Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Essen

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

zur Vita

Frage: Essen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, mein Kleiner wird bald fünf Monate und hat keinerlei Interesse an Beikost. Er spuckt alles sofort aus, was ich ihn an Brei anbiete. Ab wann ist es denn wichtig? Meine Hebamme meinte immer lieber 6 Monate Milch.


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Liebe franni, Ihr Sohn ist ein schlaues Kerlchen! Spukt Ihnen vor die Füße, was er noch nicht braucht und will! Im Moment passiert etwas Seltsames in der Ernährungslandschaft für Kinder! Die WHO sagt, dass in besonderen Fällen, der früheste Beginn der Zufütterung die 17. Lebenswoche ist (http://www.euro.who.int/document/WS_115_2000FE.pdf Seite 176), WENN das Kind sonst nicht genug zunimmt oder nach ausreichend stillen nicht satt wird.(s.o. S.177). Die WHO sagt, dass 6 Monate voll stillen am besten sind. Die Nahrungsmittelindustrie stellt Produkte her, von denen sie manchmal glaubt, dass sie besser oder wenigstens gleich gut wie Muttermilch sind. Die Allergologen haben herausgefunden, dass gestillte Kinder relativ früh (ab besagter 17. Woche) gut mit KLEINEN Mengen Beikost umgehen können, da die Muttermilch den Darm schützt! Für nicht gestillte Kinder kann man das nicht belegen, da es keine Studien nur Annahmen dazu gibt. Niemand hat gesagt, dass ein Kind ab 17. Woche Brei essen muss! Die Entwicklung eines Kindes zeigt deutlich, wann der Zeitpunkt für die Beikosteinführung ist! Siehe Beikostzeichen unten!!!! Den Eltern juckt es in den Fingern, etwas Gutes für Ihre Kinder zu tun! Da gibt es meterlange Regale mit Brei und Gläsern...... und drauf steht; nach (ganz klein geschrieben) dem 4. Monat (ganz groß geschrieben)...... und das soll das Kind nicht haben? Und der Kinderarzt sagt auch, dass man ab 4. Monat anfangen kann (Dann ist er auf der sicheren Seite und hat drauf hingewiesen. Hoffentlich hat er auch gesagt, dass ansonsten die Empfehlung lautet..........)! Siehe oben! Lassen Sie sich nicht verunsichern, Ihr KInd ist definitiv noch viel zu jung für Beikost! Sein Verdauungssystem ist dafür schlicht und ergreifend noch nicht ausgelegt! Hier die Beikostzeichen: "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung in die Finger nehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, es ist noch viel zu früh für Beikost, dein Sohn hat jedes Recht, alles wieder auszuspucken! Deine Hebamme hat recht - mindestens 6 Monat nur Milch! LG, Silke


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Abend Frau Höfel, ich hoffe Sie rutschen gut ins neue Jahr! Ich hätte eine Frage. Und zwar hab ich vorgestern Kartoffelgulasch mit Würstchen gemacht. Kann man das bedenkenlos nach 2 Tagen noch essen? Das Essen war im Topf mit Deckel im Kühlschrank gelagert. Natürlich wird das vorm Essen nochmal richtig erhitzt. Aber ich meine mal gehör ...

Liebe Frau Höfel,  ich befinde mich in der 25.SSW und mein Bauch wird in letzter Zeit extrem hart nach dem Essen. Ich esse schon kleine Portionen und dennoch bin ich jedes mal nach dem Essen "kurz vorm Platzen". Vorallem mein Oberbauch spannt sehr. In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich das nicht. Daher meine Frage: Kann das unter Umständen ...

Hallo, ich stille meinen 7 Monaten alten Sohn noch sehr oft. Wir haben gerade mit der Beikost angefangen. Heute war ich zum Essen eingeladen und wusste nicht, dass ein Schuss Weißwein im Essen war. Ist das bedenklich? 

Guten Tag :)  bin jetzt in der 39 ssw ☺️ und habe gestern nach dem Mittagessen starkes Sodbrennen bekommen (es gab gefüllte Paprika mit Hackfleisch und Reis in Tomatensoße)wobei ich jetzt öfters Sodbrennen habe.. zum Abend hin wurde es aber besser bzw weg..also hab ich gegen 20 Uhr mir einfach gekochte Nudeln mit Knoblauch und Paprika edelsüß a ...

Guten Morgen,    ich habe zwei Fragen die mich aktuell beschäftigen:  Zum einen geht es um Saunabesuche während der Schwangerschaft. Ich bin aktuell in der 22. SSW und habe im interne gelesen, dass Saunagänge bis 70 grad in der Schwangerschaft möglich sind. Wie ist ihre Meinung dazu? Ich war vor der Schwangerschaft bereits eine Saunagänge ...

Hallo Frau Bodman, ich bin jetzt in der 39. ssw und habe immer wieder Angst was falsch gemacht zu haben und so meinem Baby geschadet zu haben. Ich freue mich schon darauf, wenn die Ernährung nach der Geburt wieder nur mich betrifft. Ich hoffe, Sie können mich bezüglich folgender Situation beruhigen:  Ich habe mir eben eine Tiefkühlpizza gema ...

Hallo Frau Bodmann,   nachdem Sie mir das letzte Mal so toll geholfen haben bräuchte ich nochmal ihre Hilfe.  mein Sohn hatte die letzten zwei Tage Fieber mit etwas Schnupfen. Hals sah ok aus. Aber seitdem mag er das Essen mit Stücken nicht mehr, er würgt da richtig. Er ist 11 Monate und das wäre ja ein Rückschritt.  was kann ich tun? Oder ...

Guten Abend,   ich habe beim Asiaten Tofu Chop Suey gegessen. Ich habe mir keine Gedanken über Alkohol in der Soße gemacht, erst im Nachgang. Wie schlimm wäre es, wenn im Restaurant mit Sojasauce gekocht wurde, die Alkohol enthält? Die Gerichte im Wok werden ja nicht ewig erhitzt, sodass der Alkohol wohl auch nicht komplett verfliegen würde. ...

Liebe Frau Bodman, erstmal vielen Dank, dass Sie uns hier in diesem Forum Ihre Zeit schenken. Beim Essengehen im Urlaub sind mir leider zwei Missgeschicke passiert, obwohl ich ansonsten sehr vorsichtig bin. 1) Ich habe zum Essen einen Beilagensalat (zur Hälfte) gegessen, obwohl ich das sonst vermeide. Ich hatte jedoch Vertrauen in dieses ...

Hallo Frau Bodman,   meine Frage bezieht sich auf ein gestriges Essen, das ich beim Asiaten abgeholt habe. Die Schilderung ist nicht ganz einfach, aber ich versuche es verständlich zu erläutern. Das Essen wird in Menüboxen gefüllt, die an den Seiten "offen" sind und Soße auslaufen kann. Das Ganze wurde dann noch in einer Plastiktüte fü ...