Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Probleme bei der Eingewöhnung in der Kita

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Probleme bei der Eingewöhnung in der Kita

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Unser Sohn ist 17 Monate alt und hat vor knapp 2 Wochen in einer Kindertagesstätte angefangen. Ich muss dazu sagen, dass wir in Schweden wohnen und es hier normal ist, dass die Kinder im Alter von 1-1,5 Jahren in der Kita anfangen, da auch die Mütter zum grossen Teil arbeiten. Für uns hat es den Vorteil, dass unser Sohn dort schwedisch lernen kann, da wir zuhause nur deutsch sprechen. Er wird zumindest am Anfang aber nur drei Tage in der Woche für je 5 Stunden dort sein. Die Gruppe, in der unser Sohn anfängt, besteht aus 15 Kindern im Alter von 1-2 Jahren und 3 Erzieherinnen. 5 Kinder davon werden zur Zeit gerade eingewöhnt, mit einer Erzieherin. In der ersten Woche waren wir jeden Tag eine Stunde dort, die Eltern waren die ganze Zeit dabei. Diese Woche sollten wir dann die Kinder mal allein lassen. Am ersten Tag 10 Minuten, mein Sohn weinte die ganze Zeit. Am nächsten Tag gleich eine Stunde, er weinte als ich ging, beruhigte sich dann aber zwischendurch, fing aber immer wieder an, wenn ein anderes Kind weinte. Heute dann eine dreiviertelstunde, in der er die ganze Zeit geweint hat. Für die anderen Kinder scheint es besser zu laufen. Ich finde diese Methode ziemlich hart und werde das auf keinen Fall so weitermachen. Wie wird solche Eingewöhnung in Deutschland gehandhabt? Dadurch, dass die Erzieherin 5 neue Kinder hat, kann sie sich auch nicht nur um unseren Sohn kümmern, wenn er weint. Ist es besser, ab und zu mal für 5 Minuten wegzugehen, sollte man die Zeit langsamer steigern? Wäre dankbar für Tipps. Viele Grüsse Susanne


Beitrag melden

Hallo Susanne Hier in Deutschland wird die Eingewöhnungsphase sehr unterschiedlich gehandhabt und hängt im Wesentlichen von den bisherigen Erfahrungen der ErzieherInnen ab. Da es aber ganz besonders um Ihren Sohn geht, dessen Wohlbefinden Ihnen verständlicher Weise ganz besonders am Herzen liegt, rate ich Ihnen, nach Möglichkeit solange mit Ihrem Sohn gemeinsam in der Kiga-Gruppe zu bleiben, bis er sich an den veränderten Tagesablauf, die zusätzliche Bezugsperson und die wahrscheinlich im Moment noch unüberschaubare Kinder-Gruppe gewöhnt und "Freunde" gefunden hat. Erst dann sollten Sie sich auch mal für kurze Zeit verabschieden, Ihrem Sohn sagen, dass und warum Sie weggehen und ihn für diese Zeit zu einer konkreten Beschäftigung anregen, dessen Ergebnis Sie schon mit Spannung entgegensehen (Bild malen, Etwas kneten, Lied lernen...). Loben Sie ihn immer mal wieder -auch vor anderen Personen- als "großes" Kiga-Kind und zeigen Sie ihm, wie stolz Sie darauf sind, dass er jetzt auch Schwedisch lernen wird, was er dann Ihnen beibringen kann. Nebenbei gesagt: Was halten Sie davon, selbst einen Schwedisch-Kurs zu belegen, sodass Sie dann zu Hause in bestimmten, stets gleichen Situationen sich mit Ihrem Sohn auf Schwedisch unterhalten könnten?- Die Tatsache, dass Sie auch lernen müssen, wird ihm die Integration sicherlich zusätzlich erleichtern. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Susanne, ich mische mich da mal ein. Unser Sohn hat mit 13 Monaten ganztags (dh. 8 Stunden am Tag), 5 Tage in der Woche in der Kita angefangen. Die Eingewöhnung hier war ähnlich wie bei Euch, d.h. die ersten paar Tage war er nur vormittags da, drei Tage war mein Mann die ganze Zeit dabei, dann ist er stundenweise weggegangen. Nach insgesamt zwei Wochen ist er dann ganz normal den ganzen Tag geblieben. Also, diese Methode ist wohl üblich und man kann ja als Eltern nicht wochenlang dableiben. Unser Sohn hat übrigens nie geweint, manche anderen Kinder aber schon. Ich denke, nur 5 Minuten weggehen ist eher schädlich, damit zieht man das Problem nur in die Länge. Uns wurde auch immer von den ErzieherInnen gesagt, man soll erstens schnell weggehen, d.h. sich nicht lange verabschieden, aber auch nicht wegschleichen, sondern deutlich sagen, ich gehe jetzt weg, das hier ist eine Ort für Kinder zum spielen, ich komme dann und dann (d.h. nach dem Essen, nach dem Mittagsschlaf oder was auch immer) wieder. Im Endeffekt hat es bei uns in der Kita immer bei allen Kindern geklappt, mal mit weniger, mal mit mehr Weinen. Bei uns fangen alle Kinder zwischen 6 Monaten und 18 Monaten an, je jünger desto einfacher geht es übrigens im allgemeinen. Bei uns in der Kita sind auch 15 Kinder mit 3 Erzieherinnen, wobei die Hälfte der Kinder zwischen 6 Monaten und 3 Jahren ist, die andere Hälfte zwischen 3 und 6 Jahren. Könnte es bei Euch mit ein Problem sein, dass Euer Sohn kein schwedisch versteht und deshalb die Erzieherinnen nicht versteht. Dann würde es natürlich länger dauern. Ich wünsche Euch viel Glück bei der weiteren Eingewöhnung. Gruß, Renate


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

x


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Heute liefs besser, er hat zwar geweint als ich ging, aber dann wieder gespielt. Ein paar "Rückfälle" hatte er zwischendurch, aber er ist dann immer zu der für ihn zuständigen Erzieherin gegangen, scheint sie also jetzt langsam als Bezugsperson zu akzeptieren. Hat sogar Mittag gegessen. Also ich bin jetzt wieder optimistischer, dass es klappt. Mein Mann und ich sprechen übrigens schwedisch, aber wollten mit Absicht zuhause beim deutschen bleiben. Es ist vielleicht eine Überlegung wert, in einer/einigen bestimmten Situationen auch zuhause schwedisch zu sprechen. Wir werden mal drüber nachdenken. Viele Grüsse Susanne


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, meine Tochter wird bald 2. Ende August ging es mit der Kita Eingewöhnung los, die lief gut und "unspektakulär", nach 3,5 Wochen hat sie das erste mal dort geschlafen. Seit 2 Wochen weint sie in der Kita extrem viel. Sprechen kann sie noch nicht wirklich, nur einzelne Wörter. Sie weint nach "Mama" und ihrem älteren Bruder. Sie sucht den Kon ...

Liebe Frau Ubbens, wir sind gerade etwas ratlos beim Thema Kita Eingewöhnung und hoffen auf Ihren Rat. Ich versuche es so kurz wie möglich zu halten: Unsere Tochter (1,5 Jahre alt, grundsätzlich ein fröhliches und offenes Kind und gar nicht schüchtern, bisher 1 Tag die Woche bei Oma und Opa und vor dem Kitastart mit mir viel auf Krabbeltreffs et ...

Hallo Frau ubbens, Wir haben eine 4 jährige Tochter. Und sie ist seit 1.8 im Kindergarten angemeldet sie war am 9.8 den ersten Tag dort wir sollten um 9 Uhr kommen um ca 9:15 wurde mir gesagt das ich mein Kind nun komplett alleine dort lassen soll und obwohl sie so schreit und weint soll ich sie alleine lassen mir hat es das Herz gebrochen mein K ...

Guten Tag Frau Ubbens! Mein Sohn ist 13 Monate alt und wird seit dem 11.9. in der Kita eingewöhnt. Es geht sehr sehr schleppend voran- er lässt mich nicht weg, klebt förmlich an mir. Heute war der erste Trennungsversuch seit langem und er hat nur gebrüllt. Die Erzieherin meinte, er hat ohne Tränen geweint, was ihrer Meinung nach dafür spricht, das ...

Hallo Frau Ubbens, Unser Sohn ist 14 Monate alt und wird seit fast 3 Wochen in eine Krippe eingewöhnt. Die Erzieherinnen sind 2 Tagesmütter und die Krippe hat maximal 5 Kinder momentan im Betreuung. Unser Sohn war und ist schon immer sehr Mama-fixiert und willensstark, aber er ist auch offen und freundlich und spielt zuhause sehr gern und ist ...

Liebe Frau Ubbens, unsere Tochter ist jetzt 12 Monate. Wir haben mit der Eingewöhnung in der Kita bereits am 1. September gestartet. Ihr großer Bruder geht in dieselbe Kita. Anfangs lief es gut, die Trennungszeit wurde sukzessive gesteigert bis wir bei drei Stunden waren (8:30-11:30). Zwischendurch waren wir leider alle abwechselnd krank, sod ...

Hallo Frau Ubbens, unser Sohn Emil (16 Monate) geht nun seit 4 Wochen zur Eingewöhnung in die Krippe. Leider macht er gar keine Fortschritte. Da ich in 4 Wochen nun wieder arbeiten muss, bin ich langsam am Verzweifeln. Ich würde Ihnen auch gern das Vorgehen der Eingewöhnung schildern. Ich bin damit sehr unzufrieden. Der erste Tag der Einge ...

Guten Tag , Es geht um meinen 17 monate alten Sohn. Die Kita Eingewöhnung bringt mich zum verzweifeln . Wir sind am 10.08.2023 gestartet mit der Eingewöhnung nach Berliner Modell . Die ersten Tage war super , dann kam die Trennung und ab da ging es Berg ab . Er hat dort nur geweint . Wir sind dann zurück gerudert und ich war über 2 Wochen den ...

Hallo,  ich suche Rat, wie ich die Eingewöhnung besser gestalten kann. Zur Lage:  Kind ist 19 Monate alt, hat eine große Schwester, die bereits in den Kindergarten geht. Seit 2 Wochen läuft die Eingewöhnung in der Krippe (gleiche Einrichtung). Die ersten Tage waren gut, sie zeigte Interesse, lief herum mit dem Bezugserzieher, erkundete. Erst ...

Liebe Frau Ubbens, mein Sohn Elias ist nun 16 Monate alt, die Eingewöhnung läuft seit ca. 6 Wochen ( 1.8.24), leider aktuell nicht gut. Da ich arbeiten muss, wechseln mein Partner, meine Schwiegermutter und ich uns ab mit dem hinbringen. In der ersten Woche verhielt sich Elias noch etwas zurückhaltend, löste sich aber immer wieder mal von uns, ...