Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Schlafrhythmus und Essen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Schlafrhythmus und Essen

Annapas

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Liebe Frau Ubbens, unser Sohn, 30 Monate, hat im Moment einen etwas schwierigen Schlafrhythmus. Oft schläft er nachmittags nicht richtig, wird gegen 18.30 Uhr so müde, dass man ihn nicht mehr wach halten kann. Dann wird er gegen 19.30 Uhr wach und an schlafen ist nicht mehr zu denken. Vielelicht hängt dieser Rhythmus auch mit dem Corona bedingten Kitaausfall zusammen..... Weiterer Stressfaktor ist essen. Unser Sohn war eigentlich noch nie ein guter Esser. Jetzt rennt er um den Tisch, möchte, dass Mama oder Papa aufstehen und verlangt dann seine Milch. Manchmal klettert er auch auch den Tisch, um Dinge zu greifn oder umzuschmeißen. Wir wünschen uns, dass er mehr am Familientisch mit isst, zumal wir den Ratschlag einiger nicht folgen möchten, die raten, dass er dann einfach nichts bekommt, wenn er nicht am Tisch essen möchte. Das würde nämlich auch bedeutetn, dass er in der nacht wach wird und wirihm doch die Flasche Milch machen.... Unser Sohn ist ein ganz lieber Kerl und wir wissen, dass auch für ihn die besondere Situation ( Corona, keine KIta, weniger soziale Kontakte) schwierig ist- deshalb möchten wir ihm diese erleichtern und ihm helfen. Vielleicht haben Sie einen Rat? Vieln Dank, Annapas


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Annapas, irgendwann verändert sich der Schlafbedarf bei Kindern. Kommt Ihr Sohn mittags nicht mehr zur Ruhe und Sie haben das Gefühl, dass er den Mittagsschlaf noch benötigt, können Sie ihn abends später schlafen legen oder ihn morgens eher wecken, damit er mittags müde genug ist, um sich bei einem Schläfchen zu erholen. Oder Sie kommen dem Ratschlag meiner Vorrednerin nach und halten mit Ihrem Sohn eine Mittagsruhe ab. Meist genügt schon eine halbe Stunde Ruhe, um wieder Kraft für den Nachmittag zu tanken. Bzgl. der Mahlzeiten benötigt Ihr Sohn Ihre liebevolle Konsequenz. Zu einem sollten Sie auf Zwischenmahlzeiten verzichten, damit Ihr Sohn zu den Hauptmahlzeiten auch wirklich Hunger und damit Geduld hat, am Tisch sitzen zu bleiben und auch zu essen. Wenn es für Sie in Ordnung ist, obwohl es im Alter Ihres Sohnes nicht mehr sein müsste, stellen Sie ihm von vorneherein eine Milchflasche zur Verfügung, damit er Sie nicht zum Spielball macht. Stellen Sie Regeln auf, die für Ihre Familie gelten sollen. Das Auf-den-Tisch-Klettern gehört dazu. Versucht Ihr Sohn auf den Tisch zu klettern, halten Sie ihn auf. Halten Sie auch den folgenden Protest aus. Es werden ein paar unruhige Mahlzeiten werden, doch dann wird sich Ihr Sohn an die neuen Regeln gewöhnt haben und besser damit umgehen können. Wichtig ist nun, dass Sie als Eltern schnell, liebevoll und gleichzeitig konsequent reagieren. Viele Grüße Sylvia


cube

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Zur Ess-Situation: ja, Corona ist für manche schwerer, für andere nicht. Aber manche Dinge haben auch gar nichts mit Corona zu tun. Corona hin oder her - auf den Tisch wird eben nicht geklettert. Nachsichtigkeit bzgl. Unausgeglichenheit ist ok - aber bestimmte Regeln deswegen aufzuweichen, halte ich für falsch bzw. das hat nichts mit Corona zu tun. Wenn ihr esst, dürft ihr auch sitzen bleiben. Er kann ja meinetwegen um den Tisch rennen - aber weder müsst ihr aufstehen, noch muss er auf den Tisch klettern. Das hat etwas mit euren Grenzen (in Ruhe essen zu dürfen) zu tun und allgemeinen Regeln, die ansonsten auch wieder eure Grenzen oder die anderer verletzen (auf den Tisch klettern). Er möchte regelmäßig Milch statt Essen - ok, dann stellt die Flasche griffbereit hin. Dann muss keiner aufstehen und sie holen. Wollt ihr aber, dass er mehr isst, dann geht nicht beides. Dann darf er die eben nicht bekommen, auch nicht nachts. Aber da müsst ihr euch fragen und entscheiden, was euch wichtig(er ) ist: das er am Tisch mit isst oder dass er nachts nicht wach wird bzw. ihr es dann nicht schafft, ihm die Flasche zu verweigern. Habt aber bitte im Kopf: euer Kind ist 2,5 Jahre - kein Säugling mehr. Er muss keineswegs nachts eine Flasche haben um nicht zu verhungern. Alternativ soll er eben morgens und mittags am Tisch essen, abends bekommt er aber noch seine Flasche statt Essen. Aber das Rumlaufen, euch zum Aufstehen drängen, auf den Tisch klettern hat nichts mit Corona zu tun, sondern damit, dass er natürlich seine Grenzen austestet. Ohne freundliche Konsequenz werdet ihr ihm das mit 2,5 nicht begreiflich machen können. Auf gutes Zureden wird ein Kind in dem Alter noch nicht reagieren. Das müsst ihr mit Taten kombinieren. Also zB eben nicht aufstehen - ganz egal, was er für ein Theater macht. Er will auf den Tisch klettern - nein! dann muss der Stuhl eben etwas weiter weggerückt werden bzw. ihr ihn sofort daran hindern. Bzgl. des Schlafrhythmus - auch hier habe ich den Eindruck, ihr entschuldigt mit Corona zu viel. Schlafbedarf ändert sich. Viele Kinder machen mit 2 bzw. 2,5 Jahren gar keinen Mittagsschlaf mehr. Wenn er eh nicht wirklich schläft, macht lieber eine Ruhepause mit Vorlesen oder CD hören, lasst den Schlaf ausfallen und bringt ihn statt dessen etwas früher ins Bett. Bis sich der Rhythmus eingependelt hat, dauert es 7-10 Tage. Also von heute auf morgen wird sich das durch ein Weglassen des Mittagsschlafes nicht ändern.


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