Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Zusammenhang Kindsgröße-Kaiserschnitt

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Zusammenhang Kindsgröße-Kaiserschnitt

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Liebe Frau Höfel, bin jetzt in der 33. Woche und war heute zur 3. großen Untersuchung bei meinem Frauenarzt. Bin jetzt etwas durcheinander und habe doch einige Fragen. Mein Kind wiegt jetzt 2.600 g und mein Arzt spricht schon jetzt immer von Kaiserschnitt, der Kopf des Babys wäre wohl auch groß. Familiär sind wir alle groß gewachsen und es ist uns klar, daß wir kein kleines Kind bekommen, aber ich habe andererseits auch gehört, daß die Ärzte die Frauen immer schnell "verrückt"machen bezüglich Kaiserschnitt. ET ist der 05.12.07, aber was spricht dagegen, daß ich normal entbinden kann (was ich unbedingt auch will), selbst wenn das Kind über 4.000 g wiegen sollte. Außerdem hatte ich heute auch Zucker im Urin, was vorher nie der Fall war, habe allerdings auch heute morgen nur "süß" gefrühstückt, kann doch sicher auch daran liegen, mein Doc sagte, daß die Größe des Kindes und der Zucker aber durchaus im Zusammenhang stehen könnten, was ich aber nicht glaube. Muß jetzt in 2 Wochen einen Glukose-Belastungstest machen. Abgesehen davon habe ich aber auch vorgestern von einer Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs gehört, daß viele Ärzte den Frauen immer Panik machen bzgl. Kaiserschnitt, Größe des Kindes etc. Will jetzt alles mit meiner Hebamme demnächst noch besprechen, möchte aber gerne vorher noch Ihre Meinung dazu hören. Baby hätte sich auch noch nicht gedreht, aber das kann ja noch werden (hatte sie schon früher dazu befragt). Liebe Frau Höfel, können sie mich ein bißchen besser aufklären. Lieben Dank für Ihre Antwort schon mal im voraus. Hasenkind


Martina Höfel

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Liebe Hasenkind, wenn (nur als Beispiel) der Verdacht bestünde, dass Sie eine Hepatitis hätten, dann würde man sofort testen, denn es hätte Auswirkungen auf viele Dinge Ihres täglichen Lebens. Bei einem Diabetes in der SS verhält es sich genauso bzw. der Zeitrahmen ist viel knapper! Was passiert in Ihrem Körper bei Diabetes? 75% des mütterlichen Blutzuckerangebotes stehen während der SS auch dem Kind zur Verfügung. Dementsprechend reguliert das Kind seinen Insulinhaushalt. D.h., bei einem schlecht eingestellten BZ wird Ihr Kind gemästet, wird also groß, aber seine Reife hinkt hinterher!Bei einem gut eingestelltem Diabetes ist alles normal. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie sich an Ihre Nahrungsumstellung halten. Ist der Diabetes schlecht eingestellt, fällt nach der Geburt Ihr hohes Blutzuckerangebot weg, aber das Kind produziert erstmal noch Insulin für diese große Menge. D.h., es verbraucht sehr schnell seinen eigenen Blutzucker. Sinkt dieser zu tief, spricht man von einer Unterzuckerung. Dieses äußert sich durch Zittern und Blasswerden. Wenn Ihr Gyn also den Verdacht hat, warum macht er dann nicht gleich den Test????????????????? Es kann also so dringend nicht sein, oder? Zum Gewicht des Kindes: der Ultraschall ist keine Waage! Ultraschallwerte sind nur Schätzwerte. Wir unterliegen leider alle immer wieder der Meinung, dass Technik und Ihre Bediener perfekt sind! Der Ultraschall basiert auf bestimmten Maßen. Diese müssen korrekt erhoben werden - dann "rechnet" der Computer. In der späteren Schwangerschaft sind das BIP, ATD und spezifisches Gewicht Mensch. Nehmen wir an, korrekt erhoben sind diese Maße alle "5". Der PC rechnet also 5x5x5=125 Wird nur ein Maß (bedingt durch Schallschatten, unkorrekte Messung, ungünstige Lage des Kindes!!)anders gemessen, dann ergibt sich zum Beispiel 5x6x5=150 Dass ist 1/5 mehr! Außerdem wachsen die Kinder nur bis zur 20. SSW ungefähr vergleichbar was Größe und Gewicht angeht. Danach in Schüben. Deshalb lassen Sie sich bitte nicht von einem Wert verunsichern! Holen Sie unter Umständen eine zweite Meinung ein! Wenn der Kopf des Kindes sich gut ins Becken einsenkt, sollte es mit der Geburt auch klappen! Liebe Grüße Martina Höfel


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Liebes Hasenkind, möchte auch gern was dazu sagen, wenn ich darf, auch wenn ich keine Fachfrau bin. Ich selbst hatte zwei (ungewollte) Kaiserschnitte. Es ist rein statistisch gesehen so, dass sehr große Kinder etwas häufiger per KS kommen. Viel wichtiger ist aber, ob sich ein Kind gut in den Geburtskanal einstellt. Tut es das, passt auch ein großes Kind oft erstaunlich gut durch, während zierliche Kinder durchaus "feststecken" können. Es stimmt, dass zuviele Kaiserschnitte gemacht werden. Grund ist das große Sicherheitsbedürfnis von Ärzten, die sich (nicht zu Unrecht) immer schon mit einem Bein im Gerichtssaal sehen. Ein weiterer Grund ist laut meiner Beleg-Hebi, dass viele Klinikärzte die Geburt mit Zange oder Saugglocke nicht mehr beherrschen und lieber gleich zum KS schreiten. Meine erste Tochter wog 3750 g und stellte sich leider nicht gut ins Becken ein. Der Beckenausgang ist ja oval, und auch der Querschnitt des Babykopfes ist oval. Diese beiden Ovale müssen sich decken, sonst geht nix. Bei meiner Kleinen war da leider nix zu wollen, so dass der KS nötig wurde. Mein Sohn wog 4000 g, senkte sich schon in der Schwangerschaft nicht ins Becken und begab sich zwei Wochen vor dem ET hartnäckig in die Querlage. Auch hier wurde leider ein KS nötig. Bei beiden Kindern war die Größe nicht allein ausschlaggebend, aber sie war Mitverursacher: Da ich recht schmal gebaut bin, war es wohl für meine großen Kinder schwerer, sich ins Becken einzustellen, was dann auch fehlschlug. Mein (sehr guter) Frauenarzt sagt, auch bei großen Kindern sei immer ein spontaner Versuch gut, weil es sehr oft trotzdem prima klappt. Deshalb hatte ich es beim ersten Kind auch spontan versucht, aber beim zweiten war wegen der Querlage nichts zu machen. Langer Rede kurzer Sinn: Lass Dich nicht verunsichern und versuche es auf jeden Fall auf natürlichem Wege. Jede Frau - ob nun mit großem oder kleinem Baby - muss damit rechnen, dass der Ausgang einer Geburt völlig offen ist, das ist immer so und gehört dazu. Wahrscheinlichkeiten und Statistiken nützen einem nicht viel, jeder Einzelfall ist anders. Was aber gut ist, ist eine eigene Hebamme (Beleghebamme). Sie kann allzu eifrige und voreilige Ärzte etwas bremsen und Mut machen. Klinik-Hebis dagegen sind oft voll auf Ärzte-Linie und überdies manchmal nicht so wirklich motiviert oder gar persönlich an Dir und Deinem Schicksal interessiert. Liebe Grüße, Astrid


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Hallo, bei mir war auch sehr schnell die Rede von einem Kaiserschnitt, da mein Kind "ziemlich groß" war.... Das sagte man mir Wochen vorher und auch noch am Tag der Entbindung nach dem US im Kreissaal ! Wochenlang habe ich mich verrückt gemacht... Der Kaiserschnitt wurde auch tatsächlich gemacht dann Mein Kind war bei der Geburt 3280 gr. schwer und 50 cm groß....dieses RIESENBABY *lach* LG, Felinchen


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hallo Hasenkind, ich kann Astrid nur zustimmen. Meine Kinder waren auch SEHR gross, bin aber nicht gerade schmal gebaut. Hab selber auch 2mal KS bekommen, aber das erste Mal nach Einleitung und das 2. Mal nach spontanem "Versuch". Bei mir hat der Arzt auch Druck gemacht und die Hebammen waren eher entspannt. Beidesmal war es kein Not-KS, sondern man hat halt gesehen, dass es nicht richtig weitergeht und dann war genug Zeit - also von daher kann man es wohl einfach mal probieren. Das mit der Einleitung würde ich aber nicht nochmal machen - da hat noch nichts auf "Geburtsbereitschaft" hingedeutet und entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit für KS dann besonders hoch. Naja, der KS ist auch keine Katastrophe, aber beim 1.Mal war ich schon ziemlich enttäuscht. Jedenfalls würde ich nicht ohne ganz triftigen Grund von vornherein einen KS machen lassen! so hat man es wenigstens probiert und die Wehen sind wohl auch gut fürs Kind... alles Gute! den Zuckertest musste ich auch machen, war aber auch nix verkehrt... Al1ce


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Ein sehr grosses Kind weist wirklich manchmal auf einen SS-Diabetes hin. Und wenn Zucker schon im Urin nachzuweisen war, dann war der Blutzucker schon zu hoch, deshalb solltest du den Glukosetoleranztest unbedingt machen. Der normale Wert im Blut sollte zwischen 80 und 120mg/dl liegen. Im Urin ist der Zucker erst ab 180 mg/dl nachzuweisen. Auch bei suessem Fruehstueck soll der Zucker im Normbereich liegen. Cata


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