Verhalten gegenüber Schwächeren

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Verhalten gegenüber Schwächeren

Mein Sohn ist fast drei Jahre alt und normal entwickelt. Er ist ein fröhliches und sehr aktives Kind. Er hat generell viel Spaß an Unsinn, ist ein richtiger "Räuber" und hat im Kindergarten einige Freunde mit denen er "schön" spielt. Er hat aber schon seit längerem ein gutes Gespür für "schwächere" Kinder und leider unheimlichen Spaß daran diese herauszufordern. Ein gleichaltriges Mädchen, dass immer fürchterlich anfing zu heulen, sobald man ihr Spielzeug anfasste, hat er auf dem Spielplatz ständig geärgert indem er ihr etwas weggenommen hat. Wehren konnte sich das Mädchen nicht und ich habe dann darauf bestanden, dass er ihr das Spielzeug zurückbringt und ihm erklärt, dass niemand mehr mir ihm spielen möchte, wenn er sich so verhält. Inzwischen ist diese Phase bei dem Mädchen zum Glück vorbei und mein Sohn kann gut mit ihr spielen. Ein ebenfalls gleichaltriger Junge, den wir regelmäßig treffen, ist sehr sensibel und fühlt sich durch alles mögliche (zu lautes Singen oder zu hohes Schaukeln durch meinen Sohn) geärgert und regt sich fürchterlich auf. Bei meinem Sohn führt dies zu einer "jetzt erst recht" Haltung. Ich versuche dann schon zu beschwichtigen und sage ihm "lass mal gut sein", aber mehr fällt mir dazu leider auch nicht ein. Problematisch wird das Ganze dadurch, dass andere Kinder in der Kita mitkriegen, wenn mein Sohn andere ärgert und dann mitmachen. So dass die Schwächeren es dann richtig schwer haben. Er lässt sich von den Erzieherinnen auch nur sehr schwer vom Ärgern abbringen, da er solchen Spaß daran hat, dass er sich da richtig reinsteigert. Könnte ich mehr tun, um das Verhalten meines Sohnes zu bessern?

von Hennig am 02.08.2017, 11:50



Antwort auf: Verhalten gegenüber Schwächeren

Liebe Hennig, unterscheiden Sie ganz klar zwischen Ärgern und Hochschaukeln. Ärgert Ihr Sohn nehmen Sie ihn nach einem deutlichen Nein an die Seite und er darf für zwei Minuten nicht spielen. Provoziert er durch Hochschaukeln erklären Sie ihm immer wieder, dass Sie es nicht in Ordnung finden und das andere Kind darüber traurig ist. Bei Ihrem Beispiel Schaukeln auf dem Spielplatz darf Ihr Sohn natürtlich so hoch schaukeln wie er möchte, egal ob andere Kinder das toll finden oder nicht. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 03.08.2017



Antwort auf: Verhalten gegenüber Schwächeren

Wenn du merkst das er ein schwächers Kind mit Absicht ärgert und ein nein von dir nicht ausreicht um das zu unterbinden, dann erkläre seine Spielzeit z.b. Auf dem Spielplatz für beendet (das musst du natürlich vorher ankündigen oder auch am besten schon vorher besprechen, je nachdem wie weit dein kleiner schon sprachlich ist). Vielleicht verliert er so schneller die Lust daran andere zu ärgern. Auf jeden Fall solltest du mehr machen als zu sagen "lass mal gut sein" wenn du weißt das sich das andere Kind durch das absichtlichen Verhalten seines Sohnes nicht gut fühlt und sich nicht selber wehren kann. Sei konsequent und zeig das du so ein Verhalten nicht möchtest. Dann wird es sich bestimmt ändern. Er scheint ja ein sehr fiffiges Kerlchen zu sein. Alles gute

von Myfairlady11 am 02.08.2017, 12:29



Antwort auf: Verhalten gegenüber Schwächeren

Hallo! Mhh, ich finde, nicht alles, was du aufzählst, ist wirklich ärgern. Immer wieder etwas wegnehmen - ja. Absichtlich laut sein, obwohl es stört - ja. Hoch schaukeln und ein anderer will das nicht - nein. Sorry, da muß dieser Junge lernen, dass er nicht in der Form über bestimmen kann. Ich bin mir daher jetzt gar nicht so sicher, ob dein Sohn wirklich übermäßig viel "ärgert", so daß es in einen auffälligen Bereich geht. Zumal er ja wohl auch durchaus schon gelernt hat, daß anderen Dinge wegnehmen nicht geht und es nun sein lässt. Er ist erst 3 - da ist noch viel Luft nach oben ;-)

von cube am 02.08.2017, 12:31



Antwort auf: Verhalten gegenüber Schwächeren

Danke für Eure Antworten! In der Tat finde ist er generell kein Kind was Streit oder Ärger sucht, wenn er aber mitbekommt, dass er eine "überzogene" Reaktion bekommt, ist er nicht mehr zu halten.

von Hennig am 02.08.2017, 12:58



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