habe ich das Gefühl er vergisst das Essen einfach weil alles andere interessanter ist. Er ist mit ca. 84 cm und aktuellen 9600 g eher ein Leichtgewicht und ich mache mir immer gleich Sorgen ums Gewicht wenn er wieder in so einer Nicht-Essen-Phase steckt. Im Moment kommt auch noch eine Erkältung dazu und er bekommt Eck-und Backenzähne. Kann ich davon ausgehen, dass unser Sohn trotzdem genug isst oder sollte man sowas mal mit dem Kinderarzt besprechen?


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Liebe „Locken-Rocken“, das verstehe ich gut, dass Sie gerade bei einem Leichtgewicht ein besonders Augenmerk darauf richten, dass Ihr Kleiner genug isst. Wobei nach meinen Tabellen das Gewicht ihres Junges sehr gut passt, er ist halt für sein Alter recht groß, deshalb mag er eher schmal erscheinen. Das Gewicht und auch das Längenwachstum sind bei Kinder zwei sehr variable Parameter. Kinder gedeihen meist nicht nach "Lehrbuch", meist passiert "es" Schubweise. Gerade in Wachstumsphasen bleibt das Gewicht manchmal zunächst konstant während die Größe davon galoppiert, das Gewicht muss sich nun auf einen längeren Körper verteilen. Solange der Kinderarzt mit dem Gedeihen Ihres Jungen zufrieden ist, dürfen Sie das auch sein und mit dem schwankenden Appetit viel, viel gelassener umgehen. Zum einen ist es so, dass diese Launen mit mal mehr, mal weniger Essen in diesem Alter ganz normal sind. Auch ist gerade alles interessanter als das Essen. Diese mäkligen Phasen hat die Natur schon mit einberechnet. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Auch wenn Sie diesen Satz wahrscheinlich schon hundertmal gehört habe. Ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller. Zudem überwacht der Kinderarzt bei den Untersuchungsterminen das Gedeihen Ihres Kleinen und würde ggf. einschreiten. Zum anderen kommt im Moment noch was ganz anderes hinzu. Ihr Junge bekommt wieder Zähne und er ist obendrein noch erkältet. Also, dass da der Appetit darunter leidet, das kann ich sehr gut verstehen. Denken Sie an eigene Zeiten, in denen Sie angeschlagen oder krank waren, da haben Sie auch nicht den großen Hunger. Seien Sie jetzt nachsichtig und bieten Ihrem Kleinen ganz ungezwungen was zu essen an. Gehen Sie auf seine momentanen Vorlieben ein. Er nimmt sich das was er braucht und was ihm gut tut. Dass Ihr Junge sehr aufgeweckt und aktiv ist, zeigt Ihnen, dass er bekommt was er braucht, aber eben auch viel durch seine Aktivitäten an Energie verbrennt und vermutlich deshalb nichts ansetzt. Letztlich können Sie Ihren Sohn ja nicht zum Essen zwingen, sondern nur durch Ihre Vorbildfunktion die Freude am Essen wecken. Freude am Essen ist mit der beste Appetitbringer! Ein paar Tipps dazu: Auch wenn man gerade bei zierlichen Kindern gerne dazu neigt ihnen „dauernd“ etwas zu essen anzubieten und sich darüber freut wenn sie überhaupt etwas essen, würde ich Ihnen empfehlen bei einem regelmäßigen Mahlzeitenschema (3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten) zu bleiben. Reichen Sie zu diesen festen Zeiten das Essen und vermeiden Sie kleine Snacks oder Naschereien zwischendurch. Dann kann sich bei den regulären Mahlzeiten auch ordentlich Hunger aufbauen und die Kleinen lernen ihren Hunger am Tisch bei zu stillen. Achten Sie darauf, dass Ihr Schatz sich nicht mit Getränken „satt trinkt“ und es auch nicht vor den Mahlzeiten seinen Bauch mit Trinken füllt. Geben Sie Ihrem Kleinen die Möglichkeit das Essen selbst anzufassen und damit zu experimentieren. Geben Sie ihm Gelegenheit das Essen zu entdecken und vermitteln Sie Spaß am Essen. Um Kinder mehr am Essen zu interessieren, damit sie mit Freude am Tisch zulangen, gibt es ein paar einfach Grundregeln: Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Sohn wird Sie nachahmen. Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an. Achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Sohn am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als „Aufgabe“, sondern mehr als Freude und Genuss. Kurzum: Bieten Sie ein ausgewogene Angebot und lassen Sie Ihren Sohn so viel essen wie er mag. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath


Locken-Rocken

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Danke Frau Plath für diese ausführliche und zugleich beruhigende Antwort. Vor allem ihre Aussage, dass das Gewicht im Rahmen ist, beruhigt mich ungemein. Unser Sohn ist in der Tat ein Riese aber eben einer von der schlankeren Sorte.....;-) Der Kinderarzt war bisher auch immer zufrieden aber als Mutter macht man sich eben immer so seine Gedanken. Vielen lieben Dank nochmal!!!


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