Mitglied inaktiv
Guten Tag Frau Schuster, nachdem unsere Tochter geboren war, habe ich sie regelrecht mit Liebe und Aufmerksamkeit überschüttet. Sie war vom ersten Tag an ein willensstarkes Kind und hatte mich laut der Leiterin der Krabbelgruppe "gut im Griff". Ohne es zu beabsichtigen, habe ich sie wohl ziemlich verwöhnt. (Sie ist heute fünf). Ich kann mich noch gut erinnern, daß ich mich einerseits immer dafür verantwortlich gefühlt habe, daß sie sich nicht langweilt, andererseits sehr stark das Gefühl hatte, von ihr vereinnahmt zu werden. Es war und ist für mich immer anstrengend gewesen, ihrer extrem fordernden Art zu begegnen, dabei habe ich sicher einiges an Fehlern gemacht. Das heutige Resultat ist jedenfalls, daß sie sich extrem negativ verhält, wenn sie nicht genug Aufmerksamkeit erhält. Sie ist sowieso ein Kind mit einer sehr lauten Stimme und schreit oft ohne für mich ersichtlichen Grund herum, z.B. andere Kinder an. Nicht unbedingt jedesmal aggressiv, manchmal "entgleitet" ihr die Lautstärke. Eine typische Situation kann z.B. sein, wenn ich telefoniere. Dann versucht sie mit allen Mitteln, zum Teil auf eine extrem belästigende lautstarke Art, mich vom telefonieren abzuhalten. Das geht bis zum Ziehen an mir und meinen Sachen oder Hauen. Das gleiche gilt für jede Unterhaltung mit anderen. Schlimm ist es, wenn wir Besuch haben, sie verhält sich unmöglich, meist wild und extrem laut sowie penetrant mit dazwischenreden. Daß sie auf meine Forderungen, das zu unterlassen, praktisch überhaupt nicht reagiert, überrascht wahrscheinlich nicht. Beispiel Arztbesuch: Ich mußte sie mitnehmen - ihr Verhalten: laut, wild, nicht hören, stören, dazwischenreden. Ich habe jetzt einen Antrag auf M-K-Kur gestellt. Ungefragt schrieb meine Ärztin "Die Tochter der Patientin ist ein schwieriges Kind". Sie schließt im Kindergarten nicht besonders gut Freundschaften. Ich habe den Eindruck, es liegt daran, daß die Kinder nicht so auf sie zugehen, wie sie es erwartet. Sie hat sich bei mir schon mal wörtlich beschwert, die Kinder würden sie nicht "bewundern". Mir macht das alles sehr zu schaffen, da sie ansonsten ein Kind ist, wie man es sich nur wünschen kann: lustig, fröhlich, sehr intelligent, hilfsbereit, oft auch "lieb". Wenn wir beide zusammen etwas unternehmen, habe ich das liebste Kind. Trotzdem geht es so nicht weiter, da sie sich dauernd vor anderen so extrem unangenehm verhält, macht sie sich permanent unbeliebt. Negative Aufmerksamkeit ist ja auch Aufmerksamkeit und so sind wir in den Mühlen des Teufelskreises längst gelandet. Was kann ich machen, damit sie lernt, sich einfach mal ganz vernünftig zu verhalten? Oder wie ich ihrem extrem starken Zugriff auf mich begegnen kann. Petra
Christiane Schuster
Hallo Petra Geben Sie Ihrer Tochter die gewünschte Aufmerksamkeit und Anerkennung, indem Sie sie ermutigen, schon mal ein Spiel aufzubauen, ein Buch auszuwählen, ein Bild zu malen, damit Sie anschließend gemeinsam mit ihrem "Werk" spielen, das Buch anschauen, das Bild aufhängen...können. Loben Sie jede noch so kleine, eigenständige Aktivität und zeigen Sie Ihrer Tochter, wie stolz Sie auf sie sind. Ebenso können Sie sie bitten, Ihnen bei der tägl. anfallenden Hausarbeit zu "helfen", was wiederum ein großes Lob bei jeder noch so geringen Eigenleistung nach sich zieht. Laden Sie hin und wieder ein Kind aus ihrer KiGa-Gruppe zu sich nach Hause ein und beteiligen Sie sich an einem gemeinsamen Spiel. Betonen Sie die jeweiligen Stärken und auch die Schwächen der Kinder und machen Sie deutlich, dass bei gegenseitiger Hilfe beide Kinder gleich stark (oder schwach) sind. Auf diese Weise wird Ihre Tochter ein angemessenes Sozialverhalten lernen ohne dass Ihr ausgeprägtes Selbstwertgefühl gebremst, bzw. geschwächt werden muß. Versuchen Sie`s mal! Zeigen Sie ihr bitte nicht, wie verzweifelt Sie im Moment sind.- Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
hallo petra, zitat: "nachdem unsere Tochter geboren war, habe ich sie regelrecht mit Liebe und Aufmerksamkeit überschüttet." wie sah das "verwöhnen" genau aus? lg e.
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