Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Was tun, wenn Doktorspiele zu weit gehen?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Was tun, wenn Doktorspiele zu weit gehen?

Mitglied inaktiv

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Im Prinzip bin ich ziemlich aufgeschlossen was dieses Thema betrifft aber letztlich (heute) getätigte Bemerkungen meines Sohnes (5) lassen bei mir doch gewaltig die Alarmglocken schrillen. Ein älterer Junge (Schulanfänger) aus dem Kindergarten tritt immer wieder mit dem Wunsch nach Doktorspielchen an meinen Sohn heran. Am Anfang war alles noch ganz harmlos mit Anschauen und Betasten, aber jetzt geht`s wohl zu weit. Ich habe das "Glück" das mein Sohn mir so ziemlich alles anvertraut. Mein Sohn machte die Äußerung, dass es ihm manchmal weh tut. Der andere Junge macht es seiner Meinung nach nicht absichtlich, hört aber auch nach einem "Nein" nicht auf und sagt sogar, mein Sohn solle so tun, als ob es nicht weh tun würde !! Der andere Junge sagt auch immer, wenn mein Sohn nicht mitspielt, dann wäre er nicht mehr sein bester Freund/darf nicht mehr mit seinem Spielzeug spielen. Für mich ist das eine klare Nötigung/Machtäußerung. Auch Äußerungen wie: Wenn du dies oder jenes nicht machst, dann musst du halt das (in den Augen der Kinder etwas Schlimmeres) machen. Außerdem geht es mittlerweile schon so weit, dass Finger in den Po gesteckt werden, was auch eine Verletzungsgefahr mit sich bringen kann. Offenheit hin oder her: Fakt ist, dass mein Sohn diese Spiele nun als unangenehm empfindet und es dem Jungen auch sagt, wenn es ihm zuweit geht, der Junge das aber quasi ignoriert. Okay, auf die Frage hin, warum er immer wieder solche Spiele mit dem Jungen spielt hat er gesagt, er sei neugierig was der Junge machen würde, aber das ist doch noch lange kein Freibrief für alle Handlungen! Jetzt frage ich, wie ich auf diese Situation reagieren soll? Reicht es, wenn ich den Jungen - gemeinsam mit meinem Sohn (er wäre einverstanden) darauf anspreche. Oder richte ich damit nur noch mehr Schaden an? Soll ich die Kindergartenpädagoginnen (oder zumindest eine Vertrauensperson im Kindergarten) darauf ansprechen? Mein Sohn wäre damit einverstanden vorausgesetzt ich erzähle keine Einzelheiten, nur, dass der andere Junge etwas macht, was ihm nicht gefällt und mitunter sogar weh tut. Ich hänge jetzt ein wenig in der Luft und bräuchte rasch einen guten Rat! Liebe Grüße Alexa1978


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Hallo Alexa Bitte sprechen Sie umgehend mit der Erzieherin über diese Vorfälle, aber nicht mit dem Jungen, da es in der Aufgabe und der Verantwortung der Betreuer während der Kiga-Zeit liegt, ihre Aufsichtspflicht ordnungsgemäß durchzuführen und Gefahren zu verhindern. Bitten Sie darum, dieses Thema sehr sensibel anzugehen, da betreffender Junge sonst ganz bestimmt einen Weg finden wird, um Ihrem Sohn zu schaden, bzw. den Kiga-Alltag zu erschweren. Ggf. müssen die Eltern des Jungen auf dessen Verhalten angesprochen werden. Bitten Sie Ihren Sohn ausdrücklich darum, mit diesem Jungen weder in einem Zelt noch sonst irgendwo ganz alleine zu spielen; nur in Sichtweite einer Erzieherin. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Also ich würde nicht so lange damit warten und sofort den Erzieherinnen bescheid geben, denn die haben die Verantwortung über die Gruppe!!! und vor allem wenn es meinem Kind "schadet" es ihm weh tut und er nicht mehr will. Bitte versuch doch deinen Jungen zu stärken das er gar nicht mehr erst mitmacht!!! Und Wie hast du es geschafft, dass er dir alles erzählt??? Meiner sagt gar nichts, bzw erst später, meist beim Ins BettBegleiten und dann kann ich meist nicht mehr handeln. :( Allerdings hat er noch NIE viel erzählt! Hab ich sein Vertrauen shcon verloren?? Tanja


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Hallo tariale! Lieben Dank für deine Antwort. Wie weit das Ganze geht habe ich erst gestern Nachmittag erfahren - bisher klangen seine Schilderungen immer so harmlos. Als mein Sohn mir das erste Mal mit Gekichere und unter vorgehaltener Hand erzählt hat, was sich da in einem Zelt im Kindergarten ereignet hat, habe ich zugegebenermaßen schon `mal ganz schön schlucken müssen. Wahrscheinlich wegen der Tatsache, dass er sich gerade einen Jungen dafür "ausgesucht" hat ... Der Junge hat damals zu meinem Sohn gesagt: "Wenn ich an deinem `Wutzi` ziehe, dann wackeln deine Ohren!" Als ich dann nachgefragt habe, was weiter passiert ist, hat mein Kind nur empört geantwortet, dass das ja gar nicht stimmt! Wie ernst soll man soetwas schon nehmen? Gestern waren wir Einkaufen und plötzlich schwallte es beim Nachhauseweg nur so aus ihm heraus. In einem ruhigen Gespräch zu Hause habe ich dann halt die Sachen erfahren, die mir nun nicht mehr gefallen. Ich habe meinem Sohn nochmals klargemacht, dass er sich deutlich weigern soll, wenn andere Kinder etwas machen, was er nicht möchte. Mein Sohn geht erst ab Mittwoch wieder in den Kindergarten. Nun ist es so, dass er sich eigentlich nur einer Kindergartenpädagogin anvertrauen möchte und diese ist erst am Nachmittag da. Du hast schon recht, im Moment kann ich meinen Sohn nur stärken, sich zu wehren. Lieben Dank Alexa


Mitglied inaktiv

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Also ich bin sicher nicht verklemmt, aber ich würde auch schnell sehen das ich ein Gespräch mit der Erzieherin(oder wem auch immer)bekomme und solange meinem Sohn klar sagen das er sich nicht einschüchtern lassen soll und eben die "Spielchen" beenden wenn ihm was unangenehm ist. Ich würde vielleicht auch das Gespräch mit der Mutter des anderen Jungen suchen. Vielleicht ist sie auch überrascht was da los ist. Ich denke solche Spiele gehen da zuweit wo es einem der Betroffenen unangenehm wird oder wo dadurch Macht oder Druck ausgeübt wird (wie eben -wenn du nicht mitmachst darfst du dies und das nicht mehr -oder tu einfach so als tut es nicht weh...)...LG


Mitglied inaktiv

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Hi, ich finde das geht viel zu weit! Sofortiges Handeln erforderlich, das geht m.E. schon Richtung sexuellen Übergriffs. Vielleicht sogar den Kleinen aus dem Kiga rausnehmen, sollte das nicht sofort enden. Gruß MiuMiu


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