Frage: Beikoststart

Guten Tag, zunächst erstmal herzlichen Dank für Ihre Arbeit. Sie haben mir bei meiner Tochter damals schon weitergeholfen. Leider verändern sich Richtlinien sehr schnell und deshalb sind einige Fragen aufgekommen. Mein Sohn ist 19 Wochen alt und wir haben heute mit purem Möhrenbrei begonnen, er hat ein paar Löffelchen gut gegessen, nicht viel zurück gestoßen und gelacht. Ich denke das ist ein gutes Zeichen. Wir würden jetzt eine Woche lang Möhrchen weitergeben und evtl. die Menge steigern. Wie geht es dann weiter? Ich würde denken danach Kartoffel zu den Möhren beimischen, wieder eine Woche lang diese Kombi und danach Biofleischpürree dazu und wieder eine Woche. Und nach einem Monat dann den nächsten Brei. Aber welche Mengen in g sollten gegessen werden? Bloß: wie führe ich anders Gemüse ein? Komplettiere ich zunächst den GKF und nutze als Gemüse immer Möhre oder Kann ich wenn Möhre und Kartoffel vertragen werden auch Kürbis oder Brokkoli etc. anbieten gemeinsam mit Kartoffeln? Ab wann sollte Öl hinzugefügt werden und wann kann ich Apfelmus als Nachtisch reichen? Wir haben eingebe Streuobstapfel eingekocht ohne Zucker, das würde sich anbieten. In einem Monat würde ich GOB abends anbieten und danach stillen. Ist Instant Vollkorn Hafer von Alnat*ra okay oder sollte variiert werden? Danke und viele Grüße, Mia

von miamia123 am 31.10.2021, 13:28



Antwort auf: Beikoststart

Hallo miamia123 zuerst einmal danke, es freut mich wenn dir das Forum gefällt. Stillst du dein Baby denn komplett oder bekommt dein Sohn auch zusätzlich noch Pre-Milch? Und ja, du hast recht, in den letzten Jahren haben sich die Empfehlungen zur Beikost etwas erweitert und etwas mehr spezifiziert. Die Unterschiede kommen insbesondere dadurch zustande, dass Stillen populärer wurde. Einerseits wurde viel dafür getan, das Stillen mehr in den Fokus zu rücken und die Vorzüge des Stillens zu "bewerben". Andererseits haben viele Eltern auch für sich erkannt, dass Stillen vor allem in den ersten 6 Monaten gut und praktisch für alle Beteiligten sein könnte und möglicherweise auch ist. Weiterhin und aufbauend darauf, hat sich das Konzept des BLW weiter etablieren können. Neben den allgemeinen Empfehlungen zur Beikost mit Brei, wo der Fokus beim Ersetzen von Milchflaschen liegt gibt es inzwischen auch mehr oder weniger differenziertere Empfehlungen für eine sehr viel individuellere und freiere, ggf behutsamere Einführung der Beikost. Hier geht es mehr um das "was" als um die absoluten Mengen. Das Ersetzen einer Milchflasche sei zwar noch immer ein Ziel, aber eben nicht nur. Das betrifft auch ganz besonders die Beikost bei gestillten Babys. Denn hier wird sogar klarer empfohlen, die Beikost zusätzlich und nicht anstatt zu geben, falls möglich. Wenn du dein gesundes und beikostreifes Babys also weiterhin (nach Bedarf) stillen möchtest und kannst, darfst du jetzt weiterhin einfach immer so viel oder so wenig Brei geben, wie dein Baby schafft. Danach dürftest du stillen, wenn dein Kind möchte. Wenn du einen klareren Plan verfolgst und Brei einführen willst, um eine Milchflasche oder das Stillen bei einer Mahlzeit mittelfristig zu ersetzen, dann kannst du die Breimengen allmählich auf etwa 140-210 g (ca 170-190g) pro Mahlzeit erhöhen. Öl kommt jetzt schon als nächste Zutat zum Brei dazu, noch vor der Kartoffel. Du kannst Möhre und Öl, und Kartoffel geben und je nach dem wie gut dein Baby neue Zutaten annimmt und verträgt, auch weitere Gemüsesorten und oder schon Fleisch in den nächsten Wochen integrieren. Du kannst auch das Apfelmus geben, wenn du magst. Je nach dem wie "steril" du das Mus einkocht hast (da es ohne Zucker ist), müsstest du es für dein noch recht junges Baby sicherheitshalber vielleicht nochmals gut durcherhitzen. Grüße Birgit Neumann P.S. die Methode des Stillens nach Bedarf plus Beikost ist sehr häufig eine sehr individuelle Angelegenheit. Die Beikostpläne sind auf das Ersetzen von Milchfläschchen (Säuglingsmilch) abgestimmt. Die Breie samt ihren Rezepturvorgaben sind so konzipiert, dass sie die Säuglingsmilch in adäquater Weise ersetzen können. Der Energiegehalt eines Breies entspricht in etwa dem von einem Fläschchen und auch die Anzahl der Breie entspricht in etwa der Anzahl der Milchfläschchen. Anders ist das bei nach Bedarf gestillten Babys. Im Laufe der letzten 5 Jahre hat sich unter Stillmüttern zunehmend immer mehr die Methode der breifreien Beikost durchgesetzt. Man spricht auch von einer bedürfnisorientierten Beikost. Auch Babys, welche Pre-Milch bekommen, können diese wie Mumi nach Bedarf erhalten. Das Pre-Milchfläschchen muss in de ersten 6 -7 Monaten nicht unbedingt, aber es kann durch Brei ersetzt werden. Das bedeutet: Beikost sollte ab individueller Beikostreife immer gegeben und allmählich integriert werden. Beikost gerne mit Abwechslung, Mengen eher egal. Die üblichen Breipläne geben eine gute Orientierung und dienen als Grundlage. Sie können jedoch sehr viel freier und individueller bei der Methode des Stillens nach Bedarf Verwendung finden. Ganz besonders deutlich wird dies in Bezug auf die Essmengen bei den einzelnen Mahlzeiten. Während Säuglingsmilch bzw Fläschchen langsam und allmählich mit der Zeit reduziert werden sollten, sprich ersetzt werden sollten, darf bei der bedürfnisorientierten Beikostmethode (beim Stillen nach Bedarf oder Pre-Milch nach Bedarf) zusätzlich so viel (oder so wenig) zusätzlich gestillt (bzw Pre-Milch getrunken) werden, wie nötig.

von Birgit Neumann am 02.11.2021



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