Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Nach Kaiserschnitt und Blutverlust - Stillprobleme

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Nach Kaiserschnitt und Blutverlust - Stillprobleme

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Hallo Frau Höfel, bereits in der Schwangerschaft habe ich Tipps von Ihnen beherzigt, gerne auch von Puw! Nun hatte ich am letzten Mittwoch einen Kaiserschnitt, nach 12 Stunden erfolglos im Kreissaal. Der Muttermund war zu diesem Zeitpunkt bereits ca. 6 Stunden komplett offen, entscheidende 4-5 cm haben letztendlich gefehlt. Angeblich habe ich einen sehr straffen, muskulösen Beckenboden, der dann auch einen schnellen Eintritt der Geburt verhindert hätte. Außerdem war ich zu diesem Zeitpunkt bereits 5 Stunden gekniet, weil im Liegen die Herztöne des Babys nachließen. Durch den Kaiserschnitt habe ich über 1,5 l Blut verloren und im Krankenhaus 2 Blutkonserven bekommen. Trotzdem bin ich ziemlich am Ende meiner Kräfte, auch wegen einer schwierigen Schwangerschaft. Im Wochenbett war ich etwa 20 Stunden am Katheder, weil ich extrem viel Blut im Harn hatte. Ständig hatte ich eine andere Infusion. Aufgrund dieser Umstände war ich beim Stillenauf die Unterstützung der Schwestern angewiesen; auch deshalb, weil mein Sohn seine Händchen nicht aus dem Gesicht bekommt und noch mit erhöhtem Muskeltonus in seiner Bauchposition verharrt. Um ihn zu stillen, waren manchmal 4 Hände nötig. Also war es schwierig, ständig wurde am Rückengriff rumgebastelt, seine Art zu saugen kritisiert, jede Schwester hatte eine andere Theorie. Leider konnte ich nicht im Liegen stillen wegen des Katheders und der Narbe. Schlussendlich haben sie ihn regelrecht verfolgt mit meiner Brustwarze. Mal klappte es, mal nicht. Schließlich erreichte ich, dass ich abpumpen durfte, weil ich schon so nervös war, ständig versuchte man, ihn mit allen möglichen Tricks am Stillhütchen zu halten, mit darüber geträufelter Milch und Tee. Mein Sohn hatte ein Geburtsgewicht von knapp 2.800 kg bei einer Größe von 51 cm und war wirklich hungrig. Jetzt bin ich Gott sei Dank aus dem Krankenhaus raus und habe einige Fragen: 1. In der rechten Brust habe ich wohl einen Milchstau, die Brustwarze sieht gar nicht gut aus. Wie lange soll ich kühlen und was kann ich der Brustwarze Gutes tun außer Lanolinsalbe? 2. Wie oft und wieviel jeweils und gesamt soll ich abpumpen? Ich sitze ewig an diesem Teil (Medela) Mach ich irgendetwas falsch? 3. Ich bin 1,60 m groß und eher zierlich, hatte ein Gewicht von 51 kg vor der Schwangerschaft und habe nun einen Riesenbusen; ich schätze mal F. Vorher hatte ich B 75, den bereitgelegten Still-BH in Größe D kann ich vergessen. Ich muss diesen Busen teilweise mit dem Arm tragen und bin schon ganz schön verspannt. Mit Baby auf dem Arm wird´s noch schlimmer. Meine Frage: normalisiert sich das wieder während des Stillens auf eine akzeptable Größe? Ich habe Angst, das nicht lange zu schaffen. 4. Ich hatte nicht nur Milcheinschuss, sondern auch "Beineinschuß", also extreme Wassereinlagerungen nach der Geburt in den Beinen bis in die Oberschenkel. Behandle ich dies genauso wie in der Schwangerschaft, also salz- und eiweißreich, Vitamin B zum Verstoffwechseln? 5. Ich nehme jetzt hochdosiert Eisen, außerdem Kalzium/Magnesiumcitrat, Vitamin B-Komplex. Schaden die Nahrungsergänzungsmittel dem Baby bzw. der Milch? 6. Ich selbst bin vollkommen fertig durch den Blutverlust und die Narbe. Nachts scheint mein Blutdruck ins Bodenlose zu fallen und ich komme kaum hoch. Ich befürchte, dies nicht lange zu schaffen, habe Angst, nicht stillen zu können. Ich sehe schon, dass ich jetzt pragmatische Lösungen für diese Situation finden muss. Aber auf der Suche plagt mich das bereits das schlechte Gewissen, wenn ich nicht stillen könnte. Von wegen jeder kann stillen... Danke schon mal für Ihre Antwort! Kann ich mich nochmal an Sie wenden, falls ich noch Fragen hätte? Meine Hebamme liegt krank im Bett. Liebe Grüße von Orsa


Martina Höfel

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Liebe Orsa, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Baby und alle Guten Wünsche für Ihre kleine Familie. Sie gehören samt Kind ins bett, Tür zu, Klingel abstellen, Anrufbeantworter mit allem wichtigen besprechen. Großeltern dürfen gerne Essen bringen und mal durchsaugen - oder die Freundin! zu 1: Milchstau heißt, dass die Milch nicht fließt........ vorm Pumpen oder anlegen bitte die Brust mit warmen Lappen oder Rotlicht wärmen, dann pumpen oder anlegen, dabei die Brust sanft massieren. Danach die Brust kühlen (am besten mit Quark oder einem mit einer Wasser-Alkohol-Mischung getränktem Lappen). Brustwarzen IMMER aussparen. Haben Sie Puderzucker im Haus? Bitte auf die wunde Stelle tun - und zwar ordentlich dick (mindestens 0,5 cm) - dann bleibt die Stilleinlage nicht dran kleben. zu 2: eine Pumpe fördert nicht annähernd soviel wie ein Kind. Pumpen Sie neben Ihrem Kind ab, trinken Sie dabei, Schultern warm halten und schauen Sie, ob die Pumpe richtig fördert (manche muss mann aus dem Koffer nehmen, weil die Luft-Ansaugung unten drunter ist). Immer mit kleiner Saugleistung anfangen. Zu 3: haben Sie ein paar Gästehandtücher im Haus? Aufrollen und bei jeder Gelegenheit, vor allem auch beim Stillen und Pumpen unter die Brust legen! Ja, die Größe reduziert sich wieder! Zu 4: ja Zu 5: nein, schaden nicht Zu 6: Siehe Punkt 1! Und es schadet nicht, wenn Ihr Kind z:B. nachts eine Flasche Pre-Nahrung bekommt (wenn Ihr Mann so nett wäre!). Dann könnten Sie einfach liegen bleiben und den beiden zuschauen......! Fragen? Jederzeit! Liebe Grüße Martina Höfel


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Hi, auch herzlichen Gückwunsch zum Baby!!!! Wollte aber auch kurz mein Mitgefühl aussprechen. Habe ähnliches (nur nicht ganz so extrem) erlebt. Deshalb weiß ich ein bischen wie so etwas an körperlichen und psychischen Kräften zehren kann... Hatte glücklicherweise aber keine Stillprobleme. Habe mich auch viel im Bett ausgeruht und viel mit meinem Baby im Bett gekuschelt. Und wenn ich mehr Ruhe brauchte war mein Mann oder meine Mama da. Kann also Frau Höfel nur zustimmen... ;-) Man muss da noch etwas Geduld mit sich haben. Gar nicht so einfach wenn man eine kompizierte SS hatte. Man dachte ja, nach der Geburt wird alles wieder gut... (Stimmts?) Und dann gehts einem so "dreckig"! Aber es wird alles LANGSAM immer besser. Viel ausruhen und Baby genießen....so gut es geht.... Wünsche dir dass du dich bald erholst! Alles Gute


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Danke für die Glückwünsche und das Mitgefühl - das tut gut! Hier spielt sich laangsam alles ein; mein Mann füttert hauptsächlich in der Nacht, während ich schlafe. Hier komme ich auch schon zum nächsten Problem. Ich schwitze bis zu 4 Garnituren Schlafanzüge weg! Nie im Leben habe ich so geschwitzt! Woran liegt´s ? Hormone, Schilddrüse, die wehenfördernden/-hemmenden Mittel im Kreissaal, Wassereinlagerungen, die OP, die nun vor fast 2 Wochen war? Außerdem wollte ich noch einen Tipp dalassen bezüglich Wassereinlagerungen. Da ich bis zum Schluss mich übergeben habe, wurde es natürlich bei Gurke mit Salz noch schlimmer. Der Tipp ist aus einem anderen Forum: nämlich eine Backoblate anfeuchten und Salz in die Mitte tun, dann ein kleines Päckchen falten und hinunterschlingen, vielleicht ein paar gutgekaute Mandeln hinterher! Mir hat´s geholfen!! Danke Frau Höfel für Ihre Antwort, Sie haben mir bisher ganz toll weitergeholfen! Orsa


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