Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Schlimme Tobsuchtsanfälle wenn er seinen Willen nicht bekommt

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Schlimme Tobsuchtsanfälle wenn er seinen Willen nicht bekommt

Samoht01

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Hallo Frau Ubbens, wir kämpfen momentan mit schlimmen Tobsuchtsanfällen. Unser Sohnemann ist 2 1/4 Jahre alt und generell recht aktiv. Er hat einen sehr starken Willen kombiniert mit wenig Geduld... Dies kann zur Zeit regelrechte Anfälle auslösen (die letzten drei Tage täglich zweimal). Da will er dann alles umschmeissen und kaputt machen, will alles haben und wenn man s ihm gibt ist es auch nicht recht, wenn man ihm dann näher kommt tritt und schlägt er nach einem. Er hatte die Tage davor Husten und Schnupfen und ist deswegen von der Kita zuhause geblieben. Zudem will er seit dem Jahreswechsel nicht mehr mittags schlafen, sodaß wir das teilweise auch weggelassen haben. Hängt das eventuell damit zusammen oder ist das auch "nur" eine Ausläufer der Trotzphase? Er hatte das schonmal vor circa einem viertel Jahr - bei so einem Anfall sind wir machtlos, es wirkt als wäre er dann fremdbestimmt, man kann ihn überhaupt nicht beruhigen oder zureden. Jetzt kommt halt grad einiges zusammen, meine Frau ist erneut schwanger und wir haben auch Angst um unser Baby, wenn es dann mal auf der Welt ist. Können Sie uns sagen ob sowas auch noch normal ist in einer Phase und hätten Sie eventuell ein paar Tipps? Ruhig bleiben versuchen wir, ist halt nicht immer einfach. Im Voraus schonmal Danke :)


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Lieber Samoht01, Ihrem Sohn ist nun endgültig bewußt geworden, dass er eine eigenständige Persönlichkeit ist, mit eigenen Wünschen und Vorstellungen. Er wird wütend, da er seine Wünsche und Vorstellungen nicht immer durchsetzen kann. Wird Ihr Sohn wütend, dann reichen Sie ihm ein Wutkissen. Er ist zwar noch recht jung dafür, vielleicht kann er es aber annehmen. Zeigen Sie ihm in einem ruhigen Moment, wie er darauf schlagen, treten und boxen kann. Bleiben Sie in seiner Nähe, lassen ihn aber in Ruhe wüten. Zwischendurch können Sie aus der Entfernung nachfragen, ob er zu Ihnen zum Kuscheln kommen mag. Mag er nicht, dann warten Sie noch weiter ab. Viele Grüße Sylvia


Eskima

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Hallo. Ich bin nicht Frau Ubbens. Aber: wir haben genau das gleiche Exemplar Zuhause. Unserer ist inzwischen 3,5. Diese Phasen kommen immer wieder mal. Mal ist Ruhe und nach einigen Wochen - bumm - ist es wieder soweit. Ruhig bleiben -- ja sagt man so schön. Kostet enorm viel Kraft. Wirkt aber. Absolutes Ignorieren -- das hilft. "Unerwünschtes Verhalten ignorieren, positives Verhalten bestärken" Wenn unser Sohn wieder mal seine "Anfälle" hat, entweder wenn er seinen Willen nicht bekommt, oder aus heiterem Himmel - dann ist er übermüdet, wird er vollkommen ignoriert. Wir sagen ihm kurz und knapp, wenn er sich beruhigt hat, wird wieder gespielt, gequatscht oder dergleichen. Und diese Ansage kommt genau einmal. Fertig. Es ist egal ob man ihm gut zuredet, schreit, ausflippt oder was auch immer. Es ändert an der Situation gar nichts. Dauert immer gleich lang. Meistens 30 min bis 1 Stunde. Und wie von Geisterhand ist der Zauber plötzlich vorbei. Wir sagen dann nur:"Toll, dass du dich beruhigt hast. Jetzt warst du aber richtig zornig. Nun ist es vorbei und wir können wieder...." Auch unser Sohn schmeißt dann mit allem, was nicht nagelfest ist. Das verhindern wir natürlich, soweit als möglich. Unser Tipp: ruhig bleiben (fällt uns auch furchtbar schwer) Ignorieren, den Raum verlassen und immer daran denken: irgendwann sind sie alle 18. Alles Gute für euch. Denkt dran: anderen geht es ganz gleich. Da müssen wir durch. Die Einen mehr, andere weniger. LG


Samoht01

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Erstmal vielen Dank an Euch, das hilft natürlich immer wenn man hört dass dies nicht unnormal ist sondern eben vorkommen kann. Heute Nacht war es etwas besser, jedoch ist es noch so das er zweimal aufwacht und dann halt ein kleines Drama hat und auch dann alles genauso laufen muß wie er es will. Auf jeden Fall war es heute Nacht kein Anfall wie wir in die letzten Tage hatten, sodaß wir denken der Spuck ist bald wieder für ne Weile (hoffentlich vorbei). Noch eine Frage, wenn er dann auch Nachts so beharrlich ist, durchziehen oder ihn so gut es geht schonen und ihm entgegen kommen? Wir waren schonmal bei Milch (Flasche) kurz vor dem Zähneputzen und dann erst morgens nach dem Aufstehen wieder (letzteres war auch schon ganz weg). In diesen Phasen will er ja dann alles um den weiteren Schlaf so gut wie möglich hinauszuziehen, so hatte er jetzt jede Nacht zwei weitere Flaschen (pure Milch), damit wir wenigstens unsere Ruhe hatten und wieder schlafen konnten... Aber ich habe die Hoffnung dass dies dann von allein wieder schwindet....


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Lieber Samoht01, wenn Sie eine Veränderung möchten, dann werden Sie ein paar Nächte konsequent bleiben müssen. Nachts gibt es Wasser aus einer auslaufsicheren Flasche, die sich Ihr Sohn selbst nehmen kann. Sie bestimmen den Zeitpunkt. Bis dahin ist es völlig in Ordnung, wenn Sie Ihrem Sohn weiterhin die Milchflaschen geben. Vermutlich wird er nicht freiwillig von diesen in der Nacht ablassen. Wichtig ist, dass Sie sich sicher sind, dass Sie als Eltern eine Veränderung wollen und dann auch den Protest Ihres Sohnes aushalten. Viele Grüße Sylvia


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