Liebe Frau Ubbens, meine Tochter wird Ende des Monats 3,5 Jahre und ist ein sehr lebhaftes Kind, ist ständig in Bewegung kann sich aber auch gut mal eine Weile allein beschäftigen. Sie hat bis vor 2,5 Wochen noch den Schnuller genommen, da es aber zu Sprechproblemen kam, hat die Logopädin auf Abschaffung des Schnullers bestanden und meine Tochter hat bei ihr den Schnuller freiwillig abgegeben. Die Zahnfee hat meiner Tochter dann ein Kuscheltier gebracht, was heiß und innig geliebt wird. Die ersten Tage hat sie dem Schnuller sehr hinterher geweint. Sie war sehr, sehr stark darauf fixiert. Im Kindergarten ging es ohne, zuhause aber gar nicht. Bereits vorher, aber jetzt verstärkt nach Abgabe des Schnullers wird meine Tochter beim kleinsten, was ihr nicht passt, wütend, wirft Sachen durch die Gegend, haut und kneift sehr schmerzhaft, brüllt und schaut ganz böse. Sie wirft auch Sachen ohne Wutanfall durch die Gegend. Gestern nahm sie plötzlich ihren Kindergartenrucksack vom Haken, rannte in die Küche und warf ihn mit voller Wucht mitten durchs Zimmer. Wenig später wurde ein noch nicht ausgeräumter Karton ausgeschüttet und durch die Gegend gefledert. Sie hört zu Hause sowieso nur selten und meist nur nach mehrmaliger Aufforderung. Ich lasse sie dann, sofern möglich, die durch die Gegend geworfenen Dinge wieder aufräumen. Natürlich schimpfe ich dann auch mit ihr und erhöhe auch mal die Lautstärke. Doch immer öfter lacht sie mich dabei aus. Als ich sie heute früh in den Kindergarten brachte und Nieselregen war, sollten sich die Kinder für draußen fertig machen und sie wollte sonst immer, dass ich ihr Anziehen noch begleite. Als ich ihr sagte, sie solle die Gummistiefel anziehen, bockte sie, schrie und kniff mich vor versammelter Mannschaft. Die Erzieherin meinte daraufhin, dass ich mich verabschieden und gehen solle, sie würde sich kümmern und nahm meine Kleine auf den Arm. Daraufhin umklammerte mich meine Tochter dermaßen fest, dass ich Mühe hatte, mich aus der Umklammerung zu lösen. In einem Nebensatz deutete die Erzieherin an, dass es wohl auch im Kindergarten Schwierigkeiten gibt. Ein diesbezügliches Gespräch möchte ich gern dort noch führen. Ich bin alleinerziehend, arbeite Vollzeit im Homeoffice und brauche abends ein wenig Zeit für mich, um mich ein wenig zu erholen. Leider macht meine Tochter abends auch Terror. Ehe sie zum Schlafen kommt, ruft sie zig mal. Ich habe schon versucht, dass sie mich noch 2 mal rufen darf und dann Ruhe ist, aber dann kommt sie wieder aus dem Bett und gibt keine Ruhe. Ich weiß, dass sie jetzt voll in der Autonomiephase steckt und ich befürchte, dass sie den Schnuller mehr vermisst, als sie zugibt, doch die Anfälle gab es auch schon davor. Ich bin wirklich verzweifelt, weil ich meine Tochter liebe, ihre ständigen Wutanfälle und Provokationen kosten zunehmend meine Kraft. Bitte entschuldigen Sie, dass es so viel geworden ist. Ich hoffe, Sie haben einen Rat für mich.
von Susi1313 am 14.09.2023, 09:39