Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schlafen - Zornig/Auszeit

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schlafen - Zornig/Auszeit

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Hallo Frau Schuster, 1. Frage: Mein fast 6 Monate alter Sohn liebt es, beim Stillen einzuschlafen. Ich lege ihn dann in sein Bett. Nur leider, seit er krank war, kommt er in der Nacht ständig und will eben wieder an den Busen oder umhergetragen werden. Auch tagsüber schläft er nie lange an einem Stück, so ca.45 min im Schnitt. Dann wacht er auf, schreit wie am Spieß, ist noch müde - entweder ich trage oder stille ihn, bis er wieder schläft oder er ist eben quengelig bis zum nächsten SChlaf. Meine Kinderärztin hat mir nun empfohlen, ihn "kontrolliert" schreien zu lassen, in Anlehnung an das Buch "jedes Kind kann schlafen...." und hat mir Kopien zum Lesen mitgegeben. Ich habe es versucht, aber es scheint mir nicht richtig zu sein und vor allem tut mir mein Sohn da so leid. Ich denke, ich muß versuchen, meinen Sohn wach in sein Bett zu legen. Bringt es auch etwas, wenn ich dann wenigstens bei ihm bleibe und ihn streichle? Oder kann ich ihn dann gleich umhertragen? Und wenn ich das tagsüber so mache, wie ist da mit nachts? Ich habe beide Bücher " Jedes Kind...." und "schlafen und wachen" gelesen. Aber schlauer bin ich trotzdem nicht, geschweige denn, wie ich es machen soll. Meine Kinderärztin hat gemeint, ich solle ihn nicht so "umtütteln" und die harte LInie fahren, es würde nichts schaden. Da meine Tochter erst 2,5 Jahre alt ist, ist es tagsüber einfach schwierig, mich da lange an sein Bett zu setzen. Sie will dann zuschauen und meistens endet es damit, daß er eher wieder aufgeweckt wird. Was können Sie mir raten? Wirkt liegenlassen im Bett mit streicheln oder singen? Irgendetwas muß sich ändern, ich komme langsam auf den Hund, bin total übermüdet und dann tagsüber nicht gerade "ausgelichen". 2) Meiner Tochter sage ich immer, sie solle still wie ein Mäuschen sein, wenn unser Sohn schläft, also nicht die ganze Zeit, sondern wenn wir z. B. an seinem Zimmer vorbei gehen. Manchmal klappt es, manchmal schreit sie dann gerade. Verlange ich da zuviel? 3) Beim Einschlafen bitte ich meine Tochter, etwas in ihrem Zimmer zu spielen, bis er eingeschlafen ist. Je leiser sie sei, desto schneller schliefe er und ich hätte dann Zeit, mit ihr zum Spielen. Funktioniert natürlich nicht. Sie kommt dann auf alle möglichen (lauten) Ideen, so daß das auch nicht klappt. Kann sie das schon verstehen? 4) Meine Tochter hat so ca. 1 mal am Tag einen richtigen Zorn. Ich habe bei Ihnen im Forum gelesen, daß man die Kinder nicht alleine in ein ZImmer schicken soll als "Auszeit" sondern dabei bleiben soll. DAnn im KInderzimmer oder wo? Wird dann das Kinderzimmer nicht eine Art "Betrafungsraum"? Ich kann sie dann auch nicht auf den Arm nehmen, so sträubt sie sich dann. 5)Wie reagiert man am besten, wenn sie nicht hören will? Z. B. abends keine neue Windel will, oder nicht von draußen rein will, oder nicht aufhören will, mit Wasser zu spielen? Jetzt ist es recht lange geworden. Ich will einfach versuchen, daß es bei uns zuhause harmonischer wird und ich nicht ständig schimpfen oder ermahnen muß und dabei versuchen soll, ruhig zu sein, damit der Kleine einschäft. Vielleicht können Sie mir mit ein paar Tipps weiterhelfen. Haben Sie auch eine Literaturempfehlung, speziell für "bockige" 2,5 jährige oder Erziehung in diesem Alter? Es gibt da ja so viel Material, daß ich da keinen Überblick habe, was gut ist oder nicht. Ich habe jetzt schon so viel unterschiedliche Sachen gehört... ich will es ja nur richtig machen, daß ich 2 aufgeweckte selbstbewußte KInder aufziehe ... Vielen Dank PEtra


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Hallo Petra Benutzen Sie das Bett und Zimmer Ihres Sohnes immer mal wieder tagsüber als gemütliche Spieloase und Aufenthaltsraum. Legen Sie ihn dann "nur" zu ca. 2 Tagesschläfchen zu jeweils etwa der gleichen Zeit wach in sein Bett und führen Sie dort ein stets gleiches Einschlafritual durch, das ihm zu einer sicheren Orientierung verhelfen wird. Bleiben Sie dann an seinem Bett sitzen, bieten Sie ihm ein nach Ihnen duftendes Schnuffeltuch an, legen Sie ihm evtl. noch Ihre Hand sanft auf seine Stirn und warten Sie, bis er eingeschlafen ist. Ihre Verweildauer wird mit zunehmender Gewöhnung an diese Zeiten auch zunehmend geringer ausfallen. Achten Sie bitte darauf, dass vor dem geplanten Nachtschlaf die längste Wachphase besteht. Wird er zwischendurch mal quengelig, weil müde, tragen Sie ihn für eine Weile in einem Tragetuch, bzw. legen Sie ihn in eine Babywippe oder ein gemütlich eingerichtetes Laufgitter in Ihre Nähe. Die Alltagsgeräusche lassen ihn nur dann kurz schlafen, wenn er auch den Schlaf braucht. Da Ihre Tochter ebenfalls noch ein Kleinkind ist, kann sie nicht "auf Kommando" still sein und Rücksicht nehmen. Regen Sie sie zur Schlafenszeit des Kleinen unmerklich zu einer ruhigen Beschäftigung oder zu einem Kuschelstündchen mit Ihnen an. Gönnen Sie ihr während der Einschlafphase ihres Bruders das Hören einer ansprechenden Kassette, sodass sie das Grenzen-testende Laut-Werden sicherlich vergessen wird. Bieten Sie ihr mitfühlend eine geeignete, konkrete Möglichkeit an sich abzureagieren, wenn sie zornig wird und beschäftigen Sie sich selbst in ihrer Nähe, bis sie sich beruhigt hat, um sie dann, wenn sie es zulässt, tröstend in den Arm zu nehmen. Schaffen Sie einen Anreiz, dass Ihre Tochter freiwillig ins Haus möchte, nicht mehr mit Wasser spielen möchte oder eine saubere Windel anziehen möchte, indem Sie z.B. die Freude auf ein gemeinsames Spiel, eine besonders hübsche Unterhose o.Ä. wecken ohne entsprechend darum bitten zu müssen. Als Literatur kann ich Ihnen "Oje, ich wachse" aus dem Mosaik-Verlag und "Wenn Kinder rot sehen" von Dieter Krowatschek empfehlen und auch "Wohlfühlinseln für Mütter" :-)). Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


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