Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, mein Sohn Martin ist 16 Monate alt und eigentlich ein sehr aufgewecktes Kerlchen (spricht schon etwa 70 Wörter, ist feinmotorisch recht sicher und hebt mit Vorliebe Fäden und Fusseln auf) und sehr lebhaft (immer in Bewegung). Nur mit dem Selber-Essen gibt es Probleme. Viele Kinder essen in diesem Alter schon ganz gut alleine, aber ich füttere ihn immer noch, da er kaum etwas ißt, wenn ich ihm das Essen hinstelle und er selber essen darf. Er hat nichts dagegen, "selber zu essen", spielt aber fast aussschließlich mit dem Essen. Trockene Sachen wie Breze oder ein Stück Apfel wandern meist schon in den Mund. Brot mit Käse oder Gelbwurst aber (Leberwurstbrot mag ich ihm schon gar nicht geben) wird zerpflückt, mit der Butterseite in den Teller geklebt und dann in den Händen zermanscht und landet irgendwann auf dem Boden. Brei geht auch nicht, er haut nur mit dem Löffel in den Teller (auch, wenn er hungrig ist und das Essen mag) oder fängt an, den Brei mit dem Löffel neben den Teller zu schöpfen. Füttere ich ihn aber, ißt er ganz gut. Soll ich einfach mit dem "Selber-Essen" noch warten oder komme ich an dieser "Mit-dem-Essen-spielen-Phase" ohnehin nicht vorbei und kann mich deshalb nur um Geduld bemühen ("Augen zu und durch")? Gibt es Tricks, die ich anwenden kann? Ständiges Ermahnen beim Essen erscheint mir nämlich auch nicht richtig, da haben wir alle beim Essen keinen Spaß. Vielen Dank für Ihren Rat schon im Voraus! Andrea
Christiane Schuster
Hallo Andrea Es gibt kaum ein Kind, das ohne zu matschen und zu spielen gleich richtig isst. Diese Phase ist für die Entwicklung sehr wichtig, da die Kleinen nur dadurch sicherer werden im Umgang mit den "Werkzeugen". Haben Sie viel Geduld und sehen Sie möglichst darüber hinweg. Versuchen Sie die Mahlzeiten harmonisch zu gestalten, indem Sie Ihrem Sohn erst mal erlauben Sie zu füttern während Sie einen Löffel zu seinem Mund führen. Das wird ihm bestimmt Spass machen. Auch können Sie "stereo" essen: Jeder erhält einen Löffel, der abwechselnd zum Mund Ihres Sohnes geführt wird. Lassen Sie ihn auch beim Kochen helfen. Er kann schon sehr gut in einer Schüssel diverse Zutaten rühren, usw. Zeigt er dennoch Desinteresse, füttern Sie ihn weiterhin. Irgendwann wird er es schon von selbst so machen wollen wie die Grossen.- Viel Geduld und: bis bald?
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