Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, ich habe (u.a.) folgendes Problem: Mein Sohn ist Ende März vier Jahre alt geworden und weigert sich strikt, auf Windeln zu verzichten. Immerhin sind wir schon so weit, daß er nicht mehr auf dem Wickeltisch sondern auf dem Boden gewickelt wird und daß er sich nach dem Stuhlgang auf der Toilette seinen Po abputzen läßt. Also er macht in die Windel, läßt sich den Po aber auf der Toilette putzen. Ich will damit deutlich machen, daß er nicht prinzipiell Ängste vor dem Klo hat. Aber er weigert sich, auch nur mal das Pipi-machen auf dem Klo zu probieren oder nur 5 Minuten ohne Windel zu sein. Ich weiß eigentlich ziemlich genau, was der Punkt ist: Er braucht schon seit er ein Baby ist unglaublich viel Aufmerksamkeit, wollte immer beschäftigt werden, klammerte schon immer unglaublich. Mir war das zuviel, entsprechend hat er auch Ablehnung erfahren. Seine kleine Schwester wird bald 2, und er möchte gern so sein wie sie, weil er glaubt, dann mehr geliebt zu werden. Möchte z.B. auch gerne Kleider tragen. Und eben gewickelt werden. Er scheint wahnsinning große Angst davor zu haben, das gewickelt werden aufzugeben, als wolle man ihm etwas wichtiges wegnehmen. Ich habe nun 2 Möglichkeiten: entweder ihm im Rahmen meiner Kräfte weiter viel Aufmerksamkeit schenken, ihm immer wieder zeigen wie toll es ist der Große zu sein und darauf hoffen, daß er selbst auf die Windeln verzichten wird, noch bevor seine Schwester sauber ist. Oder die harte Tour durchziehen, ihn schlicht und einfach nicht mehr wickeln, ihm Trainingswindeln zur Verfügung stellen, die er dann selbst anziehen soll. Ich habe nur die Befürchtung, daß dadurch alles noch viel schlimmer wird oder er gar ein gestörtes Verhältnis zum Klogang entwickelt und am Ende noch ein Windelfetischist wird oder die Körperausscheidungen zurück hält und dadurch seine Gesundheit gefährdet. Wenn er groß in die Windel gemacht hat, scheint ihn das übrigens nicht besonders zu stören, denn oft zickt er danach noch ewig rum, bevor er zum Wickeln kommt. Wenn es nach ihm ginge, sollte ich ihn auch noch komplett anziehen und ausziehen, aber wenigstens das konnte ich durchsetzen, das macht er weitgehend allein. Mein Sohn ist allgemein sehr unsicher, scheint ständig unzufrieden zu sein und sich nicht genug geliebt zu fühlen. Er ist oft sehr launisch, provoziert viel, wodurch auch wir zunehmend aggressiver reagieren. Ein Teufelskreis. Um das nicht noch anzuheizen, habe ich bisher darauf verzichtet, auch noch an der Windelsache etwas zu ändern. In den KiGa geht mein Sohn seit Herbst, und inzwischen gefällt es ihm recht gut. Die Windeln werden dort akzeptiert. Wenn ich meinen Sohn sage, daß der Arzt ihn mal deshalb untersuchen wird, fragt er nur ängstlich, ob das weh tut. Zum Klo-gehen motiviert ihn das nicht. Meine Erziehungsberaterin ist leider auch schon länger krank :-) Viele liebe Grüße, und danke. Claudia
Christiane Schuster
Hallo Claudia Informieren Sie Ihren Sohn doch einmal liebevoll darüber, dass Sie sich 1 Mal am Tag ganz für ihn allein Zeit nehmen können, um mit ihm "Baby" zu spielen, wenn er mal auf seine Windel verzichtet, sodass die Zeit nicht mit der Wickelprozedur drauf geht. In dieser 1 Std. sollte dann aber auch Ihre Tochter von einem Babysitter, Ihrem Mann o.Ä. betreut werden. Ebenso können Sie ihm sagen, dass große Brüder auch schon mal ganz alleine mit Papa, Oma... ins Schwimmbad gehen, Eis essen dürfen; aber erst dann, wenn sie keine Windel mehr benötigen. Bieten Sie ihm Ihre Hilfe an, damit bald all` die schönen Dinge gemacht werden können, indem Sie mit ihm ein heimliches Zeichen vereinbaren, dass ihn regelmäßig ( alle 2 Std.?) an den Gang zum Klo erinnert und loben Sie jeden noch so geringen, diesbezüglichen Erfolg, wie Sie auch sonst zeigen, dass Sie sehr stolz auf Ihren Sohn sind und auch froh darüber, dass seine Schwester einen großen Bruder als "Beschützer" hat. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Claudia, genau wie Du es ja schon selbst sagst, ist sicher Geschwister-Eifersucht ein großes Thema für Deinen Sohn. Ich würde beim Sauberwerden nicht die "harte Tour" durchziehen, sondern vielleicht ertmal einige andere Dinge verändern, die auf den ersten Blick nix damit zu tun haben. Ich habe mal ein paar Tipps gelesen zum Thema Eifersucht, die bei uns (Baby-Sohn, große Tochter) ganz gut funktionieren. Zum Teil wendest Du sie sicher auch schon an, aber vielleicht sind trotzdem noch ein paar neue Ideen für Dich und Deinen Mann dabei: - dem älteren Kind ruhig abverlangen, dass es Rücksicht aufs jüngere Kind nimmt, ihm aber täglich eine reine Mama-Zeit reservieren, die ihm allein gehört (Papa oder Oma etc. hüten solange das jüngere Kind). Während dieser Zeit darf sich das ältere Kind, wenn es mag, babyhaft benehmen und die Mutter spielt die Rolle mit. Den Rest des Tages sollte es jedoch altersgemäß behandelt werden. Mann kann aber in dieser Mama-Solo-Zeit auch reden, spielen, toben, vorlesen, basteln etc. - Sehr wichtig: Der Vater muss regelmäßig Dinge mit dem Sohn allein unternehmen. Nach Feierabend oder am Wochenende Ausflüge machen, Fahrradtouren, Abenteuer-Spaziergänge im Wald, Nachtwanderungen, Schwimmbadbesuche unternehmen etc. Jungs brauchen ihren Papa und seine Zeit und Anerkennung sehr - sie merken dann, dass es durchaus cool ist, schon der "Große" zu sein und vom Papa richtig ernst genommen zu werden. - lass Deinen Vierjährigen viele Dinge selbst tun, auch wenn Du manchmal noch Bauchweh dabei hast. Er kann jetzt beim Kochen helfen (rühren, Gemüse schneiden etc.), beim Bügeln und Putzen mal ein paar Minuten mitmachen, Blumen gießen, Tiere füttern, Post aus dem Briefkasten holen etc. Er kann sich selbst abduschen, die Haare shampoonieren, sich lauwarm föhnen, die Zähne putzen (manche dieser Dinge natürlich mit Nachhilfe hinterher). Bitte ihn doch einfach ganz selbstverständlich und nebenbei darum und zeige ihm, wie froh Du über diese Hilfe bist. Das macht ihn stolz. Weise nebenbei darauf hin, dass die kleine Schwester dies ja leider-leider alles noch nicht kann und darf (natürlich nur, wenn sie gerade nicht anwesend ist). Im Laufe der Wochen wird er ahnen, dass es durchaus sehr angenehme Seiten hat, schon "groß" zu sein. Er wird zufriedener und weniger eifersüchtig sein. Und dann erst würde ich ganz beiläufig das Thema Sauberkeit wieder mit einbeziehen. Und z.B. fragen, ob er vielleicht mal eben schnell eine Easy Up-Windel aus der Packung nehmen und anziehen kann oder so, Du findest da sicher einen Weg. Liebe Grüße, Bonnie
Mitglied inaktiv
Ich habe die Antworten aufmerksam gelesen und werde mein bestes geben :-) Ich hatte auch das Gefühl, daß die brutale Methode nicht der richtige Weg ist. Ich versuche momentan schon, jeden Tag meinem Sohn seine "halbe Stunde" zu gewähren, aber oft geht es nicht, weil ich mit beiden Kindern allein bin. Aber ich gebe nicht auf :-) Liebe Grüße Claudia
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