Wutausbrüche/Ablösung

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wutausbrüche/Ablösung

Mein Sohn ist 18 Monate alt. Wir haben eine fast dreiwöchige Eingewöhnungszeit bei einer Tagesmutter hinter uns, da ich zwei Vormittage die Woche arbeiten gehen werde. Hat auch gut geklappt, er ist normalerweise immer sehr anhänglich und "Mama"-fixiert, scheint sich aber bei der Tagesmutter sehr wohl zu fühlen und freut sich schon auf die Besuche. Ich weiß nicht, ob es Zufall ist oder ob ein Zusammenhang besteht zu seinen extremen Wutausbrüchen, die er auch verstärkt seit einer Woche zeigt. Oft ohne ersichtlichen Grund schreit er aus vollem Halse und schubst mich dann auch weg, wenn ich ihn trösten will. Oft macht er sogar die Zimmertür zu (nicht ganz, lehnt sie nur an) und schiebt mich regelrecht zur Tür hinaus. Dort sitzt er dann auf seiner Matratze und brüllt wie ein Löwe! Ich gehe dann immer alle paar Minuten zu ihm und versuche "Zugang" zu ihm zu finden, das kann aber eine halbe Stunde oder auch länger dauern. Es zehrt unheimlich an meinen Nerven und ich zweifel dann oft an meiner "Erziehung". Wenn mein Mann oder jemand anders da ist, lässt er sich von ihm schneller wieder besänftigen und straft mich dann regelrecht mit "Ignoranz"...nicht lange, aber einige Minuten. Erst dann kommt er auf meinen Arm und lässt sich drücken bzw. drückt mich. Ich frage mich, woher diese Wut kommt! Er kann es mir noch nicht mitteilen. Er wurde immer sehr bedürfnisgerecht erzogen und an Aufmerksamkeit mangelt(e) es ihm bestimmt nicht. Ich bin um Rat dankbar...solche Wutausbrüche hat er inzwischen fast täglich (früher alle zwei Wochen mal). Viele Grüße, Britta!

Mitglied inaktiv - 05.11.2006, 20:44



Antwort auf: Wutausbrüche/Ablösung

Hallo Britta Mit diesem Verhalten möchte Ihr Sohn beweisen, dass er schon "groß" ist; er braucht nicht mehr ununterbrochen Ihre Nähe; jede andere Bezugsperson, die er kennt, genügt ihm.- Dieses Verhalten, dem ein wichtiger Entwicklungsschritt vorausgeht (erste Lösung) ist durchaus altersgerecht und tritt verstärkt nach einem besonderen Ereignis, wie TaMu-Eingewöhnung, Kiga-Eintritt o.Ä. auf. Reagieren Sie möglichst gelassen und warten Sie in der Nähe Ihres Sohnes ab, bis er ruhiger geworden ist. Reichen Sie ihm ggf. ein Wutkissen, einen Boxsack, eine (selbstgebaute?) Trommel o.Ä., damit er seine Wut rauslassen kann. Bieten Sie ihm an, getröstet zu werden, wenn er sich abreagiert hat. Regen Sie ihn dann zu einer ansprechenden Aktivität an "als wäre nichts gewesen". Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 06.11.2006



Antwort auf: Wutausbrüche/Ablösung

Ich weiß, dass Sie keine Prognosen geben können, aber kann ich damit rechnen, dass die Wutausbrüche weniger werden, wenn die Tagesmutter-Situation "Alltag" geworden ist? Ich habe manchmal geradezu das Gefühl, er will mich mit seinen Schreianfällen "bestrafen". Heute z.B. war er fast 4 Stunden bei der TaMu lieb und bestens gelaunt, empfing mich auch strahlend und zeigte mir alles, was sie gemacht haben. Anschließend hat er Mittagsschlaf gemacht und - mal wieder - ohne Grund angefangen anschließend Terror zu machen. Auch wieder inkl. Rausschieben, Wegstoßen, Weinen, Schreien...ich darf mich nicht einmal in seine Nähe setzen. Ich bin zwar inzwischen in diesen Situationen relativ gelassen, weil es (leider) zum Alltag geworden ist...frage mich aber doch, ob ich mit einer Bessserung rechnen kann. Viele Grüße, Britta!

Mitglied inaktiv - 07.11.2006, 21:15



Antwort auf: Wutausbrüche/Ablösung

Ich weiß, dass Sie keine Prognosen geben können, aber kann ich damit rechnen, dass die Wutausbrüche weniger werden, wenn die Tagesmutter-Situation "Alltag" geworden ist? Ich habe manchmal geradezu das Gefühl, er will mich mit seinen Schreianfällen "bestrafen". Heute z.B. war er fast 4 Stunden bei der TaMu lieb und bestens gelaunt, empfing mich auch strahlend und zeigte mir alles, was sie gemacht haben. Anschließend hat er Mittagsschlaf gemacht und - mal wieder - ohne Grund angefangen anschließend Terror zu machen. Auch wieder inkl. Rausschieben, Wegstoßen, Weinen, Schreien...ich darf mich nicht einmal in seine Nähe setzen. Ich bin zwar inzwischen in diesen Situationen relativ gelassen, weil es (leider) zum Alltag geworden ist...frage mich aber doch, ob ich mit einer Bessserung rechnen kann. Viele Grüße, Britta!

Mitglied inaktiv - 12.11.2006, 13:14



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