Unsere 4-jährige Tochter rastet manchmal regelrecht aus, wenn sie ihren Willen nicht bekommt, ganz schlimm ist es, wenn sie müde ist. Wir waren z. B. im Urlaub und haben ein Spiel gespielt. Sie war noch nicht an der Reihe und bestand darauf, nun dran zu sein. Da ich dem nicht nachgab, haute sie mich und fing an zu schreien. Ich brachte sie ins Hotelzimmer und erklärte ihr, dass sie dort bleiben solle, bis sie sich wieder beruhigt habe. Aber das funktionierte nicht. Sie schrie und trampelte auf den Boden, so dass ich wieder ins Zimmer ging, da wir schließlich nicht die einzigen Gäste im Hotel waren. Zu Hause klappt es auch nicht, sie ins Zimmer zu schicken, sie kommt jedes mal wieder raus. Ich hab keine Idee mehr, wie ich ihr begreiflich machen kann, dass ich dieses Verhalten mehr als unschön finde und sie das auch ein Stück weit spüren zu lassen. Ich erkläre es ihr auch immer noch mal, wenn sie sich beruhigt hat und frage auch nach, warum sie das gemacht hat - aber als Antwort bekomme ich immer: 'ich weiß es nicht'.
Es war auch ganz schwierig, dass sie beim Essen am Tisch sitzen blieb. Ich habe schon Verständnis dafür, dass es verlockend ist, wenn dort viele Kinder herumlaufen aber dennoch möchte ich, dass sie zumindest so lange sitzen bleibt, bis sie gegessen hat - aber auch das hat nicht geklappt.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
von
Kerstin_K.
am 13.08.2012, 12:19
Antwort auf:
Tochter rastet regelrecht aus, wenn sie ihren Willen nicht bekommt
Hallo Kerstin
Ihre Tochter benötigt in beschriebenen Situationen Ihre Hilfe, damit sie lernt WIE sie ihre jeweiligen Stimmungen angemessen ausdrücken und sich auf geeignete Weise abreagieren kann.
Wird sie nun aber in ihr Zimmer geschickt, fühlt sie sich nicht mehr verstanden und geliebt, sodass sich ihr meist verärgertes Verhalten eher noch verstärken wird.
Mit 4 Jahren kann Ihre Tochter noch nicht über ihr Fehlverhalten alleine nachdenken.-
Sind die Kleinen müde, fällt es ihnen sehr schwer sich auf eine Aktivität oder ein Spiel zu konzentrieren, sodass sie auf unreflektierte Weise versuchen sich abzureagieren.
In beschriebener Situation wäre es vermutlich ratsam gewesen das Spiel ohne einen Vorwurf abzubrechen und lieber ein Kuschelstündchen anzuregen, bevor es ins Bett geht.
Besonders Kleinkinder orientieren sich nur allzu gerne am Verhalten ca. Gleichaltriger. Sie können noch nicht verstehen, warum die Einen rumlaufen und die Anderen am Tisch sitzen bleiben müssen.
Weisen Sie Ihre Tochter darauf hin, dass ihre Mahlzeit beendet ist, sobald sie aufsteht und informieren Sie gleichzeitig darüber, dass das Rumlaufen und Spielen viel mehr Spaß macht, wenn man nicht mehr hungrig ist.
Steht sie dennoch auf, obwohl Sie sie zusätzlich in ein Gespräch mit einbezogen haben, wird nach 1 Warnung ihre Mahlzeit konsequent beendet!
Wichtig ist dann, dass ebenso konsequent bis zur nächsten gemeinsamen Mahlzeit gewartet werden muss, was allerdings bei einem Allinklusive-Urlaub allen Beteiligten recht schwer fallen wird.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 13.08.2012