Mitglied inaktiv
Guten Tag Frau Schuster! Wir haben uns hier in ein Essensproblem reingesteigert, aus dem wir irgendwie keinen Weg mehr rausfinden. Vorneweg muss ich ein paar Erläuterungen schicken: Franziska (wird im Juni 3) war immer ein sehr wählerischer Esser mit sehr begrenztem Speiseplan. Am liebsten Wurst und Fleisch in allen Varianten, dafür nur eine sehr begrenzte Menge an Gemüse- und Obstsorten, Soßen und Eintöpfe gar nicht usw. - es war also immer einigermaßen schwierig, für sie ausgewogene "Menüs" zu finden, obwohl wir sie immer bei allem von uns probieren ließen, sie soweit möglich freie Auswahl bei vielen Essenssachen hatte, oft mitkocht (ohne das gekochte aber deswegen auch essen zu wollen). Tja, somit haben wir mehrmals die Woche ohnehin heftige Essensdebatten, da ich trotzdem meinen Speiseplan nicht nur auf trockene Nudeln, Kartoffelbrei, Pizza und ähnliches beschränken möchte und immer kann ich ihr ja kein Wurstbrot als Alternative geben (haben wir auch schon versucht übrigens - aber nicht etwa mit dem Ergebnis, dass sie das irgendwann über hatte und dann anderes versucht hätte - sie hielt das sher locker durch). Zweites Problem: Sie ist wahnsinnig leicht vom essen abzulenken. Ich habe durchaus kein Problem damit, wenn sie mit den Zutaten Landschaften in ihrem Teller kreiert - solange sie dabei auch noch ißt. Aber das eben vergißt sie dann völlig. Sie kann minutenlang mit einem unzerkauten Bissen in der Backe dasitzen und ihr Essen von einer Seite auf die andere schieben. Einige Minuten schaue ich ihr dabei zu, und nach kurzen Erinnerungen ißt sie dann auch wieder ein, zwei Bissen - bevor die Spielerei von neuem losgeht. So kann es bis zu einer Stunde dauern ehe eine normale Scheibe Brot gegessen ist. Das einzige, was immer gehen würde, sind Süßigkeiten - wobei sie sehr genau unterscheidet und sich nicht etwa zu Dinkelstangen, Obst, Gemüseschnitzen mit Dip oder ähnlichem als "Süßigkeit" überreden läßt - Süßes ist Schokolade, Gummibärchen, Eis - aus, amen! Keine Chance ihr was anderes vorzumachen. Deshalb haben wir nun zwei Regeln aufgestellt: 1. Sie hat Zeit für ihr essen, bis mein Mann und ich gegessen, abgeräumt und meinetwegen noch die Küche aufgeräumt haben. Dann kommt der Teller weg. 2. Es gibt nur süßes, wenn sie in dieser Zeit aber zumindest eine eingermaßen annehmbare Menge von ihrem Teller gegessen hat. Folge: Wir begwegen uns in einem Teufelskreis wegen dem blöden Süßkram: Sie ißt zwei Bissen, spielt. Frage: "Bist Du satt?" -"Nein!", noch ein Bissen. Dann legt sie die Gabel weg, schaut mich an: "Ich habe schon sooooo viel gegessen - kann ich jetzt süßes haben?". "Nein Spatz, aber das macht doch nix. Wenn Du satt bist, bist du satt!"- "Nein!!!!! ich will weiteressen!" - und zwingt mit sichtlichem Widerwillen im Zeitlupentempo weitere Bissen in sich hinein und veranstaltet natürlich ein Riesengebrüll, wenn der Teller dann irgendwann abgeräumt wird. Klar, dass ihr so das Essen langsam überhaupt keinen Spaß mehr macht und ihr der Appetit vergeht, sobald wir uns nur zum Essen setzen. Ich würde es gern ändern, weiß aber leider nicht wie. Ich habe ihr schon merhmals in Ruhe erklärt, dass die Süßigkeiten-Regelung keine Strafe oder so ist, sondern dass es damit zusammenhängt, dass der Körper vernünftiges Essen braucht, um gesund und fit zu bleiben. Süßigkeiten hingegen würden zwar satt machen, den Körper aber nicht fit und gesund halten. Solange man also genug normales Essen esse, könne man zusätzlich Süßes essen - esse man aber zuwenig, könne man keine Süßigkeiten essen, weil man sonst zwar satt wäre, aber nichts gegessen habe, was einen gesund halten würde. Dies gelte für die Großen, wie Mama und Papa genauso, wie für die Kleinen. Ich finde einfach keinen Weg mehr raus. Ich kann ihr ja nicht einfach permanent Süßes geben, wenn sie das will und bei den Mini-Mengen, die sie meist ißt, kann ich ihr das bißchen Appetit ja nicht auch noch durch Süßes verderben, wenn sie kaum was gegessen hat. Und da genügt oft schon wenig Schokolade, damit sie bei der nächsten Mahlzeit gleich nach dem ersten Bissen nix mehr mag. Ich möchte es ihr aber auch nicht ganz verbieten würde aber gerne den Stllenwert von diesem blöden Süßkram wegnehmen. Haben sie irgendwelche Tipps und Ideen für mich? ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar!!! Vielen Dank schon jetzt Anja S: Wir hatten auch schon eine Zeit, wo wir sie einfach gelassen haben: Sie konnte Süßes essen, wann sie wollte - in der Hoffnung, dem Zeug so die Faszination zu nehmen und so zu erreichen, dass sie wieder mehr Spaß am Essen gewinnt - kein Erfolg: Sie futterte Süßes wann immer sie Gelegenheit hatte und aß nahezu überhaupt nichts normales mehr.
Christiane Schuster
Hallo Anja Streichen Sie die Süßigkeiten mal für alle Familienmitglieder gänzlich aus Ihrem Wochen-/Speise-Plan und erklären Sie beim gemeinsamen Essen, dass Süßigkeiten sowohl Kindern als auch Erwachsenen schaden, wozu auch die Entstehung kaputter Zähne gehört. Hinterfragt sie, wie diese Schädigung aussieht, zeigen Sie Bilder von "Karius und Baktus", berichten Sie von korpulenten Menschen, die bei fast allen Aktivitäten gleich außer Atem kommen, o.Ä. Hinterfragt sie nicht, sollten Sie es bei Ihrer "einfachen" Erklärung belassen und sich konsequent daran halten. Stellen Sie einen Speiseplan zusammen, der für die ganze Familie geeignet ist und lassen Sie sich nicht auf "Extra-Würste" ein. Erklären Sie auch hier anfangs, warum Sie so handeln (Nahrungsmittel-Ausgewogenheit?). Nehmen Sie die Mahlzeiten möglichst gemeinsam ein und beenden Sie sie auch gemeinsam. Treffen Sie die Absprache, dass anschließend alle Teller weggeräumt werden, damit wieder gespielt, gemalt und Ähnliches werden kann. Spielt Franziska verträumt während des Essens, erinnern Sie sie einmal liebevoll daran, dass sie anschließend Zeit zum Malen hat und beachten Sie ihr Verhalten dann nicht weiter. Steht Ihre Tochter auf diese Weise auch mal hungrig vom Tisch auf und wendet sich weinend -weil evtl. hungrig- an Sie, bleiben Sie bitte gelassen und konsequent und erinnern Sie sie an die Abmachung. Ganz bestimmt wird sie nicht verhungern und zur nächsten oder übernächsten Mahlzeit entsprechend zulangen, während sie gleichzeitig lernt, dass begründete Grenzen und Regeln auch von ihr einzuhalten sind. Nach 1 Woche gibt es dann -untermalt mit einem großen Lob- etwas Süßes zum Nachtisch.- Viel Erfolg und: erholsames Wochenende!
Mitglied inaktiv
Vielen Dank, Frau Schuster, für ihre ausführliche Antwort, die mich eigentlich in meinen Ansichten bestätigt - vor allem darin, dass sie nicht zu hart sind, um konsequent durchgehalten zu werden. Ich fühle mich sehr erleichtert und werde mich daran halten. Ich berichte Ihnen von Erfolgen, ja? Ihnen auch ein erholsames Wochenende und nochmals danke. Anja
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