Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Kaloriengehalt Famimienkost / Übergewicht

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Kaloriengehalt Famimienkost / Übergewicht

Lady_Valeria

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Hallo! Unsere Tochter (6,5 Monate alt) wurde mit 4kg/52cm reif geboren und liegt recht stabil auf der 97.Perzentile. Sie ist sehr aktiv und isst gern gerne und viel (2× 210ml PRE Milch und ca 3x200g Brei pro Tag). Wenn ich größere Portionen ambieten würde, würde sie noch (ein wenig) mehr essen, aber es reicht ihr so und sie ist zufrieden. Der Kinderarzt ist zufrieden und sagt, dass Gewicht wird sich regulieren wird wenn sie krabbelt. Das glaube ich auch bzw ist es auch kein Problem für mich, dass sie ein wenig schwerer ist. Ich mache mir aber Gedanken wenn es um das Thema Familienkost geht. Denn Milch oder Brei haben ja vergleichsweise wenig Kalorien (meist ca. 50-70 kcal pro 100g), aber feste Kost ist da deutlich kaloriendichter, auch wenn es sich um gesunde Mischkost handelt (Brot, Nudeln, Fleisch usw). Ich habe etwas Bedenken, dass sie stark zunehmen wird, wenn sie diese Dinge isst...Wie sehen Sie das?


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Lady_Valeria. ein gesundes Baby/Kleinkind isst und trinkt immer so viel wie es benötigt. Am meisten sinnvoll wird es sein, wenn du darauf vertraust. Je mehr du auf das natürliche Hunger - und Sättigunsgefühl deiner Tochter zu vertrauen lernst, desto besser und unkomplizierter und freier, wird deine Tochter zu einer unbeschwerten Esserin heranwachsen können. Orientiere dich einfach weiterhin an den üblichen Ernährungsempfehlungen* zur Beikost und Familienkost und erlaube deiner Tochter unbeschwerte Momente (wenn es soweit ist) am Familienesstisch. Kontrolliere nicht zu viel und lass sie, wenn es soweit ist, eigenständige Esserfahrungen sammeln. Du darfst das Speisenangebot bestimmen und darfst deine Tochter immer so viel oder so wenig essen lassen, wie sie benötigt. Auch jetzt dürfte sie mehr Brei essen, wenn sie mehr Brei schaffen würde. Und wenn dein Baby das Alter für die Familienkost erreicht hat, wenn sie vermehrt feste Speisen isst, dann werden ihre Essportionen kleiner. Sie wird ihre eigenen Grenzen und Bedürfnisse immer besser kennen lernen, wenn du ihr das ermöglichst. Je mehr Kalorien ein Bissen enthält, desto schneller wird sie satt sein und aufhören zu essen. Du brauchst keinerlei Sorgen zu haben und solltest stattdessen wirklich nur vertrauen, dass deine Tochter selbst genau weiß, wie viel oder wie wenig sie essen muss. Als Eltern ist es eure Aufgabe dafür zu sorgen, dass sie sich aus einem angemessenen Angebot bedienen kann. Um lanfristig eine gute, ausgewogene, vollwertige Ernährung zu mögen, ist es empfehlenswert, wenn sie Vielfalt kennenlernen kann um ihren Geschmackssinn zu schulen. Bei der Famlienkost muss deine Tochter akiv die Speisen erst selbständig in den Mund nehmen und kauen, dann schlucken. Das kostet ebenfalls Kraft. Familienkostportionen fallen immer kleiner aus. Viele Eltern irritiert das wiederum. Warte also einfach mal ab und bleibe bitte komplett sorgenfrei in Bezug auf das körperliche Wachstum deiner gesunden Tochter. Achte lediglich auf ein angemessenes, vollwertiges Speisenangebot. Spätestens ab dem 2. Lebensjahr gilt: Mengenempfehlungen für die Kleinkinderernährung werden häufig in Portionseinheiten angegeben und weniger konkret formuliert. Denn das hilft Kindern und Eltern dabei, bedürfnisorientierter zu handeln und zu essen. Niemand sollte oder muss kontrollieren. Du darfst sie in ihrem Prozess zur Anpassung an die Familienkost individuell unterstützen. Als Eltern darfst du vorgeben was auf den Tisch kommt und dein Kind darf so viel oder so wenig essen wie es davon möchte. Gerade in der Umstellungphase auf die Familienkost darfst du den Fokus auf Vielfalt und Entdeckerfreuden legen und solltest nicht zu stark auf Zahlen fixiert sein. Mengenangaben dienen natürlich trotzdem als Orientierung und helfen Eltern bei der Erstellung von Wochenplänen. Sie erleichtern auch die Auswahl für ein angemessenes und vollwertiges Angebot. Und sie helfen Eltern dabei, um eine realistische Vorstellung über Portionsgrößen und Essmengen zu bekommen. Das stimmt natürlich schon und es ist sinnvoll. Erhebe die Zahlen aber bitte niemals zum Dogma und handle besser nach den Bedürfnissen deines Kindes. Es ist gut und okay, wenn du dich an üblichen Empfehlungen orientierst, aber es ist nicht notwendig, dass du Essmengen deines gesunden Kindes täglich kontrollierst. Die Mengenangaben können auf eine Woche hochgerechnet werden. Manchmal essen Kinder an einem Tag viel und am anderen Tag wieder weniger. Im Mittelmaß bleiben die Mengen in etwa gleich. Deine Aufgabe ist es "nur", vollwertige Speisen und eine ausgewogene, sowie eine altersentsprechende und geeignete Kost, regelmäßig über den Tag verteilt anzubieten. Grüße Birgit Neumann * P.S. Zur Orientierung gebe ich dir noch einmal eine Übersicht zu den allgemeinen Empfehlungen für (gesunde) Babys ab 7. Lm: Morgens: Milch (1-2 Flaschen) Mittags: Gemüse-Kartoffel-(Fleisch)-Brei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption Grundrezept GK-Brei: 130g Gemüse 70g Kartoffeln 2 EL Obstsaft (Vit C-reich) 8g Öl Grundrezept GKF-Brei: 100g Gemüse 50g Kartoffeln 20-30g Fleisch (1 x pro Woche Fisch statt Fleisch) 2 EL Obstsaft (Vit C-reich) 8g Öl alternativ zum Fleisch/Fischbrei gibt es auch vegetarische Breirezepte: Grundrezept vegetarischer Brei: 100g Gemüse 50 g Kartoffeln in Wasser, in einem Topf dünsten. Kurz vor Ende der Garzeit 10g (ca 3 EL) Kölln Schmelzflocken (Hafer) unterrühren und aufkochen. Ggf Wasser zufügen. weitergaren lassen und etwas abkühlen lassen mit 30g Vit C reicher Obstsaft (bspw Orangensaft) pürieren und 8 g Öl untermischen Nachmittags: Milch ab ca 7./8- Lm schließlich statt Milch: milchfreier Getreide-Obstbrei = milchfrei, zur besseren Eisenresorption, und zur Unterstützung der Nährstoffaufnahme aus dem Mittagsbrei GOB 20g Getreideflocken 90-100g Wasser (evtl mehr) 1oog Obstmus/Getreidemus 5g (1 TL) Butter oder Öl Abends: Milchbrei 200ml Milch 20g Getreide 20g Obstmus Die Reihenfolge ist empfehlenswert, weil sich durch die vorgegebenen Zutatenkombinationen in den Breien, die Nährstoffe ideal ergänzen. Pre-Milch darf es (nach Bedarf) zusätzlich zum oben genannten Plan geben. Bei Folgemilch (2,3) sollte die empfohlene Tagesmenge (laut Packungsangaben, ca 400-500ml am Tag) dagegen nicht überschritten werden.


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