Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

unsere Tochter ist frech und nörgelt viel - was nun

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: unsere Tochter ist frech und nörgelt viel - was nun

mami777

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Hallo, ich habe viele ihrer Antworten zu einigen Userfragen gelesen und fand ihre Vorschläge und Tipps sehr hilfreich, weshalb ich nun auch gerne einen Rat hätte. :-) Zu unserer aktuellen Familiensituation: Mein Mann und ich sind seit fast 6 Jahren verheiratet und unsere Tochter (Einzelkind) ist 5 Jahre alt und auch bisher noch die einzige Enkelin/Nichte in der Familie. 1mal pro Woche geht sie ins Ballett und bis vor kurzem ist sie noch zusätzlich 1mal pro Woche zum Voltigieren, das hat sie jedoch aufgegeben und durch Reiten, welches ca. alle 2 Wochen ansteht, ersetzt. Mein Mann ist voll berufstätig und ich nach meiner Ausbildung nun in Teilzeit tätig, sprich 4 Tage die sich in 6 Std und 3x 7 Std aufteilen. Wir wohnen in einem kleinen schnuckeligen Reihenhaus und haben eine Katze und einen Hasen der unserer Tochter gehört, um den sie sich auch ohne Aufforderung und natürlich Unterstützung durch uns, kümmert. Soviel dazu. Nun zu unseren Schwierigkeiten/Fehlern die wir verzapft haben: Unsere Tochter kann ein Engel aber eben auch ein Bengel sein! Und mittlerweilen kommen wir in Situationen, in denen wir uns nicht immer ganz sicher sind wie wir reagieren sollen oder ob unsere Raktion richtig war. Seit neuestem lügt sie wegen Kleinigkeiten, wie z.B. "hast du dir die Händegewaschen" - "Ja" - "Aber ich habe das Wasser gar nicht laufen gehört" - "Doch" - "Bitte geh nocheinmal Hände waschen" - "Ich hab aber schon" - "K. geh jetzt Hände waschen" (sie zieht sauber ab und wäscht sich die Hände) und dieses Spielchen wiederholt sich beim Zähneputzen oder wegräumen von Sachen usw. Dann spricht sie oft in einem Befehlston mit uns oder so als ob wir auch Kinder wären. Bsp.: "Mama meine Schuhe sind schmutzig" - "Ok ich mache sie dann sauber" - ca. 2 Std später, ich kam noch nicht dazu - im strengen Befehlston "Hast du nicht meine Schuhe sauber gemacht oder was?!" sie steht mit den Shuhen in der Hand vor mir - Ich: " K. ich kam noch nicht dazu" - "Dann mach jetzt" (wieder Befehlston) darauf meine Antwort: "wenn es dir zu lange dauert machst du es jetzt selbst!" ich mittlerweilen angesäuert! unter heulen sie: "Ich kann das aber nicht!" also habe ich sie in die Küche geführt ihr anhand des ersten Schuhes gezeigt wie es geht und ihr dann den zweiten in die Hand gedrückt! Heulen, sauer sein...aber sie hat es gemacht! Danach war die Situation wieder OK. Allgemein tut sie Dinge zur Zeit nicht wenn sie etwas nicht kann oder meint es nicht zu können. Wie z.B. Strumpfhose anziehen oder Jacke anziehen usw. ich sage ihr dann immer versuch es bitte erst und wenn es nicht klappt komme ich und helfe dir. Sie ist dann meist trotzig weint motzt dann probiert sie es und wenn es nicht sofort klappt kommt sie unter Tränen und schimpft: "Siehst du ich kann es nicht" Also helfe ich und zeige es nochmal oder wenn sie schon einen Teil geschafft hat sage ich meist: schau mal die erste hälfte hast du doch geschafft und den Rest machen wir zusammen und beim nächsten mal probierst du es wieder und desto öfter du es machst desto leichter fällt es dir. doch die Situation ist beim nächsten mal die selbe und ich sage wieder meinen Standard Spruch. im Großen und Ganzen habe ich das Gefühl dass sie den totalen Respekt vor uns verloren hat und auch gegenüber Tante und Großeltern ist sie so frech. Naja und in Bezug auf Gehorsam ist das so eine Launengeschichte je nachdem wie sie drauf ist hört sie und dann aber gibt es Tage wo ich alles 10mal sagen muss! Im KiGa gibt es nun auch seit einem halben Jahr immer wieder Probleme naja um genau zu sein 3 1. sie spielt mit einem Kind kommt ein Anderes hinzu unterbricht sie das Spiel und macht etwas mit dem neuen Kind. das Erste sitzt dann traurig mit dem angebrochen Spiel da. (zu Hause tut sie dies nicht, also uns gegenüber) 2. sie spielt mit einem kind und am nächsten Tag "lästert/petzt/Beschwert" sie sich bei anderen Kindern über das Kind vom Vortag, manchmal auch schon direkt nach einer Stunde. 3. wenn sie im Vorschulunterricht etwas nicht kann oder machen will tut sie es auch nicht. ich weiß nicht ob das so schlimm ist aber die Erzieherinnen haben uns schon 4 mal innerhalb des halben Jahres darauf angesprochen.... naja eigentlich soll sie dieses Jahr im Sep in die Schule, im Sep wird sie allerdings aber auch erst 6. Wir werden in den kommenden Wochen mit den Erzieherinnen das Gespräch suchen um schon einmal vorab zu checken wie deren Beurteilung in Bezug auf Schulreife ist. Unser Kinderarzt sagt es sei kein Problem sie könne auf jeden Fall gehen. Unsere Tochter benutzt keine Schimpfwörter, schlägt nicht, schmeist sich auch nicht auf den Boden wenn sie etwas nicht bekommt, aber verweigert öfters etwas zu tun, diskutiert gerne mit mir bevor sie etwas tun muss und sagt viele Dinge in einem Befehlston, den ich mir vorallem in der Öffentlichkeit nicht gefallen lassen möchte! Wir möchten unser Kind nicht zu einem Roboter erziehen der funktioniert, sie soll ruhig mal sagen wenn sie etwas nicht möchte oder eine andere Meinung hat aber sie soll auch lernen dass sie nicht in einem Hotel wohnt und wir nicht ihre Diener sind (das Gefühl haben wir nämlich im Moment) und dass man Dinge wie gemeinsam Tisch decken oder gemeinsam ihr Zimmer aufräumen ohne Motzen tut. Und dann bräuchten wir eben noch einen Rat wie wir auf freche Antworten reagieren sollen und wie wir die Situation im KiGa regeln sollen. Ich meine was erwarten die Erzieherinnen von uns, klar haben wir ihr erklärt dass sie auch traurig wäre wenn man sie sitzen lassen würde und dass das nicht OK ist und in der Gruppe nunmal mehrere Kinder sind und jeder Rücksicht nehmen muss auf den Anderen da sonst das Chaos ausbrechen würde und keiner mehr Spaß hätte in den Kindergarten zu gehen. Aber ich bin der Meinung es ist die Aufgabe der Erzieherinnen, dann dazwischen zu gehen und ihr zu sagen, K. bitte bringe erst das Spiel zu Ende oder spielt zu dritt weiter! Sind etwas überfragt! Eine Mutter soll sich auch beschwert haben, dass unser Kind eben mit ihrem Kind soetwas macht! :-( Unangenehme Situation. Tja und dann haben wir da noch so ein kleines Fernsehproblem. Sie durfte früher Sandmann und die 25minütige Sendung danach sehen und mehr nicht pro Tag. Irgendwann haben wir dann aber erlaubt mal hier und da einen Film oder eine Sendung noch zusätzlich anzusehen...und dann ging es los, kaum daheim: Darf ich fernesehen? - Nein! - Wann darf ich fernsehen? - Heut abend! -Darf ich jetzt fernsehen? - Nein heute Abend nach dem Essen...usw. so geht das dann den ganzen Tag!!! Haben jetzt einen Riegel davor geschoben und wieder die eine Sendung plus Sandmann erlaubt und ihr das auch gesagt dass es ab jetzt wieder nur das gibt weil sie gar nix anderes mehr im Kopf hat außer fernsehen. Dennoch fragt sie jeden Tag bestimmt 5 mal. Wir wissen dass es unsere Schuld ist dass es soweit kam. Aber was können wir jetzt tun, denn früher fand sie es auch nicht schlimm mal nicht zu gucken. Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel Text. Freuen uns über eine Antwort Ihnen. MfG das Kinderhotel mit 24Std Roomservice ;-)


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Hallo mami777 Bitte informieren Sie Ihre Tochter in bestimmtem Tonfall darüber, dass Sie ihr bald gar nichts mehr glauben können, wenn sie ständig "Märchenstunde" hat. Sind Sie sich nicht sicher ob sie nun die Wahrheit oder Unwahrheit spricht, fragen Sie einmal wissend lächelnd nach ihrer "Märchenstunde" oder üben Sie eine Kontrollfunktion aus, was Ihrer Tochter sicherlich recht unangenehm sein wird. Lassen Sie Ihre Tochter soviel wie möglich selbst erledigen und loben Sie ihr Können, sowie ihre Hilfsbereitschaft. Meint sie Etwas nicht zu können, sind Sie gerne bereit ihr zu helfen, wenn sie darum bittet, aber nicht, wenn sie Ihnen befiehlt! Lassen Sie es zur Gewohnheit werden Alles jeweils nur 1 mal zu sagen und höchstens noch ein weiteres Mal zu erinnern, bevor Sie Ihre Tochter aus möglichst logischen Folgen lernen lassen, die ein absichtliches Fehlverhalten nach sich zieht. Bezüglich der Schulfähigkeit wird Ihre Tochter vermutlich im kognitiven Bereich durchaus durchaus altersgerecht entwickelt, wenn nicht sogar anderen gleichaltrigen Kindern ein wenig voraus sein. Was das Erlernen eines angemessenen Sozialverhaltens betrifft scheint sie noch Nachholbedarf zu haben, sodass ich Ihnen rate die ErzieherInnen auf diese vermeintliche Schwäche hinzuweisen und um entsprechend gezielte Förderung zu bitten. Ihre Tochter kann beschriebene Konflikte scheinbar noch nicht alleine lösen und benötigt Hilfe, indem die ErzeierInnen ihr verdeutlichen WIE konkret sie sich gegenüber Gleichaltrigen zu verhalten hat. Bitte setzen Sie sich nach jeweils einer kurzen Begründung konsequent durch, wenn es auch manchmal noch so schwer fällt. Beispiel: Entweder Ihre Tochter hört auf ständig zu nörgeln, nachdem Sie ihr gesagt haben, dass und warum sie nicht so oft fernsehen darf oder der Fernseher bleibt mal für ein paar Tage ganz aus! Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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