Wie reagieren wir richtig, wenn unser Kind extrem wütend ist?

Liebe Frau Ubbens, wir haben einen ganz tollen Sohn (3 Jahre), der extrem lieb und verschmust sein kann, aber genauso kann er extrem wütend werden. Die Schwierigikeit liegt darin, dass er sich nicht selbstregulieren kann und es sehr lange dauert, bis seine Wut verraucht ist. Auch in der Kita haben sie uns bestätigt, dass er hinsichtlich Wut und Beruhigung extremer ist als andere Kinder, auch sie konnten uns keinen Tipp geben. Im Endeffekt läuft es immer ähnlich ab: alles ist i.O. und plötzlich, aus einem (für uns Erwachsenen) nicht ersichtlich Grund, wird er extrem wütend. Weint, brüllt, schlägt und tritt und je nach dauer und Intensität kann es sein, dass er versucht sicht selbst zu verletzen, weil er keinen Ausweg mehr weiß. Wir versuchen mit Verständnis zu reagieren, auf Augenhöhe mit im zu sprechen, ihn in den Arm zu nehmen, um ihm Halt zu geben, Zeit um ihn toben zu lassen etc. Aber im Endeffekt, bringt das alles nichts. Das ganze dauert meist ca. 1 Stunde und ganz zum Schluss, wenn er total ausgepowert lässt er es zu, dass man ihn festhält, dann sackt er zusammen und ist völlig erschöpft. Von selber würde er vermutlich solange weitermachen, bis er vor Erschöpfung einschläft. Nun meine Fragen: - Reagieren wir überhaupt richtig oder sollen wir etwas ändern (wenn ja, was)? - Wie können wir ihm helfen, sich selbst zu regulieren? - Wie sollen wir reagieren, wenn er uns schlägt und tritt? (Wir erklären ihm, dass es weh tut und dass wir ihn auch nicht schlagen und gehen weg, aber er rennt einem dann hinterher und schlägt weiter) Hinzu kommt noch eine weitere Situation, wo ich überhaupt nicht weiß, wie ich damit umgehen soll. Gerade wenn er so wütend ist und schlägt und ich ihm erkläre, dass ich das auch nicht bei ihm mache, schwindelt er und sagt "doch das machst Du, ganz doll, bis ich blute etc." Ich finde die Aussage so schrecklich, da ich selbst als Kind geschlagen wurde und deshalb nie die Hand erheben würde. Vorallem weiß ich auch nicht, wie er darauf kommt, dass man so doll geschlagen werden kann, bis man blutet. Warum sagt er so etwas und wie reagiere ich bei solchen Aussagen richtig? Ganz lieben Dank für ein Feedback und liebe Grüße

von Smile2You am 30.10.2018, 08:48

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Antwort auf: Wie reagieren wir richtig, wenn unser Kind extrem wütend ist?

Liebe Smile2You, probieren Sie aus, ob Ihr Sohn mit einem Wutkissen umgehen kann. Zeigen Sie ihm in einem ruhigen Moment, wie er darauf schlagen, treten, beißen und boxen kann. Ist er dann wütend, reichen Sie ihm das Kissen oder zeigen ihm in dem Moment auch noch einmal, was er mit dem Kissen machen kann. Manche Kinder lassen sich schneller beruhigen, wenn ein Perspektivwechsel vollzogen wird. Können Sie Ihren Sohn in einem Wutmoment an die Hand nehmen und vor die Haustür führen? Lässt er sich dort mit etwas, was Sie ihm dort zeigen oder wenn Sie sich mit ihm bewegen, von seiner Wut ablenken und er kann sich schneller beruhigen? Kann Ihr Sohn beide Varianten nicht annehmen, so machen Sie nichts falsch, wenn Sie es weiter so handhaben, wie Sie es bisher tun. Tritt Ihr Sohn oder haut, dann halten Sie sich nicht mit langen Erklärungen auf, die Ihr Sohn sowieso nicht hören möchte und in der Situation sowieso nicht hört. Gerne dürfen Sie mit einer klaren Aussage reagieren: "Ich möchte nicht, dass du mich trittst." Gehen Sie auf Abstand, verlassen aber erst einmal nicht den Raum. Bieten Sie Ihrem Sohn das Wutkissen an oder gehen mit ihm raus. Wenn Ihr Sohn sagt, dass auch Sie ihn hauen, bis er blutet, dann hat er womöglich im Kindergarten schon mal gesehen, dass ein Kind ein anderes Kind geschlagen oder geschubst hat und dieses anschließend geblutet hat. Sie sagen ihm in einer Wutsituation, dass Sie ihn auch nicht schlagen und Ihr Sohn hat das Gefühl, er muss sich rechtfertigen und so mischen sich bei ihm die Fantasie mit der Erinnerung, so etwas schon mal gesehen zu haben. Dies ist für Sie als Eltern nicht schön, Ihr Sohn meint es aber nicht böse. Bald wird er den Unterschied in den Situationen erkennen und keine entsprechenden Aussagen mehr treffen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 30.10.2018

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