Sehr geehrte Frau Frohn, ich habe eine Frage zur Jodsupplementierung bei meiner Tochter (5 Monate und 1 Woche alt). Bisher habe ich voll gestillt. Seit fünf Tagen bekommt sie mittags selbstgekochtes Pastinakenpüree – ohne Salz. Laut Merkblatt meiner Kinderärztin soll ab Beikostbeginn täglich 50 µg Jod supplementiert werden. Auch telefonisch wurde mir bestätigt, dass dies unabhängig von der verzehrten Menge empfohlen wird. Da meine Tochter aktuell nur kleine Mengen isst und weiterhin hauptsächlich gestillt wird, bin ich unsicher, ob die zusätzliche Jodgabe in dieser frühen Phase bereits notwendig ist. Ich selbst nehme ein Folsäurepräparat mit Jod ein, koche mit jodiertem Speisesalz (für mich, nicht fürs Baby), esse ca. einmal pro Woche Fisch und verzichte derzeit auf Milchprodukte, da meine Tochter sensibel darauf reagiert. Während der Schwangerschaft hatte ich zeitweise leicht erniedrigte fT3- und fT4-Werte bei unauffälligem TSH und nahm Folio mit 150 µg Jod sowie 25 µg L-Thyroxin. Meine aktuellen Schilddrüsenwerte sind im Normbereich. Auch das Neugeborenen-Screening meiner Tochter war unauffällig. Meine Frage: Halten Sie eine Jodsupplementierung in unserer Situation bereits für sinnvoll? Und grundsätzlich: Wie bewerten Sie diese Empfehlung? Ich kenne viele Mütter, die ebenfalls voll stillen, selbst kochen und bisher keine Hinweise zur Jodgabe vom Kinderarzt erhalten haben. Das verunsichert mich etwas, und ich würde Ihre fachliche Einschätzung dazu sehr schätzen. Vielen Dank für Ihre Zeit und Rückmeldung. Mit freundlichen Grüßen